Euro-Zone ist Katastrophen-Zone
Seite 46 von 69 Neuester Beitrag: 25.01.22 15:07 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.11 19:04 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 2.701 |
Neuester Beitrag: | 25.01.22 15:07 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 120.020 |
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"Die was zu sagen haben wurden nicht gewählt, und die gewählt wurden haben nichts zu sagen"
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Der Bundesbank-Sprecher wandte sich zudem gegen die Forderung, den Rettungsschirm EFSF mit einer Banklizenz auszustatten. Dies wäre faktisch eine Staatsfinanzierung durch die Notenpresse und "ein fataler Weg". Anders sähe es aus, wenn der EFSF Staatsanleihen von Schuldenländern aufkaufen würde. Dies wäre weniger problematisch als ein Eingreifen der EZB.
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Politiker von SPD, CDU und FDP reagierten mit scharfer Kritik auf das Euro-Versprechen Draghis. Dadurch, dass die EZB nunmehr auch unbegrenzt tätig werden und wieder Staatsanleihen kaufen wolle, trete die Finanzkrise in eine "neue Phase" ein, sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, Handelsblatt Online. "Dieser Kurs ist gefährlich und die Risiken nehmen enorm zu, auch für Deutschland, denn wir haften über die Bundesbank für die Risiken der EZB zu 27 Prozent." Dabei seien die bisherigen Erfahrungen mit dem Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB "ernüchternd" gewesen, sagte Schneider weiter. "Die Beruhigungspille wirkte jeweils nur wenige Tage, danach war sie eingepreist." Die EZB sei aber "selbst zum Spieler am Markt geworden, will aber die Regeln für sich selbst nicht gelten lassen, wie der Gläubigerverzicht bei Griechenland gezeigt hat".
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Harsche Kritik äußerte Schneider auch an Frankreich, dass die EZB aufgefordert hatte, rasch aktiv zu werden. Das EZB-Direktorium sei in seinen Entscheidungen unabhängig. "Alle sind gut beraten, diese Unabhängigkeit zu respektieren und nicht wie jüngst geschehen öffentlich Druck auf die EZB auszuüben", sagte der SPD-Politiker. "Dies führt nicht zu mehr Vertrauen."
Der Finanzexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, sagte Handelsblatt Online: "In der Logik der vermeintlichen Retter ist klar, wenn die Schuldenschirme an ihre Grenzen kommen, dass dann Super Mario mit der dicken Berta kommt." Gerade deshalb sei das Inflationsszenario am Ende das wahrscheinlichste. "Draghi ist aber kein Retter, sondern ein Plünderer des Spargroschens der Bürger."
Auch der CDU-Haushälter Klaus-Peter Willsch reagierte mit Befremden auf die Aussagen Draghis. "Eine erhöhte Inflationsrate wird unweigerliche Folge dieser Geschäftspolitik der EZB sein", sagte Willsch Handelsblatt Online. "Die Vorzeichen sind bereits deutlich zu sehen: Entwicklung von Immobilienpreisen an den guten Standorten, die Preise von landwirtschaftlichen und Forstflächen, Gold, Münzsammlungen, Oldtimern usw. zeigen, dass die Flucht in Sachwerte längst begonnen hat." Nicht umsonst mahne Bundesbankpräsident Jens Weidmann unaufhörlich vor den Folgen der derzeitigen EZB-Politik.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...nkurs/6929788.html
Zwischen Dezember und Mai haben US-Anleger 48,9 Milliarden Dollar repatriiert.
Es ist der erste Sechs-Monats-Zeitraum seit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008, dass sie Gelder nach Hause gebracht haben. Die Kapitalflüsse sind mit die höchsten seit 1999, als Investoren nach dem Kollaps des Hedgefonds Long-Term Capital nur noch auf die sichersten Vermögenswerte setzten, was den US-Dollar anschob.
http://www.welt.de/wirtschaft/article108421052/...irm-ohne-Limit.html
"Eine Banklizenz für den ESM hieße, dass die Zentralbank die Staatsfinanzierung übernimmt. Das wollen wir nicht und das werden wir nicht zulassen", sagte Meister der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Eine Banklizenz würde "dauerhaft den Reformdruck von den Staaten" nehmen.
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, die schon seit längerem ventilierte und von Deutschland abgelehnte Idee einer Banklizenz für den ESM bekomme in der Euro-Zone immer mehr Unterstützung. Dadurch würde dem ESM erlaubt, ohne Limit Kredite bei der EZB aufzunehmen, was ihm eine nahezu unbegrenzte Feuerkraft bescheren würde.
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE87000A20120801
Da schicken sie den Fraktionsvize vor um zu beschwichtigen, wohl weil den kaum jemand kennt und die bekannteren Politiker lieber nicht in der Zukunft an diese Worte erinnert werden wollen - nämlich dann, wenn die EZB anfängt Italien zu finanzieren.
Weidmann betonte darin die Rolle der Bundesbank: "Wir sind die größte und wichtigste Notenbank im Eurosystem und haben auch einen weitergehenden Anspruch als manch andere Notenbank im Eurosystem", sagte er. Der Einfluss der EZB sei begrenzt: "Am Ende läuft es immer darauf hinaus, dass die Notenbank für Ziele der Fiskalpolitik eingespannt werden soll. Damit überschätzt die Politik aber die Möglichkeiten der Notenbank und überfordert sie, weil man ihr unterstellt, sie könne nicht nur für Preisstabilität, sondern auch noch für Wachstumsförderung, Abbau der Arbeitslosigkeit oder Stabilisierung des Bankensystems genutzt werden."
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Die EZB hat bereits 211 Mrd. Euro in Anleihen schwächelnder Euro-Länder investiert. Das Kaufprogramm ist umstritten, seit diesem Frühjahr ruht es. Vor allem die Bundesbank hält wenig davon, weil es die profitierende Regierung nicht dazu verpflichtet, im Gegenzug für die Hilfen wirtschaftliche Reformen einzuleiten und den Haushalt zu sanieren.
Im EZB-Rat, der sich an diesem Donnerstag in Frankfurt zu einer regulären Sitzung trifft, zeichne sich eine Mehrheit dafür ab, die Käufe wieder aufzunehmen und sie mit den Regierungen zu koordinieren, schreibt die Zeitung. Einen offiziellen Beschluss dazu werde der Rat wohl noch nicht fassen.
Die Linke kannte das Interview mit Weidmann wohl schon vorab und griff ihn deswegen neulich an (siehe #1131).
Immerhin kann das Bundesverfassungsgericht durch Draghis Verlautbarung einigermaßen gut erkennen, wohin die Reise geht, noch bevor es sein Urteil fällt. Ich vermute, dass Merkel und Schäuble Draghis Vorhaben abgesegnet haben, denn ganz ohne deutsche Zustimmung würde Draghi diesen Weg wohl nicht gehen. Die deutsche Regierung lässt die Bundesbank somit einfach im Stich. Weidmann wusste worauf er sich einlässt, nachdem Weber gegangen war und später Stark seinen Hut nahm. Wir können nur hoffen, dass die Bundesbank Draghis Politik weiterhin kritisch begleiten wird.
Damit würde sie gegen das Verbot der Staatsfinanzierung verstoßen und letztlich zu einer Enteignung der Bürger über eine Inflationsförderung beitragen, sagte Bosbach am Donnerstag dem ARD-Morgenmagazin. Zugleich warnte Bosbach Kanzlerin Angela Merkel davor, den Forderungen nach immer mehr Geld für die Hilfen an Krisenstaaten nachzugeben. Die EZB berät am Donnerstag bei einer Sitzung ihres Rates über weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Euro-Staatsschuldenkrise.
Zur Forderung, die EZB solle wieder Anleihen von Euro-Krisenstaaten ankaufen und damit Zinsdruck von ihnen nehmen, sagte Bosbach: "Genau das ist nicht die Aufgabe der Europäischen Zentralbank." Ihre Statuten schlössen die Staatsfinanzierung vielmehr aus. Die EZB müsse für Geldwertstabilität sorgen. "Die Inflation ist auch eine Gefahr, und insbesondere eine Gefahr für den kleinen Mann. Das ist die kalte Enteignung", warnte er. Wenn die Inflation über dem Zins für Guthaben liege, dann verlören die Bürger real Vermögen. Zudem sei problematisch, dass es für EZB-Anleihenkäufe keine Auflagen für die Staaten gebe. Außerdem gelte, wenn man den Ländern den Zinsdruck nehme, werde ihre Reformbereitschaft sinken.
Bosbach forderte die Kanzlerin auf, in dieser Diskussion hart zu bleiben. "Wenn sie bei ihrer Überzeugung bleibt, kann sie nur gewinnen", sagte er. Wenn man nicht die wahren Ursachen der Krise angehe, die hohe Verschuldung und Mängel im Wettbewerb, verliere man.
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE87102E20120802
Ich höre von Merkel und Schäuble keine dahingehende Aussage, dass die EZB sich raushalten soll. Da appelliert der gute Bosbach an eine Merkel, die es gar nicht gibt.
Wie aus Zentralbankkreisen verlautete, trafen sich Draghi und Bundesbankchef Jens Weidmann bereits am Montag zu einem "Gedankenaustausch".
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE87102E20120802
Mal sehen welchen Einfluss das auf die Sitzung heute hat und ob Weidmann dafür oder dagegen stimmt, was da beschlossen wird.
Außerdem sei eine Sperrminorität notwendig. "Die Notenbank unter der Führung von Mario Draghi versucht mit immer abenteuerlicheren Windungen, das Verbot der Staatsfinanzierung auszuhebeln, um ihre Möglichkeiten zu Staatsschuldenfinanzierung in Südeuropa zu missbrauchen", sagte der CSU-Politiker.
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Auch CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wandte sich gegen die EZB-Pläne und warnte die Währungshüter davor, erneut Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt zu kaufen. "Wenn die EZB Staatsanleihen kauft, wäre das Staatsfinanzierung durch die Hintertüre. Damit verlässt die EZB den Pfad der Geldwertstabilität", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hingegen befürwortet einen Kauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank. "Es ist richtig, dass man in einer solchen Notfallsituation auch daran denkt, dass die EZB ihre Staatsanleihenkäufe wieder aufnimmt", sagte Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer im ARD-"Morgenmagazin". Das dürfe aber kein Dauerzustand werden, sonst entstehe Inflationsdruck. "Die EZB kauft sich damit nur Zeit, das ist keine Lösung der Krise", sagte Kemmer.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...tsanleihen-a-847823.html
Banken und Linkspartei (zumindest Kipping, siehe #1131) sind sich einig, die EZB soll Staatsanleihen kaufen. Ich tue jetzt nicht so, als sei ich überrascht.
Und natürlich werden die Griechen von der Troika grünes Licht bekommen. Die EU ist bereits sehr zufrieden mit den geplanten Reformansätzen der griechischen Regierung. Es ist offenbar gelungen mikroskopische Spuren von möglichen, künftigen Reformvorhaben nachzuweisen! Es reicht wohl aus, wenn die Griechen sich immer neu Reformen vornehmen. Die Umsetzung spielt keinerlei Rolle. Ich gehe davon aus, dass später ein drittes "Hilfspaket" kommt, dann wohl bereits von ESM/EZB.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-08/griechenland-eu-sparzusagen
Und auf die Frage, wer das denn gewesen sei, wird Draghi deutlich: "Es ist klar und bekannt, dass Herr Weidmann und die Bundesbank ihre Vorbehalte gegen ein Programm zum Kauf von Staatsanleihen haben."
[...] In Notenbankkreisen heißt es sogar, es sei abgesprochen gewesen, dass der EZB-Präsident die Weidmann-Position outen darf.
Doch die Art und Weise, in der das geschah, stieß sogar Ratsmitgliedern sauer auf, die inhaltlich auf Draghis Seite standen. Mehrfach betonte der Italiener, dass es nur einen einzigen Notenbanker mit Vorbehalten gegeben habe, und als dann auch noch Vizepräsident Vítor Constâncio unter Gelächter der Journalisten kokettierte, er sei bestimmt nicht der Abweichler gewesen, stand Weidmann endgültig als isolierter Betonkopf da, der sich dem allgemeinen Konsens verweigert hatte.
"Das war kommunikativ alles andere als gelungen", heißt es im Umfeld des EZB-Rates. Draghi habe damit nicht nur den Riss innerhalb des Gremiums unnötig stark betont. Er habe Weidmann so auch in eine Ecke getrieben, in der ihm praktisch jeder Weg hin zu einem Kompromiss verbaut sei.
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Im Rat gab es die Hoffnung, dass sich auch Weidmann letztlich mit dieser Linie anfreunden könnte oder zumindest nicht ausdrücklich dagegen opponieren würde. "Diese Chance dürfte jetzt vergeben sein, jetzt muss er aus Prinzip dagegen stimmen, um sein Gesicht zu wahren", sagt ein Notenbanker.
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Die offene Konfrontation könnte die Verhältnisse der Notenbank auch über die aktuelle Entscheidung hinaus belasten. Es sei deutlich geworden, wie tief der Riss, der durch den Rat geht, inzwischen sei, sagt Thorsten Polleit, Zentralbankkenner beim Goldhändler Degussa. "Ich habe die Äußerungen von Mario Draghi als sehr despektierlich empfunden. Er hat sich rhetorischer Mittel bedient, um die Position der Bundesbank öffentlich herabzuwürdigen."
http://www.welt.de/wirtschaft/article108475019/...weichler-bloss.html
Den Artikel sollte man als Ganzes lesen.
In dem Buch, welches am 6. August 2012 in der Reihe ´Wirtschafts-Manifeste´des Börsenbuchverlags erscheint sieht Issing "Europa in Not und Deutschland in Gefahr." Issing: "Man hilft Europa nicht, wenn man Deutschland auch in Not bringt, indem es sich übernimmt mit immer mehr Haftung für die Schulden anderer." Nach Ansicht von Issing gehöre zu einem vernünftigen Krisenmanagement die klare Ansage, was es in absehbarer Zeit nicht geben wird: "Eben keine politische Union und infolgedessen auch auf absehbare Zeit keine Vergemeinschaftung von Schulden." Die einzelnen Länder müssten vielmehr ihre Probleme selber lösen. Alles andere, so Issing weiter, sei "das Ende einer stabilitätsorientierten Währungsunion."
Auch in Richtung der EZB fand Issing, bis 2006 Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, klare Worte: "Die EZB ist eine Notenbank und nicht eine Einrichtung zur Rettung von bankrottbedrohten Staaten. Das muss man sich immer wieder vor Augen führen." Issing warnt eindringlich vor einem weiteren "Hineinziehen der EZB in die Politik."
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Zwar sieht Issing nicht den Euro an sich in Gefahr, schon aber den Euro-Raum in seiner jetzigen Zusammensetzung. Issing in diesem Zusammenhang über die in der Wissenschaft geführte Diskussion hinsichtlich der Vorstellung eines sogenannten optimalen Währungsraumes: "Die elf Länder hätte man sich bestimmt nicht ausgesucht, wenn man sich überlegt hätte, welche Länder passen am besten zusammen für eine gemeinsame Währung."
http://www.daf.fm/video/...er-des-euro-spricht-klartext-50156039.html
Er könne sich nicht vorstellen, dass es für eine Politik der unbegrenzten gesamtschuldnerischen Haftung Deutschlands eine Mehrheit im Bundestag gebe, sagte Westerwelle dem "Focus" laut einem Vorabbericht vom Samstag. "Ich als Abgeordneter könnte dem jedenfalls nicht zustimmen." Dennoch wächst im Inland das Misstrauen gegenüber dem Regierungskurs in der Euro-Krise. Der CSU-Politiker Peter Gauweiler weitete seine Verfassungsklage gegen den ESM einem Zeitungsbericht zufolge aus. Gauweiler wende sich gegen die Erteilung einer Banklizenz an den Fonds, wie sie unter anderem Spanien, Italien und Frankreich fordern, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Westerwelle betonte, die Bundesregierung könne auch einer Banklizenz für den ESM nicht zustimmen. Auch hier würde Deutschland für unbekannte Risiken haften, was mit dem Grundgesetz nicht vereinbar wäre.
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Der bayerische Finanzminister Markus Söder kritisierte die Bereitschaft der EZB zu neuen Anleihekäufen. "Die EZB geht einen gefährlichen Weg", sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. "Sie darf sich nicht vom Währungshüter zur Inflationsbank entwickeln." Die Märkte würden langfristig nicht akzeptieren, dass die einzelnen Staaten zwar kurzfristig Geld erhielten, aber kaum Reformen umsetzten.
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Gauweilers Anwalt Dieter Murswiek warf der Bundesregierung unterdessen vor, die Öffentlichkeit über das wahre Ausmaß der Haftungsrisiken zu täuschen. Der Freiburger Verfassungsrechtler widersprach Angaben der Bundesregierung, wonach die Haftung Deutschlands für den ESM sich auf 190 Milliarden Euro und damit den deutschen Anteil am ESM-Kapital beschränkt. Die Haftungsobergrenze gelte nur gegenüber externen Gläubigern wie Banken, nicht aber für Zahlungspflichten der Staaten an den ESM selbst, zitierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Murswiek. Jedes Mitglied könne zu höheren Zahlungen herangezogen werden, wenn andere Mitglieder ihre Zahlungen nicht leisteten. Dadurch könne die Zahlungspflicht Deutschlands im Extremfall auf bis zu 700 Milliarden Euro steigen, das gesamte Stammkapital des Fonds. Diese Zahlungspflicht habe Vorrang vor der Haftungsbegrenzung.
http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE87300720120804
Draghi behauptet keine Banklizenz für den ESM anzustreben, aber das ist wohl nur eine taktische Äußerung um das Bundesverfassungsgericht nicht misstrauisch zu machen. Gut immerhin, dass sein Vorhaben jetzt schon so breit öffentlich diskutiert wird. Vielleicht wird es ein oder zwei Verfassungsrichter umstimmen.
Westerwelle hat mit seinen Aussagen den richtigen Ton getroffen, aber ich glaube nicht, dass er glaubwürdig ist. Sein Nachfolger Rösler wiegt die Bundesbürger in falscher Sicherheit und redet nur davon die "richtige Balance" zu finden, wenn es um Anleihenkäufe geht. Damit ist die wahre Haltung der Bundesregierung entlarvt. Diese widerstrebt Artikel 88 der Verfassung, welche eine Notenbank vorsieht, die vorrangig der Preisstabilität verpflichtet ist. Langfristig sind Gelddruckaktionen für Pleitestaaten und stabile Preise unvereinbar.
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Behauptungen, die Europäische Zentralbank (EZB) könne später die ausgegebene Liquidität "problemlos" wieder einsammeln, nannte Issing "leichtfertiges Gerede". Zwar gebe es wirksame Instrumente, das große Geldeinsammeln sei aber schwierig. Noch nie habe es eine vergleichbare Situation gegeben, niemand könne wissen, was so viel Liquidität anrichten könne.
Weil auch die amerikanische Fed und andere Notenbanken die Märkte fluteten, mahnte Issing: "Es gibt eine globale Liquiditätsschwemme, die wird früher oder später ihre gefährliche Wirkung entfalten." Auch das frühere EZB-Ratsmitglied Jürgen Stark erneuerte seine Kritik an den Anleihkäufen.
http://www.welt.de/wirtschaft/article108481187/...taet-in-Gefahr.html
Zunächst habe ich mir eine Bank in der Schweiz gesucht. Man kann natürlich die großen Institute nehmen, die auch etwas mehr Zinsen bieten. Ich habe mich für eine Kantonalbank entschieden, also eine Sparkasse mit 100% Staatsgarantie, dafür moderatem Zins.
Dann bin ich persönlich in die Schweiz gereist, wobei ich weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg irgendwie kontrolliert wurde (trotzdem sollte man Reisepass, mindestens Personalausweis bereithalten). Ich bin unangemeldet in einer Filiale der entsprechenden Bank erschienen und habe beim Filialleiter (der sehr freundlich war) unkompliziert ein Konto eröffnet (ich wusste bereits welches Produkt), wofür ich nur meinen deutschen Personalausweis brauchte. Er sagte ich sei nicht der einzige Deutsche, der das in letzter Zeit macht. Er kopierte noch Kontoauszüge meiner deutschen Finanzinstitute (Klärung der Mittelherkunft wegen Geldwäschebekämpfung) - es wäre wohl auch ohne Vorlage meiner Kontoauszüge gegangen. Man kann natürlich gleich (oder auch später) Online-Banking beantragen.
Ein halbes Jahr später habe ich das Konto dann erstmals gefüllt, indem ich in Deutschland Euro-Guthaben in CHF umgetauscht habe (in Deutschland sind solche Dienstleistungen oft günstiger) und es dann bereits in CHF in die Schweiz überwiesen habe. Dabei muss man auf dem Überweisungsformular in der Regel eine Meldung nach deutscher Außenwirtschaftsordnung vornehmen (z.B. Kennzahl 221). Die Meldung wird nur für die Statistik genutzt und nicht ans Finanzamt weitergegeben.
Risiko ist, dass die Schweiz einen Negativzins für Personen ohne Wohnsitz in der Schweiz einführt. Außerdem wird auf die schweizer Zinsen eine Quellensteuer erhoben, die man beim eigenen Finanzamt bei der Steuererklärung wieder verrechnen kann.
Es muss jeder selber wissen welche Länder und Währungen/Sachwerte in welchem Mischungsverhältnis für ihn geeignet sind. Ich will da keine Anlagetipps geben, weil jeweils auch ein Risiko damit verbunden ist. Mögliche Asylländer: Schweiz, Norwegen, Australien und eventuell (jedoch EU) Schweden, Dänemark. Es ist natürlich günstig wenn man in dem jeweiligen Land Verwandte hat oder dort häufig im Urlaub ist. In meinem Fall spielte unter anderem geographische Nähe eine Rolle.
Hier ist ein interessanter Artikel über die Geldpolitik der Schweiz:
http://www.fuw.ch/article/snb-kritiker-handeln-unverantwortlich/
Moderation
Zeitpunkt: 08.08.12 12:31
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - 2. Teil des 3. Absatzes bitte belegen
Zeitpunkt: 08.08.12 12:31
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - 2. Teil des 3. Absatzes bitte belegen
Weglassung der letzten Worte:
Es ist schon immer faszinierend, welchen dünnen Ansichten mit Andacht
gelauscht wird, wenn sie von einer angeblich kompetenten Person geäußert
werden.
Schmidt ist nicht nur ein Nikotin-Süchtiger, sondern auch ein Antidemokrat,
denn er hat dem Bundesverfassungsgericht öffentlich empfohlen, die Ver-
fassung zu brechen und er hat dafür auch noch Beifall erhalten.
Möglicherweise wird Deutschland bald Kokain-, Heroin-, Speed- oder Tabletten-
süchtigen lauschen, wenn sie vorher entsprechend als Autoritätspersonen
aufgebaut worden sind.
Schmidt hat sich ohne Zweifel bei der Flutkatastrophe in Hamburg Verdienste
erworben. Aber inzwischen ist Schmidt für mich vor allem ein Nikotinsüchtiger.
Vor allem mit der gescholtenen Handlungs-Feigheit der Akteure, die nur an den Symptomen herumbasteln.
So gibt es wahrlich keine €URO-Krise - sondern deutlich eine Schulden-Krise - bzw. eine Krise der Staatsführungen.
Auch unser Angie tönt gerne von der €-Krise, um ihre Aktionen hoch zupuschen.
Denn, wer möchte nicht gerne die gesamte Europa-Währung "retten" ??
Ihr selbst hat Schmidt gute Taktik bescheinigt, jedoch wenig System.