Der USA Bären-Thread
Seite 6201 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.409 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.289.075 |
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https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/...et-ihr-mandat/28256154.html
Trotz rekordhoher Teuerungsraten zögert die EZB, die Geldpolitik zu straffen. Aus der Währungsunion droht eine Inflationsunion zu werden. Der Euro könnte dadurch seine Geldfunktion verlieren. Eine Analyse.
...Wer... gehofft hatte, dass Christine Lagarde, die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), zum Osterfest die Sparer in Europa zumindest mit einem klaren Hinweis auf ein baldiges beherztes Eingreifen der Notenbank gegen die hohe Inflation beschenkt, wurde bitter enttäuscht. Statt einem geldpolitischen Osterei gab es für die Sparer nur verbales Herumgeeiere von Lagarde.
Die EZB befinde sich „auf einer Reise“, sagte Lagarde auf der Pressekonferenz nach dem Treffen des EZB-Rats am Donnerstag auf die Frage eines Journalisten, warum die Notenbank trotz der hohen Euro-Inflation von mittlerweile 7,5 Prozent die Geldpolitik nicht schleunigst straffe. Mit der Metapher von der Reise beschrieb Lagarde den langen Weg der Notenbank von einer ultralockeren hin zu einer weniger lockeren Geldpolitik. Die EZB werde ihre Reise in Schritten absolvieren, erklärte Lagarde. Der jüngste Schritt sei die Erkenntnis der Notenbanker, dass es vermutlich sinnvoll ist, das Anleihekaufprogramm (APP) im dritten Quartal dieses Jahres einzustellen.
Wann genau die APP-Käufe enden, ob im Juli oder erst im September, wollte Lagarde nicht sagen. Das hänge von der weiteren Entwicklung der Konjunktur, dem Ukraine-Krieg, den Lieferengpässen und den Verbraucherpreisen ab.
Und wie steht es mit höheren Leitzinsen? Die gibt es erst „einige Zeit“ nach dem Ende der APP-Käufe, schreibt die EZB in ihrer Pressemitteilung. Wobei „einige Zeit“ einige Wochen aber auch einige Monate bedeuten kann, wie Lagarde auf Nachfrage ausführte. Beobachter rechnen frühestens für den September mit einer ersten kleinen Leitzinsanhebung von 25 Basispunkten.
Die Unentschlossenheit der EZB bei der Bekämpfung der Inflation, ihr Zaudern und Herumlavieren lassen Zweifel daran aufkommen, dass die Notenbank es ernst meint mit ihrem Mandat. Dieses besteht laut EU-Vertrag darin, die Preise in der Eurozone stabil zu halten. Angesichts einer Inflationsrate, die mittlerweile fast vier Mal so hoch ist wie der selbstgewählte Zielwert der EZB von zwei Prozent, wäre daher ein sofortiges Straffen der Geldpolitik geboten. Anleihekäufe beenden, Zinsen rauf – und zwar subito.
Doch statt zu handeln, beschwört die EZB die Risiken für die Euro-Konjunktur, die sich durch den Ukraine-Krieg und die globalen Lieferengpässe ergeben. Den Einwand, die EZB falle durch ihr Zögern weit hinter die US-Notenbank Fed zurück, die ihren Leitzins bereits angehoben hat und sich anschickt, demnächst ihre Bilanz zu verkleinern, wischte Lagarde mit der Bemerkung vom Tisch, die Lage in Europa ließe sich mit der in den USA nicht vergleichen, da der alte Kontinent stärker vom Ukraine-Krieg betroffen sei als Amerika.
Dass ausgerechnet die Länder im Osten Europas wie Polen, Tschechien und Ungarn, die besonders stark von dem Ukraine-Krieg betroffen sind, ihre Leitzinsen längst erhöht haben, und das gleich mehrfach, zeigt jedoch, dass sich die geopolitischen Verwerfungen und die daraus ableitenden Konjunkturrisiken nicht als Exkulpation für geldpolitische Prokrastination eignen.
Das Kernproblem der Eurozone ist, dass die EZB ihren gesetzlichen Auftrag vor zehn Jahren während der Eurokrise selbstermächtigend umgedeutet hat: Statt der Stabilisierung des Preisniveaus steht seither der Erhalt der Währungsunion in ihrer aktuellen Zusammensetzung ganz oben auf der Prioritätenliste der Notenbank, whatever it takes.
Solange die Preise unten blieben, konnte die EZB ihre neue Raison d`être kaschieren, der Öffentlichkeit vorgaukeln, im Zweifelsfall werde sie schon rechtzeitig einschreiten, um die Preise wieder einzufangen, wenn sie ins Laufen kommen.
Jetzt, da die Preise galoppieren, fällt der Schleier.Bürger und Unternehmern sind entsetzt, mit welcher Nonchalance die EZB die Gefahr einer sich verfestigenden Inflation abmoderiert. Indem sie bei Teuerungsraten von mehr als sieben Prozent – Tendenz steigend – die Hände in den Schoß legt und herumlaviert, offenbart die EZB, dass es mit der vielbeschworenen Stabilitätsorientierung bei ihr nicht weit her ist. Sie riskiert ihre Glaubwürdigkeit und forciert die Inflationserwartungen, die die Lohn- und Preisforderungen weiter nach oben treiben...
Die Dummen sind die Käufer dieser Bonds, die jetzt (zumal wenn es Langläufer sind) erheblich im Kurs sinken. Bei Endfälligkeiten werden sie zwar in der Regel zu 100 % ausgezahlt, aber der Euro könnte bis dahin 8 % pro Jahr verloren haben, ohne dass die niedrigen Bondrenditen dies ausgleichen. Für die Käufer ist es in jedem Fall ein Verlustgeschäft.
FRENCH ELECTION
Macron has eyes on Lagarde as prime minister
https://www.thetimes.co.uk/article/...rde-as-prime-minister-5wppthr29
Ich glaube, dass erst QE beendet werden muss, ehe die Leitzinsen erhöht werden können - mit den in # 988 genannten Problemen...
Wenn der Lohnzuwachs nicht mehr im Einklang mit den Produktivitätsgewinnen steigt, sondern um Inflation auszugleichen, dann könnten wir eine ähnliche Situation wie in der Türkei erleben, wo die Zentralbank ebenfalls "zurückhaltender" für Zinserhöhungen ist.
#ECB's Lagarde: Seeing relatively muted wage increases.
Holger Zschaepitz,@Schuldensuehner
https://mobile.twitter.com/Schuldensuehner/status/1514589934732070919
Kommentar Michael Rasch, NZZ
Die EZB verliert den Kontakt zur Realität
https://www.nzz.ch/meinung/...rt-den-kontakt-zur-realitaet-ld.1679670
Zum US-Markt: Hohe Bewertung in Kombination mit einer hohen Investitionsquote
- US equities have seen the highest monthly inflows on record relative to the rest of the world
https://www.isabelnet.com/monthly-equity-flows-u-s-vs-non-u-s/
- Big Short investor Michael Burry warns US stocks are heavily overvalued & poised to tumble. Noted the S&P 500's price-to-sales ratio has nearly doubled in 10yrs. Price-to-sales ratio compares market cap to its revenues, instead of its profits or net assets
Holger Zschaepitz @Schuldensuehner
https://twitter.com/Schuldensuehner/status/1513929004818042888
Übergeordnet abwärts mit Gegenbewegungen.
Beim Nasdaq 100 evtl. bei ca. 13500.
haha, you made my day, elon!
Schwacher Euro
Wie die EZB selbst die Inflation antreibt
Im Gegensatz zur US-Notenbank Fed zögert die EZB in Kampf gegen die Inflation. Der Euro hat vor dem Hintergrund gegenüber dem Dollar bereits merklich an Wert verloren - wodurch das Inflationsproblem in der Euro-Zone zusätzlich angeheizt wird.
....In der Euro-Zone ist die Inflation vor dem Hintergrund [Covid, Ukraine] bereits auf 7,5 Prozent gestiegen, den höchsten Wert seit Bestehen des Euro. In den USA betrug die Inflationsrate zuletzt sogar 8,5 Prozent, so viel wie seit mehr als 40 Jahren nicht.
Aufgabe von Notenbanken wie der EZB oder der US-amerikanischen Fed ist es vor allem, für Preisstabilität zu sorgen. 2 Prozent Inflation, weniger sollte es auf lange Sicht möglichst nicht sein – aber auch nicht mehr.
Auf den Ausbruch der Inflation in den vergangenen Monaten reagierten die Zentralbanker jedoch höchst unterschiedlich. EZB-Präsidentin Christine Lagarde (66) stellt das Problem seit Monaten als ein zum Großteil vorübergehendes dar, das sich weitgehend selbst lösen werde. Erst in den vergangenen Wochen waren aus Frankfurt Signale zu erkennen, die auf ein allmähliches Umdenken hindeuten.
Ganz anders dagegen tickt die US-Notenbank Fed: Deren Chef Jerome Powell (69) machte seine Bereitschaft, Maßnahmen gegen die Inflation ergreifen zu wollen, bereits frühzeitig deutlich. Während bei der EZB noch kaum jemand das Wort Zinserhöhung in den Mund nehmen mag, hat die Fed bereits im März mit einem ersten Zinsschritt einen Zyklus steigender Zinsen begonnen.
Eine Folge der unterschiedlichen Geldpolitik ist ein deutliches Zinsgefälle auf den Finanzmärkten: Bringt etwa die deutsche Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren gegenwärtig eine Rendite von etwa 0,3 Prozent, so sind es beim vergleichbaren US-Papier bei gleicher Laufzeit beinahe zwei Prozent*. Investoren bevorzugen vor dem Hintergrund seit Monaten den Dollar-Raum, was sich in der eingangs beschriebenen Wertentwicklung zwischen Euro und Dollar widerspiegelt...
* A.L.: In USA liegt die 10-jährigen-Rendite aktuell sogar bereits bei 2,93 % (vor Inflation):
https://www.destatis.de/DE/Presse/...ngen/2022/04/PD22_172_61241.html
Das muss! bei den Verbrauchern ankommen. Spätestens im Herbst. Wir laufen in eine Katastrophe.
am härtesten triffts aber wieder mal die ärmsten, wenn reis und getreide plötzlich das dreifache kosten gibts zwangsläufig soziale unruhen - in pakistan und in sri lanka sind bereits die regierungschefs abgesetzt worden nach massendemonstrationen. werden wohl nicht die einzigen bleiben...
Netflix' 35-Prozent-Kurssturz kostet Bill Ackman 435 Millionen Dollar
Der aktivistische Investor Bill Ackman hat am Mittwoch bei seiner 1,1 Milliarden Dollar schweren Wette auf Netflix die Reissleine gezogen. Es ist nicht der erste grosse Verlust des Hedgefonds-Managers.
Die Aktien von Netflix verloren am Mittwoch 35 Prozent, nachdem der Streaming-Anbieter einen Rückgang der Abonnenten im ersten Quartal und einen noch stärkeren Rückgang im laufenden Quartal prognostiziert hatte. Der Kursverlust seit Jahresbeginn summiert sich damit auf 62 Prozent - die schlechteste Performance im S&P 500. Gegenüber dem Allzeithoch von Anfang November hat der Titel sogar 67 Prozent verloren.
Netflix hatte im ersten Quartal unter dem Strich 200'000 Abonnenten verloren. Ursprünglich wollte der Streaming-Dienst 2,5 Millionen Abonnenten hinzugewinnen....
...Zu den Investoren, die am Mittwoch die Papiere ins Schaufenster stellten, gehörte auch Bill Ackmans Hedgefonds Pershing Square Capital Management. Der aktivistische Investor nutzte Anfang Jahr eine deutliche Kurskorrektur - bereits damals gab es Bedenken hinsichtlich der Abonenntenbasis - bei Netflix für eine Milliarden-Dollar-Wette. Sein Unternehmen Pershing Square hatte Ende Januar mehr als 3,1 Millionen Netflix-Aktien erworben, was einem Anteil von rund 1,1 Milliarden Dollar entsprach. Mit einem Anteil 0,7 Prozent gehörte Ackman bis zuletzt zu den 20 grössten Aktionären des Streaming-Riesen.
Obwohl Ackman dazumals für den Mitbegründer und Co-CEO von Netflix, Reed Hastings, nur lobende Worte übrig, das Unternehmen selbst als "bemerkenswert" bezeichnet und gegenüber Investoren von einer attraktiven Bewertung gesprochen hatte, zog dieser am Mittwoch die Reissleine. Die Konsequenz der Netflix-Wette: Ein Verlust von etwa 435 Millionen Dollar. Zum Börsenschluss am Mittwoch wäre sein Anteil an dem Unternehmen etwa 700 Millionen Dollar wert gewesen. Ein Vertreter von Pershing Square lehnte es ab, sich zur Höhe des Verlustes zu äussern....
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...insen-steigen-17972678.html
Schön wenn man so klar und eindeutig kommuniziert. Das stärkt das Vertrauen in die EZB enorm.
Vergleich 30 Jahre, Bund rote Linie.