Logwin vor Kurssprung nach oben?
Anbei eine Aufnahme des DHL-Hubs Leipzig-Halle. Da gehen im Minutentakt Cargo-Maschinen in alle Welt raus.
https://www.youtube.com/watch?v=jGb83fZ_m08
Deutsche Post wird bei einem KGV von ca. 15 gehandelt und schüttet eine Dividende von ca 3 % des Kurses aus (0,8 EUR).
Warum sollte ein Privatinvestor Logwin kaufen, wenn er genausogut in die Deutsche Post investieren kann?
Kauf ich das Unternehmen zu 1,25, hätte ich bereits nach 6 Jahren mit dem operativen Cashflow und dem vorhandenen Cash alles wieder hereingespielt (Return von Investment). Welche Firma bietet das noch? Und das Umfeld ist besser denn je, die Restrukturierungen sind abgeschlossen. Man kann bei Logwin ab heuer von stark steigenden Cashflows und Gewinnen ausgehen. Die Aktie ist auch noch bei 2,50 sehr moderat bewertet.
Nebenbei ist das ARP für Aktionäre wesentlich attraktiver als jede Dividende der Deutschen Post.
bitte verzeihe mir, wenn ich dein Zahlenwerk nochmals hinterfragen muss.
1. Cashbestand:
dem Umlaufvermögen (current assets) in Höhe von 208,4 Mio., Stand Ende 2013, stehen nach meiner Information kurfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 208,4 Mio gegenüber.
Dieses ganze Umlaufvermögen gehört also den Schuldnern, die kurzfristig Kredite gegeben haben. Oder habe ich da etwas übersehen?
2. Cashflow
Positiver Cashflow ist natürlich immer zu begrüßen. Dies kann andererseits auch ein Hinweis auf reduzierte Investitionstätigkeit sein. Wie gesagt: der Laster, den ich neulich zufällig gesehen habe, sah definitiv schon einmal besser aus.
Es sollte natürlich nicht sein, dass sich das Unternehmen totspart, nur um kurzfristig mal einen positiven Cashflow zu erhalten.
Gute Unternehmen haben über Jahre hinweg positive Cashflows, die dann sowohl in Investitionen als auch in Gewinnausschüttungen (Dividenden u.a. Rückkäufe) fließen.
Deine Angaben zu den kurzfristen Forderungen und Verbindlichkeiten sind insoferne Schnee von gestern, als dies die Zahlen zum 31.12.2013 waren, Ende September 2014 lagen hier die Forderungen auch bereits um 18 Mio. über den Verbindlichkeiten.
Hier stecken in erster Linie Lieferforderungen und Lieferverbindlichkeiten drin. Das diese ausgeglichen sind ist doch normal, schlecht wäre es wenn die Verbindlichkeiten deutlich höher wären.
Bei den kurzfristigen Lieferforderungen gibt es auch große Unterschiede zwischen Dienstleistern und Produktionsbetrieben, die hier auch meist noch die Vorräte bilanziert haben, die womöglich nicht verkauft werden und daher die Gefahr der Abschreibung besteht.
Ich kenne kaum ein Unternehmen mit einer gesünderen Bilanz. Wenn du Zweifel hast, Eifelhexe, würde ich mich einfach einem anderen Unternehmen zuwenden.
Am 30. Sept. 2014 erhalte ich:
Buchwert (korrigiert um immaterielle Vermögenswerte, 75 Mio. Goodwill):
= (374,7-75,2-3,5) - 45,4 - 224,0 = 26 Mio EUR
Current Asset Value:
= 242,2 - 45,4 - 224,0 = -27,2 Mio EUR
Cash Asset Value:
= 58,3 - 45,4 - 224,0 = -211,1 Mio EUR
Für mich ist das allerdings immer noch nicht investment grade. Im Liquidationsfall könnte man das ganze als Zock darauf ansehen, dass in den 37 Mio EUR Property, plant and equipment noch unentdeckte Perlen stecken. Dies kann ich von außen nicht beurteilen.
Bei dem als "Goodwill" angesetzen Vermögensbestandteil kann ich beim besten Willen keinen Wert ansetzen. Dieser Teil der Bilanz müsste wahrscheinlich noch auf Null korrigiert werden. Was soll das sein?
Wie konservativ berechnet Logwin die zukünftigen Pensionsverpflichtungen? Ich nehme mal an, dass bei einem Logistik-Unternehmen die Mitarbeiter alle mit Knebel- und Ausbeuterverträgen gebunden sind und keine großen Pensionsverpflichtungen entstehen?
Bist du sicher, dass du den Begriff "Goodwill" verstanden hast?
Goodwill ist der immaterielle Vermögensposten im Unternehmen, der durch entgeltlichen Erwerb von anderen Unternehmen oder Unternehmensteilen entsteht.
Deinen 4.300 Mann Betrieb findest du an einer anderen Stelle in der Bilanz - ganz ohne Faschingsscherz. Der Umsatz hat in der Bilanz gar nicht zu suchen.
Originäre Firmenwerte werden da wohl nicht hinterstecken, da Logwin keine Patente etc. angemeldet hat, die einen signifikanten Anteil am Vermögen darstellen könnten. Es sind deshalb in der Bilanz stehengebliebene derivative Firmenwerte aus M&A.
Der Buchwert eines Unternehmens ist immer um die immateriellen Vermögenswerte zu korrigieren. Bei Liquidation sind diese Werte in aller Regel nichts mehr wert.
N. Schmidlin, Unternehmensbewertung& Kennzahlenanalyse, 2. Aufl. 2013, S. 214.
Die immateriellen Vermögenswerte werden immer mit dem Eigenkapital verrechnet, um einen konservativen Liquidationswert zu erhalten. Also kein Faschingsdienstag-Scherz ;o)
um einen Schwachsinn nach dem anderen an den Mann zu bringen!
Darauf möchte ich jetzt gar nicht weiter eingehen. Es bringt hier zwar nichts,
aber nur einmal zum Vergleich die bilanzierten Firmenwerte zweier Logistik-AG´s
die deutlich kleiner sind für User, die vielleicht doch der Eifelhexe hier etwas abnehmen:
Müller, die lila Logistik: Umsatz ca. 100 Mio. - bilanzierter Firmenwert 34 Mio.
Deufol: Umsatz ca. 340 Mio. - bilanzierter Firmenwert 68 Mio.
Der bilanzierte Firmenwert von Logwin ist bei Unternehmen mit Milliardenumsatz der kleinste den ich kenne. Da hat kein Cent Goodwill mehr Platz.
Im Gegenteil, du könntest den Firmenwert in der Bilanz verdreifachen und er wäre noch deutlich zu gering - so siehts aus liebe Eifelhexe.
Und wer bei einer schuldenfreien Firma mit hoher Nettoliquidität ein Liquidations-Szenario anführt, sollte sich schleunigst einer Depressions-Therapie unterziehen.
Umsatz ist nicht Gewinn, und da liegt genau das Problem bei Logwin. Was hast du von einem Unternehmen mit Milliardengewinn, wenn auf jeden EUR Umsatz über die Jahre gemittelt 50 Cent Verlust "erwirtschaftet" werden?
Es fehlt schlicht und ergreifend an einem funktionierenden Geschäftsmodell.
Ausgehend von Umsatzzahlen zu einer beliebigen Bewertung des Unternehmens zu kommen, da sind wir dann schon wieder bei der New Economy und Herrn G. Thiel. Das weist du sicherlich, wo das hinführt.
Unternehmen mit schwieriger Vergangenheit haben es so in sich, dass, wenn man die Gewinne der letzten Jahre hernimmt, für die Aktionäre nicht viel herauskam. Viele davon gehen in Konkurs und werden irgendwann, um deinem Beispiel zu folgen, liquidiert.
Logwin hat zumindest in den letzten 2 Jahren alles richtig gemacht, sich, ohne Rücksicht auf Umsatz, von ertragsschwachen, meist sogar verlustbringenden, Geschäftsfeldern und Standorten getrennt, ist mittlerweile schon längerfristig profitabel und in meinen Augen ein zwar noch nicht entdeckter, aber absolut überzeugender Turnarround-Kandidat. Im Prinzip mit bereits abgeschlossenem Turnarround.
Einen schönen Faschingsausklang....
Dieses Bild ist da schon aufschlussreicher, aber am meisten sind es ohnedies die letzten Quartalsberichte und Zahlen... vielen Dank an dieser Stelle an charly2 für die Arbeit!!!
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Wir werden ja sehen wo die Reise auf !lange Sicht! hingeht. Kurs aktuell bei 1,27 Euro! Ich denke steigend :)
Was mich noch interessieren würde: Was ist Deine Intention Eifelh. hier zu schreiben? Ich bin dann mal wieder weg... ;)
Viel Erfolg allen Interessierten und Investierten :)
Wie oben geschrieben, war ich mal investiert. Ich habe die Aktie im Jahr 2000 als heißer Tipp vom Bankberater aufgeschwatzt bekommen. Damals habe ich mich noch nicht mit Bilanzen beschäftigen wollen und war auch sonst recht naiv, insbesondere was die Glaubwürdigkeit von Bankberatern angeht.
Im Moment habe ich das Unternehmen zu 50 % auf dem Monitor, d.h. ich schaue mir unregelmäßig die Entwicklung an.
Ich würde auch nicht sagen, dass ich zu keinem Preis bereit wäre, wieder einzusteigen. Wenn die Marktkapitalisierung wesentlich unter den korrigierten Buchpreis von 26 Mio. fallen würde oder das durchschnittliche KGV (3 Jahre) unter 10 liegt, wäre ich wahrscheinlich wieder dabei.
Ein KGV unter 10 bedeutet bei Logwin ein KGV ex. Nettoliquidität von ca. 6. Das könnte sogar 2014 schon erreicht sein. Wenn du wartest, dass dies noch zwei Jahre bestätigt wird, kannst du einmal sicher nicht mehr unter 2,5 in die Aktie einsteigen.
Ich würde mir an deiner Stelle deine persönlichen Vorgaben für einen Aktienkauf doch nochmals gut durch den Kopf gehen lassen.
Die Nettoliquidität (net working capital) ist ein Maß für die kurzfristige Finanzstabilität des Unternehmens. Diese Maßzahl führt jedoch nicht zu einer quantitativen Unternehmenswertberechnung.
Dies deshalb weil die langfristigen Verbindlichkeiten nicht berücksichtigt sind. Nettoliquidität ist ja nur die Differenz zwischen current assets und current liabilities. Aus diese Grund macht es auch keinen Sinn, wie von dir vorgeschlagen, auf die Cash-Bestände des Unternehmens zu spekulieren, da immer noch die langfristigen Verbindlichkeiten abgetragen werden müssen.
Für eine Unternehmensbewertung im Liquidationsfall sind der Buchwert oder konservativ gerechnet besser der Current Asset Value heranzuziehen. Die Werte habe hierfür habe ich oben genannt.
Ich kann nichts dafür, dass der Liquidationswert des Unternehmens mittlerweile so niedrig ist. Viele Substanzwerte sind ja inzwischen verkauft/abgestoßen, um die ständigen roten Zahlen im operativen Geschäfts zu finanzieren.
Mehr als 26 Millionen ist das Unternehmen deshalb nicht mehr wert.
Deine KGV-Berechnungen sind nicht nachvollziehbar. Das Unternehmen hat in den letzten 10 Jahren nur Verluste erwirtschaftet. Es macht auch keinen Sinn, einen einmaligen Gewinn in 2014 jetzt als Bezugsgröße zu nehmen. Was ist, wenn die Wirtschaft in 2015 abkühlt? Dann sind wir locker wieder im roten Bereich.
Für die Aktionäre wäre es das beste, wenn das Unternehmen liquidiert oder noch besser übernommen wird. Es macht keinen Sinn, ein Unternehmen fortzuführen, welches nur Umsatz generiert, aber keinen Mehrwert für die Aktionäre schafft.
Da fragt man sich wirklich, für wen das Geschäft überhaupt betrieben wird. Für die wenigen hochbezahlten Angestellten??
Deine Ausführungen klingen recht schlau sind aber komplett falsch!
Die Nettoliquidität ist die Differenz zwischen lang- und kurzfristigem Finanzvermögen zu lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichen - nicht mehr und
nicht weniger. Sind die Finanzverbindlichkeiten höher spricht man von einer
Nettoverschuldung. So einfach ist das.
KGV - der Gewinn per 30.09. lag bei 9 Cent, im 3. Quartal wurden fast 4 Cent erreicht, lief das 4. Quartal ähnlich wird der Jahresgewinn bei 13 Cent/Aktie liegen, womit wir derzeit ein KGV von 10 hätten. Da ca. 40-50 Cent je Aktie an Nettoliquidität vorhanden sind, könnte man den akutellen Kurs um diesen Cashbestand kürzen, wodurch man auf ein KGV ex. Nettoliquidität von 6 bis 7 kommt.
Das ist doch leicht nachvollziehbar, oder?
Das Nettoumlaufvermögen (engl. net working capital) erlaubt es, den Nettofinanzbedarf zur Finanzierung kurzfristiger Aktiva zu ermitteln; Es ist definiert als das Kapital, das für ein Unternehmen Umsatz generiert, ohne Kapitalkosten im engeren Sinne zu verursachen.
"Es berechnet sich aus dem Umlaufvermögen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen."
Ein negatives net working capital bedeutet, dass Lieferanten Umsätze vorfinanzieren.
Hier komme ich bei Logwin per 30.09. auf einen positiven Wert von über 80 Mio.
hast du eine Quelle für die Nettoliquidität? Das wäre hilfreich, weil ich deine Berechnungsweise so noch nirgendwo gesehen habe.
Aber mal rein logisch: wenn du von den lang- und kurzfristigen Finanzvermögen (current assets und non-current assets) alle lang- und fristigen Verbindlichkeiten (current und non-current liabilities) abziehst, dann erhälst du doch genau das Eigenkapital, oder?
Im Falle von Logwin:
132 Mio (non current assets) + 242 Mio (current assets) - 45 Mio (non-current liabilities) - 224 Mio (current liabilities) = 105 Mio (Eigenkapital)
Nur nebenbei gesagt: wenn du von dem Eigenkapital noch den Goodwill gemäß Bilanz abziehst (75 Mio), kommst du auf etwa 30 Mio, also dem Wert, den ich derzeit konservativ ansetzen würde.