Ein bischen OXY
US-Präsident Trump will die amerikanische Ölindustrie helfen und dafür notfalls auch neue Zölle verhängen.
Baku, Washington Die US-Regierung will die amerikanische Öl- und Gasindustrie angesichts des jüngsten Preisverfalls mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen. Falls es nötig sei, könnten auch neue Zölle auf Ölimporte erwogen werden, sagte Präsident Donald Trump am Samstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. In der wichtigen Industrie stünden in den USA jetzt viele Arbeitsplätze auf dem Spiel, sagte Trump. „Ich werde tun, was auch immer nötig ist“, versprach er.
https://www.finanzen.net/nachricht/rohstoffe/...il-verschoben-8711151
Montag wird düster.....
Aber an der Börse weiß man nie.
ist meiner Meinung nach nicht so entscheidend - wichtiger ist, dass sich alle überhaupt zusammensetzen und eine tragfähige Lösung gefunden wird, die den Markt beruhigt
Interessanter Artikel dazu:
https://oilprice.com/Energy/Energy-General/...-Crashing-Below-10.html
Der Ölsektor ist im aktuellen Marktumfeld wohl mit der interessanteste. Oxy hab ich auf der Watch, wenn Öl wirklich nochmal signifikant nachgibt, hole ich mir mal eine Posi in Oxy.
Schönen Sonntag allen und danke für die informativen Beiträge hier!
Im September dürfte der Verbrauch schon wieder bei 80-90 % der Vorkrisenwerte liegen
Dann haben die Saudis gesagt dann leck uns doch am Arsch dann erhöhen wir eben;-) eigentlich ein geiler Schachzug
Trump will Öl-Industrie des Landes schützen
Der Preissturz beim Öl macht den Produzenten in den USA schwer zu schaffen. Präsident Trump erwägt deshalb, Schutzzölle auf Öl-Importe einzuführen, auch um Arbeitsplätze zu erhalten.
Die US-Regierung will die amerikanische Öl- und Gasindustrie angesichts des jüngsten Preisverfalls mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen. Falls es nötig sei, könnten auch neue Zölle auf Ölimporte erwogen werden, sagte Präsident Donald Trump. In der wichtigen Industrie stünden in den USA jetzt viele Arbeitsplätze auf dem Spiel, sagte er. "Ich werde tun, was auch immer nötig ist", kündigte er an.
Der Ölpreis ist zuletzt drastisch gefallen, in diesem Jahr sank er um etwa zwei Drittel. Gründe waren vor allem ein Preiskrieg zwischen den Ölproduzenten Russland und Saudi-Arabien sowie die wegen der Coronavirus-Pandemie global gesunkene Nachfrage.
Opec plant Treffen
Die USA sind inzwischen auch ein großer Öl- und Gasproduzent. Analysten zufolge können die meisten amerikanischen Produzenten bei den gegenwärtigen Marktpreisen jedoch nicht rentabel produzieren. Sie leiden besonders unter niedrigen Ölpreisen, da sie höhere Förderkosten haben als ihre Konkurrenten auf der arabischen Halbinsel oder in Russland. Anders als in Russland und Saudi-Arabien sind die meisten Ölförderer in den USA unabhängig vom Staat, weswegen sie bei anhaltenden Verlusten wohl bald die Produktion drosseln dürften.
Führende Vertreter des Opec-Kartells sowie weitere große Förderländer wie Russland wollen sich in wenigen Tagen treffen und ihre weitere Strategie abstimmen. Mehrere Produzenten wollen eine Absenkung der Produktion erreichen, um den Preis zu stabilisieren.
Warum?
Es gibt Zeiten in denen man mit Öl Geld verdient und Zeiten in denen man mit Öl kein Geld verdient....
Aktuell ist eine Zeit in der man mit Öl kein Geld verdient.... das wird auch so bleiben bis die Nachfrage wieder anzieht....
Warum also den Konkurenten in dieser Zeit wo man mit Öl kein Geld verdienen kann nich soviel Schaden wie möglich zufügen? Wenn dieser Angriff einen selbst so gut wie nichts kostet...
Wenn die Produktionskosten bei annährend 0 liegen ist es doch egal ob das Barrel ein oder zwei Jahre lang bei 5Doallar oder 30 Dollar liegt..... das entscheidende für die Saudis ist doch dann ob die nächsten 10 Jahre der Durchschnittspreis für Öl eher bei 50 Dollar oder 100 Dollar liegt...
Die Zeit von 10 Jahren ist deutlich länger als 1 oder 2 Jahre und die Differenz zwischen 100Dollar und 50 Dollar ist auch viel größer als die Differenz zwischen 30 Dollar und 5 Dollar...
Aus meiner Sicht macht diese Strategie für die lowcost producer extrem viel Sinn...
Möglicherweise Einigung im Ölkrieg. "Moskau und Riad stehen einem Ölabkommen sehr, sehr nahe", wie Kirill Dmitriev, CEO des russischen Staatsfonds Russian Direct Investment Fund, mitteilte.
Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
Vllt wollten die Saudis aber auch nur mal wieder zeigen wer am längeren Hebel sitzt wenn es um den Ölpreis geht. Wenn keiner mitspielt, dann erhöhen wir sogar noch die Produktion.
Schon 2016 haben die Saudis versucht, die US-Fraking-Industrie den Garaus zu machen. "Ausgeschieden" sind in der Folge die schwachen Unternehmen, die dann von den Großen "preisgünstig" übernommen wurden. Technische Innovationen haben dann in der Folge dazu geführt, dass die Kosten für die Förderung per Fraking deutlich gesunken sind. Das gleiche Szenario deutet sich zum jetzigen Zeitpunkt an - wenn die US-Regierung dem Markt freien Lauf lassen würde. Nur wird sie das diesmal nicht tun. Die Gründe:
1. Trump will wiedergewählt werden. Wenn die Frakingindustrie in die Knie geht, dann wird Texas am stärkten betroffen sein. Dort arbeiten viele Menschen in der Ölindustrie, die dann den Job verlieren werden. Wenn Texas an den demokratischen Bewerber fällt, dann hat Trump keine Chance die Wahl zu gewinnen - zu viele Wahlmänner werden in Texas vergeben.
2. Die US-Handelsbilanz hat sich durch die Fraking-Industrie deutlich positiv verändert. Früher musste der Ölverbrauch vor allem durch Importe gedeckt werden. Bei geschätzt 10 Mio Barrel/Tag und 40 US$, die durch das Fraking nicht mehr importiert werden mussten macht das eine Verringerung des Handelsbilanz- Ungeleichgewichtes rund 150 Mrd US€ jährlich aus. Schon alleine das macht die US-Fraking-Industrie so wichtig für die US-Wirtschaft aber auch den US-Bürger, der reichlich Produkte konsumiert, die nicht Made in USA sind.
3. Die OPEC und Russland werden sich auf deutliche Förderkürungen einigen müssen, da die USA sonst aller Voraussicht nach hohe Importzölle für Öl verlangen wird (was sie ja bereits angekündigt haben) - das dürften dann eher 30 als 20 US$ Zollaufschlag sein. Folge wird sein, dass die Importe (sollen noch ca. 1 Mio Barrel am Tag sein) dass alle Förderländer sogar noch Geld mitbringen müssten. Zum einen wird das zu sehr deutlich steigenden Ölpreisen in den USA führen - und gleichzeit alle anderen Länder erhebliche Probleme wegen der viel zu hohen weltweiten Produktion haben. Lagerplätze sind schon jetzt kaum mehr zu bekommen - und mittlerweile auch recht teuer.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/...-ethanolproduktion/
4. Sollte sich der Ölkrieg in der Folge dann weiter außerhalb der USA fortsetzen, dann wird das erhebliche Auswirkungen innerhalb der OPEC haben - aber auch mit allen anderen ölfördernden Länder. Das dürfte dann mit Sicherheit zu erheblichen Spannungen zwischen diesen Ländern und Saudi-Arabien sowie Russland führen. Des gesamte internationale Ölmarkt könnte dann zersplittern und die Opec auseinanderbrechen.
Es spricht deshalb vieles dafür, dass der WTI-Preis in der nächsten Zeit noch deutlich steigen wird - ob mit oder ohne Förderkürzungen der Opec & Russland.
Im übrigen ist es auch in unserem Sinne, dass die US-Frakingindustrie überlebt, denn mit der steigenden Ölproduktion in den USA hat die Opec das wichtigeste Instrument für die "Preismanipulation" verloren - Förderkürzungen, um das Marktangebot knapp zu halten.
Viele Fraker haben die Preise gehedgt - z.B. Deutsche Rohstoff 60 % bis Ende Juni. Deshalb werden viele Fraker zwar Geld verlieren - aber noch im Rahmen. Das sieht in der Finanzindustrie schon ganz anders aus, da diese die Differenz zwischen gehedgtem Preis und Marktpreis ausgleichen müssen - und das sind derzeit wahrlich keine Peanuts.
Wenn nur 50 % der Öllieferungen gehedgt sind (Deutschen Rohstoff 60 %), dann zahlt die Finanzindustrie fur rund 6 Mio Barrel täglich bei einem Barrel-Preis von 25 US$ rund 32 US$ (Hedging bei 57 US$) drauf. Bei täglich rund 180 Mio US$ Verlust ( (57 US$ - 25 US$) x 6 Mio - das sind Monat rund 5,4 Mrd US$) kann man sich gut vorstellen, dass die Finanzindustrie derzeit im Hintergrund mächtig in Washington am arbeiten ist, um das ganze nicht für die Finanzindustie zum Desaster werden zu lassen. Es knirscht schon mächtig, zumal das Öl-Hedging bei einigen Instituten bis zu 20 % des Geschäftes ausmacht - selbst bei den Großen ist das immer noch 2-4 %!
Um die Situation der Fraker zu verdeutlichen Die Fraker, die wie vorgenannt gehedgt haben, erhalten 60% von 57 US$ (Hedging) + 40 % von 25 US$ (angenommener aktueller Marktpreis) = rund 44 US$/Barrel. Das ist derzeit zuviel zum Sterben - aber auch zu wenig um langfristig zu überleben.
Last but not least: Viele sicherheitsbewußte Anleger haben Anleihen von Frakingunternehmen gezeichnet - wenn die wertlos werden, dann wird das Echo gewaltig sein - zumal dieses Klientel in der Regel Republikaner (und damit Trump) wählen.