Heute knallts wieder einmal richtig!!


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Neuester Beitrag: 20.02.07 16:04
Eröffnet am:15.02.07 12:54von: J.B.Anzahl Beiträge:213
Neuester Beitrag:20.02.07 16:04von: derQuerdenk.Leser gesamt:12.611
Forum:Börse Leser heute:5
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13197 Postings, 6746 Tage J.B.Leute, ich hab da einen schönen Text für Euch!!

 
  
    #101
2
16.02.07 17:45

Das Kapital: Von Zinsen, Blasen und Private Equity

Die Empörung über die Finanzinvestoren wird an Charme nur noch übertroffen von der allenthalben postulierten Abwehrstrategie: Regulierung.



Ironischerweise wird es früher oder später wohl auch genau dazu kommen. Denn dass das Erstarken von Hedge-Fonds und Private-Equity-Häusern einzig und allein auf zu billiges Geld zurückgeht, ist einfach eine zu unangenehme Wahrheit in Zeiten wie diesen. Bei einem "normalen" Zins (selbst in Deutschland liegen die Realzinsen um rund 1,6 Prozentpunkte unter dem mittleren Niveau der 90er-Jahre) würde den Finanzinvestoren nicht nur ihre Geschäftsgrundlage entzogen. Auch würde kaum jemand auf die Idee kommen, ihnen so viel Geld anzuvertrauen.

Text zur Anzeige gekürzt. Gesamtes Posting anzeigen...


Nur dass die Notenbanken das Zinsniveau eben nicht normalisieren können, weil ihnen das auf Kreditexpansion und Vermögenspreisinflation angelegte System damit sofort um die Ohren fliegen würde. Also ersinnt man Strategien nach dem Motto: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Wer gefällig und brav ist, soll weiter den wohlverdienten billigen Kredit erhalten; wer unliebsam ist oder eine auffällige Nase hat, dem wird der Kredit gestrichen. Sisyphus lässt grüßen. Denn dass der Druck der Überschussliquidität nach jedem regulatorischen Eingriff dieser Art sofort das nächste Ventil zersprengt, ist nur eine weitere unangenehme Wahrheit.



Unheilige Allianz

Anders als die Politiker in Paris, Washington oder Berlin, die vom Finanzmarktgeschehen keinen blassen Schimmer zu haben scheinen und von der gleichermaßen komplizierten geopolitischen Gemengelage abgelenkt sind, wissen die Zentralbankiers das natürlich genau. Eine echte Strategie haben aber auch sie nicht. Sie verlegen sich daher darauf, Zeit zu schinden und Legenden zu stricken.

Wie der jüngste Auftritt Ben Bernankes vor dem US-Kongress belegt, geht das vorläufig auch noch ganz einfach: Obwohl die Volkswirte ihre US-BIP-Schätzungen für das zweite Halbjahr 2006 klammheimlich auf ein annualisiertes Wachstum von rund zwei Prozent korrigiert haben, hebt er schon in der Einleitung ein Plus von 2,75 Prozent hervor. Von seinen verqueren BIP- und Inflationsprognosen sowie den üblen US-Konjunkturdaten Anfang 2007 abgesehen, hat er dann auch noch die Stirn, von soliden Finanzen der US-Verbraucher zu sprechen. Seit Anfang der 80er haben diese einen Finanzierungsüberschuss von fast zehn Prozent des verfügbaren Einkommens in ein Defizit von sechs Prozent verkehrt.

Den Medien - die so unkritisch sind, dass sich Diderot im Grabe umdrehen würde - ist das Heile-Welt-Bild aber sogar noch leichter zu verkaufen als den Politikern. Von den Banken wiederum kann man schon gar keinen Protest erwarten, da gerade sie gehörig vom schönen Schein profitieren. Daher findet auch kaum jemand Ungewöhnliches daran, dass der MSCI Deutschland im Verhältnis zum BIP nun um ein Fünftel teurer ist als Anfang der 70er (bis zum Frühjahr 1982 war er anschließend real um gut die Hälfte gefallen). Oder dass die Aktien der BRIC-Länder genau dem Pfad der Tokioter Börse in der zweiten Hälfte der 80er folgen, wobei wir ungefähr bei Anfang 1989 angelangt sind. Haussierende Immobilien-, Anleihen-, Kunst- und Rohstoffmärkte? Egal: Die Wirtschaft gibt es ja her, wie uns die Zentralbanker glaubhaft versichern, wobei Kapitalfehlallokation und Inflation, wenn überhaupt, die Schuld der anderen sind.

Alles in allem ist es kein Wunder, dass Politik und Medien mal wieder übereinstimmend die Symptome bekämpfen wollen statt der Ursachen des Aufstiegs der Finanzinvestoren.



 Quelle: Financial Times Deutschland

 

Servus, J.B.
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3427 Postings, 7669 Tage AntoineSo bin wieder da

 
  
    #102
16.02.07 20:54
Wo waren wir stehengeblieben?

Hhmm, was haltet Ihr den von der These Angst zu kaufen und Euphorie zu verkaufen?
Wie ich schon in #40 geschrieben habe ist der Kleinanleger bearischer als am Tiefpunkt der Baisse.
Sollte man da nicht long gehen? Und erst wenn die Masse (also das 'dumme' Geld) einsteigt sich short positionieren? (Zeithorizont beachten)

Desweiteren verstehe ich nicht, warum man eine Korrektur traden möchte anstatt die Bewegung. Das Risiko ist hier doch viel größer oder nicht?
Hier könnte man natürlich ANGST haben und schreiben, ja da kaufe ich doch am Hochpunkt, ich Depp.
Da aber niemand in die Zukunft sehen kann, könnte jeder für sich das Risiko abwägen bzw. für sich die Wahrscheinlichkeit ausrechnen. (siehe #63)
Und Trading sollte eigentlich nicht emotional geprägt sein, zumal wir ja hoffentlich alle ein Riskmanagement haben und uns ein Mistrade nicht wehtut. (ein oder zwei oder zehn sollten nicht wehtun)




Salut!

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3427 Postings, 7669 Tage AntoineMoin, Moin

 
  
    #103
17.02.07 05:23
Ich habe mal kurz ein kleines Bildchen (innerhalb von zwei Minuten) erstellt.

Ratespiel: Wer ist die obere Aktie und wer ist die untere Aktie?

 

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13197 Postings, 6746 Tage J.B.Nun, Anton

 
  
    #104
17.02.07 08:10
Deine Bilder haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem DAX seit 2003!!


Servus, J.B.
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385 Postings, 6522 Tage Tony WonderfulBörse muß man einfach fühlen können!

 
  
    #105
2
17.02.07 08:16
Alles andere ist Schwachsinn, Kinder!

Wenn ihr den Charttechnik und Fundamentalquark hinter euch habt und ihr es Leid seid in Foren euer Geposte geil zu finden, dann habt ihr es endlich geschafft und seid auf die Börsenastralebene über gegangen, so wie ich das schon vor langer Zeit geschafft habe!

Nach ca. 10 Jahren kann man Börse fühlen und weiß den Weg fast blind! Erst dann machts richtig Spaß!

Davor ist man nur ein hilfloses Schaf, sowie J.B., der in so einer mehr als offensichtlichen Börsenphase wie jetzt, die es gilt auszunutzen, weil es ständig Runs gibt, die man abgrasen muß, als hilfloser Bär durch die Foren geistert und oftmals Dinge herbeiposten möchte, die nie eintreten werden!

Wenn man, wie ich, sich im Augenblick einfach nur gemütlich zurücklehnt, weil ich genau weiß, daß die Party noch absolut nicht am Höhepunkt ist, sitzt man oft fassungslos vor dem Bildschirm und weiß nicht, ob man nun lachen oder weinen soll, ob soviel Begriffsstutzigkeit und sinnlosem Gefassel!

Selten gibt es ein so offensichtliches Umfeld! Wer so eine Börsenphase nicht erkennt und nutzt, sollte sein Geld lieber aufs Sparbuch bringen, zu seinem eigenen Schutz!

Aber andererseits ist es ja gott sei Dank nur Geld, J.B.! Hahaha

LG Tony  

13197 Postings, 6746 Tage J.B.OH, der Tony

 
  
    #106
17.02.07 08:20
Nun dann erzähl mal, wieviel hast 2000 und/der 2001 verloren??



Servus, J.B.
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21901 Postings, 7307 Tage pfeifenlümmelHallo JB,

 
  
    #107
1
17.02.07 10:10
inzwischen gibt es mehr als genug Gründe, die unter normalen Umständen für einen kommenden Einbruch an den Börsen sprechen. Nur, die Umstände sind nicht normal. Bernanke wird alles dransetzen, einen Crash zu verhindern. Im Immoblienbereich werden die Kreditbanken, wenn sie in Bedrängnis kommen, mit zusätzlichen Billigkrediten zugeschüttet. Den Häuslebesitzern werden die Kredite gestundet. Im Aktienmarkt sieht man doch, wie es läuft. Gehen die Kurse mal runter, steht schon die SP500 Schutztruppe bereit und treibt über die Futurekäufe die Kurse wieder hoch. Die Show wird, so vermute ich inzwischen sehr stark, bis Nov 08 ( Wahltermin USA ) weiter laufen. Die Notenbank hat Geld ohne Ende. Bernanke will Bush die Party nicht versauen.  

13197 Postings, 6746 Tage J.B.Servus Lümmel

 
  
    #108
1
17.02.07 10:20
Sollte es tatsächlich so laufen, wie du denkst, dann müsste ich einen grössern Verlust hinnehmen, aber es würde mich nicht umbringen, trotzdem wäre es ärgerlich!!

Allerdings glaube ich das nicht, der Bernanke wird dem Bush nicht mehr zuviele Gefallen tun, denn der ist eh erledigt!! Vielmehr wird er sich auf den nächsten Präsidenten einstellen, welcher höchst wahrscheinlich ein Demokrat ist!! Aber das sind alles Vermutungen!!

Wir werden sehen, wie es weitergeht!!

Auch Dir und deiner Familie ein schönes WE!!

Servus, J.B.
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3785 Postings, 7229 Tage astrid isenbergTony,dein hochmut,

 
  
    #109
13
17.02.07 10:21
der fall ,auch deiner kommt bestimmt,deine arroganz sich über alle seine mitmenschen zu erheben, und ihnen noch dann noch mit schadenfreude sein angeblich eigenes patentrezept anbieten zu wollen, es ist schon grotesk, dieses forum soll information und diskussion ermöglichen, wenn du einen sachlichen beitrag leisten willst, von dem wir alle profitieren ok, wenn nicht, schweige lieber.....  

7215 Postings, 6866 Tage Troutwas noch dagegen spricht ist,

 
  
    #110
4
17.02.07 10:23
das vermehrt Übernahmegerüchte durch die Welt geistern.
Jeder normal denkende Mensch würde doch nicht am Top ein Firma übernehmen wollen.
Diese Firmen denken strategisch.Wenn ein Crash bevorstehen würde,müsste doch logischerweise eine Übernahme während bzw nach dem Crash stattfinden.Schließlich könnten so einige Millionen eingespart werden.
Meine Meinung ist,dass etliche Leute einsteigen,wenn die 7000er Marke geknackt ist,um den Zug nicht zu verpassen,welcher dann Richtung ATH geht.
Danach rechne auch ich mit einer heftigeren Korrektur.

@Tony:Auch ich kaufe mehr aus dem Bauchgefühl herraus.Fahre damit besser als wenn ich mich mit irgendwelchen Charts bzw Daten auseinandersetzen muss.
Trotz alledem respektiere ich anders denkende und mache mir auch meine Gedanken über deren Meinung.
Trout




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Wahre Bildung besteht darin,zu wissen,was man kann,
und ein für alle Male zu lassen,was man nicht kann.
(Voltaire)  

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3427 Postings, 7669 Tage AntoineMoin Tony Wonderful, J.B., pfeifenlümmel, astrid

 
  
    #111
1
17.02.07 10:29
und Trout

@J.B.: Nein, der Dax ist es nicht. Der sah anders aus. Es sind zwei Aktien.  

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Angehängte Grafik:
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Dax.JPG

3427 Postings, 7669 Tage Antoine@Tony Wonderful

 
  
    #112
6
17.02.07 10:55
Wie wäre es mit etwas mehr Respekt?!?

"Börse muß man einfach fühlen können! Alles andere ist Schwachsinn, Kinder!...dann habt ihr es endlich geschafft und seid auf die Börsenastralebene über gegangen"
Danke für den Tip. Dein Weg  MUß aber nicht meiner/unser sein. Der Weg, den ich gehe, führt auch nach Rom.
Was ist eigentlich mit den 'Profis', die mit TA und Fundamentaldaten ihren Lebensunterhalt bestreiten? Alles Deine Kinder?

"Nach ca. 10 Jahren kann man Börse fühlen und weiß den Weg fast blind!"
Sooo lange hast Du gebraucht, um erfolgreich zu sein? Na, Du bist ja ein spät-spät-spät-Zünder! WARUM ARBEITEST DU EIGENTLICH NOCH, WENN DU SO ERFOLGREICH BIST? Traden kann man übrigens auf der ganzen Welt (nettes kleines Bad hast Du (Fotos hier im Board))...
Da kann ich nur hardyman sinngemäß zitieren: "Gut, daß ich nur meinen Depotauszug kenne"...

"Davor ist man nur ein hilfloses Schaf"
Man sollte nicht von sich auf andere schließen, oder? Hätte mehr Intellekt erwartet... Aber da ist man schon daran gewöhnt hier. ;-)
Und wenn DU 10 Jahre gebraucht hast, dann komm doch nochmal in 9 Jahren wieder...

"...daß die Party noch absolut nicht am Höhepunkt ist..."
Darüber könnte man diskutieren, obwohl ich Dir zustimmen würde. Aber das ist IMHO die falsche Herangehensweise, ich bin da auf einer anderen 'Ebene'...

"Aber andererseits ist es ja gott sei Dank nur Geld, J.B.!"
Schadenfreude ist hier nicht erwünscht und Hochmut kommt vor dem Fall...




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3427 Postings, 7669 Tage AntoineKonstruktiver Beitrag zu #105

 
  
    #113
1
17.02.07 11:36
Ich habe letztes Jahr einen Vortrag von einem Finanz Coach (Dipl.-Psychologin) gehört. Sie unterschied die Tradingentscheidungen im Spannungsfeld von Gefühlen (Emotionen), Logik und Intuition.

Intuition steigt mit der Erfahrung und wer diese von den Gefühlen unterscheiden kann (bei jedem zeigt sich die Intuition anders, kann sich aber auch durch Gefühle äußern), und danach handelt, kann (wird) sehr erfolgreich sein.

Die Emotionen sollten beim Trading nicht unterschätzt werden, sie dürfen nicht ausgeblendet werden (!), sollten aber auch nicht den Handel behindern oder gar bestimmen.
Daran scheitern die allermeisten, weil deren Handel emotional geprägt ist... (70%, s.o.)



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6338 Postings, 8863 Tage hardymanMoin miteinander

 
  
    #114
4
17.02.07 11:53

hier einmal ein paar Zeilen, vielleicht erkennt der eine oder andere sich darin wieder.
Hier im Board dominieren eindeutig die Zocker.
Der Psychologe würde sicherlich sagen, dass beim klassischem Zocker die Markdaten synchron zum Stimulationsverlauf des Hirns laufen. Wer es nicht anders gewohnt ist, der kann die innere Wahrnehmung nur noch schwer von der äußeren Wahrnehmung der Marktdaten abkoppeln. Einfacher gesagt heißt das: Der Trader kann sich in keinster Weise konzentrieren.
Was ist das Resultat? Alle Marktdaten und jeder Handelstag, der nicht schön langsam und bilderbuchmäßig ansteigt, wirkt wie eine Serie von Schikanen.

Da kommt natürlich die Frage auf: An wie vielen Tagen läuft die Börse bilderbuchmäßig? An einem Tag im Jahr? Oder doch an zwei? Andernfalls erlebt der Trader das Trading als Zumutung. Und deshalb entwickelt er oftmals auch eine regelrechte Abneigung gegen das Überdenken und das Forschen. Für so eine "Kaffeesatzleserei" bleibt ihm keine Zeit. Diese Trader geraten im Handel schnell ins Hintertreffen und entwickeln dann ebenso schnell eine Antipathie gegen"Besserwisser".
Sie singen das Hohelied der Praxis. Die besteht jedoch leider nur aus der puren Beobachtung der Kurse und des Endpunktes in den Positionen und natürlich der blanken Hoffnung auf die Richtigkeit der Positionen, fern von jeglichen duplizierbaren Überlegungen.
Die Abstinenz vom Überdenken führt diese Trader nach und nach dazu, dass sie jeden Versuch eines anderen, eine komplexe Handelsidee zu entfalten, als einen Anschlag auf ihr Selbstwertgefühl sehen. Wenn ein solcher Trader selbst keine eigene Gedanken  zum Thema hat, dann sind seiner Meinung nach auch die Gedanken von anderen nichts wert. Das ist auch der Eindruck, den man oft in so manchen Foren des Internets (zum Beispiel Ariva) und in Gesprächen erhält.Wenn sich ein Trader in diesen Beschreibungen wiederfindet, dann sollte er sich ernsthaft überlegen, ob es sich nicht doch lohnt, diese Unwilligkeit zu überwinden.

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"Märkte können länger irrational bleiben, als man es sich leisten kann."

John Maynard Keynes, Ökonom (1883-1946)
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6858 Postings, 7198 Tage nuessaAntonie sind das logarithmische Charts?

 
  
    #115
17.02.07 11:55

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80400 Postings, 7515 Tage Anti LemmingWenn das Liquiditäts-Kartenhaus zusammenfällt

 
  
    #116
2
17.02.07 12:04
Trout - zu # 110: Rational betrachtet hast Du Recht. Wieso sollte man eine Firma JETZT übernehmen (die man vor einem Jahr noch für die Hälfte bekommen hätte...), wenn es nicht noch weiter nach oben ginge?

Die Märkte sind aber, auch was Profis betrifft, irrational. Im Jahr 2000 war es genauso. Auch damals waren zu Zeiten der Index-Höchststände die Übernahmeaktivitäten am größten. Fast könnte man meinen, dass sich Firmenaufkäufer genauso dumm verhalten wie die Börsen-Lemminge, die am liebsten überteuert am Hoch kaufen.

Man denke nur an Ron Sommers unsäglichen "Voicestream"-Kauf für 50 Milliarden Euro (damals 40 Mrd. Dollar, EUR/USD stand bei 0,83) - eine Fehlentscheidung, die die Dt. Telekom in den Schulden-Abgrund stürzte. Heute ist Voicestream nur noch 8 Milliarden Euro wert - theoretisch, denn es gibt keine Kaufinteressenten... Damit hat Ron Sommer die Spar-Groschen aus den Oma-Schatullen, die diese in die "Volksaktie" gesteckt hatten, mit einer Riesendummheit kollektiv vernichtet, sozusagen stellvertretend für das ganze Volk. 42 Milliarden Euro sinnlos in den Sand gesetzt...

Damals wie heute kursierte der Spruch: "Diesmal ist alles anders. Ein solche Börsensituation gab es noch nie." (Ähnlich in # 107). Wenn solche Sprüche die Runde machen (1929 übrigens auch!), ist HÖCHSTE VORSICHT geboten.

2000 wurden die Aquisitionen mit Hilfe der aufgeblähten Aktienkurse gemacht, wobei die Aktien als Aquisitionswährung dienten. So übernahm etwa die Internetklitsche AOL, als die AOL-Aktie astronomisch hoch stand, den Medienriesen Time Warner mit Aktien. Doch als das Internet-Luftschloss zusammenfiel, stürzte der Wert von AOL ins Bodenlose. Der ursprüngliche "Übernahme-Riese" AOL schrumpfte zu einem fast wertlosen Teilgeschäft von Time Warner. Vor zwei Jahren hat "AOL Time Warner" - weil es peinlich wurde - AOL wieder aus dem Firmennamen gestrichen. Der Börsenticker ist nun wieder TWX statt AOL. So kann es gehen...

Die heutige Aquisitionswährung sind Cash aus Carry-Trades in Yen (rund 1 Billion Dollar aus Yen-Carrytrades im Umlauf) und Franken sowie "Leverage" aus wackeligen Kreditkonstruktionen, in denen undurchsichtige Hedgefonds den Kreditausfall mittels Credit Default Swaps (CDS) "garantieren". Die Zahl der US-Anleihen mit einer Bonität unter BBB (dem niedrigsten Investmentgrad) ist auf einem Höchststand, d. h. die Kreditqualität hat sich in USA deutlich verschlechtert. Gleichzeitig ist absurderweise - oder weil Risiken bewusst ignoriert werden - der Spread zwischen sicheren Staatsanleihen und wackeligen Junk-Bonds auf ein historisches Tief gefallen. Die FTD spricht in # 101 daher zur Recht von eine Überschussliquidität, die auf "Kreditexpansion und Vermögenspreisinflation" beruht.

Ich glaube, dass - so wie damals die "Aquisitionswährung Aktie" in Bodenlose fiel -  diesmal die Kreditblase kollabieren wird. Anstoß könnte eine Geldmengenverknappung in Japan und China geben, aber auch faule Kredite im US-Hypotheken-Sektor, die zu einer Bond-Krise führen können. Es geht bereits los:

http://www.ariva.de/board/245194?pnr=3098211#jump3098211

Dabei werden auch etliche Hedgefonds umfallen, weil sie "im Schadensfall", wenn Hypotheken-besicherte Anleihen aus dem Sub-Prime-Sektor reihenweise hopps gehen, nicht zahlen können.

Ganz unten in der Kette stehen die Sub-prime-Hauskäufer (Unterschichtler), die angeworben wurden, als es 2005 immer weniger Wohlhabende gab, die sonst noch die überteuerten Häuser kauften. Die Sub-Primer wurden mit Blenderverträgen, die extrem niedrige Kreditzinsen (option ARMs) vorgaukelten, zum Hauskauf animiert. Aber ihnen wurde nicht gesagt, dass diese niedrigen Zinsen nur für eine Schonfrist von 1 bis 3 Jahren gelten. Nach Ablauf dieser Zeit werden die Marktzinsen fällig. Diese Schonfrist ist nun bei vielen Option-ARMs-Verträgen abgelaufen, so dass die Käufer plötzlich die horrenden Marktzinsen zahlen müssen. Die übersteigen teils sogar das verfügbare Einkommen. Folglich stellen die Sub-Primer - notgedrungen - die Zahlungen ein, der Kreditvertrag platzt, das Haus wird zwangsversteigert. Da viele diese Sub-prime-Kredite zu 100 % fremdfinanziert sind (der Anteil an Hauskäufen ohne Eigenkapital lag 2005 bei 43 %), bekommen die Gläubiger (meist kleine Hypotheken-Verleiher/Broker) nur einen Teil der ursprünglich verliehenen Summe zurück. Auf der Differenz bleiben sie sitzen.

Ursache dafür ist zum einen, dass Erlöse bei Zwangsversteigerungen (Häuser oft "verwohnt" und in schlechtem Zustand) meist niedriger sind als bei normalen Verkäufen, bei denen die Häuser "rausgeputzt" werden. Zum anderen sind Hauspreise seit dem Höhepunkt des Booms im August 2005 ohnehin GEFALLEN - erstmals seit der großen Depression. US-Häuser sind einfach viel zu teuer, und dem Überangebot von Verkäufern, die noch günstig raus wollen, stehen kaum Käufer gegenüber, die die trotz der Rückgänge immer noch überhöhten Preise zu zahlen bereit sind. Selbst "schmucke" Häuser lassen sich heute - bei dem extremen Überangebot im Markt - nicht mehr zu den Blasenpreisen verkaufen, zu denen sie am Höhepunkt des Immo-Booms in 2005 gekauft wurden.

Die Hypothekenverleiher haben die Verträge meist gar nicht behalten, sondern an Banken weiterverkauft. Anschließend werden die Verträge gebündelt und finanziert, indem sie als investmentfähige Anleihe an Privatinvestoren weitergereicht werden (Hypotheken-besicherte Anleihen oder MBS für mortage-backed securities). Das Ausfallrisiko "garantieren" Hedgefonds mittels CDS. Werden die Hypo-Kredite aber nun reihenweise faul, nützt die Bündelung, die in Einzelfällen noch eine Risikoverteilung dargestellt hätte, nichts mehr. Den Krediten stehen keine ausreichenden Vermögenswerte mehr gegenüber, da die Erlöse aus den Zwangsversteigerungen die ursprünglichen Kosten nicht decken. Die MBS platzen. Die Hedgefonds können nicht "leisten", weil zuviele Schäden auf einmal auftreten. Hedgefonds gehen nun auch pleite.

Die Märkte bekommen es mit der Angst zu tun. Die Spreads zwischen Staatsanleihen und unsicheren Junk-Bonds schnellen in die Höhe. Kreditvergabestandards werden verschärft (geschieht im Sub-Prime-Sektor jetzt schon!). Geld wird knapper und teurer. Die Ära der Hyperliquidität endet. Auch normale Hypo-Kredite für Bauland und Eigentumswohnungen, die zu hohem Anteil fremdfinanziert sind, kommen in die Bredouille:

http://www.ariva.de/board/245194?pnr=3095727#jump3095727

Mit Pech endet das Ganze dann in dem von Warren Buffett seit langem befürchteten Platzen der Derivateblase (auch CDS sind Derivat). Dies würde zur schwersten Finanzkrise aller Zeiten führen. Da könnte Bernanke den Kollaps nicht einmal mehr aufhalten, wenn er die Zinsen auf Null Prozent senkt wie in Japan.

Gut, das klingt alles überspitzt und muss so nicht kommen. Aber die Instabilitäten im System, die so etwas auslösen KÖNNTEN, sind jetzt schon zur Genüge vorhanden.
Eine Liquditätsverknappung - aus welchem Anlass auch immer - würde aus den in allen Asset-Klassen vorhanden Blasen die Luft lassen. US-Aktien könnten dabei 40 % verlieren - selbst ohne Derivate-Crash.
 

13197 Postings, 6746 Tage J.B.Ich hab wiedermal ein Bild gefunden!!

 
  
    #117
17.02.07 12:23


Servus, J.B.
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3427 Postings, 7669 Tage Antoine@nuessa

 
  
    #118
1
17.02.07 12:30
Nein, die Skalierung ist nicht logarithmisch sondern absolut, wie man an dem Abstand der waagerechten Gitterlinien erkennen kann.
Info: In #103 sind beide Aktien als Tageschart dargestellt.



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"hast Du ein Problem damit, dass ich es besser weiß als nison oder murphy?"

nuessa, 27.12.06 21:04
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6338 Postings, 8863 Tage hardymanMoin J.B.

 
  
    #119
2
17.02.07 12:34
die ganzen Bilder sind wirklich interessant und in Gedanken bin ich schon bei Dir.
Nur hat man einen so langen Zeithorizont um die Früchte solchen Denkens ernten zu können?
Was ist wenn die Kurse zu den fundamentalen Daten egal aus welchen Gründen auch immer 1-2 Jahre hinterherlaufen?
Wie oft sind Kurse schon 2 Jahre den Daten voraus gelaufen?



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"Märkte können länger irrational bleiben, als man es sich leisten kann."

John Maynard Keynes, Ökonom (1883-1946)
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80400 Postings, 7515 Tage Anti Lemming# 105 - Wunder-Tony

 
  
    #120
17.02.07 13:05
Wenn Leute sich auf ihre "intuitive Eingebung" berufen - also darauf, dass sie instinktsicher aus dem Bauch heraus (ohne Kopf) die richtigen Entscheidungen treffen - und dies dann auch noch mit geschwellter Brust und schadenfroher Demütigung Anderer (J.B.) kundtun, folgt der Fall dem Hochmut meist schneller als erwartet.

Ich sehe dies sogar als Kontraindikator - und mithin als eine implizite Markttop-Warnung.

---

"Märkte können schneller fallen, als Intuitions-Narren es für möglich halten."

A.L.  

385 Postings, 6522 Tage Tony WonderfulJa, genau, mach das! Hahaha!

 
  
    #121
17.02.07 15:19
Herr schick Hirn, aber reichlich! Hier fehlt es an allen Ecken und Enden!

LG Tony  

13197 Postings, 6746 Tage J.B.Sehr Schön, Tony, soll er bei dir anfangen!

 
  
    #122
17.02.07 15:50


Servus, J.B.
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3427 Postings, 7669 Tage AntoineAuflösung 1. Aktie o. T.

 
  
    #123
17.02.07 18:30
 

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Deutsche_Börse.JPG (verkleinert auf 86%) vergrößern
Deutsche_Börse.JPG

3427 Postings, 7669 Tage AntoineAuflösung 2. Aktie

 
  
    #124
17.02.07 18:43
Habe hier einfach einen Teilausschnitt genommen.
Die Aktien sind übrigens die ersten beiden im Posting von AL (#95).  

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Angehängte Grafik:
Salzgitter.JPG (verkleinert auf 85%) vergrößern
Salzgitter.JPG

3427 Postings, 7669 Tage AntoineHallo J.B.

 
  
    #125
17.02.07 20:29
AL hat in seinem Posting #95 geschrieben, ich sollte mir unter anderem die Salzgitter und Deutsche Börse ansehen, weil die parabolische Charts haben. ("Anstiege um 40 % in 4 Wochen sind in den seltensten Fällen nachhaltig.")

Da viel mir einfach die starke Ähnlickeit zwischen den Beiden auf. Gut, die Dt. Börse hat dafür 2 Jahre gebraucht, was die Salzgitter in 1 Jahr vollzogen hat ist aber dann nochmal um ca. 100% gestiegen.

Was ist wenn sich die Geschichte wiederholt und das nur um 30% bei der Deutschen Börse?
Ich will hier aber gar nicht in die Zukunft sehen.


Gerade in einem Telefonat wurde ich auch darauf aufmerksam gemacht, daß man sich die Fundamentaldaten für ein Einzelunternehmen sehr gut ansehen kann.

Aber was ist mit einem Dax (30 Werte) oder einem S&P 100 oder S&P 500?!?

Und die Fragen die hardyman in #119 gestellt hat, finde ich auch hochinteressant!


Wir hatten bis jetzt doch eine gute Diskussion hier. Würde mich freuen, wenn dies bitte weiterbehalten wird.



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"hast Du ein Problem damit, dass ich es besser weiß als nison oder murphy?"

nuessa, 27.12.06 21:04
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