hat Guttenberg seine Doktorarbeit geklaut?
aber er belohnte ordentlich (Bonus!) bei gewonnenen Kriegen...
Die Parallelen sind schon frappierend.
In jungen Jahren schon weit oben auf der Karriereleiter, dann eine Verfehlung und statt diese zerknischt zuzugeben lieber die Flucht nach vorne mit der Ehrenwortpressekonferenz, die kein Zurückrudern mehr erlaubt.
Wenn schon ein Lauterbach darüber entscheiden darf, was Recht ist und Jörges konnte sich mit Geifer kaum zurückhalten.
Hat die Meute ein Opfer gefunden, will sie es auch zerfledern.
Die linke Presse bemüht sich, das dt. Volk gegen den Freiherrn zu treiben, weil sie allein darin Gefallen findet.
Dem Volk - allgemein - ist doch so'n angehängter Doktor total egal.
Dazu dieser selbstverliebte Professor, der alles immer gaaanz sauber . . . und so . . ., aber zugeben mußte, daß es hier sehr viel Spielraum gäbe.
Die Tatsache, daß es pensionierte Prof's gibt, die von Hilfe zu solch Titeln froh leben, wurde weggewischt. - Passt jetzt nicht!!
So - und jetzt glauben Einige, daß die Bayreuther Prof's so dumm wären, zuzugeben, daß sie Gutti's Werk nicht gelesen haben, nur die Urkunde unterschrieben?
Was soll denn hierbei der Begriff "Prüfung" bedeuten?
Jedenfalls erwarte ich ab morgen vom smarten Siegmar: "diese Rede habe ich von ?? geschrieben bekommen, ich lese diese nun vor"!
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE71K07R20110221
Mit ner Stiftungsspende ist man doch Ruckzuck Dr. h.c.
Also mir wäre das gesamte Geschreibsel in der Presse ziemlich egal. Mit dem Vermögen im Rücken.
auch wenn ich jetzt nicht weiß, ob wir von den gleichen Stellen reden, gibt es z.B. vermeintlich abgekupferte Stellen, die eindeutig "Allgemeingut" sind. Da wäre jede Fußnote streng genommen sogar als falsch anzustreichen gewesen.
wie auch immer. Wenn er den wiss. Dienst eingespannt hat, wird es eng. Politisch lasse ich mal außenvor. Natürlich kann jeder für seine Doktorarbeit jemanden zum Korrekturlesen lassen einspannen, beim Kopieren Hilfe haben oder was weiß ich z.B. beim Layout helfen lassen.
Aber die inhaltiche Arbeit muss er schon selbst machen. Und irgendwie ist auch alles Schwachsinn: Bei weit über 400 Seiten wird ihm sein Doktorvater auf die Füße getreten haben es nicht zu übertreiten... Wieso dann noch mehr? Komisch auch das der Spiegel mit "beinahe komplett" relativiert?!
Übrigens das mit dem Erstsemester ist nicht unbedingt falsch sondern sogar üblich. Häufig, gerade wenn zeitlich die ARbeit mal rüberkommen soll, vergibt der Doktorvater nochmal ne Seminarbeit "auf Wunsch des Doktoranden", damit der sich ne aktuelle Literaturrecherche und ein inhaltiches Gerüst angeln kann. Die Erfahrung zeigt aber, dass hier kaum Einsparpotential ist, da die Überprüfung und letztlich auch die Qualität nicht passt. Aber hier dürfte er in gewissen grenzen den kram sogar verwenden!
Guttenberg verharrt in einem Fehlermuster, das schon manche Politiker das Amt gekostet hat.
Karl-Theodor zu Guttenberg bewegt sich nicht mehr auf dünnem Eis. Er ist spätestens am Freitag eingebrochen.
(...)
Guttenberg verharrt bisher in jenem Fehlermuster, das schon manchen Politikern, unter ihnen so prominenten wie Richard Nixon, das Amt gekostet hat: Er gibt nicht zu, was offensichtlich ist und gerät durch die stetige Verteidigung der Verteidigung immer tiefer in die Bredouille. Dadurch gewinnt Fehlverhalten aus der Vergangenheit - die unsaubere Abfassung einer Dissertation - in der Gegenwart eine gefährliche, politisch lebensgefährliche Bedeutung.
Fast ist es ein Treppenwitz, dass der Mann, der als großer Kommunikator gilt, wegen seines täppischen Umgangs mit der Öffentlichkeit ins Schleudern gerät. In so einer Situation sind es heute nicht mehr nur die klassischen Medien, die, fast immer als Erste, berichten, kommentieren und durchaus auch mal polemisieren, sondern die große Netzgemeinde, die jeden digital auffindbaren Fehler zigfach verbreitet. Dies setzt auch einen Mann wie Guttenberg, ganz zu schweigen von seiner Familie, unter schwersten Druck.
Wenn Öffentlichkeit einen Politiker nach oben trägt, ist sie wie eine warme Wolke. Sie kann aber auch unversehens zum Drachen werden, der den vermeintlichen Liebling verschlingt.
weiter: http://www.sueddeutsche.de/politik/...lke-nicht-mehr-traegt-1.1062596
Die vielen Plagiate in Guttenbergs Dissertation sind keine Lappalie. Auch die Zahl der Fußnoten und der Umfang der Arbeit zeigt, dass hier etwas im Argen liegt: Ist das überhaupt Wissenschaft?
Das Buch "Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU" (Berlin 2009), die juristische Dissertation des Verteidigungsministers, besteht zu einem großen, wenn nicht zum überwiegenden Teil aus nicht ausgewiesenen Übernahmen aus Werken anderer Autoren. Zu einem geringen Teil gibt Karl-Theodor zu Guttenberg diese Übernahmen zu.
Er erklärt sie aber zu einem Versehen und verwandelt die Frage nach Grund und Inhalt des Abschreibens in eine Herausforderung an Person und Charakter. Deswegen reagierte er mit einem "Ehrenwort", deswegen verwies er auf seine Belastungen durch Arbeit und Familie, deswegen erklärte er "vereinzelte", fehlerhaft ausgeführte oder ausgelassene "Fußnoten" zu einer Lappalie, die angesichts seiner Aufgaben als Kriegsherr in Afghanistan nicht weiter ins Gewicht fallen dürften. Und deswegen gab er bekannt, er wolle den Doktortitel "vorübergehend" nicht mehr führen.
Nun hatte er aber den Doktortitel weder für seine Persönlichkeit und seinen Charakter noch für seine Leistungen als Politiker, Vater oder Minister verliehen bekommen. Den Titel erhält man für eine wissenschaftliche Leistung, weshalb sich der solchermaßen Ausgezeichnete auch nicht entscheiden kann, ob er seinen Doktor "ruhen" lässt oder nicht. Das Zuerkennen oder Aberkennen eines akademischen Titels ist allein Sache der Fakultät, die ihn verleiht.
weiter: http://www.sueddeutsche.de/politik/...hein-der-wissenschaft-1.1062620
Stellungnahme von Karl Theodor zu Guttenberg
Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung – sie gab es auch nicht.
Meine von mir verfaßte Dissertation ist kein Plagiat. Den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir.
Sie ist über etwa 7 Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.
Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewußt getäuscht oder bewußt die Urheberschaft anderer nicht kenntlich gemacht. Sollte sich jemand durch inkorrektes Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1.300 Fußnoten und 475 Seiten hierdurch verletzt fühlen, so tut mir dies aufrichtig leid.
Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth. Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte und werde gerne bis zum Ergebnis der Prüfung vorübergehend auf das Führen des Titels verzichten – allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder führen. Ich werde bei mir keine anderen Maßstäbe setzen, als ich sie bei anderen angesetzt habe.
Jede weitere Kommunikation über dieses Thema werde ich auschließlich mit der Universität Bayreuth führen.
Die Menschen erwarten, daß ich mich um mein Amt als Verteidungsministers mit voller Kraft kümmere. Eine historische Reform der Bundeswehr gibt hierfür genügend Anlass. Ebenso die Verantwortung für die Soldaten im Einsatzgebiet wie ein Ereignis des heutigen Tages erneut vor Augen führt.