TUI
bei TUI Stellung:
"TUI steht am Scheideweg. Ich hatte Sie schon über den Sommer hinweg mehrfach
darauf aufmerksam gemacht. Zuletzt wurde im August im Aufsichtsrat darüber dis-
kutiert, und nun ist alles möglich. Letztlich geht es um die Frage der Aufteilung und wie man so etwas macht. Meine Rechnung kennen Sie, und sie bleibt gültig:
Der Wert beider Geschäftsfelder (Touristik und Schiff-Fahrt) ist addiert deutlich
mehr wert als der aktuelle Börsenwert von TUI. Die Schätzungen gehen so in Rich-
tung 5 Mrd E., aber je nach Geschick auch mehr. Denn die Kernfrage lautet: Was
ist HAPAG inklusive CP SHIPS wert? Vielleicht schauen Sie in diesem Zusammenhang
noch einmal in die letzte Actien-Börse in Sachen MOELLER MAERSK. Die Dänen sind die Leitfigur.
Meine Prognose: In diesem Fall sind 23/24 E. je TUI-Aktie sehr realistisch. Bei 17 E. ist TUI also noch ein Investment.
Anmerkung:
Selbstverständlich brauchen wir keine Erbsen zählen: auch bei 17,17 EURO ist TUI
noch ein Kauf. Es locken immerhin noch fast 40%! - Bernecker hat bei seinen Prog-
nosen bei Übernahmespekulationen immer ein sehr gutes Gespür gehabt.
Ich erwäge eine Aufstockung mit einem Turbo. Was mich allerdings beunruhigt, ist
die völlig überkaufte Marktlage. Falls der Markt nicht bald korrigiert, droht eine Fah- nenstange, eine Blase. Der Markt antizipiert die Gefahr bereits; TUI wäre ansonsten heute wohl um 5 oder 10% gestiegen.
Dabei geht es vorerst nur um technische Reaktionen. Die Frage, wieviel die Summe von TUIs Teilen theoretisch wert ist und was einmal praktisch dafür bezahlt wird, ist ein anderes Thema.
Sollte sich die überkaufte Lage beim DAX demnächst abbauen (sprich: kommt die inzwischen selbst von Bullen ersehnte kleinere Korrektur), dürfte es mit TUI vorerst ebenfalls weiter gen Süden gehen.
dung eher bei TUI selber zu suchen. Ich vermute: "Sell-the-good-News"-Reaktion."
Gleich 3 (i.W.: drei) Fehler in einem Satz:
1. TUI schlägt sich heute nicht schlechter, sondern besser, als alle anderen Dax-
Werte:
Kurs per Handelsschluß am Freitag auf XETRA: 17,17 EURO. Aktuell: 17,60 EURO.
Das sind 0,43 Ct./2,50% Plus. THYSSEN-KRUPP lediglich 0,75%.
2. Da TUI also nicht schlechter, sondern besser ist als der Schnitt, ist auch der
Rest des Satzes falsch, wonach irgendeine "Begründung bei TUI selbst zu suchen"
sei. Es stimmt: die Begründung ist bei TUI zu suchen; aber nicht die, für eine
angedichtete Schwäche, sondern die für ihre Stärke.
3. Somit ist auch der die Schlußfolgerung falsch, es handle sich um "Sell-on-good
-news". Umgekehrt ist es richtig: heute ist "Buy-on-good-News".
Im übrigen habe ich selten einen größeren Schwachsinn gehört, als den, daß eine
Aktie angeblich verkauft wird, weil sich abzeichnet, daß sie möglicherweise filetiert und die Einzelteile zum anderthalbfachen Wert verkauft werden. Wer wird eine Aktie für 17,50 EURO verkaufen, wenn ihm soeben gesagt wird, daß sie vermutlich bald
22,- EURO oder mehr wert hat?
Wie so ein angebliches "Sell-on-good-News" aussieht, zeigt die Grafik: der Kursan-
stieg, als ein Angebot für SCHERING kam...
kannst du nicht verkraften, dass es noch nicht short geht oder warum bringst du hier Falschnachrichten??
eben den SBL8TL gekauft
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Alles was ich hier poste, ist eine Satire.
Nichts ist wahr, Alles ist nur eine Geschichte.
Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Ähnlichkeit mit Tatsachen sind reiner Zufall.
Charts oder andere Meinungen sind keine Kaufempfehlungen.
Alles was ich hier schreibe sind reine Fiktionen.
Ein Bezug aus dieser virtuellen Welt zur realen Welt ist rein zufällig, nie intendiert und unterliegt der Täuschung des Lesers.
hast du ja immer seriös gepostet
alles klaro
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Solche Datenfehler und daraus resulierende Irrtümer können passieren und sind für mich kein Grund, andere gleich mit derben Sprüchen wie "völlig von der Rolle" zu beleidigen - selbst dann nicht, wenn man sich hier wie Du als Dauer-Satiriker versteht.
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Ein Bezug aus dieser virtuellen Welt zur realen Welt ist rein zufällig, nie intendiert und unterliegt der Täuschung des Lesers.
was nicht stimmt. Bei mir wurde für einen Wert ein Verlust von 99,5% und bei
einem anderen ein Plus von sage und schreibe 2.587% angezeigt, was natürlich
auf einen Fehler hinwies. Da auch das Datum des Handelstages bei vielen Werten
nicht gestimmt hat, bin ich sofort auf meine anderen Systeme ausgewichen. Ich
meine, jeder andere hat das genauso erkennen können und müssen. Wer nicht,
ist eben eine saumselige Tranfunzel - oder er wird sein eigenes Opfer, weil er die Wirklichkeit genau so sehen will, wie sie ihm fälschlicherweise gezeigt wird.
Wer einen halben Quadratmeter postet, einschließlich Tabellen und Wertung und
nicht merkt, daß das Ganze auf einer falschen Quelle beruht, stellt sich ein Armuts- zeugnis aus. Bevor ich mich so aus dem Fenster lehne, achte ich darauf, daß meine
Quelle korrekt anzeigt; oder ich muß eben in Kauf nehmen, daß ich nicht mehr ernst genommen werde.
Tui sucht Schulterschluss mit Hamburg
Dienstag 17. Oktober 2006, 09:24 Uhr
Vorstandschef Frenzel hofft auf finanzielle Beteiligung der Stadt, um feindliche Übernahme abzuwehren - Aktionäre verlangen Zerschlagung.
HAMBURG/DÜSSELDORF. Der Touristik- und Transportkonzern Tui sucht den Schulterschluss mit der Stadt Hamburg, um sich gegen eine feindliche Übernahme zu wappnen. Wie das Handelsblatt aus Hamburger Senatskreisen erfuhr, hat Tui (Xetra: TUAG00 - Nachrichten) -Chef Michael Frenzel mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust (CDU) über eine zehnprozentige Beteiligung der Stadt an seinem Unternehmen gesprochen. Sprecher des Hamburger Senats und der Tui wollen sich hierzu nicht äußern.
Senatskreise berichten aber, Frenzel habe ANZEIGE
dem Bürgermeister vorgetragen, dass nach einer möglichen feindlichen Übernahme durch Investmentgesellschaften eine Zerschlagung des Konzerns droht, insbesondere ein Verkauf der Hamburger Tui-Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd (HL). Diese beschäftigt in Hamburg mehr als 1 200 der 8 900 Mitarbeiter und ist einer der größten Steuerzahler der Elbmetropole.
Der Tui-Chef hofft deshalb auf Rückendeckung des Senats. Denn die Hansestadt hatte sich erst vor einigen Jahren mit rund zehn Prozent am Kosmetikriesen Beiersdorf beteiligt, um zu verhindern, dass er vom US-Konkurrenten Procter & Gamble feindlich übernommen werden konnte. Derzeit erwägt Hamburg zudem, sich an dem kriselnden Flugzeugbauer EADS zu beteiligen, um den Standort Hamburg zu sichern.
Frenzel steht aber unter erheblichem Zeitdruck. Denn der Aufsichtsrat schließt nicht mehr aus, dass die Zerschlagung bereits in den nächsten acht Monaten droht: "Ich muss ernsthaft damit rechnen, dass der Deutsche Bank (Xetra: 514000 - Nachrichten) -Fonds DWS auf der nächsten Hauptversammlung den Antrag stellt, den Konzern zu zerschlagen", sagt Uwe Klein, Aufsichtsratsmitglied bei der Tui, dem Handelsblatt. Die nächste Hauptversammlung findet am 16. Mai 2007 statt.
DWS hatte bereits auf der vergangenen Hauptversammlung vorgeschlagen, den Konzern aufzuspalten. Der Fonds griff zusammen mit anderen Investoren scharf die Zwei-Säulen-Strategie Frenzels an und bemängelte das Schwächeln des Aktienkurses. der Tui-Chef hatte damals aber eine Aufspaltung abgelehnt.
Am Wochenende hat sich aber der Druck auf den Vorstand erneut erhöht. Der britische Vermögensverwalter Hermes soll den Frenzel aufgefordert haben, den Konzern in den nächsten sechs bis 18 Monaten aufzuspalten. Hermes war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Bei Fonds, Investoren sowie Aktionären wird die Strategie von Frenzel seit längerem kritisch beäugt. Der Tui-Chef hatte den Konzern in den vergangenen Jahren von einem Industriekonglomerat zu einem Tourismuskonzern mit großer Schifffahrtssparte umgebaut. 2005 hatte Frenzel zudem die britisch-kanadische Reederei CP Ships zu einem überhöhten Preis von mehr als zwei Mrd. Euro erworben und damit unter seiner Führung die fünftgrößte Container-Reederei der Welt geschaffen.
Doch die Reederei bereitet Tui wenig Freude: Fallende Frachtraten drückten die Schifffahrtstochter im ersten Halbjahr ins Minus. Zudem schwächelt das Tourismusgeschäft und auch der Wettbewerb im Fluggeschäft hat sich verschärft.
Auch die Aktionäre fordern eine Aufspaltung des Konzerns. "Der Vorstand hat es nicht geschafft, den Konglomeratsabschlag zu verringern. Das Unternehmen ist meines Erachtens in Teilen mehr wert als zusammen", sagt Markus Straub, stellvertretender Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Eine Beteiligung des Staats an Tui halte er aber nicht für sinnvoll. Der Tui-Kurs ist gestern um 2,74 Prozent auf 17,64 Euro gestiegen.
Mit dem britischen Vermögensverwalter Hermes macht ein außergewöhnlich effizienter Aktionär Druck auf das Management des Reise- und Logistikkonzerns Tui. Laut einer empirischen Studie der London Business School haben Aktionen eines Fonds der Kapitalanlagegesellschaft (Hermes UK Focus Fund), der 41 Beteiligungen umfasst, zwischen 1998 und 2004 in 15 Fällen zu einem Austausch des Konzernchefs geführt. In 13 Fällen musste der Chairman seinen Hut nehmen, zehn unabhängige Mitglieder der Boards, die in etwa deutschen Aufsichtsräten entsprechen, traten zurück.
Doch nicht nur Managementwechsel waren die Folge des Engagements von Hermes. Etliche Unternehmen mussten auf Druck des Fonds auch Strategieveränderungen in die Wege leiten: So wurde mehr als ein Drittel der Konzerne dazu bewegt, die Geschäfte zu fokussieren. Exakt dieser Punkt steht bei Tui im Mittelpunkt der Investoren-Forderungen.
In zwanzig Prozent der untersuchten Firmen stoppte Hermes weitere Zukäufe. Dieser Punkt könnte ebenfalls bei der Tui eine Rolle spielen, hat Konzernchef Michael Frenzel in der Vergangenheit doch Milliarden für Akquisitionen wie etwa die kanadische Reederei CP Ships hingeblättert.
Briefe an das Management, die wie im Falle Tui gemeinsam mit anderen Investoren geschrieben und dann der Presse zugespielt werden, kommen zwar laut der Studie nur in etwa zehn Prozent der Fälle vor, gehören dennoch zum Standardinstrumentarium von Shareholder-Aktivisten wie Hermes. Viel häufiger gehen sie direkt auf das Management zu. Genauso häufig, nämlich in drei Vierteln aller Fälle, kontaktieren sie andere Großinvestoren, um die Aktionen zu koordinieren. Nur selten drücken sie die Einberufung von Hauptversammlungen durch. Auch stellen sie auf Aktionärstreffen beachtlich wenige Fragen – in nicht einmal einem von zehn Fällen war das im Betrachtungszeitraum der Fall.
Dass ein Eingreifen von Hermes in der Regel Werte hebt, verdeutlicht die Aktienkursentwicklung der 41 betrachteten Unternehmen im Zeitraum vom Oktober 1998 bis Dezember 2004: Durchschnittlich sind die Kurse um 63 Prozent gestiegen. Der Londoner Leitindex FTSE schaffte lediglich 22,4 Prozent. Die jährliche Rendite von Hermes überragte mit acht Prozent die Benchmark um den Faktor Drei. mab
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Neues Geschäftskonzept von Frenzel ...: Steuerzahler soll blechen. Ist dieser Mann überhaupt noch als kompetent einzustufen, diesen Konzern zu führen?
in seiner gestrigen AB-Daily "...sind 23/24 E. je TUI-Aktie sehr realistisch", so
hört sich das in seiner heutigen Ausgabe schon kecker an:
"Mein Kursziel liegt bei 24/25 E.". - Ganz klar: mit den Kursen wächst der Mut.
Hier der komplette Textauszug aus der AB-Daily von heute früh zu TUI:
"In Frankfurt ist die TUI-Spekulation gestartet und noch längst nicht am Ende.
Es hat etwas länger gedauert, nachdem ich Ihnen schon im Frühjahr die Umrisse
erläutert hatte. Mein Kursziel liegt bei 24/25 E. Das ist immer noch ein Kauf.
Bitte rechnen Sie damit, daß es Querschläge geben wird. Schließlich geht es um
die zweitgrößte deutsche Containerlinie oder die Renommieradresse in der deut-
schen Schiff-Fahrt. Das hat politisch ähnliche Bedeutung wie EADS."
Freundliche Grüße
eddy1812
Und dann ist da noch die BILD-Zeitung...
Interessenten an Hapag-Lloyd kommen aus dem Ausland
Die Reederei gilt als wertvollste Säule des TUI-Konzerns.
Von Birger Nicolai
Hamburg - "Bei TUI ist Hamburg die beliebteste Stadt Europas", lautet der Titel einer Pressemitteilung des Konzerns vom Montag. Keine andere europäische Stadt wird bei TUI häufiger gebucht. Auch im übertragenen Sinn stimmt das Bild: Hamburg ist mit dem Sitz der TUI-Tochtergesellschaft Hapag-Lloyd derzeit der wichtigste Bestandteil des Konzerns.
Das ist auch Finanzinvestoren nicht verborgen geblieben. Sie wollen die Containerlinie aus dem TUI-Konzern herauslösen. Der Grund dafür: Die Schifffahrt ist mit einem geschätzten Wert von vier bis fünf Mrd. Euro derzeit teurer als die gesamte TUI-Gruppe. An der Börse kam TUI zum Wochenanfang auf eine Marktkapitalisierung von 4,4 Mrd. Euro.
In der Traditionsreederei ist sich die Führungsmannschaft durchaus dieser Gefahr bewusst. Offiziell spricht kein Manager darüber und übt sich in Nibelungentreue zum Mutterkonzern aus Hannover. Auch gelten TUI-Chef Michael Frenzel und der Vorstandschef von Hapag-Lloyd, Michael Behrendt, durch frühere gemeinsame Management-Zeiten bei VTG als befreundet. Dennoch werden die Alternativen zur TUI-Zugehörigkeit bereits seit Monaten in der Hapag-Lloyd-Zentrale diskutiert.
"Wenn wir verkauft werden, wird unser neuer Eigentümer ein Asiate oder ein Däne sein", sagt ein Manager. Dass ein reges Kaufinteresse an Hapag-Lloyd vorhanden ist, besagen zahlreiche Analysen und Spekulationen wie auch direkte Aussagen der Konkurrenz. So hat der Vorstandschef der weltweit größten Containerlinie Maersk, Jess Soederberg, vor mehreren Wochen gegenüber der WELT auch größere Zukäufe nicht ausgeschlossen. Die dänische Maersk gilt ähnlich wie die asiatischen Konkurrenten Cosco oder China Shipping aus China, Evergreen aus Taiwan oder Hanjin aus Korea als finanzstark. Zwar sind die Ergebnisse aller Reedereien zuletzt wegen sinkender Transportpreise eingebrochen. Langfristig werden der Containerschifffahrt aber wieder zweistellige Renditen zugeschrieben. Die Globalisierung gilt als Garant für gute Geschäfte im Schiffstransport.
"Diese Gerüchte kennen wir seit Jahren. Konkretes hat sich daraus nie ergeben", heißt es nun bei Hapag-Lloyd. Dennoch sind die rund 1300 Mitarbeiter in Hamburg besorgt. Eine deutsche Lösung im Fall eines Verkaufs gilt als unwahrscheinlich: Die neben Hapag-Lloyd einzige große Reederei des Landes, Hamburg Süd, gehört zum Familieneigentum von August Oetker. Der Milliardär dürfte nicht bereit sein, sich für solche eine Übernahme hoch zu verschulden, heißt es in seinem Umfeld. Erfolgreicher könnte dagegen schon der Versuch des TUI-Managements sein, die Stadt Hamburg mit ins Boot zu nehmen. Gespräche über eine Beteiligung der Stadt an TUI hat es nach Informationen der WELT gegeben.
Artikel erschienen am 17.10.2006
Von Ernst August Ginten
Michael Frenzel hat sich immer wieder mit viel Geschick durch alle Krisen laviert. Kurz vor Abschluss des jahrelangen Umbaus des Industriekonglomerats Preussag hin zum Touristik- und Schifffahrtskonzern TUI verlieren die Aktionäre nun erneut die Geduld und setzen den TUI-Chef unter Druck.
Offenbar wollen Großinvestoren das TUI-Management zwingen, den Konzern in seine Einzelteile zu zerlegen. Die Logik der Aktion ist simpel. Die Reederei Hapag-Lloyd ist nach Ansicht von Experten etwa so viel wert wie der ganze Konzern an der Börse. Und für Hapag-Lloyd lässt sich nach der Übernahme der CP Ships leicht ein Käufer finden. Die Einzelteile des Konzerns - neben der Reederei zählen dazu Hotels, Reiseveranstalter und Fluggesellschaften - sind derzeit wesentlich mehr wert als das Unternehmen als Ganzes. Das Risiko eines potenziellen Übernehmers ist also durchaus kalkulierbar.
Allerdings müsste ein Angreifer ein paar eklige Kröten schlucken. Abschreckend wirkt die mit rund drei Milliarden Euro immer noch sehr hohe Verschuldung des Konzerns. Sie verschafft dem TUI-Management derzeit etwas Luft, sich nach freundlichen Investoren umzutun. Diese könnten mit rund einem Viertel der Aktien ein Sperrwerk gegen die Zerschlagungs-Fraktion bilden. Vor allem spanische Hoteliers dürften am Überleben ihres Großkunden TUI großes Interesse haben.
Fraglich ist auch, ob eine Zerschlagung zum jetzigen Zeitpunkt wirklich für alle Aktionäre von Vorteil wäre. Die Schifffahrtssparte würde gegenwärtig sicher unter ihrem realen Wert verkauft werden müssen. Zudem kann Frenzel sie auch immer noch selbst - ganz oder zum Teil - an die Börse bringen.
Artikel erschienen am 17.10.2006