Der USA Bären-Thread
die ft berichtete von anstehendem notverkauf der western alliance bank, der kurs sinkt ins nirgendwo. aber vielleicht ist auch alles erstunken und erlogen, behauptet jedenfalls die betroffene bank.
https://www.cash.ch/news/top-news/...ulden-in-einem-horrorfilm-598421
richtig ausufern tun die us schulden mit den letzten drei präsidenten: obama erhöhte die ausgaben stark, trump kürzte steuern und biden macht wieder den subventionskönig - kein wunder explodiert die schuldenlast, wirklich kein wunder.
die frage ist nun, was tun?
das gegenwärtige system mit fester schuldengrenze funktioniert offensichtlich nicht als bremse, im gegenteil bewirkt es bloss alle jahre wieder das risiko eines systemkollapses, so wie es für diesen sommer droht.
mögliche lösungen:
1. steuern rauf
2. ausgaben runter
3. dynamische schuldenbremse wie man sie aus anderen ländern kennt (wär wohl das intelligenteste)
4. nichts tun und alle jahre die grenze hochschieben unter grossen politdrama (wahrscheinlichste lösung)
"The Hard Iron Financial Fist"
https://michael-hudson.com/2023/05/the-hard-iron-financial-fist/
.....Alle, die ich kannte, investierten in kurzfristige Staatsanleihen, d. h. Schatzwechsel, dreimonatige Schatzwechsel oder vielleicht zweijährige Schatzanweisungen, weil sie nicht den Verlust hinnehmen wollten, der bei 30-jährigen Anleihen auftritt.
Und eine 30-jährige Hypothek ist genau wie eine 30-jährige Anleihe. Plötzlich steigen die Zinssätze, aber Sie halten ein Wertpapier, eine Hypothek oder eine Anleihe, die einen sehr niedrigen Zinssatz zahlt und deren Kurs um 30 %, vielleicht sogar 40 % gefallen ist.
Das bedeutet, wenn Sie eine Bank sind und Einleger haben und Ihre Vermögenswerte um 40 % an Wert verlieren, was machen Sie dann, wenn Ihre Einlagen nicht reduziert werden? Sie haben negatives Eigenkapital.
Nun, so gut wie jede Bank im Land ist in eine negative Eigenkapitalposition geraten, weil alle Banken ziemlich langfristige Kredite vergeben haben.
Und als die Federal Reserve die Zinssätze anhob, sank der Preis der Hypotheken, die die Banken hielten, und der Staatsanleihen, die die Banken hielten. All das ging nach unten.
Nachdem die Silicon Valley Bank untergegangen war, sagte beispielsweise Yves Smith auf Naked Capitalism, meiner bevorzugten Finanzseite in diesen Dingen, dass die Silicon Valley Bank ihr Portfolio hoffnungslos falsch verwaltet habe, indem sie an diesen langfristigen Staatsanleihen festhielt. Warum haben sie das getan?.....
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.....Die Wirtschaft wird Geld verlieren. Dies ist nicht nur das Desaster der Misswirtschaft der Fed, denn die Fed verwaltet ein Finanzsystem, das privatisiert und finanzialisiert wurde und dessen Schulden bis zu einem Punkt gehebelt wurden, an dem es nicht mehr tragbar ist.
Und die Regierung und die Medien setzen sich nicht mit der Tatsache auseinander, dass die bestehende Verschuldung des Bankensystems, des Finanzsystems und des Privatkapitals, dass all dies nicht tragfähig ist und wir den Punkt der Untragbarkeit erreicht haben.
Nun, wenn Achtklässler erkennen können, dass die Banken zahlungsunfähig sind, können auch Investoren und sogar einige Wirtschaftswissenschaftler die Mathematik machen und sehen, wie zahlungsunfähig sie sind und erkennen, dass wir besser unser Geld nehmen und rennen sollten......
Futures rutschen ab, da kleine Banken weiter verkauft werden
Die US-Index-Futures gaben nach, da der Short-Squeeze, der notleidende Regionalbanken in die Höhe trieb, verpuffte und den Rückwärtsgang einlegte, wodurch Namen wie PacWest im vorbörslichen Handel bis zu 20 % niedriger notierten, während die jüngsten chinesischen Makrodaten die Anleger verschreckten, nachdem die Importe viel stärker als erwartet zurückgingen; schließlich stellten sich die Anleger auf die morgen anstehenden wichtigen US-VPI-Daten ein.
Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq 100 gaben am Dienstag um 8:00 Uhr ET um 0,4% nach. In der Zwischenzeit tendiert der Dollar höher und steht vor einem zweiten Tag mit gedämpften Gewinnen. Die Ölpreise haben den Schwung der letzten beiden Handelstage verloren und sind beim heutigen Handel zurückgefallen. Der Goldpreis ist auf dem Weg zu seinem dritten Tag mit Gewinnen. Der Preis für Eisenerz fiel im Anschluss an Daten, die zeigten, dass Chinas Importe des Stahlwerkstoffs im April auf ein 10-Monats-Tief gefallen sind. Auch Kupfer gibt nach.
Im vorbörslichen Handel fielen die Aktien von PacWest am Dienstag um bis zu 16 % und verzeichneten damit nach zwei Tagen mit Kursgewinnen einen Rückgang, während andere US-Regionalbanken ebenfalls nachgaben. Lucid Group fiel im vorbörslichen Handel um 9,1 %, nachdem die Einnahmen und die erwartete Produktion des EV-Herstellers die Investoren enttäuschten. PayPal fiel um 4,3 %, nachdem das Zahlungsunternehmen gewarnt hatte, dass seine bereinigte operative Marge nicht so schnell wachsen wird, wie es zuvor erwartet hatte...
Die Dinge sind in der Tat so schlimm, dass 26 Empire State Buildings in die leeren Büroräume von New York City passen könnten, da die Belegung in der Stadt laut dem Vorsitzenden des Harvard Economics Department, Edward Glaeser und Carlo Ratti vom MIT, etwa 50 % des präpandemischen Niveaus liegt.
In San Francisco erlebt die Innenstadt die schlimmste offene Stellenkrise aller Zeiten - mit 31 % der verfügbaren Flächen für die Vermietung oder Untervermietung, berichtet der SF Chronicle. Im Herzen der Stadt stehen erstaunliche 18,4 Millionen Quadratfuß Immobilien zur Verfügung - genug Platz für 92.000 Mitarbeiter und das Äquivalent von 13 Salesforce Towers.
Die Ursache? Dank der Pandemie ist die Arbeit von zu Hause aus in vielen Branchen zur Norm geworden - ein Phänomen, das sich auch stark auf die Nahverkehrssysteme in den größten Städten Amerikas ausgewirkt hat.
https://www.zerohedge.com/economics/...dings-are-absolute-ghost-towns
https://www.zerohedge.com/markets/...iff-great-depression-20-incoming
Peter Schiff: Große Depression 2.0 steht bevor
Peter Schiff war zu Gast bei I'm Right with Jesse Kelly in First TV, um über den Zustand der Wirtschaft, die Inflation und die sich entwickelnde Finanzkrise zu sprechen. Er warnte, dass wir direkt auf die Große Depression 2.0 zusteuern.
Kelly eröffnete die Sendung mit der Feststellung, dass der Verbraucherpreisinflation im April bei 4,9 % lag... und erinnerte die Zuhörer daran, dass diese staatlichen VPI-Zahlen nicht ehrlich sind.
"Im Grunde muss man die offiziellen Zahlen verdoppeln, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was tatsächlich mit den Preisen passiert. Wenn die Regierung also sagt, dass die Preise um 4,9 % gestiegen sind, sind sie wahrscheinlich eher um 9,8 % gestiegen. Das gibt einen besseren Eindruck davon, womit die Amerikaner zu kämpfen haben."
Schiff erläuterte, dass die Methode zur Berechnung des Verbraucherpreisindex darauf ausgelegt ist, eine niedrigere Zahl zu ermitteln: "Die Regierung braucht nicht zu lügen. Der Verbraucherpreisindex tut das für sie."
...Schiff sagte, die Krise werde in Form einer Staatsschulden- und Währungskrise kommen. Also viel schlimmer als die gewöhnliche Finanzkrise, die wir 2008 hatten. Denn dieses Mal werden nicht nur die Subprime-Hypotheken das Problem sein. Das Problem werden US-Staatsanleihen sein. Niemand wird unsere Staatsanleihen besitzen wollen, weil die Inflation so hoch ist. Und das wird auch zu einer Dollarkrise führen. Das ist es, worauf wir zusteuern, und es ist eine große Katastrophe.
A.L.: Den (von mir) unterstrichenen Satz wage ich zu bezweifeln. Denn wenn die Leitzinsen hoch sind, sind die Renditen frisch emittierter Staatsanleihen noch höher (unten der Rendite-Chart für 10j.) Es gibt sicherlich einige Käufer, die sich die aktuell - gemessen an der Deflations-Ära - attraktiven Renditen (3,5 %) für längere Zeit sichern wollen - z. B. wenn sie damit rechnen, dass der aktuelle Inflationsschub temporär ist und sich z. B. nach Ende des Ukrainekriegs wieder legt. (Dieses Ende käme z. B. zwangsweise, wenn Biden auf Druck der Reps die Zahlungen an die Ukraine einstellen muss).
Die entscheidende Frage für US-Staatsanleihenkäufer lautet daher: Bleibt die Inflation auch bei kommender Wirtschaftsschwäche so hoch (Stagflation) - dann wäre der Kauf nicht ratsam -, oder werden dann erneut Deflationstendenzen aufkommen?
Schiff hat natürlich recht, dass die Kurse von US-Staatsanleihen, die zu Tiefzinsen vor 2020 emittiert wurden (und noch stärker von Anleihen aus der Eurozone wie Bunds, die von Negativrenditen kommen) stark im Kurs gefallen sind. Den Haltern dieser Papiere bleibt nur, diese Anleihen entweder bis zur Endfälligkeit zu halten (dann gibt es wenig Zinsrendite, trotz Inflation) oder aber die Verluste zu realisieren. Letzteres musste z. B. die SIVB-Bank zwangsweise machen, weil zu viele Kundeneinlagen abgezogen wurden und das Eigenkapital zu tief gesunken war.
Es gibt somit eine Kurs-Krise bei US-Staatsanleihen, die in der Tiefzins-Ära ausgegegen wurden, und in deren Gefolge die Regionalbankenkrise (z. B. SIVB). Noch aber gibt es - und hier malt Schiff mMn den Teufel an die Wand - keine Absatzkrise bei frisch emittierten neuen US-Staatsanleihen mit relativ hohem Zinscoupon.
Sollte sich die Inflation wieder normalisieren, könnten mit jetzt emittierten US-Staatsanleihen doppelt Geschäfte gemacht werden. Einmal über die (relativ) attraktiven Zinseinnahmen, die mit dem Coupon festgeschrieben sind, und zum anderen über die erheblichen Kurssteigerungen, die bei einem Rückgang der Inflation kämen. Würden die US-Leitzinsen wieder auf 2 bis 3 % fallen, könnten länger laufende US-Staatsanleihen auf schätzungsweise 120 bis 130 % des Nominalwerts steigen.
Ich gebe zu, dass mein Kommentar nicht zu Schiffs Hiobsbotschaft passt ;-)
Eine invertierte Zinskurve signalisiert, dass Staatsanleihenkäufer mit einer Rezession rechnen. Sie kaufen dann trotz Leitzinsen von 5 % - die freilich bei "Not"-Zinssenkungen schnell wieder "futsch" sein können - länger laufende Staatsanleihen zu 3,5 % Rendite.
Das ist aus aktueller Sicht scheinbar ein schlechter Deal. Allerdings dann nicht (mehr), wenn die Leitzinsen in einer kommenden starken Rezession (Schiff spricht ja sogar von Großer Depression 2.0, was ich für stark übertrieben halte, s.o.) erneut auf nahe Null gesetzt werden.
Dann (und nur dann) zahlt sich der jetzige Kauf von Staatsanleihen zu 3,5 % Coupon (nachträglich) doppelt aus: Sie bringen dann immer noch bis Laufzeitende diese Rendite, und außerdem steigen sie vorher deutlich im Kurs (auf besagte 120 bis 130 % des Nominalwertes). Die Kursgewinne lassen sich dann auch durch Verkäufe realisieren.
Ebensogut könnte man aber jetzt auf US-Staatsanleihen long
gehen (weniger aggressive Strategie, die ebenfalls eine Wette auf eine Rezession ist).
Foreign buying of US Treasuries in March hits largest since June 2021
NEW YORK, May 15 (Reuters) - Foreign buying of U.S. Treasuries in March rose to its highest level in more than two years, data from the Treasury Department showed on Monday, as investors snapped safe-haven government debt in the wake of banking stress during the month.
Holdings of U.S. Treasuries rose to $7.573 trillion in March, up roughly $230 billion from $7.343 trillion in the previous month. The monthly accumulation of Treasuries in March was the biggest since June 2021, according to Gennadiy Goldberg, senior rates strategist, at TD Securities in New York.
"The month (March) was particularly significant because it was the time when there was banking sector volatility. The most interesting thing was the sheer amount of buying of Treasuries," Goldberg said.
"Investors were de-risking at the time because of the banking stress. There were lots of buying by China, lots of buying by Japan. Buying by the UK, or through the UK, was also interesting, which suggests buying by hedge funds," he added....
https://www.tagesanzeiger.ch/...zocker-der-credit-suisse-210271011048
Zeitpunkt: 25.05.23 10:54
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
"Deal" im Titel unten ist das entscheidende Stichwort....
www.manager-magazin.de/politik/...f57c-4005-92b6-b7f879eab1f5
Schuldenobergrenze in USA
Biden und McCarthy erreichen vorläufigen Deal im Schuldenstreit
Durchbruch Im Schuldenstreit: US-Präsident Joe Biden und der Republikaner Kevin McCarthy haben eine vorläufige Einigung erzielt und einen Zahlungsausfall der größten Volkswirtschaft der Welt voraussichtlich abgewendet.
man muss speaker mc carthy ein kompliment machen (und natürlich biden auch), us politik mit niveau - das sind wir uns ja gar nicht mehr gewohnt.
so erfrischend anders als trump, de santis und die anderen hillbillys.
Am Anfang des Artikels (unten) liefert Hendrik Müller (Manager-Magazin) Zahlen und deprimierende Details zur Bankenkrise 2008, und dass die aufgehäuften, faul geworden Privatschulden danach mit noch mehr Schulden, nämlich Staatsschulden, "bekämpft" worden seien.
In der jetzigen Hochzinsphase (die auch eine Sanktionsfolge ist) droht - wie ich bereits um 2009 hier im Thread geargwöhnt hatte - nun das "dicke Ende".
www.manager-magazin.de/politik/...22f4-4dd1-9266-ee4ffbe9c308
Kapitalismus
Was kostet die Welt? 630 Billionen Dollar
Eine Kolumne von Henrik Müller
Binnen zwei Jahrzehnten hat sich das globale Anlagevermögen vervierfacht - auf die Summe von 630 Billionen Dollar. Das ist problematisch – und stellt unser Wirtschaftssystem in Frage.
[A.L.: Hier lange Auslassung zur Bankenkrise 2008, sie oben]
....[Im Sommer 2010 lagen] die Schulden der Firmen und Privatleute ... im Schnitt der reichen Länder bei 170 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Staatshaushalte standen mit knapp 100 Prozent in der Kreide. Das Geldsystem hatte gerade ein Nahtoderlebnis durchgemacht.
Umso frustrierender ist es, dass sich seither substanziell wenig verändert hat. Im Gegenteil. Die Verbindlichkeiten, und zwar nicht nur der Staaten, sondern auch der privaten Wirtschaft, sind heute noch höher als damals.
Jetzt wird es eng. Die Zinsen steigen. Der Schuldendienst wird teurer. Doch die Kreditaufnahme bleibt hoch. Die in der OECD organisierten Staaten haben im laufenden Jahr einen Finanzbedarf von 13 Billionen US-Dollar. Davon brauchen sie 10,6 Billionen, um alte Schulden, die sie vor sich herschieben, durch neue, nun teurere Kredite abzulösen. Der dieser Tage erschienene Staatsschuldenbericht der OECD legt die Probleme in vielen Zahlenreihen offen. Die nähere Zukunft sieht demnach so aus: "steigende Finanzierungskosten bei großem Finanzierungsbedarf, gestiegener geopolitische Unsicherheit und rapider Straffung der Geldpolitik" – ein Menu des Grauens, finanzpolitisch gesehen....
(A.L.: Das Ende ist ebenfalls lebenswert, der Artikel ist NICHT hinter Paywall)
EZB, Fed und Co. verkaufen nun Anleihevorräte, um die Inflation in den Griff zu bekommen... So entziehen sie dem Finanzmarkt flüssige Mittel. Bis vor kurzem erleichterten sie den Finanzministern die Arbeit und bewahrten sie vor manch schmerzhafte Entscheidung. Aber das ist vorbei.
Selbst wenn die Notenbanken auf Autopilot weiter cruisen und lediglich den Nennwert der Anleihen am Ende der Laufzeit kassieren, wird das erhebliche Auswirkungen auf die Finanzierungskosten der Staaten haben. In den kommenden sieben Jahren wird ein Großteil der Papiere in den Notenbankbilanzen der westlichen Notenbanken fällig, so die OECD. Die Finanzminister werden dafür Anschlussfinanzierungen finden müssen. Das heißt: Sie müssen Sparer davon überzeugen, dass es sich lohnt, Geld in staatliche Schuldscheine stecken. Dafür werden sie hohe Zinsen bieten und einen strikten Sparkurs bei steigenden Steuern fahren müssen, um die Wahrscheinlichkeit eines Staatsbankrotts zu senken.
al, seine neusten beiden publikationen sind auch lesenswert:
- Nationaltheater: Wie falsche Patrioten unseren Wohlstand bedrohen.
- Kurzschlusspolitik. Wie permanente Empörung unsere Demokratie zerstört.
hoffentlich ist die zeit der chaoten (trump, de santis) nun vorbei.