ALSTOM bitte um Einschätzung
Aber ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es mich mittlerweile
fast einen Feuchten schert ob Alstom bei 0,35 oder bei 0,70 oder bei
0,80 steht (entschuldigt bitte meine Ausdruckweise).
Verkaufen werde ich jetzt sowiso nicht mehr. Also gehe ich davon aus,
dass die Euronen flöten sind und widme mich wieder anderen Dingen,
als jeden Tag auf den Kurs zu starren und an Diskussuionen teilzunehemn, die
zwar von hohem Niveau geprägt sind (damit möchte ich hier im Thread mal
alle Teilnehmer ausdrücklich loben), letztendlich aber den Kursverlauf auch
nicht vorhersagen können.
Ich habe eingesehnen, dass es ein Fehler war in Alstom zu investieren
und versuche nicht mehr, mir mit irgendwelchen Argumenten einzureden
warum der Kurs nicht da ist, wo ich ihn gern haben möchte.
"Der Kurs lügt eben nie."
Sollten wieder bessere Zeiten kommen - ich bin ja investiert.
"Wer nicht dabei ist, wenns runter geht, der ist auch nicht dabei,
wenns wieder rauf geht."
Ist auch so ne Weisheit von mir, naja.
mfg
bb
Wenn ich mir den heutigen Chart angucke, könnte sich das von mir vorgestern angekündigte Kaptitulationstief abzeichnen. Andere, die den Chart in drei Monaten betrachten, werden sie sich womöglich sagen: Mein Gott, was ging das damals in den Keller, wieso hab ich damals bloß nicht gekauft?
diese bezugsrechte verschwinden ja nicht einfach - sie werden auch nach abtrennung geschuldet. für einen gewöhnlichen shortseller ein beträchtliches risiko, für die beteiligten banken nicht so sehr.
angeblich stehen im heute herausgekommenen jahresbericht ein paar häßliche dinge.
ich komme aber jetzt nicht zum nachlesen.
denn die haben ja die plazierung von einer milliarde euros garantiert.
ich glaube aber nicht, daß dieser fall eintritt.
PARIS (Dow Jones-VWD)--Die Alstom SA, Paris, hält an ihren Prognosen fest. Die zusammen mit dem Jahresbericht veröffentlichte Liste von Risikofaktoren ändere daran nichts, teilte der französische Technologiekonzern am Freitag mit. Alstom strebt demnach bis 2006 unverändert eine operative Marge von 6% und einen positiven Free Cash-Flow an. In ihrem Jahresbericht hatte Alstom vor weiteren Restrukturierungsmaßnahmen und höheren Kostenbelastungen gewarnt, falls sich ihre Auftragslage nicht bessern sollte.
Dow Jones Newswires/18.6.2004/cn/rio
--------------------------------------
ABB, ich hör dich trappsen...
Ich kopiere einen Auszug da der ganze Artikel zu lang ist und sich sonst nur um ABB dreht.
Was das Rating anbelangt, kommt ABB Dormanns Zielvorstellungen ein Stück näher: Die Ratingagentur Moody's hat ihre langfristige Einschätzung für die Schweizer jüngst von Ba3 auf Ba2 hochgestuft. Moody's geht dabei von steigenden Erträgen im Kerngeschäft und einem Abbau der Schulden aus.
HANDELSBLATT 18.6.04:
Sind diese Ziele erreicht, will Dormann - dann in seiner Funktion als Verwaltungsratspräsident - sich auch für Zukäufe stark machen. Konkret nennt er Teile des französischen Energiekonzerns Alstom, die für ABB von Interesse sind. Die EU hatte jüngst den Rettungsplan der französischen Regierung für Alstom nur unter der Auflage genehmigt, dass die Franzosen Teile von Alstom innerhalb der nächsten vier Jahre verkaufen. ABB ist laut Dormann aber nur an Teilen interessiert, die zu den Kerngeschäften der Schweizer - Automatisierung und Energietechnik - passen. Dormann nennt den Bereich Turbinen, die er in seine Pläne einbezieht.
Alstom ist gerettet - aber nur, wenn alles so kommt wie erhofft. Denn das Unternehmen sieht sich zahlreichen Risiken ausgesetzt. Grund genug für die Anleger, die Aktie erneut auf Talfahrt zu schicken.
Stolze 17 Seiten nimmt die Aufzählung und Erläuterung diverser Risiken im Alstom-Geschäftsbericht 2003/2004 ein. Allein die Faktoren, die Alstom als "Hauptrisiken" bezeichnet, füllen zwölf Seiten. Das allein wäre nicht wirklich beunruhigend, denn unter den genannten Gefahren sind viele, die bei fast allen Industrieunternehmen gang und gäbe sein dürften: So dürfte sich nicht nur Alstom mit säumigen Schuldnern und bankrotten Kunden oder Lieferanten herumschlagen.
EU hat Zweifel
Besorgnis erregend sind für die Franzosen vielmehr zwei Risiken, die zu Recht gleich zu Beginn erwähnt werden (siehe auch Link "Alstom-Jahresbericht 2003/04", S.201-217). Zum Einen hat die EU-Kommission bei Alstom noch ein Wörtchen mitzureden. So muss das Ende Mai verabschiedete Rettungspaket der französischen Gläubigerbanken noch abgesegnet werden - wobei das "Ja" der Kommission eventuell durch Verkäufe von Unternehmenssparten teuer erkauft werden muss.
Zudem läuft bereits seit September 2003 ein offizielles Verfahren, das die Geschäfte des Unternehmens mit französischen Staatsfirmen unter die Lupe nimmt. Die Kommission vermutet hier unerlaubte staatliche Subventionen für Alstom. "Ein negativer Bescheid der Kommission oder jegliche Verzögerung der Zustimmung kann unser Geschäft ernsthaft beeinträchtigen", schreibt Alstom in seinem Jahresbericht. Das ist noch milde ausgedrückt, denn sowohl ein ablehnender Bescheid der EU-Kommission für das Rettungspaket als auch ein negativer Ausgang des Verfahrens dürften die Existenz des Unternehmens gefährden.
Pläne hängen am Wirtschaftsaufschwung
Dass die EU Alstom den Garaus bereitet, ist nicht sehr wahrscheinlich - im Gegensatz zu dem anderen großen Risiko, dem der Konzern ausgesetzt ist: Alstom sieht eine hohe Abhängigkeit seines Geschäftes von einem dauerhaften Wirtschaftsaufschwung. "Wenn sich die Erholung auf einigen unserer Märkte sowie die Rückkehr des Kundenvertrauens nicht fortsetzt, könnte sich das negativ auf unser Ergebnis auswirken." Im Klartext: Bleibt der Aufschwung aus, machen sich die Alstom-Kunden rar. Für diesen Fall kündigen die Franzosen schon mal "zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen und Kosten" an.
Damit würde womöglich wahr, was eigentlich nicht sein darf - zumindest nach Aussage von Alstom-Chef Patrick Kron "In zwei Jahren darf Alstom kein Geld mehr verlieren. Dann wird man mit einem Partner den Weg des Wachstums einschlagen können", sagte er Ende Mai, nachdem die sieben Gläubigerbanken das milliardenschwere Rettungspaket für das Unternehmen geschnürt hatten. Ob sich so ein Partner auch bei einer Fortsetzung der Alstom-Krise finden lässt, darf allerdings getrost bezweifelt werden. Deshalb macht sich Ernüchterung breit - auch unter den Anlegern: Nachdem die Alstom-Aktie Ende Mai kurzzeitig von ihrem Penny-Stock-Dasein erlöst wurde, lotet sie nun neue Tiefen aus. Am Freitag fiel sie um über fünf Prozent auf 0,76 Euro. Nicht nur das Kundenvertrauen muss Alstom also zurückgewinnen, sondern auch das der Anleger.
Es ist so und es bleibt so.
AntiLemming: Wenn Du das wirklich aussitzen möchtest, dann wünsche ich Dir viel Glück, weil es wird 2-3 Jahre dauern!
Verstehe auch gar nicht, warum Du Dich so gerne enteignen lassen willst?
Mein update kommt bald, brauche noch mehr Details aus Paris1
LG
Ostarrichi
verkaufen, nehme ich an - müssen ja cash beschaffen, um mit dem rest an der KE mitziehen zu können.
Artikel erschienen am 19. Juni 2004
Alstom kommt nicht aus der Krise
Konzern warnt vor Ergebniseinbruch - Sparprogramm in der Schweiz
von fs/wü
Paris/Düsseldorf - Der angeschlagene französische Technologiekonzern Alstom scheint trotz Milliarden-Spritze der französischen Regierung nicht aus der Krise zu kommen. Das Industriekonglomerat schließt nun neue Probleme und Umstrukturierungen nicht aus, falls sich die Lage beim Auftragseingang nicht nachhaltig verbessert. Dies würde zu "ungünstigen Auswirkungen auf die Ergebnisse" führen, heißt es in dem in Paris veröffentlichten Jahresbericht des Konzerns.
In der heiklen Finanzsituation 2003 habe Alstom nur schwer Bankengarantien bekommen, erinnerte das Unternehmen. Die im August erhaltene Finanzgarantie über 3,5 Mrd. Euro habe wegen der verstärkten Bestellungen "schneller als geplant" eingesetzt werden müssen. Neue Garantien für die kommenden beiden Jahre seien das Ziel. Sollte dies nicht im notwendigen Umfang möglich sein, dann könnte sich das negativ auf Neubestellungen auswirken, hält Alstom fest. Der Kurs der Aktie brach daraufhin am Freitag zeitweise um zwölf Prozent ein.
Der Alstom-Vorstand hat allerdings bei seiner Schweizer Landesgesellschaft bereits die Notbremse gezogen. In einem internen Papier an die Mitarbeiter, das der WELT vorliegt, droht der Präsident von Alstom Schweiz, Walter Gränicher, mit Produktionsverlagerungen in Richtung Asien und dem Abbau hunderter Arbeitsplätze. Grund sei der Auftragseinbruch im Energie-Bereich. "Der aktuelle Bestellungseingang bei Alstom Schweiz im Neuanlagenbereich liegt unter den Erwartungen." Aus diesem Grund wurden Stellen und Standorte auf den Prüfstand gestellt. "In diesem Zusammenhang müssen zu diesem Zeitpunkt einige hundert Stellen als gefährdet bezeichnet werden", so Gränicher. Betroffen sind vor allem die beiden Hauptstandorte Baden und Birr. Alstom beschäftigt in der Schweiz insgesamt 5000 Mitarbeiter. In Deutschland sind bisher keine neuen Rationalisierungspläne bekannt.
Da die Banken aber 8 Mrd. Aval-Kredite bereit stellen wollen, sobald der EU-Beschluss im Juli schriftlich vorliegt und die KE durch ist, sollte der Engpass dann beseitigt sein.
Schlechter wäre es, wenn die Aval-Kredite da wären, aber die Aufträge fehlten.
Tatsächlich jedoch ist es positiv, dass die 3,5 Mrd. an Avalkrediten so schnell aufgebraucht worden sind, denn das deutet auf zahlreiche Aufträge hin. Im ersten Quartal wurde ja fast täglich über neue Aufträge berichtet. Dass im Moment, wo der EU-Beschluss und die KE noch in der Schwebe sind, mal gerade nicht so viele Bestellungen eingehen, ist in Anbetracht der Unsicherheiten verständlich und IMHO nicht Besorgnis erregend.
Alstom Schweiz Bestellungseinbussen gefährden «einige hundert» Arbeitsplätze
Die Alstom-Turbinenbauer in Baden und Birr beklagen fehlende Neubestellungen. Prominentester Offert-Flop war das Italien-Kraftwerkprojekt der EG Laufenburg. Nun erwägt die Führung der Alstom Schweiz neue, unter Umständen tiefe Personalschnitte.
Noch vor drei Wochen zeigte sich Walter Gränicher, Chef von Als-tom Schweiz, für sein Kraftwerkgeschäft verhalten zuversichtlich: Der im letzten Jahr angekündigte Abbau von 470 Stellen – weltweit wurden rund 6000 Arbeitsplätze gekappt – sei weitgehend beendet. Zusätzliche Abbaupläne gebe es «derzeit nicht», erklärte Gränicher Ende Mai in einem Interview gegenüber der Mittelland Zeitung. Er ergänzte, der Auftragseingang entwickle sich «gemäss Businessplan». Damals schienen «interessante Projekte» kurz vor dem Abschluss, und das Servicegeschäft entwickle sich «erfreulich», so lautete der Kommentar.
Die neue Lagebeurteilung
Alles andere als erfreulich fällt die in den letzten Tagen vorgenommene jüngste Lagebeurteilung aus. Nachstehend die Kernpunkte jenes internen Informationsschreibens, das Mitte der Woche in Zirkulation gesetzt wurde und das der Mittelland Zeitung vorliegt (Firmensprecherin Selma Odok hat den Inhalt gegenüber der MZ bestätigt):
– Der Bestellungseingang im Bereich der Neuanlagen liegt «unter den Erwartungen».
– Im Power-Bereich wurde mit der Planung «weiterer Massnahmen auf der Ressourcen-Seite» angefangen. «Einige hundert Stellen» müssten als gefährdet bezeichnet werden. Spätestens im Spätsommer soll die Planung abgeschlossen sein.
– Ein zweites Restrukturierungsprojekt der Alstom Schweiz betrifft mögliche Verlagerungen von Tätigkeiten an Standorte, die näher bei Hauptkunden aus Asien liegen und die günstigere Kostenstrukturen aufweisen.
– Bereits spruchreif sind die Folgen der angekündigten Fokussierung im Geschäft mit (Turbo-)Generatoren: Am Standort Birr sollen 18 Planstellen gestrichen werden, in erster Linie über natürliche Abgänge und interne Stellenwechsel.
Die Niederlage vom 25. Mai
Für die weitere Entwicklung, so hält die Alstom-Schweiz-Führung fest, sei «jede einzelne Bestellung» bedeutsam. Erinnert wird in diesem Zusammenhang an das Italien-Projekt «Spara- nise» der Axpo-Tochter Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL): Wie berichtet, zog dabei Alstom gegenüber dem italienischen Konkurrenten Ansaldo den Kürzeren; diese Hiobsbotschaft wurde am 2. Juni publik. Die Qualität der betreffenden Alstom-Offerte für zwei Kraftwerkblöcke in Campania wird unverändert gegensätzlich beurteilt. EGL-Chef Emanuel Höhener hatte durchblicken lassen, das Alstom-Angebot sei schlechter ausgefallen als die Offerten der Mitbieter Ansaldo und General Electric (GE), die ebenfalls in die Endausmarchung vorgestossen waren.
Hoffen auf nächste EGL-Projekte
Alstom-Schweiz-Chef Gränicher seinerseits kommentierte im internen «Update zur aktuellen Situation», man habe «heute keine Möglichkeit», die Gründe für den negativen Entscheid der EGL nachzuvollziehen. Trotz technischer Vorteile des eigenen Produkts und des guten Wirkungsgrades sei man unterlegen. Alstom Schweiz werde auch für die weiteren (zwei) anstehenden EGL-Grossprojekte in Italien ins Rennen steigen. Es werde denn auch eine «Neubeurteilung der Situation» erwartet.
Wie realistisch diese Hoffnung des Alstom-Schweiz-Chefs ist, muss sich weisen. Dabei geht es nicht zuletzt dar-um, ob die «Sparanise»-Niederlage vom 25. Mai zu einem entscheidenden Handicap wird – weil nämlich die federführende EGL im Rahmen ihrer «Flotten-Politik» in Italien dazu tendieren könnte, bei Folgeaufträgen nach Möglichkeit nur mit einem Anbieter zu kooperieren. Mit der Vergabe der Aufträge für das Projekt «Rizziconi» (Kalabrien) wird im Juli gerechnet.
Auftragsflaute bremst Für die Schweizer Alstom-Standorte (im Bild der Hauptsitz in Baden) werden neue Abbauszenarien diskutiert. eddy risch/
Wer Alstom kennt, der weiß auch, die Schweiz ist die Zentrale mit den Führungsstäben und technischen Know-How-Centern (aus der BBC/ABB-Zeit gewachsen)für den Turbinen/Kraftwerksbereich. D.h. in der Konsequenz, wenn dort ein Einbruch ist, dann haben die anderen Ländergesellschaften ebenfalls nichts! Wer die Auftragseingänge der Alstom in den letzten Monaten verfolgt, der stellt seit Veröffentlichung der Jahreszahlen eine (merkwürdige) Funkstille fest, bzw. liest nur von kleinen Aufträgen. Bei 17 MRD Umsatz wäre ein monatlicher Auftragseingang von 1,4 MRD € / Monat erforderlich. Da spielt sich anscheinend im Moment kaum was ab ! Da bei Großaufträgen ohne Bankgarantie nichts läuft, tut man sich in der Avenue Kleber damit z.Zt. bekanntermaßen schwer. Ein erhöhtes Garantie-Volumen wird es aber erst nach Genehmigung der Maßnahmen durch die EU-Kommission geben bzw. nach der KE. Vorher machen die Banken anscheinend nicht mit. D.h. im Klartext: Der Auftragsbestand schmilzt ab wenn Nachfolge-Aufträge ausbleiben. Alstom wird nach der HV/KE alle Kraft bündeln müssen damit das operative Geschäft wieder in Gang kommt und Vertrauen bei den Kunden wieder gewonnen wird. Wenn dies nicht gelingt war der Konkurs durch die KE und das Rettungspaket der Regierung nur aufgeschoben.
Dass jetzt in der Zeit vor der KE, dem offiziellen EU-Beschluss und der Avalkredit-Bewilligung ein paar Wochen lang wenig kommt, ist daher IMHO nicht allzu tragisch. Dafür könnte es in der Zeit danach - ähnlich wie im Jan/Feb 04 (als die im März publizierten Finanzprobleme noch nicht bekannt waren) - fast täglich neue Aufträge geben, die dann auch durch die neuen Aval-Kredite abgesichert sind.
Einige Analysten hatten angesichts der rasanten Auftragseingänge im Jan/Feb 04 vor Euphorie gewarnt, da es sich "nur" um in der Zeit davor "aufgeschobene" Aufträge handelte. Genauso könnte es jetzt nach der KE wieder kommen. Was letztlich zählt, ist das Jahresmittel - und dass das Auftragspolster längerfristig nicht zusammenschmilzt.
Als Auftraggeber würde ich bei Alstom auch erst ordern, wenn die Unsicherheiten (s.o.) vom Tisch sind.