Salzgitter: Value-Aktie mit KBV 0,5 oder Flop?
Seite 5 von 92 Neuester Beitrag: 05.11.24 09:03 | ||||
Eröffnet am: | 04.01.14 18:58 | von: valueforvalue | Anzahl Beiträge: | 3.284 |
Neuester Beitrag: | 05.11.24 09:03 | von: Hustensaftsc. | Leser gesamt: | 447.837 |
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und das trotz #105# und gute Nachrichten bei Aurubis, die auch auf 38,70€ gefallen ist.
Ich Frag mich nur warum die Aktie so abgestraft wird.
Gute Nerven allen investierten.
Ach ja, ratet mal, wer als erstes schreit, wenn der Kurs doch weiter anziehen sollte!
Ich habe einfach nur mal ganz kurz nachgerechnet (HY 1 2014 Zahlen):
Working Capital je Aktie:
Bei 60,1 Mio Aktien: 43,9
Bei 54,1 Mio Aktien: 48,8
Buchwert je Aktie:
Bei 60,1 Mio Aktien: 52,4
Bei 54,1 Mio Aktien: 58,2
Aktueller Kurs: 29,60
Sind das nicht Zeichen für Kaufkurse? Man kriegt die Aktie so günstiger als das Working Capital Pro Anteil ist, ganz zu schweigen vom Buchwert. Das Unternehmen plant eine rote Null, vom EK her ist noch ein gutes Polster da. Wäre diese Aktie nicht der klassische Fall von Übertreibung nach unten? Wenn sich die Stahlindustrie wieder erholen sollte wäre das doch ein klassischer Turn around Kandidat, oder habe ich Scheuklappen auf und sehe das große ganze nicht?
VG
Badwill
das Umlaufvermögen beträgt zum H1 2014 rund 2.6 Mrd Euro. Das Eigenkapital 3,5 Mrd. Euro. Damit kann man die Aufteilung auf Aktien komplett ignorieren.
Der springende Punkt ist in den langfristigen Verbindlichkeiten zu sehen. Die Schulden sind dort absolut fix, da allein 2 Mrd auf Pensionsverpflichtungen entfallen. Es ist erfreulich, dass diese so hoch angesetzt werden. Es ist realistisch. Insgesamt haben wir langfristige Verbindlichkeiten von 3 Mrd. Würde man also diese mit den 2,6 Mrd von oben tilgen, so käme man auf ein Minus von 400 Mio. Es wäre nichts übrig. Im Gegenteil. Diese Rechnung negiert aber sämtliches Anlagevermögen.
Das Anlagevermögen ist aber andererseits sehr schwierig einzuordnen, da die Firma aktuell keine bis sehr geringe Gewinne macht. Da sind die gezeichneten 2,3 Mrd im Anlagevermögen relativ hoch angesetzt.
Wenn man eine Anpassung vornehmen will und annimmt, dass die Gewinne von Salzgitter mittelfristig 100 Mio erreichen können (und davon sind wir noch weit entfernt), dann könnte man die Sachanlagen mit 1,5 Mrd bewerten. In so einem Fall wären sie aber nicht die 2,3 Mrd wert. Nun wird mancher denken, dass die Firma früher viel mehr verdient hat. Das ist auch richtig. Mir fehlt dafür allerdings die Phantasie. Selbst die 100 Mio sind ein großes Los.
Aber spielen wir den Fall mal durch. Ich werte dazu die at Equity Positionen + das Anlagevermögen im H1 2014 ab. Ich komme damit auf ein Anlagevermögen von rund 2,3 Mrd Euro. Das ist ein wenig mehr als eine Mrd weniger als im Bericht gezeichnet ist.
Damit würde sich das Eigenkapital auch um diese Zahl verringern. Letztendlich würde es bedeuten, dass die Firma 1,95 Mrd Euro wert ist.
Wohlgemerkt in einem sehr positiven Szenario von 100 Mio Gewinn. In den anderen Fällen ist es - pardon - eine Firma, die keine Gewinne generiert. Was soll sie also wert sein ?
Wenn man sich dazu die aktuelle Bewertung von 1,7 Mrd ansieht, ist sie - auf das positive Szenario - günstig, jedoch für meine Begriffe - in Realtion zum Risiko - nicht günstig genug.
http://www.ariva.de/news/...er-auf-Overweight-Ziel-38-50-Euro-5172580
Allen SZ Aktinären gute Nerven und vorallem Ausauer...
Einen Grund zu verkaufen sehe ich allerdings nicht. Ich bin nur der Meinung das die Aktie nicht absolut billig ist. Wenn sie allerdings den Turnaround schaffen, so sind locker Kurse über 40 drin. Das ist eben die Wette.
Naja wenn das Management es schafft die Bilanzen dahingehend zu korrigieren, dass die Vermögenswerte im Einklang mit der Gewinnsituation stehen, dann würden wohl auch neue Investoren einsteigen. So ist das ja schon etwas abschreckend.
Der Kurs war damals bei 10 - 15 Euro. Heute schreibt man seit zwei Jahren Verluste. Erst 100 dann nahezu 500 Mio. Ein erstes Zeichen wäre diesen Trend umzukehren. Dafür würden auch schon 50 Mio oder mal eine glatte Null reichen. Aber selbst in so einem Szenario muss man erst bewerten wie die langfristige Ertragssituation ist. Wenn man annehmen will, dass die 100 Mio wieder drin sind - und m.E. machen das die Finanzmärkte heute schon, also durchaus eine positive Erwartungshaltung - dann kann das Anlagevermögen eventuell mit 2 Mrd taxiert werden. Sprich 1,3 Mrd müsste man abschreiben. Damit wäre das Eigenkapital bei rund 1,9 Mrd und die Gewinnerwartung eher am oberen Rand.
Die Börse handelt Salzgitter mit 1,7 Mrd. Deshalb kann man m.E. hier nur was erwarten, wenn Salzgitter auch liefert. Für mich ist das KBV - in der oben kommunizierten Erwartungshaltung, welche durchaus positiv ist - knapp unter 1.
Sollte Salzgitter weitere Jahre nichts liefern können, muss man aber auch durchaus mit niedrigeren Kursen rechnen. Auch wenn das auf den ersten Blick unglaubwürdig erscheint. Der dauerhafte Druck macht für mich also durchaus Sinn. Sollte es aber zum Umschwung kommen kann sich das relativ drastisch ändern.
Insgesamt heißt es also: Wer an den Turnaround 100 Mio + x glaubt, bleibt investiert. Ich bin nicht hier um was schlecht zu reden :).
BG.
Paul
Ich frage mich allerdings ob es nicht besser wäre das auf einen Schlag zu machen. Für die Finanzmärkte wäre es ein Schock - klar. Denn die Verluste würden sich drastisch ausweiten. Jedoch wären es "nur" Buchverluste. Aber lieber ein Signal als das zögerliche dahinziehen über Jahre. Aber da geht es wohl um die Steuer und dann wäre so ein Schritt natürlich intelligent, da man über die Abschreibungen Jahr für Jahr das Ergebnis und damit die Steuerlast drückt.
Eine Kapitalerhöhung brauchen sie m.E. sowieso nicht. Es sei denn die Verluste würden sich real drastisch ausweiten. Das Umlaufvermögen deckt die Verbindlichkeiten mehr als ausreichend ab. Demnach sollte die Gefahr des zusätzlichen Kapitalbedarfs gering sein.
Diese Aktie ist daher ein politische Aktie und das macht die Sache nicht einfacher.
Die Staatskanzlei und das Finanzministerium in Hannover geben bei Salzgitter den Ton an.
Ich denke wir werden bald die 25,- € sehen!
Wüsste aber nicht was das mit den Problemen des Stahlmarkts zu tun haben soll. Die wahren Probleme sind momentan makroökonomisch und durchaus weltweit verwurzelt.