ALSTOM bitte um Einschätzung
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat den milliardenschweren Rettungsplan für den angeschlagenen französischen Mischkonzern Alstom gebilligt. Das verlautete in Brüssel aus der Kommission. Die französische Regierung verpflichte sich, den Industriegiganten innerhalb von vier Jahren für Konkurrenten zu öffnen. Alstom stellt Züge, Schiffe und Turbinen her.
dpa/online vom 07.07.2004 11:40
Es verlieren nur diejenigen, die Ihre Bezugsrechte nicht ausüben. Oder irre ich mich?
Für die Banken sieht die Sache umgekehrt aus: Sie haben ein Interesse daran, ihre Schulden in möglichst viele Alstom-Aktien umzuwandeln (sie profitieren dann vom Verwässerungseffekt - auf Kosten der Altaktionäre).
Ich schätze, dass die Sache auf einen Kompromiss hinausläuft, der so aus sieht, dass die jungen Aktien ungefähr halb so viel Kosten werden wie die Alstom-Alt-Aktien nach der HV, also vermutlich um 0,50 E.
Noch etwas: Das Ariva Board ist gekauft! Deshalb hat man mich gesperrt! Aber das macht nichts, ich kämpfe weiter gegen die Mafia im Board!
User wie Kicky, Tafkar, Geldschneider, etc.. sind gefährlich, sie erlauben keine andere Meinung!
Aufpassen! :))
Zu Alstom: Wünsche euch 2 Euro, glaube aber nicht dran!
LG
Ostarrichi
Bei den Aktien gab es heute Gewinnmitnahmen ("sell the good news"). Das ist nach einem Anstieg um mehr als 65 % vom Tief bei 0,66 E kein Wunder - und macht mir auch keine weiteren Sorgen. Im Gegenteil: Würde der Kurs nur immer weiter steil steigen, ohne zwischendurch zu konsolidieren, bestünde die Gefahr eines plötzlichen massiven Abverkaufs. Wenn Alstom sich jetzt bei 0,95 E fängt und dann langsam wieder steigt, besteht diese Gefahr weit weniger.
Außerdem dürfte es dem Kurs gut tun, wenn nächste Woche die KE-Konditionen bekannt gegeben werden, weil dann die damit verbundene Unsicherheit aus dem Markt genommen ist und man rechnerisch "Nägeln mit Köpfen" machen kann.
Rückkehr der Kunden
Paris, 7. Juli. Ug. Einen ersten Erfolg hat das nun von der EU-Kommission abgesegnete Rettungspaket für den französischen Industriekonzern bereits gehabt. Die Kunden, die noch vor einem Jahr wegen der unsicheren Zukunft auf Abstand gegangen waren, kehren in Scharen wieder zurück. Diese Interpretation lässt der kräftige Anstieg der neuen Aufträge im Ende Juni abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 zu. Während der Umsatz mit 3,31 Mrd. Euro um 6% niedriger ausfiel als im Vorjahresquartal, sind neue Aufträge im Wert von 3,94 Mrd. Euro eingegangen, was unter Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse einem Zuwachs von 41% entspricht. Konzernchef Patrick Kron sieht diese Entwicklung als Bestätigung des bereits in der zweiten Hälfte des vorangegangenen Geschäftsjahres eingetretenen Trendwechsels. Der Auftragsbestand betrug Ende Juni 25,9 Mrd. Euro und entsprach damit nahezu dem Umsatz von zwei Jahren. Bei der Beurteilung des hohen Auftragswachstums muss allerdings berücksichtigt werden, dass Konkurrenten Anfang dieses Jahres Alstom vorgeworfen hatten, Aufträge durch eine den Markt zerstörende und nicht kostendeckende Preispolitik zu gewinnen. Alstom hatte diese Kritik mit dem Hinweis der technischen Überlegenheit und der günstigeren Kostenbasis gekontert.
"Der erfreuliche Auftragsschub zeigt zwei Seiten: einerseits ein kräftiges Plus bei den Bahnen (+79%) und dem von Walter Gränicher geführten Kraftwerkservice (+25%) und anderseits eine Verdoppelung der Bestellungen im Kessel- und Hydrogeschäft. Der für die Arbeitsplatzsicherheit in Baden und Birr entscheidende Bestellungseingang der Sparte Power Turbo Systems fiel um einen Drittel unter das entsprechende Vorjahresquartal."
D.h., das Alstom immer noch ein großes Problem hat seine Kapazitäten im Turbinen-und Kraftwerksbau auszulasten. Hier muss das Management in nächster Zeit einen Schwerpunkt seiner Arbeit sehen. Wird dieser gravierende Einbruch in einem der wichtigsten Segmente in den nächsten Monaten nicht bereingt, hat dies erhebliche Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn des Gesamtkonzerns.
Bedrohlich ist die Lage wohl nur für die Schweizer Alstom-Ableger, die zu Power-Turbo-Systems zählen (dort ging neulich ein Auftrag für ein Kleinkraftwerk an einen Konkurrenten). Klar, dass eine Schweizer Lokalzeitung, in deren Verbreitungsgebiet diese Werke liegen, Unheil nahen sieht. Auf die Gesamtbilanz dürfte sich dies jedoch nicht allzu sehr auswirken.
Dazu sind die Basiseffekte zu dominant. Bei vielen der jüngeren Auf-
träge handelt es sich lediglich um solche, die aus dem letzten Jahr
"herübergeschleppt" worden sind. Im 2003 führte dies zu schwachen Zah-
len, aktuell zu (scheinbar) umso stärkeren.
Was die Zahlen wert sind, wird sich erst in den weiteren Quartalen zei-
gen. Dann wird es bedeutend schwieriger weitere Zuwächse zu erzielen,
wiederum wegen der dann höheren Basis. Zumindest vorübergehend könnte
es deshalb in den kommenden Quartalen auch zu rückläufigen Zahlen (der Auftragseingänge) kommen.
Abgesehen davon sind diese Zahlen nur vordergründig wichtig. Wesentlich
entscheidender ist die Frage, ob Alstom, um im Geschäft zu bleiben/ins
Geschäft zu kommen, Kampfpreise macht/gemacht hat. Dies wird Alstom
jedenfalls von den Mitbewerbern am Markt teilweise vorgeworfen. Ich
halte es auch für wahrscheinlich, denn in der momentanen Situation, wird
Alstom in erster Linie auf Halten spielen.
Das hätte aber zur Folge, daß wir vorläufig nicht mit einer Verbesserung
der Gewinnsituation rechnen dürften. Mit den entsprechenden Konsequenzen.
Ob das (die Auftragseingänge) beeindruckend ist...ich bezweifle das eher.
Den Gepflogenheiten anderer Unternehmen in ähnlicher Situation entsprechend
dürften viele Aufträge unter aufschiebender Bedingung (nämlich der Absicherung
der Sanierung) erteilt worden sein. Wir wissen nicht, inwieweit Alstom diese
Aufträge schon (stillschweigend) mitgerechnet hat. - Honni soit qui mal y pense...
Aus demselben Grund ist es eher zweifelhaft, daß sich jetzt noch eine zusätz-
liche Auftragsflut über Alstom ergießt. Jedenfalls nicht alleine wegen der EU-
Entscheidung.
Also, viel Glück an alle Investierten!
(Mit dem Glück ist es so eine ganz persönliche Sachen. Ich habe immer das Gefühl, schon wenn ich Morgens aufwache entscheidet sich der Tag. Heute habe ich ein gutes Gefühl für den Tag, mal sehen ob mein Instinkt mich nicht betrügt. )
Grüße Abenteurer
Wie der Konzern im Vorfeld der heutigen Hauptversammlung erklärte, wird die geplante Aktienemission zugunsten des französischen Staats voraussichtlich keine beschlussfähige Mehrheit der Aktionäre finden.
Die Aktie von Alstom notiert aktuell in Paris mit einem Minus von 2,25 Prozent bei 0,87 Euro.
© finanzen.net
DANN MÜSSTEN WOHL DIE ALTAKTIONÄRE EINEN GRÖSSEREN TEIL DER KAPITALERHÖHUNG ÜBERNEHMEN, ODER?
Aktionäre gegen weiter Wertübertragung an den Staat stimmen, damit sie dieses Sümmchen dann auch noch schultern dürfen. Aber mal sehen, heute Abend sind wir alle etwas schlauer.
Grüße Abenteurer
...Turnaround und Unsicherheit...
...Angst und Gier...
...Glück und...hätte ich...wenn nur...
Bei vom Markt geprügelten Unternehmen (aus welchen Gründen auch immer),
braucht es stählerne Nerven,
braucht es wahnsinnige Geduld und Ausdauer,
muss man das Investierte verlieren können,
und man muss seine Hausaufgaben gemacht haben,
und dafür dann auch zu 100% die Verantwortung übernehmen...
ERGO
gibt es dann
kein wenn,
oder hätte ich,
oder Glück,
oder Pech...
Live Audiocast
http://clients.dbee.com/alstom/20040709/va/index.html
Man verzeihe mir die starke Kürzung dieser schönen Geschichte von AK.
Um eine Zustimmung wird man am Ende ja doch nicht herumkommen, da dies dem Aktienkurs sicher auch nicht gut tun würde, und wer schneidet sich schon gern ins eigene Fleisch?