Stuttgart 21
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,775788,00.html
"Stuttgart 21 ist durchgefallen"
dpa, vom 22.07.2011 10:33 Uhr
Berlin/Stuttgart - Nach Ansicht des Grünen-Politikers und Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer hat Stuttgart 21 den Stresstest nicht bestanden. „Wenn man die 200 Seiten genau liest, dann steht da drin: Stuttgart 21 ist durchgefallen“, sagte Palmer am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Beim Testat der Schweizer Firma SMA sei nur die Note 2 herausgekommen, nicht die von der Schlichtung geforderte Note 1.
Dies bedeute, dass der geplante Tiefbahnhof die vereinbarten Anforderungen nicht erfülle: „Er neigt zur Unpünktlichkeit; Verspätungen können nicht aufgefangen werden. Und damit ist das Ziel verfehlt; die Bahn muss nachbessern“, sagte Palmer. Er bestehe auf einem zweiten Stresstest mit neuen Kriterien. Die Bahn rechne sich die Kosten und die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 schön, die Kosten würden eine bis zwei Milliarden höher ausfallen als öffentlich bekanntgegeben.
usw....
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/...-4957-b22e-d0f6dbec20e7.html
So spannende Zeiten und ich habe leider keine Zeit. Nicht mal gelesen, was hier sonst geschrieben wurde. :-(
Wir sind aber nicht bei "Wünsch dir was" sonder bei "Isso".
Natürlich darf man niemanden zum Schweigen verdonnern, aber in seinem eigenen Interesse:
Si tacuisses....
Wäre Herr Palmer doch von Anfang an ehrlich gewesen. Hätten er gesagt, mich interessieren keine Verträge, keine Gesetzte, keine Mehrheiten, kein Ergebnis eines Schlichtungsverfahrens, kein Stresstest..... solange meine Forderung bestätigt wird.
Wie gesagt, hätten er doch von Anfang an gesagt, Leute wir werden unsere Ansicht versuchen auf jeden Fall durchzudrücken und wenn die Wirklichkeit nicht so ist, wie wir uns das wünschen, dann argumentieren wir einfach mit Unterstellungen. Verschwörungen , Sonderkommandos....
Schade, dass dieser Typ Palmer dies nicht gleich zu Beginn gesagt hat. Weil damit hätte man sich gleich das ganze Verfahren (u.a. Schlichtungsgespräch) sparen können.
Wie schon mehrfach gesagt, ich nehme von diesen Typ und seinen Gefolge mehr für "voll". Man erkennt doch jetzt ganz deutlich was das für Geselle(n) er (sie) sind. Und ich lache ab heute nur noch über diese Gestalt(en).....
Und ich bleibe dabei, diesen Typ(en) ist alles zuzutrauen. Ich hoffen, wenigstens in diesem Punkt hab ich unrecht, aber ich befürchte, jetzt werden diese(r) Typ(en) gewalttätig...
imagine
Erst wenn seine Zeit wirklich gekommen ist, wird er mit seinen Spießgesellen losschlagen, dann ist aber Schluß mit lustig, und auch Dir wird das Lachen vergehen. Schade, dass das so ist, da hast Du schon recht, bzw. hoffentlich unrecht.
(Dass hier versucht wird, unterschwellig die Pomologen, und damit die Pomologie in Misskredit zu bringen, das geht eindeutig zu weit. Das möcht ich mal sehen, wer im Vergleich besser abschneidet, die Apfelbäumchenpflanzer und Apfelpflücker, oder die Pomologen, namentlich einer wie der alte Palmer.)
z.B. Palmer: der lebt so in seiner Parallelwelt, dass er tatsächlich von alledem überzeugt ist.
Daher wäre es sprachlich unkorrekt, ihm Unehrlichkeit zu unterstellen.
Dasselbe gestehe ich den Herren Stocker, Hopfensitz, evtl. noch H. Conradi zu.
Bei anderen (z.B. Bühler) trifft das dennoch zu.
Die anderen dürft ihr selber einteilen *g*
Sein Marktwagen war eine Attraktion.
Der hat bei uns mal als BM kandidiert - das hatte echt Unterhaltungswert.
Die Art, wie die Schwaben mit solchen Situationen umgehen, ist klar an der Geschichte des Pietismus hierzulande zu sehen - Parallelen zwischen Pietismus und Bahnhofsbewegung sind durchaus vorhanden.
Wer als kritischer Bürger an politischen Entscheidungen beteiligt werden will, muss sich an die Regeln der Beteiligung halten. Bei Stuttgart 21 wurden jene Regeln einvernehmlich so definiert, dass ein Stresstest die Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs ermitteln sollte. Jetzt hat das Projekt den Stresstest nach unabhängiger Prüfung bestanden. Wenn dies die S-21-Gegner nicht akzeptieren und sie die Präsentation des Resultats boykottieren, missachten sie die Regeln und sabotieren jene Bürgerbeteiligung, die sie selbst gefordert haben. Wenn Mitsprache für sie einfach nur heißt, sich durchzusetzen, ist Bürgerbeteiligung mit ihnen nicht möglich. Sie haben sich selbst disqualifiziert.
Damit werden die Grenzen des Versuchs deutlich, per Bürgerbeteiligung Grundsatzkonflikte zu lösen. Zweifellos ist Bürgerbeteiligung unverzichtbar, wenn zu fragen ist, wo genau eine Stromtrasse verlegt oder welche Schule geschlossen werden soll. Doch ob man überhaupt eine neue Trasse verlegen, eine Schule schließen oder eben einen Tiefbahnhof statt eines bestehenden Kopfbahnhofs bauen will, ist durch technische Faktenklärung wie beim Stresstest und argumentativen Austausch wie bei der Schlichtung nicht zu entscheiden. Dies muss - da es nicht auf der Straße geklärt werden darf - in Parlamenten festgelegt werden. Mithin zeigt sich in Stuttgart, dass jene Bürgerbeteiligung, die von der grün-roten Landesregierung als Königsweg angepriesen wird, zum Holzweg werden kann. Stuttgart liefert den Beweis dafür, dass der repräsentativen Demokratie der Vorrang gebührt, der nun auch durch eine schon verfassungsrechtlich wacklige Volksabstimmung über S 21 nicht mehr infrage gestellt werden sollte.
In jener repräsentativen Demokratie wurde vor Jahren entschieden, S 21 zu bauen, demokratisch wasserdicht, mit allen juristischen Konsequenzen. Man kann das bedauern - 4,5 Milliarden Euro sind viel Geld -, aber man hat es hinzunehmen. Die grüne Regierungspartei muss ihren S-21-Widerstand beenden.
Doch das Aktionsbündnis gegen den Bahnhof führt sich inzwischen derart ideologisch auf, dass man meinen könnte, es ginge um die Errichtung eines Atomkraftwerks in der Stuttgarter Innenstadt.
Um sachliche Kritik geht es den Gegnern offenkundig doch nicht - Dass die S21-Gegner nun das Endergebnis dieser Schlichtung nicht akzeptieren wollen, weil es ihnen nicht passt, zeugt nicht von demokratischer Reife.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/...t-das-ergebnis/60082173.html
Für Sticheleien und Sauereien war dagegen sein Verkehrsminister und Namensvetter Winfried Hermann zuständig, ein radikaler Gegner von Stuttgart 21, der sich bei Amtsbeginn sogar vorstellen konnte, notfalls die Zuständigkeit an ein anderes Ressort abzugeben, nur damit er nicht den Bau des Tiefbahnhofs, sein größtes Infrastruktur-Projekt, begleiten muss. Er holte radikale Gegner als Beschäftigte ins Ministerium. Hermann hat wie andere Grünen-Politiker seiner Anhängerschaft versprochen, den Bahnhofsbau zu stoppen.
http://www.focus.de/politik/deutschland/...cksbahnhof_aid_648242.html
Erst setzten Sie Maßstäbe. Fordern ein Gutachten mit diesen und jenen Bedingungen. Dieses Gutachten solle die Fa. SMA machen. Das waren Forderungen der Bahnhofs-Gegner.
Dann wurde der Stress Test bestanden und schon plötzlich gelten die eigenen Forderungen der Gegner nicht mehr.... Die eigenen Forderungen werden einfach über den Haufen geworfen.
Da spricht z. B. der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Claus Schmiedel, klare Worte: Alle Wünsche des grünen Verkehrsministers seien in den Test eingearbeitet worden, wofür von Hermann auch eine schriftliche Bestätigung vorliege. Den Vorwurf, der Tiefbahnhof schneide nur nach den Maßstäben der zweitbesten Kategorie (sie heißt wirtschaftlich optimal) gut ab, will er nicht gelten lassen. Auch die anderen Bahnhöfe Deutschlands müssten nicht die absolute Premium-Qualität erreichen, nämlich optimale Verbindungen ohne Rücksicht auf die Ökonomie. „Das würde eine ganze Stange Geld zusätzlich kosten.“ Stuttgart 21 erfülle die regulären Bahnstandards, da ist sich Schmiedel sicher.
http://www.focus.de/politik/deutschland/...bezweifeln_aid_648245.html
s21 ohne die von den gegnern vorgeschlagenen verbesserungen im zulauf wäre der bahn offensichtlich auf die füsse gefallen.
was bedeutet dass die leistung der gegner in analyse und planung der der bahn in allem über-legen ist / war.