HV-Bericht GCI Industrie AG (vormals GCI Management AG) Operative Entwicklung der Beteiligungen verläuft äußerst erfreulich Am 6. Juli 2011 fand in München die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der GCI Industrie AG statt. Knapp 100 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner für GSC Research, hatten sich im Konferenzzentrum München eingefunden, um sich nach dem Wechsel der Firmierung im letzten Jahr über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dreyer eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an das Vorstandsmitglied Dr. Andreas Aufschnaiter.
Bericht des Vorstands Nach Aussage von Dr. Aufschnaiter fallen drei kleine Jubiläen zusammen. Neben einem Jahr unter der neuen Firmierung notiert die Gesellschaft auch zehn Jahre an der Börse, und sie wurde vor 20 Jahren gegründet. In den vergangenen Jahren war das Portfolio zum Teil durch zahlreiche Beteiligungen gekennzeichnet, aktuell fokussiert man sich seitens der GCI aber nur noch auf vier mehrheitliche und zwei minderheitliche Beteiligungen. Als mehrheitliche Beteiligungen nannte Dr. Aufschnaiter die Maschinenfabrik Spaichingen, die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH (EMG), die BENO Immobilien GmbH und die Leipziger Solarpark AG. Das Geschäft gliedert sich in die beiden Bereiche Motoren- und Schweißtechnik. Der erstere Bereich untergliedert sich dann noch einmal in Motoren & Getriebetechnik sowie Elektromotoren. Laut Dr. Aufschnaiter werden die Motoren in schwere LKW’s eingebaut, aber auch Offroad bei schweren Baufahrzeugen oder Schiffen. Zu den Kunden zählen hier Daimler, MAN oder MTU. Die Elektromotoren finden Einsatz bei ABUS oder auch bei Hörmann. Das Segment Schweißtechnik gliedert sich in Maschinenbau und Ultraschallverpackungssysteme. Im Maschinenbau ist die Gesellschaft bei allen wichtigen PKW-Herstellern präsent. Wie der Vorstand weiter berichtete, stellt die Ultraschallverpackung einen relativ neuen Bereich dar, in dem spezielle Lösungen erarbeitet werden. Anschließend kam Dr. Aufschnaiter auf die wichtigsten Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr zu sprechen. Dazu zählte er den Eintritt der Dreyer Ventures & Management GmbH als neuen Großaktionär im März und den Teil-Exit bei der Vantargis AG. Zudem gelangen im ersten Halbjahr die Rückkehr der Gruppe in die Profitabilität und die Umfirmierung in GCI Industrie AG. Im Rahmen einer erfolgreichen Kapitalerhöhung stieg das Grundkapital von 26,1 auf 29,0 Mio. Euro. Nach den Worten des Vorstands startete auch das Bebauungsplanverfahren bei der Leipziger Solarpark AG. Bei der Maschinenfabrik Spaichingen stand das erste Halbjahr 2010 noch im Zeichen der Krise. Trotzdem gelang auf Jahressicht noch ein Umsatzzuwachs von 39 Prozent auf 94,8 Mio. Euro. Da die Gesellschaft exklusiver Lieferant des Ventiltriebs für den Daimler Weltmotor ist, hat sich dessen Umsatzanteil weiter erhöht. Die Anzahl der produzierten Motoren soll von 36.000 auf mindestens 60.000 weiter zulegen. Laut Dr. Aufschnaiter werden die akquirierten Neuaufträge ihren Effekt aber erst in 2011 oder 2012 zeigen. Das vergangene Jahr brachte einen Anstieg beim EBITDA von 3,3 auf 9,1 Mio. Euro. Bei der Maschinenfabrik Spaichingen sollen die Aufträge verstärkt im Bereich Offroad ausgebaut werden, weitere Fortschritte konnten aber auch in der Schweißtechnik erzielt werden. Die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH (EMG) ist noch mit rund 20 Prozent an der Zehnder Pumpen GmbH beteiligt. Während der Umsatz bei der EMG um 41 Prozent auf 16,1 Mio. Euro zulegte, verbesserte sich das EBITDA von 0,9 auf 1,1 Mio. Euro, so Dr. Aufschnaiter. Der unterproportionale Anstieg war dabei auf die höheren Rohstoffpreise zurückzuführen. Die aktuelle Auftragslage zeigt eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, und so erwartet der Vorstand auch ein sehr positives Ergebnis. An der BENO Immobilien GmbH sei die GCI seit dem Jahr 2008 beteiligt, informierte der Vorstand. Derzeit verfüge das Unternehmen über eine vermietete Fläche von rund 47.500 Quadratmetern und erziele Mieteinnahmen von etwa 1,5 Mio. Euro. Wie Dr. Aufschnaiter bekannt gab, sind in diesem Bereich weitere Übernahmen vorgesehen. Die Leipziger Solarpark AG verfügt über ein gezeichnetes Kapital von 11 Mio. Euro bei einem Free Float von 6 Prozent. Beim Solarpark Haunsfeld II liege die Leistung bisher über den Erwartungen, teilte der Vorstand mit. Fortschritte zeigten sich auch beim Grundstück in Leipzig mit einer Fläche von 135.000 Quadratmetern. Hier rechnet Dr. Aufschnaiter damit, dass im Herbst die Voraussetzungen für die Erteilung der Baugenehmigung geschaffen sind. Nach der Entwicklung des Projekts will man sich seitens der GCI mittelfristig aber wieder davon trennen. Die noch bestehenden Forderungen aus dem Verkauf der Windsor AG verringerten sich von 2,0 auf 0,39 Mio. Euro. Wie der Vorstand weiter ausführte, ist hier bis zum Jahresende mit einer kompletten Bereinigung zu rechnen. Im Januar 2011 hat die GCI eine Put-Option zum Verkauf von 18,8 Prozent der Vantargis AG ausgeübt. Aktuell beträgt die Beteiligung laut Vorstand noch 28 Prozent. Allerdings besteht noch eine weitere Put-Option, die im kommenden Jahr ausgeübt werden kann. Nach Aussage von Dr. Aufschnaiter begibt die Maschinenfabrik Spaichingen gerade eine Anleihe im Umfang von bis zu 30 Mio. Euro, wobei bereits 60 Prozent der Summe platziert werden konnten. Die Anleihe bietet bei einer Laufzeit von fünf Jahren eine Verzinsung von 7,25 Prozent. Im ersten Halbjahr 2011 gestaltete sich die Entwicklung weiterhin positiv. Laut Dr. Aufschnaiter lag die Maschinenfabrik Spaichingen nach ersten Hochrechnungen deutlich über dem Vorjahr, aber auch über Plan. Bei einem Umsatz von 56,5 Mio. Euro belief sich das EBITDA auf 5,2 Mio. Euro. Die EMG erwirtschaftete bei einem Umsatz von 10,4 Mio. Euro ein EBITDA von 0,9 Mio. Euro. Für die GCI-Gruppe zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, im Gesamtjahr einen Umsatz von mindestens 155 Mio. Euro zu erreichen. Nach Aussage von Dr. Aufschnaiter ist die GCI nun eine sehr fokussierte Industriegruppe. Bis zum Jahr 2015 wird die Gesellschaft jedoch noch Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen nach IFRS zu verkraften haben. Allerdings wird der operative Ergebnisanteil in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, während andere Effekte schrittweise an Bedeutung verlieren werden, so der Vorstand. Das Vorstandsmitglied Dr. Albert Wahl ging anschließend genauer auf die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres ein. Dabei bezeichnete er 2010 als Jahr der Konsolidierung für die GCI. Im letzten Jahr beliefen sich die Gesamtleistung auf 128,2 Mio. Euro und der Umsatz auf 116,7 Mio. Euro. Das EBITDA verbesserte sich auf 16,1 Mio. Euro, und das EBIT kam auf 5,8 Mio. Euro voran. Laut Dr. Wahl bedeutete das Ergebnis nach Steuern und Minderheiten von 1,2 Mio. Euro ein Ergebnis je Aktie von 0,04 Euro. Die Eigenkapitalquote bezifferte Dr. Wahl im Konzern auf 23,6 Prozent, im Einzelabschluss der AG lag diese zum Jahresende bei 78,9 Prozent. Den starken Umsatzanstieg fand der Vorstand umso beachtlicher, als im Abschluss 2009 noch zusätzliche Gesellschaften in der Konsolidierung enthalten waren. Das Gesamtjahresergebnis von 1,4 Mio. Euro war auf höhere Erträge aus den operativen Beteiligungen und auf Zuschreibungen zurückzuführen. Insgesamt entwickelten sich die Unternehmensbeteiligungen noch erfreulicher als schon im Jahr 2009, wie Dr. Wahl betonte. Die Maschinenfabrik Spaichingen steigerte den Umsatz von 68 auf 95 Mio. Euro und erzielte ein deutlich positives Ergebnis. Die EMG erwirtschaftete laut Dr. Wahl mit 16 Mio. Euro den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte und schloss das Jahr mit einem positiven Ergebnis ab. Bei der BENO Immobilien GmbH wurde das Portfolio auf 55.000 Quadratmeter ausgeweitet. Angesichts eines Vermietungsstands von 82 Prozent beliefen sich die Mieteinnahmen auf 1,4 Mio. Euro. Im Zuge der Ausübung der Put-Option beim Anteilsverkauf der Vantargis AG erzielte die GCI einen Kaufpreis von 3,7 Mio. Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von 23,6 Prozent im Konzern blieb die Vermögenslage nach Aussage von Dr. Wahl nahezu unverändert. Durch die Kapitalerhöhung über 2,89 Mio. Aktien erhöhte sich das Grundkapital der Gesellschaft auf 29,0 Mio. Euro. Vor dem Hintergrund der positiven Auftragslage bei den Beteiligungen schätzt Dr. Wahl die Lage der Gesellschaft als zufriedenstellend bis gut ein. Neben dem Umsatz von 116,8 Mio. Euro erzielte die GCI noch sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 11,5 Mio. Euro. Davon entfielen 1,1 Mio. Euro auf Erträge aus Zuschreibungen und rund 4,7 Mio. Euro auf den Barwert der Put-Optionen. Allerdings musste dazugehörend auch eine Drohverlustrückstellung über 1,2 Mio. Euro gebildet werden. Im vergangenen Jahr stiegen die Personalaufwendungen um 4,7 Prozent auf 29,2 Mio. Euro. Dagegen blieben die Abschreibungen laut Dr. Wahl mit 10,3 Mio. Euro nahezu unverändert. Eine Verbesserung um 2,6 Mio. Euro verzeichnete das Finanzergebnis. Das Ergebnis stieg auf plus 0,94 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 10,9 Mio. Euro ausgewiesen wurde. Auch das Ergebnis nach Steuern und Minderheiten verbesserte sich von minus 7,6 auf 1,2 Mio. Euro. Durch die im Zuge der Geschäftsausweitung gestiegenen Vorräte und Forderungen legten die kurzfristigen Vermögenswerte kräftig zu, wie Dr. Wahl weiter berichtete. Bei den liquiden Mitteln zeigte sich ein Rückgang auf 7,1 Mio. Euro. Laut Vorstand erhöhte sich das Eigenkapital von 29,2 auf 33,7 Mio. Euro, was auf die Kapitalerhöhung und das erwirtschaftete Gesamtergebnis zurückzuführen ist. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stieg der Umsatz von 24,2 auf 34,5 Mio. Euro. Während das EBITDA von 2,5 auf 2,7 Mio. Euro zulegte, sank das EBIT von 0,1 auf minus 1,0 Mio. Euro. Laut Dr. Wahl verschlechterte sich auch das Ergebnis nach Steuern von minus 0,5 auf minus 1,3 Mio. Euro, so dass das Ergebnis je Aktie ebenfalls nachgab, und zwar von minus 0,02 Euro auf minus 0,04 Euro. Durch den Verfall des US-Dollars im ersten Quartal musste die GCI einen negativen Währungseffekt von 1,4 Mio. Euro verkraften, womit Dr. Wahl das schwächere Ergebnis begründete. Ohne diesen Effekt hätte sich im ersten Quartal eine Ergebnisverbesserung eingestellt. Zum Quartalsende fielen die liquiden Mittel mit 6,5 um 0,6 Mio. Euro geringer aus, teilte Dr. Wahl mit. Ausgelöst wurde der Rückgang durch Darlehenstilgung und Investitionen ins Anlagevermögen. Die Eigenkapitalquote blieb zum 31. März 2011 unverändert bei 23,6 Prozent. Nach den Worten des Vorstands sank die Mitarbeiterzahl leicht auf 703. Insgesamt sieht Dr. Wahl die GCI auf einem guten Weg zur Zielerreichung für 2011. Diese Annahme steht jedoch unter der Prämisse eines relativ stabilen Umfelds und einer ebensolchen Währungsentwicklung. Als Ziel für das laufende Jahr nannte Dr. Wahl ein klar positives Ergebnis. Zum Halbjahr verzeichnete die GCI ein sehr deutliches Umsatzwachstum bei einer Ergebnisverbesserung. Wie der Vorstand weiter informierte, notiert die Aktie nun schon seit zehn Jahren im General Standard. Allerdings sei die Entwicklung des Kurses hinter den Erwartungen zurückgeblieben, meinte Dr. Wahl. Bei einem Kurs von aktuell 1,43 Euro beläuft sich die Marktkapitalisierung auf 41,6 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr und Kursen von 0,80 Euro zeigte sich jedoch fast eine Verdoppelung. Für die geleistete Arbeit dankte der Vorstand allen Mitarbeitern und dem Aufsichtsrat sowie den Aktionären für ihre Treue. Abschließend sah er die GCI auf einem guten Weg, und er zeigte sich davon überzeugt, dass 2011 für die Gesellschaft ein sehr gutes Jahr werden wird.
Allgemeine Diskussion Zu Beginn seiner Ausführungen bemängelte Dr. Appel die fehlenden Tische im Versammlungssaal und kritisierte den frühen Beginn der Hauptversammlung. Nach Meinung von Herrn Dreyer kann man es beim Beginn der Hauptversammlung nie allen Aktionären recht machen. Aus diesem Grund soll die Hauptversammlung wohl auch im kommenden Jahr wieder um 10 Uhr beginnen. Aus Platzgründen wollte der Aufsichtsratsvorsitzende auf die Bestuhlung mit Tischen verzichten. Nicht nachvollziehen konnte der Aktionär die Abschlagszahlungen an den Vorstand im Vorgriff auf eine mögliche variable Vergütung. Für eine Gesellschaft mit einem Umsatz von deutlich über 100 Mio. Euro sei die Vorstandsvergütung sehr moderat, erklärte hierauf Herr Dreyer. Der Vorstand erhalte nun eine abgesenkte fixe Vergütung von 120.000 Euro und eine Abschlagszahlung von 5.000 Euro pro Monat im Hinblick auf die zu erwartende variable Vergütung. Angesichts der guten Automobilkonjunktur zeigte sich Dr. Appel von den Ergebnissen im Quartalsbericht enttäuscht. Entsprechend weit sei die Aktie auch noch vom Kursziel von 2,32 Euro bei Performaxx entfernt. Dr. Wahl räumte zwar die negative Ergebnisentwicklung im ersten Quartal ein, diese hielt er jedoch nicht für repräsentativ für das Gesamtjahr. Vor allem die Maschinenfabrik Spaichingen verzeichnete im April und Mai ein deutlich besseres Ergebnis, was sich als Aufholeffekt auch schon im Halbjahresbericht niederschlagen wird. Auch die EMG und die Zehnder Pumpen GmbH performen derzeit sehr gut. Der Vorstand nimmt das Kursziel durchaus als Vorgabe und orientiert sich daran, und Dr. Wahl war überzeugt, bis zum Jahresende mindestens einen Kurs von 2,00 Euro je Aktie zu erreichen. Der Aktionär Dr. Appel vertrat dann die Ansicht, der Name GCI sei verbraucht, weshalb man dem Beispiel der ARQUES Industries AG folgen und den Namen in Maschinenfabrik Spaichingen ändern sollte. Dr. Wahl nahm die Anregung auf, nach der erst im vergangenen Jahr vollzogenen Namensänderung in GCI Industrie AG wollte er aber am jetzigen Namen festhalten. Auf die Frage nach den Plänen für den Solarpark in Leipzig meinte Dr. Wahl, hierbei handle es sich lediglich um ein Assetthema, das kurz- oder mittelfristig veräußert werden soll. Thematisiert wurde von Dr. Appel auch der Überbezug bei der letzten durchgeführten Kapitalerhöhung. Laut Aussage des Vorstands wurden die Bezugsrechte alle zu 100 Prozent erfüllt. Da die Kapitalerhöhung dreifach überzeichnet war, wurde der Überbezug komplett gestrichen. Dafür konnten in diesem Rahmen einige strategische Investoren hinzugewonnen werden, die sich mittel- bis langfristig engagieren wollen. Angesprochen auf eine Dividende wollte der Vorstand zunächst einmal die Geschäftsentwicklung und das weitere Wachstum für 2012 abwarten. Entsprechend dieser Prüfung werde dann entschieden, ob im Jahr 2013 eine Dividendenausschüttung vorgenommen werden kann. Weitere Fragen von Dr. Appel beschäftigten sich mit dem Abschreibungsaufwand in den kommenden Jahren und dem weiteren Anteilsbesitz bei der Vantargis AG. Von den rund 10 Mio. Euro Abschreibungen entfielen nach Auskunft von Dr. Appel 3,8 Mio. Euro auf Kaufpreisallokationen. Wie dieser weiter ausführte, resultierten die restlichen 6,2 Mio. Euro vor allem aus Abschreibungen auf Maschinen. Die Abschreibungen aus Kaufpreisallokation werden sich in den kommenden Jahren aber reduzieren und 2015 zum letzten Mal anfallen. Über die Beteiligung an der Vantargis AG war man seitens der GCI erst auf die Maschinenfabrik Spaichingen gestoßen. Jetzt verfügt die Gesellschaft noch über eine Put-Option, den Anteil an der Vantargis AG weiter zu reduzieren. Allerdings soll die GCI mit der restlichen Beteiligung auch weiter am Upside-Potenzial partizipieren. Nähere Ausführungen erbat Dr. Appel dann zur gerade begebenen Anleihe bei der Maschinenfabrik Spaichingen. Bereits zu Jahresbeginn wurden nach Aussage von Dr. Wahl die Vorbereitungen zur Anleiheausgabe getroffen, denn im kommenden Jahr müssen 10 Mio. Euro abgelöst werden. Derzeit muss die Maschinenfabrik Spaichingen höhere Zinsen zahlen, so dass sich durch die Anleihe eine Verbesserung ergeben wird. In den ersten Tagen konnten bereits 18,4 Mio. Euro platziert werden, teilte der Vorstand mit. Die Mittel dienen aber nicht nur der Ablösung von Verbindlichkeiten, sondern auch der weiteren Wachstumsfinanzierung. Im weiteren Verlauf hielt Andreas Breijs von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) den Geschäftsbericht für zu textlastig und regte hier eine Verbesserung an. Laut Dr. Wahl hat man sich seitens der Gesellschaft bei der Erstellung des Geschäftsberichts ganz strikt an die IFRS-Vorschriften gehalten. Im Hinblick auf die Darstellung solle die Transparenz aber noch weiter erhöht werden, versprach der Vorstand. Den Aktionärsvertreter interessierte dann, weshalb die Beteiligung an der Zehnder Pumpen GmbH reduziert wurde. Der Abbau hatte sowohl strategische als auch finanzielle Gesichtspunkte, wie Dr. Wahl hierauf erklärte. Einerseits hat die GCI ein gutes Angebot erhalten und die Beteiligung inklusive der Dividende zu 2,7 Mio. Euro verkauft. Außerdem hatte das Unternehmen durch die Bilanzierung in der GCI-Gruppe den KMU (Kleine und mittlere Unternehmen)-Status und damit verbunden Förderungen verloren. Die Auslastung von 82 Prozent bei der BENO Immoblien GmbH hielt der DSW-Vertreter für eher schlecht. Dr. Wahl hätte ihm zugestimmt, wenn dieses Unternehmen im Bereich Wohnimmobilien tätig wäre. Bei den Gewerbeimmobilien sah er dies dagegen anders. Durch die Zehnder Pumpen GmbH wird sich die Auslastung ab 2014 zudem auf 90 bis 95 Prozent erhöhen. Trotzdem konnte die Gesellschaft auch so im letzten Jahr einen Gewinn von 400.000 Euro erwirtschaften. Des Weiteren meldete Herr Breijs Informationsbedarf im Hinblick auf die Vergleichsverhandlungen bei der Pfaff Industrie Maschinen AG an. Nach Aussage des Vorstands laufen derzeit Vergleichsgespräche, die im zweiten Halbjahr in einer Lösung enden sollten. Aus diesem Vergleich erwartet Dr. Wahl einen positiven Effekt von 1,3 Mio. Euro. Anschließend verlangte Herr Stauffenberg eine Konkretisierung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Auf der jetzigen Basis wollte Dr. Wahl jedoch keine konkrete Prognose abgeben. Die Ergebnisqualität der einzelnen operativen Einheiten habe sich stetig verbessert, weshalb er sich für das Gesamtjahr optimistisch zeigte. Angesprochen auf das steuerliche Einlagenkonto bezifferte Dr. Wahl die vorhandene Summe auf 5,27 Mio. Euro. Überrascht zeigte sich Herr Stauffenberg von den Holdingkosten in Höhe von 3,2 Mio. Euro. Laut Dr. Wahl handelte es sich dabei aber lediglich um die Bruttokosten der Holding, die Erträge wurden in der angesprochenen Aufstellung nicht aufgeführt. Zudem waren in diesen Kosten auch die 1,2 Mio. Euro Drohverlustrückstellungen enthalten. In Zukunft werden sich die Kosten jedoch reduzieren. Herr Siebert sprach dann noch die Studie von Performaxx und die Kosten der Hauptversammlung an. Die Studie zur GCI wurde von Performaxx schon unabhängig erstellt, wie Dr. Wahl betonte. Allerdings bestehe ein Rahmenvertrag über rund 12.000 Euro per anno, der Analystentreffen, aber auch Analysen abdeckt. Die Kosten der Hauptversammlung bezifferte der Vorstand auf rund 42.000 Euro.
Abstimmungen Vor dem Eintritt in die Abstimmungsvorgänge gab Herr Dreyer die Präsenz auf der Hauptversammlung bekannt. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 29 Mio. Euro waren demnach 15.286.951 Euro entsprechend 52,71 Prozent vertreten. Die Beschlüsse wurden alle mit mehr als 97 Prozent Jastimmen im Sinne der Verwaltung gefasst. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) sowie über die Wahl der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 4).
Fazit und eigene Meinung Nach dem Verlustjahr 2009 ist die GCI Industrie AG nun wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Bei einem Überschuss von 1,2 Mio. Euro belief sich das Ergebnis auf 0,04 Euro je Aktie. Besonders positiv gestaltete sich die Entwicklung bei der Maschinenfabrik Spaichingen. Aber auch die anderen Beteiligungen verzeichneten eine durchaus erfreuliche Geschäftsentwicklung. Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand mit einer Fortsetzung des eingeschlagenen profitablen Wachstumskurses. An den Zahlen des ersten Quartals war dies auf den ersten Blick jedoch noch nicht abzulesen. Allerdings hat die Währungsentwicklung beim US-Dollar das Ergebnis verhagelt und zu Belastungen von 1,4 Mio. Euro geführt. Die Zahlen für das erste Halbjahr sollen nach Aussage des Vorstands aber bereits ein deutlich besseres Bild zeichnen. Sollte der Kapitalmarkt dann den positiven Ergebnistrend wahrnehmen, dürfte sich dies auch auf den Aktienkurs auswirken, wobei in einem ersten Schritt Kurse von 2 Euro realistisch erscheinen.
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