Der USA Bären-Thread
Seite 6200 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.409 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.289.664 |
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Dann würde nicht mehr die EZB die PIIGS-Kurse stabilisieren, sondern die EU-Gemeinschaft.
Tragisch (bzw. tragi- oder draghi-komisch) ist jedoch, dass die EU keinerlei Steueraufkommen hat, sie erhält nur minimale Mitgliedsgebühren. Die Steuerhoheit liegt ja nach wie vor bei den individuellen EU-Staaten.
Wie aber will die EU die vergebenen Hilfskredite (aka Gemeinschaftsschulden) jemals zurückzahlen, wenn sie über keine Steuereinnahmen verfügt?
Das Grundübel des Euro war die Einführung einer Gemeinschaftswährung OHNE ein gemeinsame europäische Wirtschaftsregierung. Davor hatten Kritiker (auch ich) bereits 1998 gewarnt.
Nun ist mit der starken Inflation der Ernstfall eingetreten.
Ich bin jetzt schon hochinteressiert an den kommenden Pseudo-Lösungen, die Brüssel (in Gestalt von Rettungsfazilitäten usw.) aus dem Hut zaubern wird.
Noch spannender ist, wie lange sich Marktteilnehmer durch derarigen Rettungs-Zinnober noch für dumm verkaufen lassen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/...rticle23267005.html
EZB tut nichts - Euro wird weicher
Die EZB hält trotz der extrem hohen Inflation und mannigfaltiger Aufforderungen von Ökonomen, die Geldpolitik zu straffen, unbeirrt an ihrem Kurs fest und will das Anleihekaufprogramm im dritten Quartal auslaufen lassen und Zinsänderungen erst einige Zeit nach dem Ende des Kaufprogramms erwägen. Damit wandern Erwartungen an die erste Zinserhöhung eher wieder ans Ende des Jahres, was den Euro belastet.
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A.L.: Zinserhöhungen gehen erst, nachdem QE zurückgefahren wurde, aber QE lässt sich nicht zurückfahren, weil dann die PIIGS pleite gehen un der Euro zerbricht. Lose-lose.
Geldpolitik
«Abwarten ist riskant» - «Nur Zinskosmetik»: Ökonomen kritisieren EZB-Entscheid deutlich
Trotz der Rekordinflation im Euroraum wartet die EZB in Zeiten des Ukraine-Krieges mit dem Einleiten einer Zinswende. Ökonomen in Deutschland sind damit nicht zufrieden.
Trotz der Rekordinflation im Euroraum zögert die EZB in Zeiten des Ukraine-Krieges eine Zinswende weiter hinaus. Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag, den geldpolitischen Schlüsselsatz von 0,0 Prozent beizubehalten. Zugleich müssen Banken weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank horten. Dieser sogenannte Einlagesatz bleibt bei minus 0,5 Prozent.
Ökonomen äussern sich in ersten Reaktionen:
Jörg Krämer, Chefökonom der Commerzbank
"Leider hat die EZB heute trotz einer Inflationsrate von 7,5 Prozent nicht beschlossen, ihre Nettoanleihekäufe und Minus-Zinsen früher zu beenden. Dieses Abwarten ist riskant. Je länger die EZB an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält, desto mehr steigen die Inflationserwartungen der Menschen und setzt sich die sehr hohe Inflation dauerhaft fest. Die EZB sollte ihren Leitzins zügig in Richtung auf ein zumindest neutrales Niveau anheben, das bei rund zweieinhalb Prozent liegen dürfte."
Alexander Krügler, Chefökonom der Bank Hauck Aufhäuser Lampe:
"Ein ultimatives Enddatum für ihre Nettokäufe (QE; A.L.) nennt die EZB weiterhin nicht. Sie liebäugelt aber stark damit, ihre Nettokäufe im dritten Quartal 2022 zu beenden. Auch der zinspolitische Fahrplan bleibt unbestimmt. Die EZB hält aber daran fest, dass Leitzinsen frühestens 'einige Zeit' nach den beendeten Nettokäufen erfolgen. [A.L.: also nie?] Wahrscheinlich sind das drei bis vier Monate. Andernfalls hätte die EZB wohl von 'kurz' gesprochen. Wie der Leitzinserhöhungspfad konkret aussehen wird, ist damit weiter offen. Nach wie vor sieht es nicht danach aus, dass die EZB zu einer ernsten Inflationsbekämpfung übergehen wird. Wegen rezessiver Tendenzen und Rücksicht auf hohe Staatsschulden steht lediglich Leitzinskosmetik bevor. Diese dürfte immerhin reichen, die Negativzinspolitik einzumotten."
Friedrich Heinemann, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW):
"Die EZB behauptet, dass sie in einem Dilemma stecke, weil sie gleichzeitig mit einer hohen Inflation und der kriegsbedingten Rezessionsgefahr konfrontiert sei. Man kann den Mitgliedern des EZB-Rats in dieser Situation nur empfehlen, in die europäischen Verträge zu schauen. Hier findet sich eine klare Antwort, wie die EZB in einer solchen Situation zu entscheiden hat: Die Preisstabilität ist das vorrangige Ziel, diesem sind andere Ziele untergeordnet. Das angebliche Dilemma existiert nicht, wenn die EZB ihren Auftrag ernst nimmt. Jeder Monat des Zauderns fügt der Reputation dieser wichtigen europäischen Institution daher Schaden zu. Eine Serie von massiven Inflations-Fehlprognosen der EZB-Ökonominnen und Ökonomen nährt zudem den Verdacht, dass die Bewertung der Inflationsdynamik vom Wunsch nach einer fortdauernden Niedrigzinspolitik getrieben wird und nicht umgekehrt die Zinspolitik auf einer unverzerrten Inflationsprognose basiert."
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A.L: Die EZB scheint den Euro sehenden Auges ins Grab schaufeln zu wollen. Letztlich ist ein Ende mit Schrecken aber besser als ein Schrecken ohne Ende.
Moderation
Zeitpunkt: 15.04.22 12:53
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Zeitpunkt: 15.04.22 12:53
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Die Amis haben als erste in 2008/9 QE und Nullzinsen eingeführt. Draghi hat das dann 2012 ff. nachgemacht - auch um die PIIGS vor der drohenden Pleite zu retten.
Nun setzen die Amis die Leitzinsen wieder sukzessive hoch auf 5 oder mehr %, was der aktuellen US-Inflationsrate entspricht.
Die EZB würde das ebenfalls gern nachäffen, kann es aber nicht, weil sonst die PIIGS pleite gingen und der Euro zerbricht.
Die resultierende Angst vor rapider Euro-Entwertung (enorme Schere zwischen minimalem Leitzins und Riesen-Inflation, aktuell fast 8 %) führt dazu, dass Marktakteure in Panik massiv Euros auf den Markt werfen und in Dollar umschichten. Absicherungsgeschäfte befeuern den Trend zusätzlich.
Mission accomplished.
und für aliens ist washington nen bio-labor
Williams droht, die steigenden Renditen belasten die Wachstumswerte.
Fed-Mitglied Williams: 0,5-Prozent-Erhöhung ist "angemessene Option"
Die Nasdaq-Volatilität VXN steigt.
Amazon habe ich verkauft. Dafür Tesla short. SL 994
Moderation
Zeitpunkt: 15.04.22 14:39
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Zeitpunkt: 15.04.22 14:39
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Ich habe EU-Ratspräsidentin von der Leyen jedenfalls nicht wählen können, und wenn ich es per Wahlkreuz gekonnt hätte, dann hätte ich es nicht getan. Sie ist mir zu unverbindlich süffisant und war schon als Verteidigungsministerin in D. ein Flop. Es fehlt auch an Rückgrat gegen Fremdbestimmung aus Übersee. Und mir wäre, da bin ich ganz ehrlich, ein Mann in dieser wichtigen Position lieber.
Eine Nachfolgewährung des Euro wäre nur dann überlebensfähig, wenn die Nationalstaatlichkeit weitgehend aufgegeben würde (wie in den US-Bundesstaaten) und die europäische Regierung den Großteil der Steuern erhebt und die Fiskalhoheit übernimmt. Sie dürfte also z. B. darüber bestimmen, wie hoch die Steuern und Renten in Griechenland sind.
Da dies aber kaum durchsetzungsfähig ist - jedes EU-Land will die eigenes Süppchen kochen, möglichst zum eigenen Vorteil (siehe Draghis jüngster Vorschlag zur Schuldenvergemeinschaftung) - könnte auf den Euro die nächste Fehlgeburt folgen.
und dieser prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, er hat erst gerade begonnen.
Auch wenn wir Probleme haben, ist die Lebensqualität relativ hoch. Mein Sohn hat ein Jahr in Italien studiert, hat die dortigen Vorteile und Probleme live erlebt. Aber er ist begeistert von der Kultur, der Musik und dem Essen. Der internationale Austausch und der freie Handel sind auch positiv für die wirtschaftliche Entwicklung.
Der Euro ist ein politischer Deal.
Spiegel, 25.09.2010
"Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit"
Auszug
Zeitzeugen bestätigten dem SPIEGEL jetzt die enge Verknüpfung von deutscher Einheit und Europäischer Währungsunion. "Mitterrand wollte keine Wiedervereinigung ohne einen Fortschritt bei der Europäischen Integration, und das einzige Terrain, das vorbereitet war, war die Währung", sagte der frühere Mitterrand-Berater und spätere Außenminister Hubert Védrine. Der frühere Bundesbank-Präsident Karl-Otto Pöhl wurde noch deutlicher: "Möglicherweise wäre die Europäische Währungsunion gar nicht zustande gekommen ohne deutsche Einheit."
mehr
https://www.spiegel.de/politik/ausland/...r-die-einheit-a-719608.html
Es war damals m.E. richtig gewesen, diese Forderung zu erfüllen um die Wiedervereinigung zu ermöglichen. Die Umsetzung dieser politischen Idee ist jedoch schwieriger als man damals vermutlich gedacht hat.
Ein Alternative zum Euro sehe ich für Deutschland nicht. Aber eine glaubwürdigere Führung der EZB wäre für den Euro sehr positiv.
Zur Börse:
Besonders die steigenden Energiepreise und Renditen belasten zurzeit die Wirtschaft und die Aktienmärkte.
Die Surprise Indizes sind noch positiv:
Citi US Economic Surprise Index 55.6 -1.3 points
Citi Eurozone Economic Surprise Index 30.7 -.3 point
Citi Emerging Markets Economic Surprise Index 31.8 +4.2 points
ECRI Weekly Leading Economic Index Growth Rate +4.3% +.9 percentage points
Die Rezessionswahrscheinlichkeit ist noch relativ gering:
Bloomberg US Recession Probability Next 12 Months 25.0% unch.
Quelle: http://hedgefundmgr.blogspot.com/
Solange der Renditeanstieg in den USA noch anhält, ist der Nasdaq wegen der hohen Bewertung unattraktiv und eher ein Shortkandidat. Zurzeit bin ich noch long im Energiesektor, kaufe aber auch Valuewerte in Europa, die attraktiv bewertet sind.