Der Antizykliker-Thread
Ergo: Ich habe nachgekauft.
Trotzdem macht es Sinn den GD 200 zu beachten, s. Mitte 2000 (short) oder Mitte 2003 (long) oder Anfang 2008 (short) oder Mitte 2009 (long). Hier hätte man eine herausragende Performance erzielt (aus speziellen Situationen heraus - extrem teure Indizes oder nach langem Anstieg der Aktien bzw. nach starkem Fall der Indizes) .
Aber klar - dazwischendrin gab's auch immer einige Fehlsignale. Aber welche Signalgeber funktionieren immer richtig ?
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„Ich denke nie darüber nach,was die Börse machen wird.
Ich weiß nicht,wie man die Börse oder die Zinsen oder die
Konjunktur vorhersagen kann.Und ich habe keine Ahnung,
ob die Börse in zwei Jahren höher oder tiefer stehen wird.“
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Der GD200 ist also auch ein HS, nur ein sehr schlechtes. Sicher tradet keiner danach, ich fand's halt nur interessant, wie sich die Bären gleich drauf stürzen, kaum geht es drunter und wie sie ihn ignorieren, kaum geht es drüber. Als Bulle kann ich nun auch umgekehrt argumentieren. Tue ich aber nicht bei einer so miesen Trefferquote. Da gibt es besseres, s.o.
Im Grunde macht der GD200 nur als Trendfilter Sinn:
GD steigt = Hausse: Nur Long traden.
GD sinkt = Baisse: Nur Short traden.
Bin ich bislang sehr gut mit gefahren und immer wenn ich das Gegenteil tat ging's daneben.
Und ich glaube, ich kann es erklären, zumindest einer Erklärung annähern. Du analysierst einen gewissen Zeitraum, erkennst Muster und überträgst diese auf die Zukunft. Und das Warten auf ein Signal verhindert, dass Du Dich von jedem Zucken verunsichern lässt, sondern aus der Ex-post-Betrachtung hast Du versucht, dass nur „starke“ Signale erzeugt/beachtet werden.
Und mal ehrlich, Kurse verhalten sich sehr langweilig – hier als Beispiel mal EUR/USD. Bewusst keine Einzelwert, da kann es zu keine überraschenden Ereignissen kommen (Gewinnwarnungen, Fusionen etc.). Mit nur vier Linien kann man den Kursverlauf erschreckend gut über einen Zeitraum von fünf Jahren beschreiben.
D.h. die Kursentwicklung morgen ist genauso wie die Kursentwicklung gestern. Wenn ein Wetterfrosch sagt, dass das Wetter heute so wird, wie es gestern war, hat er glaube ich auch in 80% der Fälle recht.
Bezogen auf das beschriebene Währungspaar könne man ein einfaches HS aus dem Aaron und dem EMA 50 basteln: Indikator und Filter und das Ding wird einen nicht mit überaus vielen Signalen nerven und auch keine hohen Transaktionskosten verursachen.
Letztlich ist ein HS ein Plädoyer für eine Entschleunigung, ein Denken und Handeln in größeren Bahnen. Und hier gibt es wiederum eine Verbindung zu einem langfristigen, eher strategischen Investieren, was sich auch an langen Wellen orientiert. So war mir bei Beginn der BP-Sauerei klar, dass das (a) zu eher schlechten Bewertungen von Öl-Gesellschaften und (b) zu langfristig steigenden Energiekosten führen wird.
Eine Stärke dieser Zunft ist es, Dinge ex-post zu erklären (versuchen); eine vorrauschauende Kraft kann ich da nicht erkennen.
Wer mal tiefer in den Volkswirtschaftlichen Sumpf namens VWL eingestiegen ist, erkennt, dass es ein riesiges, dubioses Gebilde ist, was weitestgehend auf eine Verbindung zu dem Ding namens „Realität“ vermissen lässt und zu einem großen Teil aus mathematischer Selbstbefriedigung besteht oder dem Hin- und Herschieben von Linien im ISLM-Modell.
Das einzige halbwegs stabile für den Volkswirtschaft ist neben einer Professur die Vergangenheit. Und ein Blick in die Vergangenheit lässt einen frösteln und da frösteln die Herren Volkswirt halt mit, weil das halt angesagt ist.
Fill
Durch Zufal bin ich heute beim Zappen (meine Karriere-Freundin ist auf einer Ausbildungsmesse: "Wir müssen ausbilden, ausbilden, ausbilden, sonst haben wir in fünf Jahre keine Fachkräfte mehr!") bei der Hofberichtserstattung zur königlichen Hochzeit in Schweden hängen geblieben...
Und bin fasziniert...
Da heiratet die magersüchtige Tochter ihren Personal-Trainer und das ganze Land nimmt Anteil...
Fill
Ein HS muss nicht "Rocket Science" sein, im Gegenteil: Je einfacher umso besser. ME deutet ein kompliziertes System mit 20 oder mehr Indikatoren darauf hin, dass da aus Verzweiflung so lange gedreht wurde "bis es irgendwie passt". Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, und deshalb soll man auch gar nicht probieren, diese zu produzieren.
Im Grunde reichen ME 2-3 Indikatoren. Der angesprochende GD kann wie fill ja richtig schreibt, z.B. der Hauptindikator sein. Dann noch 1 oder 2 weitere Indikatoren für das Timing und fertig ist die Laube.
Ob man es "HS" oder "Technische Analyse" nennt ist egal, denn es ist dasselbe. Sofern man sich an die Ergebnisse seiner "Technischen Analyse" bedingungslos hält und nicht versucht, den Markt mit Bauchgefühl zu schlagen.
Für nopanic: Also statt deinem Bild lieber dieses:
Den riesen Aufwand bezahlt der janapnsiche Staat.
Das dürfte eine dunkelgrüne Woche werden ;-)
Ganz einfach - eine Reise zur Wolfsschanze.
Kaum habe ich das gelesen, musste ich mir an den Kopf schlagen, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin.