Constantin vor Explosion?
Seite 61 von 66 Neuester Beitrag: 20.06.19 12:59 | ||||
Eröffnet am: | 09.01.13 12:05 | von: Alibabagold | Anzahl Beiträge: | 2.646 |
Neuester Beitrag: | 20.06.19 12:59 | von: Strandläufer | Leser gesamt: | 556.457 |
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Fred Kogel entlassen und durch Olaf Schröder ersetzt
https://www.dwdl.de/nachrichten/63028/...erufen_schroeder_uebernimmt/
Burgener will Constantin Medien komplett übernehmen
Ambitionen; Der Schweizer Unternehmer Bernhard Burgener will seinen Kontrahenten Dieter Hahn komplett aus dem Unternehmen Constantin Medien verdrängen.
Der Schweizer Unternehmer und neue Präsident des FC Basel, Bernhard Burgener, will seinen Kontrahenten Dieter Hahn komplett aus dem Unternehmen Constantin Medien verdrängen. Am Mittwoch hatte Hahn entschieden, aus dem Aufsichtsrat des Sport- und Unterhaltungskonzerns zurückzutreten, und damit in einem monatelangen Machtkampf nachgegeben.
Jetzt arbeitet Burgener zusammen mit Investoren daran, auch dessen Aktien zu übernehmen. Noch ist Hahn Grossaktionär, kann also wichtige Beschlüsse torpedieren. «Das Ziel ist eine Gesamtlösung, deswegen arbeiten wir weiter an einem Übernahmeangebot», sagt Burgener im Interview mit der «NZZ am Sonntag».
«Hahn ist mit seiner Strategie gescheitert»
Er äussert sich erstmals seit der Hauptversammlung, bei der Hahn zurückgetreten war. Burgener will im Gegensatz zu seinem Gegenspieler an dem Fernsehsender Sport 1 festhalten, der zu Constantin gehört. «Hahn ist mit seiner Strategie, Unternehmensteile verkaufen zu wollen, gescheitert», sagt Burgener.
Die jetzt noch an der Außenlinie wartenden, werden bei einem Gebot den derzeit relativ günstigen Kursen jedoch wohl nur noch hinterher trauern können.
eine ausführliche Zusammenfassung der Ereignisse der letzten Monate :
http://www.mediabiz.de/film/news/fack-ju-abspaltung/421675
Im gestern (31.08.2017) erschienenen Halbjahresbericht der HLEE, Pratteln, schlägt Burgener unter Punkt 7 - Risiko- und Chancenbericht - einen relativ moderaten Ton an :
.....“Das [diesmal] rechtskonforme Verhalten der Organe der Constantin Medien AG an der Hauptversammlung vom 23. August 2017 und die Neubesetzung des Aufsichtsrats haben bislang zu keiner Änderung der die vorangehenden Hauptversammlungen betreffenden, laufenden Rechtsstreitigkeiten der HLEE gegen die Constantin Medien AG geführt. Die Gesellschaft [HLEE] ist indessen zuversichtlich, daß damit wesentliche Voraussetzungen für mögliche Vergleichsverhandlungen in naher Zukunft geschaffen wurden.“
http://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/...cklung-halbjahr/?newsID=1024987
Auch die Highlight Communications AG (Constantin Film, TEAM) hat am 31.8.2017 ihren „Zwischenbericht 2Q2017“ veröffentlicht :
http://www.highlight-communications.ch/
Auf S.8 (Risiko- und Chancenbericht) heißt es zum Thema Handelsregistersperre der 25%igen HLG-Kapitalerhöhung (nicht zu verwechseln mit der HLEE-Kapitalerhöhung, die noch durch den Privatmann Hahn blockiert wird) :
...“An der Hauptversammlung der Constantin Medien AG vom 23. August 2017 wurden alle Aufsichtsräte und der Vorstandsvorsitzende abgewählt. Die von der HLEE vorgeschlagenen Personen wurden in den Aufsichtsrat gewählt. Aufgrund dieses Ereignisses gehen wir davon aus, daß die durch die Constantin Medien AG bewirkte Handelsregistersperre [durch den neuen Vorstand] in absehbarer Zeit zurückgezogen wird, sofern sie nicht schon vorher gerichtlich aufgehoben wird.“
Ich gehe davon aus, daß beide Handelsregistersperren in Kürze vom Tisch sind und die anstehenden Verhandlungen zwischen Burgener und Hahn (der sich mit der HR-Sperre eher selbst geschadet hat) dadurch deutlich erleichtert werden.
Jugend ohne Gott ist heute nur auf Platz 8 gestartet.
Grießnockerlaffäre ist mit über 600.000 Zuschauern sehr erfolgreich, aber leider nur regional in Bayern.
Ostwind Aufbruch nach Ora liegt weiterhin unter dem ersten sehr erfolgreichen Teil, oder?
Also hängt wieder das gesamte Filmergebnis an Fack ju Göthe 3?
Wo sind denn die erfolgreichen Eigenproduktionen von früher, die unter Bernd Eichinger entstanden sind.
Hat der aktuelle Vorstand hier irgendeine Strategie nach dem letzten Fack ju Göthe Teil?
Danke wenn hier irgendjemand etwas weiß, denn sonst bleibt die Filmsparte auch sehr wackelig für die Zukunft.
- Aber die Constantin hat andere gute erfolgreiche Leute wie den Oli Berben bzw. Martin Moszkowicz.
- Wie bereits auf HV en gesagt, sind die Banken seit dem öffentlichen Gesellschafterastreit zwischen Hahn und BB nicht mehr bereit wie früher Kredite zu geben. Das wirkt sich natürlich auf Produktionstärigkeit bzw. Rechteerwerb aus, wenn weniger Kohle in Kasse ist. Da hätte auch der Bernd nix machen können.
- Nach dem Führungswechsel und Übernahmeangebot dürften sich die Wogen bei der Constantin hoffentlich soweit glätten, dass die Banken wieder Kredite vergeben. Einschränkung: Solange Dieter Hahn als Großaktionär nicht weitere potenziell gesellschaftsgefährdenden Klagen einreicht, welche Kapitalgeber abschrecken. Das kann niemand im Vorfeld sagen.
- Aber eigentlich sind die Vorzeichen gut. Kohle ist da - Großteil des Drucks weg. Vielleicht hat die "Wartezeit" auch den Vorteil, dass die sich jetzt auf die allerbesten Drehbücher konzentrieren können, welche in Saure-Gurken Zeit kamen.
Wünsche mir jedenfalls das Normalität einkehrt und Tagesgeschäft im Konzern nicht weiter von gesellschaftsrechtlichen Konflikten zwischen Hahn und BB beeinträchtigt wird.
Oliver Berben ist der Vorstand für TV Produktionen und diese Erlöse steigen wohl auch konstant seit Jahren erfolgreich an.
Aber die Filmsparte ist ja nicht erst seit 12-24 Monaten anders als früher, was sonst auf reduzierte Kreditvergaben, etc. schließen lassen könnte.
Früher gab es pro Jahr mehrere sehr erfolgreiche Filme und das ist in den letzten Jahren nicht mehr. Hier dominiert Fack ju Göthe und war ein Überraschungserfolg, der in diesem Jahr endet.
Die eingekauften internationalen Filme waren keine Erfolge.
Daher bleibt meine Frage nach der Film Strategie für die Zukunft und ob jemand hier mehr dazu weiß, denn Constantin Film und TEAM sind ja die wichtigsten Teile der Firmengruppe.
Und ich persönlich bin in beiden Unternehmen investiert, freue mich über die jüngsten Entwicklungen pro Burgener, aber sehe bei der Filmsparte zu wenig Strategie für die Zukunft.
Ausführliches Interview mit Burgener :
http://www.mediabiz.de/film/news/...s-wieder-frieden-einkehren/421846
"Die (Zukunft) könnte nach wie vor in einer Übernahme der Constantin Medien durch die Highlight Event & Entertainment AG liegen?
Das wäre sicherlich ein vernünftiger Weg und im Grunde der einfachste. Allerdings will ich dieses Thema an dieser Stelle nicht breittreten. Zuallererst müsste die Finanzierung stehen. Wie Sie wissen, haben wir versucht, die Voraussetzungen mit der Durchführung einer Kapitalerhöhung zu schaffen, die mit 99,98 Prozent angenommen wurde. Leider blockiert Herr Hahn....
... Auch die insgesamt rund 100 Mio. Euro an Darlehen, die die Constantin Medien im September bzw. Anfang kommenden Jahres bedienen muss, bereiten Ihnen keine Sorgen?
Nein. ... in den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen bei den Investoren viel Vertrauen erworben. Tatsächlich ist in den Zinssätzen der laufenden Darlehen noch viel Risiko abgebildet, das einer aktuellen Betrachtung nicht mehr gerecht wird. Die Constantin Medien ist ihren Verpflichtungen immer nachgekommen und wird das auch in Zukunft. Sollte der Vorstand um meine Hilfe ersuchen, gebe ich sie ihm sehr gerne. Aber ich gehe davon aus, dass er sie nicht benötigen wird....
...Wie sehen sie die Filmsparte gerade im Kinobereich aktuell aufgestellt?
Kurz gesagt: hervorragend. Wir machen seit Jahren die Erfahrung, dass die zweite Jahreshälfte für die Constantin Film die wichtigere ist - und das ist 2017 nicht anders. Innerhalb eines Monats hat sie mit "Das Pubertier" , "Ostwind 3 " und"Grießnockerlaffäre" gleich drei Filme gestartet, die über den Erwartungen laufen. Jetzt stehen unter anderem noch "Dieses bescheuerte Herz" und natürlich vor allem "Fack Ju Göhte 3" an. Für die Quartalsbetrachtung war natürlich etwas unglücklich, dass die gesamten P&A-Kosten der genannten drei Filme in Q2 fielen, die Erlöse aber erst in Q3. Die Veröffentlichung von Quartalszahlen kann aber nun einmal nicht die Programmierung der Titel bestimmen. ...
Mediabiz; München; 05.09.2017; 13:20; Interview mit Bernhard Burgener
von Marc Mensch; Thema: Neuaufstellung Constantin Medien
"Es muss wieder Frieden einkehren"
Bernhard Burgener, Präsident des Highlight-Verwaltungsrates: "Ein wichtiger Schritt nach vorne ist getan". Im Ringen um die Zukunft der Constantin Medien AG konnte Bernhard Burgener mit den Resultaten der Hauptversammlung einen wichtigen Etappensieg einfahren. Wir sprachen mit dem Verwaltungsratschef der Highlight über das weitere Vorgehen.
Die Hauptversammlung am 23. August brachte die Wende im Streit um die Zukunft der Constantin Medien. Wie erleichtert sind Sie angesichts der Resultate dieses bewegten Tages?
Nun, wir sind ja nicht zuletzt dank der Bestellung eines neutralen Versammlungsleiters durch das Amtsgericht München sehr gespannt zu diesem Termin gereist. Insofern würde ich nicht direkt von Erleichterung sprechen - zumal die eigentlichen Aufgaben noch vor uns und der Constantin Medien liegen. Womit wir sicherlich nicht gerechnet haben, war der Verlauf. Dass Dieter Hahn in seiner Rede vor Ort bekannt gab, dass er, ebenso wie Jean-Baptiste Felten, für eine Wahl in den Aufsichtsrat nicht mehr zur Verfügung stehen würde und auch die anderen vier Mitglieder ihr Mandat zum Ablauf dieser Versammlung niedergelegt hatten, kam dann doch überraschend. Wobei eine weitere Bombe erst platzte, als die Constantin Medien gegen Mittag eine entsprechende ad-hoc-Mitteilung versandte. Das ist richtig. Denn während Dieter Hahn ihr mit seiner Erklärung zuvor kam, hat es durchaus zu einigen lauten Zwischenrufen geführt, als bekannt wurde, dass Fred Kogel seinerseits den Posten des Vorstandsvorsitzenden abgibt. Herr Kogel hatte zu Beginn der Versammlung etwa eine halbe Stunde über das Geschäft referiert, sich dazu aber nicht geäußert. Das hat einige Aktionäre doch etwas irritiert.
Dass die Schritte von Kogel und dem Aufsichtsrat in Erwartung einer Abstimmungsniederlage erfolgten, liegt wohl auf der Hand. Wie entscheidend war die Rolle, die Eberhard Sasse als Versammlungsleiter spielte?
Dass dank dieser neutralen Leitung unsere Anteile im dritten Anlauf endlich zur Abstimmung zugelassen wurden, war natürlich ein ganz wesentlicher Punkt. Schließlich sprechen wir von vergleichbar großen Aktienpaketen: Die Highlight Event & Entertainment AG hält 29,7 Prozent an der Constantin Medien, das Lager um Dieter Hahn kommt auf 29,2 Prozent. Insgesamt waren bei der Hauptversammlung aber rund 76 Prozent der Stimmen vertreten, entsprechend gespannt waren wir auf das entscheidende Votum der freien Aktionäre. Dieses fiel dann eindeutig aus. Mit Ausnahme von Olaf Schröder wurde dem zuletzt amtierenden Vorstand sowie dem gesamten Aufsichtsrat die Entlastung verweigert. Dessen Mitglieder wären also in der Tat abgewählt worden, wenn das nicht ohnehin Makulatur gewesen wäre. Am deutlichsten zeigt sich das Stimmungsbild unter den freien Aktionären, wenn man auf das Ergebnis für Dieter Hahn blickt. Bei der Abstimmung über seine Entlastung, an der er selbstverständlich nicht teilnehmen durfte, gab es rund 92,7 Prozent "Nein"-Stimmen. Damit ist im Grunde alles gesagt.
Also tatsächlich ein Triumphgefühl, wie es Ihnen zum Beispiel die "Welt" zuschrieb?
Soweit würde ich nicht gehen. Es war sicherlich ein wichtiger Etappensieg. Aber im Vordergrund stehen das Unternehmen, seine Mitarbeiter und die Aktionäre. In deren Sinne muss es nun darum gehen, eine Lösung zu finden, um die Constantin Medien erfolgreich in die Zukunft zu führen.
Die könnte nach wie vor in einer Übernahme der Constantin Medien durch die Highlight Event & Entertainment AG liegen?
Das wäre sicherlich ein vernünftiger Weg und im Grunde der einfachste. Allerdings will ich dieses Thema an dieser Stelle nicht breittreten. Zuallererst müsste die Finanzierung stehen. Wie Sie wissen, haben wir versucht, die Voraussetzungen mit der Durchführung einer Kapitalerhöhung zu schaffen, die mit 99,98 Prozent angenommen wurde. Leider blockiert Herr Hahn mit einer von ihm kontrollierten Gesellschaft den notwendigen Handelsregistereintrag mit 0,02 Prozent der Anteile. Ein Gericht in Baselland hat in erster Instanz bereits in unserem Sinne entschieden, allerdings läuft der Widerspruch dagegen noch. Zwar ziehen sich derartige Verfahren in der Schweiz nicht ganz so lange hin wie in Deutschland, wo wir erst im kommenden November einen Termin hinsichtlich der Anfechtung unseres Stimmausschlusses bei der Hauptversammlung im Juli vergangenen Jahres haben. Trotzdem gehen auch hierzulande einige Monate ins Land, bis man durch alle Instanzen gelaufen ist.
Apropos Anfechtungsklage: Man könnte ja meinen, diese hätte sich nun erledigt. Aber eine Entscheidung in Ihrem Sinne könnte ja durchaus Basis für Schadenersatzansprüche sein.
Das ist prinzipiell richtig, aber für uns gerade nicht das Thema. Die kräftezehrende Auseinandersetzung muss aufhören. Die Anwälte auf beiden Seiten haben bereits genug Geld verdient. Es muss wieder Frieden einkehren, die Konzentration muss wieder dem Geschäft gelten.
Dieter Hahn haben Sie gegen Ende der Hauptversammlung ja bereits die verbale Hand gereicht. An einer Verständigung mit ihm als Großaktionär führt wohl kaum ein Weg vorbei?
Das habe ich immer gesagt. Leider war es in der Vergangenheit mit ihm nicht gerade einfach, wir sind uns preislich nie einig geworden.
Für Fred Kogel hatten Sie keine warmen Worte übrig. Sehen Sie seine Rolle kritischer?
So würde ich das nicht sagen. Selbstverständlich führte unser Ausschluss, für den man den Versammlungsleiter vorschob, zu erheblichen Irritationen. Aber das ist jetzt Schnee von gestern, kalter Kaffee. Interessant ist die Zukunft. Und in diesem Zusammenhang freue ich mich, dass der Aufsichtsrat Olaf Schröder für das Amt des Vorstandsvorsitzenden berufen hat.
Kurz nach der Hauptversammlung wurden Sie selbst als möglicher Kandidat gehandelt. Die Berufung Schröders soll aber mehr als nur eine kurzfristige Interimslösung sein?
Dazu kann ich nichts sagen, das ist nicht meine Aufgabe. Die Entscheidung obliegt dem Aufsichtsrat. Ich habe stets betont, dass ich bereit bin, mit anzupacken, aber ich will mich jetzt auch nicht in irgendeine Interessenkollision begeben. Mir ist nur wichtig, dass ein Weg gefunden wird, die Situation zu befrieden.
Entzündet hatte sich der Streit an der von Hahn und Kogel verfolgten Strategie, die Filmsparte abzustoßen, um sich auf das Sportgeschäft zu konzentrieren. Dieser Plan war mit dem geplanten Verkauf von Sport1 aber ohnehin bereits Makulatur - tatsächlich sollten die Aktionäre den strittigen Beschluss zur Neuausrichtung ja aufheben?
Ja, der Versuch, Sport1 zu verkaufen, kam für uns auch überraschend. Um an dieser Stelle das Bild noch weiter zu präzisieren: Ich war mir mit Dieter Hahn ja auch hinsichtlich seiner Pläne zu den Fußballrechten alles andere als einig. Sehen Sie, Sport1 war doch im Grunde hervorragend aufgestellt. Man hatte eine langjährige Partnerschaft mit Sky und Live-Rechte für die 2. Bundesliga. Aber Herr Hahn wollte unbedingt auch wieder bei der Rechtevergabe für die 1. Bundesliga mitbieten. Gemäß der Mai-Ausgabe des Manager Magazin aus dem Jahr 2016 "nahm Hahn ganz im Stillen Einfluss auf die Ausschreibungsbedingungen. Vor Monaten schon machte er sich im Hintergrund für eine sogenannte No Single Buyer Rule stark. Die Regel sieht vor, dass Sky nicht mehr alle Livespiele der 1. Liga auf einmal kaufen darf. Mindestens ein Mitbieter muss berücksichtigt werden." Das war natürlich eine Kampfansage. Und was ist dabei herausgekommen? Sky hat jetzt einen Free-TV-Kanal, hat die Rechte für die 2. Bundesliga gekauft und strahlt gleichzeitig am Sonntag das Format "Der Fussball-Talk" mit dem ehemaligen Doppelpass-Moderator Jörg Wontorra aus. Die Constantin Medien hat sich da selbst Konkurrenz heraufbeschworen. Das gehört sich nicht und wir sind einfach zu klein, um gegen solche Giganten anzutreten. Dabei kann man doch nur verlieren.
Am 26. Oktober startet die Constantin Film ihren aller Voraussicht nach größten Titel des Jahres: „Fack Ju Göhte 3“. Ihr erklärtes Ziel ist es, den Konzern als Ganzes zu erhalten und über dessen verschiedene Geschäftsfelder weiterhin Risikostreuung zu betreiben. Das ist durch die Entwicklung im Sportsegment aber nicht unbedingt einfacher geworden?
Wir haben zwar die Zweitliga-Liverechte verloren, aber ich habe immer gesagt, dass Sport1 auch ohne sie mit seinen Aktivitäten im Free- und Pay-TV sowie auf Online- und Mobile-Plattformen hervorragend aufgestellt ist. Es gibt also keinen Grund, unser Ziel neu zu bewerten. Zumal ich größtes Vertrauen in Olaf Schröder habe, den ich ja noch in meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender zum Geschäftsführer Constantin Medien befördern konnte. Ihm ist es damals mit seinem Team gelungen, den Sender innerhalb von nur drei Jahren von rund 13 Mio. Euro Verlust auf ein Plus von über neun Mio. Euro zu steigern. Sport1 bereitet mir also keine Sorgen. Sicherlich gibt es Dinge, über die sich der Vorstand und der Aufsichtsrat jetzt Gedanken machen werden. Nicht zuletzt über eine mögliche Zusammenführung der vielen Ebenen und Gesellschaften innerhalb des Konzerns. Aber das ist keine neue Erkenntnis. Problem über etliche Jahre war ja, dass die Constantin Medien viel zu sehr mit Altlasten zu kämpfen hatte. Wir haben Jahre gebraucht, um alle Rechtsfälle abzuschließen und dafür zu sorgen, dass das Unternehmen endlich in die Gewinnzone kommt, was dann 2015 gelang. Erst ab da machte es überhaupt Sinn, über Zusammenführungen nachzudenken.
Auch die insgesamt rund 100 Mio. Euro an Darlehen, die die Constantin Medien im September bzw. Anfang kommenden Jahres bedienen muss, bereiten Ihnen keine Sorgen?
Nein. Wie ich immer wieder betone: Ich habe die Zeiten erlebt, in denen die Constantin Medien Jahr für Jahr rote Zahlen geschrieben hat. Nach gerade einmal sechs Wochen im Amt als Vorstandsvorsitzender musste ich einen Verlust von 135 Mio. Euro bekannt geben. Auch in dieser Zeit haben wir es immer hinbekommen - und in den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen bei den Investoren viel Vertrauen erworben. Tatsächlich ist in den Zinssätzen der laufenden Darlehen noch viel Risiko abgebildet, das einer aktuellen Betrachtung nicht mehr gerecht wird. Die Constantin Medien ist ihren Verpflichtungen immer nachgekommen und wird das auch in Zukunft. Sollte der Vorstand um meine Hilfe ersuchen, gebe ich sie ihm sehr gerne. Aber ich gehe davon aus, dass er sie nicht benötigen wird.
Wie sehen sie die Filmsparte gerade im Kinobereich aktuell aufgestellt?
Kurz gesagt: hervorragend. Wir machen seit Jahren die Erfahrung, dass die zweite Jahreshälfte für die Constantin Film die wichtigere ist - und das ist 2017 nicht anders. Innerhalb eines Monats hat sie mit "Das Pubertier" , "Ostwind 3" und "Grießnockerlaffäre" gleich drei Filme gestartet, die über den Erwartungen laufen. Jetzt stehen unter anderem noch "Dieses bescheuerte Herz" und natürlich vor allem "Fack Ju Göhte 3" an. Für die Quartalsbetrachtung war natürlich etwas unglücklich, dass die gesamten P&A-Kosten der genannten drei Filme in Q2 fielen, die Erlöse aber erst in Q3. Die Veröffentlichung von Quartalszahlen kann aber nun einmal nicht die Programmierung der Titel bestimmen. Ich würde das sehr gerne so machen, aber daran hätte Martin [Moszkowicz] sicherlich keine Freude [Lacht]. Entscheidend ist der Blick auf die vollen zwölf Monate. Und seit 2004 hat die Constantin Film jedes Jahr Gewinn gemacht. Natürlich ist dieser im volatilen Filmgeschäft immer gewissen Schwankungen unterworfen. Das Segmentergebnis lag aber stets in einer Range zwischen rund neun und 16 Mio. Euro. Wenn wir das Investment sehen, dass wir 2003 getätigt haben, wurde mittlerweile schon nahezu der doppelte Betrag wieder erwirtschaftet. Gleichzeitig steigt der Wert des Unternehmens mit der wachsenden Library laufend.
Auch international zeigt die Constantin Film unvermindert Flagge, wie die jüngste Ankündigung zu "The Silence" unterstreicht.
Das ist völlig richtig - denken Sie nur an "Resident Evil: The Final Chapter" von Anfang des Jahres, der zum erfolgreichsten Teil der Reihe avancierte und beispielsweise in China sensationelle Zahlen schrieb. Über die vergangenen 15 Jahre haben Martin und sein Team einen tollen Job abgeliefert und dabei auch international mit der Etablierung erfolgreicher Marken ein Ausrufezeichen gesetzt. Das gilt natürlich längst nicht nur für das Kino, sondern auch den Fernsehbereich: "Shadowhunters" ist aktuell die zweiterfolgreichste Serie beim Disney-Sender Freeform und eine dritte Staffel wurde bereits bestellt. Das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit und für uns eine echte Auszeichnung. Und es kommt noch mehr, so haben wir uns auch die Rechte an der als Prequel angelegten Reihe "Chroniken der Schattenjäger" von Cassandra Clare gesichert. Marken auf- und auszubauen, ist in unserem Geschäft immens wichtig - und wir sind an dieser Stelle bestens aufgestellt.
Aber Marken sind nicht alles?
Natürlich nicht. Zumal es schon immer eine Stärke der Constantin war, auch jungen Produzenten und Talenten eine Chance zu geben und sie gegebenenfalls längerfristig an das Unternehmen zu binden. Es gibt etliche Filmemacher, mit denen wir zusammen Geschichte geschrieben haben - und weiter schreiben. In diesem Zusammenhang steht auch die Initiative Alpenrot, mit der wir aufstrebenden Künstlern die Möglichkeit geben, innovative Ideen abseits ausgetretener Pfade zu realisieren. Damit es übrigens nicht unerwähnt bleibt: Wenn wir von der Filmsparte sprechen, dürfen wir die Home-Entertainment- und TV-Bereiche als weitere wesentliche Erfolgsträger natürlich nicht außen vor lassen. Man muss immer das Gesamtpaket im Blick haben - und das kann sich mehr als sehen lassen.
Den Header "Streit um Constantin Medien", unter dem wir die unzähligen Meldungen der vergangenen Monate zusammengefasst haben, darf man im Ergebnis getrost in Rente schicken?
Das wäre in der Tat ein schönes und richtiges Signal. Natürlich muss man dem neuen Management und Aufsichtsrat nun erst einmal etwas Zeit geben, zuallererst steht die Bestandsaufnahme an. Das wird sicherlich sechs bis acht Wochen dauern. Wie bereits gesagt, hoffe ich, dass wir nun einer raschen Befriedung der Lage entgegensehen und dem Geschäft dann endlich wieder die volle Aufmerksamkeit widmen können. Ein wichtiger Schritt nach vorne ist jedenfalls getan.
Der CM-Finanzvorstand Dr. Braunhofer, dem auf der HV die Entlastung verweigert wurde, hat seinen Rücktritt erklärt.
https://www.dwdl.de/nachrichten/63262/...f_verlaesst_das_unternehmen/
http://www.dgap.de/dgap/Companies/...dien-ag/?companyId=5&id=1020
Danach hat Hahn seinen CM-Anteil von 29,21% auf 20,11% reduziert. An die BNY Mellon sind 3,3% gegangen, der Verbleib von 5,8% ist unklar. Ich vermute aber, daß diese 5,8% an Vertraute von Hahn gegangen sind, weil Hahn sonst seine Sperrminorität (25%) verlieren würde, die für die anstehenden Verhandlungen mit Burgener wichtig sein dürften.
Dr. Kirschenhofer ist neuer (Rechts-) und Finanzvorstand
http://www.finanznachrichten.de/...rungen-im-vorstand-deutsch-016.htm
"Bei Constantin Medien warten wir tagtäglich auf eine Übernahmeofferte. Nach dem Rückzug Dieter Hahns aus dem Aufsichtsrat hat Bernhard Burgener nun freie Bahn. Die Neubesetzung des sechsköpgen Constantin-Aufsichtsrats nutzte Burgener indes, um das Kontrollgremium mit Vertretern aus seinen Reihen zu füllen. Die Finanzierung des Deals soll stehen. Wir rechnen mit einem Aufschlag um 15 bis 20 % auf den aktuellen Kurs. Wer mitspielen möchte, ordert bis maximal 2,16 €".
(http://www.finanznachrichten.de/...-constantin-medien-warten-118.htm)
13.09.17 23:04
dpa-AFX
BERLIN (dpa-AFX) - Der Schweizer Großaktionäre Bernhard Burgener plant bei der Constantin Medien AG einen neuen Anlauf zur Übernahme. "Ich arbeite gemäß den gesetzlichen Auflagen an einem Übernahmeangebot für Constantin Medien", sagte Burgener der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). "Wir haben jetzt die echte Chance und sollten alles dafür tun, dass bei Constantin Medien, bei den Aktionären und Mitarbeitern wieder Frieden einkehrt.
"
Vor zwei Wochen hatte sein Kontrahent Dieter Hahn bei der Hauptversammlung den Vorsitz des Aufsichtsrats niedergelegt. Auch Vorstandschef Fred Kogel und alle anderen Aufsichtsräte schieden aus. Hahn und Burgener hatten sich seit fast zwei Jahren hart bekämpft und über die Strategie gestritten.
Burgener hält zusammen mit befreundeten Investoren knapp 30 Prozent der Aktien. Hahn wiederum hat nach Angaben der Zeitung in der vergangenen Woche im großen Stil Aktien verkauft. Der ihm zuzuschreibende Anteil sei von knapp 30 auf 20,1 Prozent gefallen.
Zu der Mediengruppe gehört laut dem Bericht unter anderem Deutschlands größter Filmproduzent Constantin Film ("Fack ju Göhte"), der Sender Sport 1, die Schweizer Highlight-Gruppe und die Sportrechtefirma Team, die die Champions League vermarktet./and/DP/stb
Im November beginnt aber auch der Prozeß - Burgener gegen Hahn - wegen der Stimmrechtsverweigerungen auf den HVen des letzten Jahres und sich daraus ergebenden Schadenersatzforderungen gegen Hahn.
Burgener hat angedeutet, daß er auf diese Auseinandersetzung nicht besonders scharf ist, wenn Hahn ihm preislich beim Übernahmeangebot entgegenkommt und auch die KE-Einsprüche zurücknimmt.
Falls Hahn nicht von allen guten Geistern verlassen ist, geht er auf dieses generöse Angebot ein und die Kuh ist spätestens Ende Oktober vom Eis.
http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft/...0090101-170914-99-42538
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/...ot/20326146.html
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...constantin-medien-5689336
https://telebasel.ch/2017/09/14/...hmeangebot-fuer-constantin-medien/
http://creditreform-magazin.de/2017/09/14/...antin-uebernahmeangebot/
http://www.focus.de/finanzen/news/...onstantin-medien_id_7589948.html
... läßt zudem charttechnisch noch reichlich Platz bis zur oberen Trendkanalbegrenzung. Diese Linie dürfte im Moment bei ca. 3,40 - 3,50 Euro liegen.
Bei einem Kurs von 2,34 Euro beträgt die Börsenbewertung von Constantin heute gerade mal 215 Mio. Euro. Dem steht ein sehr viel höherer erwarteter Konzernumsatz 2017 von 480 Mio. Euro bis 520 Mio. Euro gegenüber.
Eigentlich kenne ich überhaupt kein Unternehmen, das bei einem Übernahmeangebot nicht mindestens mit dem 1-fachen Umsatz bewertet worden wäre. Ein solches Umsatzmultiple von 1 würde einem Kurs von circa 5,10 - 5,50 Euro entsprechen. Schulden bleiben bei solchen Bewertungen mit Multiples natürlich erstmal völlig unberücksichtigt.
Burgener würde die hohen Umsätze von Constantin Medien bei einem Übernahmekurs von 2,80 bis 3,00 Euro meines Erachtens trotzdem äußerst günstig einkaufen.
Natürlichj ist die aktuelle Struktur nicht optimal. Bei einer Übernahme und möglichen Verschmelzung können sicherlich Managementkosten, Börsenkosten und vor allem Anwalts- und Beratungskosten deutlich reduziert werden. Schätze da ist eine Reduktion von 5-10 Mio. bei den Kosten machbar.
Fazit: Ein Übernahmeangebot wird deutlich unter 3 Euro liegen.