Robert Enke gestorben
a) von dem lokführer
und
b) auch nicht in der haut von meinem freund, der
ein kind durch einen unfall, und es war ein unfall,
getötet hat !
irgendwie reden wir über selbstmörder, opfer,
gedemütigte usw. als ob uns das persönlich nicht
JEDERZEIT selber passieren könnte.
aber solange man nicht selber betroffen ist, wird
klugscheisserei hoch 10 betrieben !
leben und leben lassen !
fuer die familie von einem hannoveraner fuer hannoveraner.
besonders fuer die ehefrau.
Denn vor einiger zeit ja auch schon die tochter verstorben
fuer die beide wie loewen gekaempft haben
:-((
Manchmal fragt man sich echt, wieso immer die besten früh sterben. Klar, jeder Mensch ist ein Verlust, aber Robert Enke war irgendwie unter den Fussballern schon was besonderes, wenn ich ihn mit den ganzen sonnengebräunten Stars mit ihren wasserstoffblonden Frauchens vergleiche. Er war immer engagiert, intelligent und einfach symphatisch.
aber irgendwann wirst duch wach und hast NIX !
du bist einfach der geborene pessimist.
gehört zu solch einem Schritt... ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Verzweiflung allein im sportlichen Bereich zu suchen ist... sicher nicht.
Ein guter Bekannter bzw. guter Freund meiner Tochter hat sich vor drei Monaten auf die gleiche Art umgebracht.
Thomas. Sympathisch, ein total lieber Mensch, immer gut drauf, intelligent, immer einen Scherz auf den Lippen.
Warum? Angeblich wegen Liebeskummer... ich weiß aber von ihm selbst, daß er ziemlich hohe Schulden hatte,
große Probleme innerhalb der Familie, total gestörten Kontakt zu seiner Mutter.
Meistens kommen da mehrere Faktoren zusammen... und hinterher macht man sich sehr viele Gedanken...
meine Güte, hätten wir das nicht bemerken müssen, wie schlecht es ihm geht. Vor allem meine Tochter hat sich
da sehr viele Gedanken gemacht und auch viel geweint.
Ich denke, das sind Kurzschlußreaktionen und wenn man für sich, wenn auch nur eine halbe Stunde lang, keinen
anderen Ausweg sieht und nur noch total verzweifelt ist, denkt man an keinen Zugführer... so schlimm das für diesen auch ganz, ganz bestimmt ist.
So sehe ich das.
Aber nein. Wir haben GAR NICHTS gemerkt.
und natürlich macht sich ein mensch in solch einer, für IHN aussichtslosen und verzweifelten situation keine gedanken darüber, ob er andere mit einbezieht, menschen schmerz zufügt ....
darüber hat sich auch mein guter freund keine gedanken gemacht ... nicht darüber, dass seine frau und seine kinder ihn vermissen werden, nicht darüber ... dass sie ihn unweigerlich gemeinsam vorfinden werden, wenn sie heimkommen vom fußballspiel des sohnes ...
nicht darüber, dass der schrei seiner frau die gesammte nachbarschaft hat erstarren lassen würde...
nicht darüber, dass es an unserer tür klingeln würde und zwei verstörte kinder uns sagen: "der papa hat sich erwürgt"
... nicht darüber, dass wir geschockt rüberrannten und hofften, ihn noch retten zu können ....
natürlich nicht ... er sah nur seine verzweiflung ....
nicht, dass die menschen die beteiligt wurden, mit dem anblick ihr leben lang umgehen müssen ...
ich trauere noch heute um diesen menschen .....
dennoch habe ich gerade seit diesem abend einen etwas anderen blick .... jeder, der von einem selbstmord hört, denkt unweigerlich an das leid und die verzweiflung des menschen, der ihn begangen hat .... und das völlig zu recht ...
dennoch : bitte vergesst jene nicht, die mit den folgen dessen leben müssen. und das sind häufig nicht nur die, welche als familie und freundes-, bekanntenkreis zurückbleiben ... es sind häufig, wie in dem fall von robert enke völlig fremde menschen ... und auch diese leiden ...
es wird über den selbstmörder gesprochen, spekuliert, mitleid wird kundgetan .... es ist ok ...
aber dann bitte auch für den anderen ....
Der Lokführer muß jetzt sein ganzes Leben mit dem Tod eines Sporttalents und einem Star fertig werden.
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Hamburg - Nach dem Tod von Fußball-Nationaltorwart Robert Enke hat die Polizei bei einer Pressekonferenz in einer Bahnhofsgaststätte in Eilvese erste Informationen zum Unfall-Geschehen gegeben. Demnach habe Enke sein Auto am Dienstagabend etwa zehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt, berichtete der Sprecher der Polizeidirektion Hannover, Stefan Wittke. Der 32-jährige Enke habe sein Portemonnaie auf dem Beifahrersitz des nicht verschlossenen Wagens liegenlassen. Anschließend muss Enke mehrere 100 Meter an den Gleisen entlang gegangen sein, bevor er von dem aus Bremen in Richtung Hannover fahrenden Regionalzug RE 4427 erfasst wurde.
In einer ersten Befragung gab der Zugführer zu Protokoll, dass er eine Person auf den Gleisen habe stehen sehen. Er und ein weiterer im Führerhaus anwesender Lokführer hätten sofort eine Notbremsung eingeleitet, berichtete Wittke über das Unglück. An der Unglücksstelle fahre der Zug ungebremst mit hohem Tempo. Weitere Augenzeugen gebe es für das Unglück nicht. Ein Selbstmord wurde von Wittke nicht offiziell bestätigt, allerdings deuteten alle Anzeichen daraufhin. Es sei kein Ort, an dem man normalerweise die Gleise überquere.
Fragen nach einem Abschiedsbrief Enkes wurden nicht beantwortet. Der Kriminaldauerdienst kümmerte sich am Dienstagabend um Enkes Ehefrau, die nach dem Unglück zum Unfallort gekommen war. Hannover 96 Manager Jörg Schmadtke war bei der Pressekonferenz anwesend und drückte seine tiefe Trauer aus: "Er hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in Hannover, sondern auch in Fußball-Deutschland. Wir stehen alle unter Schock und sind noch nicht in der Lage, die Dinge zu kommentieren."
In der Nähe des kleinen Ortes Eilvese war die Unfallstelle am Dienstagabend weiträumig abgesperrt. Flutlichtwagen der Feuerwehr tauchten die Unglücksstelle in helles Licht. Mehrere Einsatzwagen von Polizei und Rettungskräften waren im Einsatz. In Eilvese zündeten viele Menschen Kerzen an und legten Schals und Trikots von Enkes Arbeitgeber Hannover 96 nieder.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,660545,00.html
So eine Trikotpräsentation ist immer eine riesige Sache, in erster Linie für den Hersteller, und so herrschte ein ordentlicher Trubel am Dienstagvormittag beim Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft in Herzogenaurach, wo das neue Trikot der DFB-Auswahl für die Weltspiele 2010 vorgestellt wurde.
Auch Philipp Lahm ist dann noch ein Thema gewesen, denn der Münchner Profi wird ja jetzt endgültig als Führungsspieler von allen wahrgenommen nach seiner Kritik am FC Bayern.
Am Dienstagabend indes interessierten derlei Banalitäten niemanden mehr im bisweilen sehr aufgeregten deutschen Fußballbetrieb; am Abend herrschte auch im Kreis der Nationalmannschaft nur noch eine große Trauer vor und eine überwältigende "Fassungslosigkeit", wie sich DFB-Teammanager Oliver Bierhoff angemessen hilflos ausdrückte.
Zu groß ist die Wucht dieser Nachricht gewesen, die Nachricht vom Tode Robert Enkes. Bundestrainer Joachim Löw informierte am Abend die Mannschaft.
Der deutsche Fußball steht still, und es kann nicht mehr um die Debatten beim FC Bayern gehen und auch nicht um die Probleme der Nationalmannschaft mit ihren Testländerspielen. Die Frage ist jetzt vielmehr, ob die Nationalmannschaft am kommenden Samstag in Köln gegen Chile wirklich antreten kann, jetzt, da ihr Torwart Robert Enke nicht mehr lebt.
Wie soll das auch gehen, eine fröhliche Atmosphäre zu erzeugen bei einem Freundschaftsspiel, 90 möglichst unterhaltsame Minuten mit der Aussicht auf die Weltmeisterschaft im kommenden Juni in Südafrika, die auch mal Enkes Ziel gewesen ist, irgendwann. Mit Trauerflor am Arm spielen Profis gewöhnlich, wenn jemand ihre Gemeinschaft verlassen hat, doch kann das nun die angemessene Reaktion auf dieses Drama um einen beliebten Teamkameraden sein?
Für den deutschen Fußball-Bund sind selbst weniger interessante Länderspiele eine lohnende Sache, das Fernsehen überträgt gegen eine hübsche Gebühr, und die Stadien sind gewöhnlich voll, wenngleich zuletzt die Testpartien der DFB-Auswahl nicht mehr ein echter Publikumsrenner waren.
Doch der DFB sollte nun ernsthaft überlegen, ob er sich das antut, so ein unwichtiges Ereignis unter dem Eindruck dieser tragischen Nachricht trotzdem stattfinden zu lassen. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hat dann auch am Dienstagabend bereits eine mögliche Absage des Länderspiels gegen die Chilenen zumindest in Erwägung gezogen. "Dazu kann man zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen", sagte Niersbach, "wir werden uns jetzt erst einmal sammeln und überlegen, was zu machen ist. Am Mittwoch werden wir uns zu dem Thema äußern. Es ist schlimm genug.."
Und dieser Zustand der Ohnmacht wird sich ja so rasch nicht legen, auch nicht bei den Spielern. Innehalten sollte deshalb fürs Erste der Fußballbetrieb, die Bundesliga hat Pause, und der DFB und das Fernsehen und die Zuschauer werden es sicher verkraften. Es bliebe Zeit, Robert Enke zu gedenken.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt2l3/sport/731/494072/text/
Robert muss unendlich gelitten haben (wer moechte ueber sein Innerstes urteilen), vielleicht nicht fuer jeden nachvollziehbar...selbst mit den Hintergruenden!
Wir haben hier einen grossen Menschen verloren, also zerreisst euch nicht in Sinnlosigkeit!!!
Gruss
utscheck
PS: Mein Beileid den Hinterbliebenen!
Seinen Angehörigen wünsche ich viel Kraft!
Für uns "Normalos" bleibt vielleicht die Message, dass Erfolg nicht alles ist. Auch wenn unser kleines Leben manchmal scheiße läuft, sollten wir einen Blick für das Wesentliche finden.