N E W S T I C K E R - I R A K K R I E G
London (AFP) - Irak hat nach britischen Angaben etwa 30 Ölquellen im Süden des Landes gezielt in Brand gesetzt. Dies seien weniger als befürchtet, sagte Verteidigungsminister Geoff Hoon am Freitag dem Fernsehsender BBC. Insgesamt gebe es in Südirak hunderte Ölquellen, „und wir befürchteten, dass die irakischen Behörden versuchen würden, sie alle zu zerstören“.
21.03.2003, 10:00 Uhr
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Reuters: US-Marinetruppen nehmen Hafenstadt Umm Kasr ein Die Nachrichtenagentur Reuters meldet Einnahme der Hafenstadt Umm Kasr. Die Stadt liegt gegenüber der kuwaitischen Grenze am Persischen Golf östlich der Halbinsel El Fao, auf der die britischen Truppen offenbar einen Brückenkopf errichtet haben.
21. Mär 10:02
Die USA haben den Vereinten Nationen den offiziellen Grund für den Krieg gegen Irak mitgeteilt. Sie beziehen sich dabei nur am Rande auf die jüngste UN-Resolution 1441.
Die USA haben den Vereinten Nationen als Grund für ihren Angriff auf Irak angegeben, dass Bagdad die UN-Resolution 687 von 1991 verletzt habe. Diese Resolution nennt die Bedingungen für den Waffenstillstand nach dem Golfkrieg von 1991. Der amerikanische Botschafter bei der Uno, John Negroponte, bezeichnete die nun begonnenen Kampfhandlungen als wichtig, um zu garantieren, dass Irak die Resolutionen zur Abrüstung erfülle.
Es sei seit langem anerkannt und werde so verstanden, dass eine erhebliche Verletzung (material breach) der Verpflichtungen dem Waffenstillstand die Grundlage entziehe und erneut die Ermächtigung für eine Gewaltanwendung unter der Resolution 687 darstelle, schrieb Negroponte.
Auch die im November 2002 verabschiedete UN-Resolution 1441 rechtfertige die Angriffen. Die irakische Führung habe die letzten Möglichkeiten zur Abrüstung nicht genutzt. Diese Resolution 1441 drohe «mit ernsten Konsequenzen», falls Irak die darin genannten Auflagen nicht erfülle.
Die irakische UN-Vertretung hatte den UN-Sicherheitsrat im Gegenzug aufgefordert, die USA wegen ihres Angriffs als einen «terroristischen Staat» zu verurteilen. (nz)
Bei den Bombenangriffen auf Bagdad sind nach irakischen Angaben 37 Zivilisten verletzt worden. Der Angriff habe sich vor allem gegen das Planungsministerium und ein weiteres staatliches Verwaltungsgebäude gerichtet, meldete die amtliche Nachrichtenagentur INA am Freitag. Bombardiert worden seien auch "zahlreiche Wohnviertel, wo 37 Zivilisten verletzt wurden".
Nach dem Absturz eines US-Transporthubschraubers in Kuwait haben die Alliierten die Angaben nach unten korrigiert. Statt 16 seien 12 Soldaten ums Leben gekommen, hieß es.
tagesschau.de
Nach dem Absturz eines US-Transporthubschraubers in Kuwait haben die Alliierten die Angaben nach unten korrigiert. Statt 16 seien 12 Soldaten ums Leben gekommen, hieß es.
Bagdad (dpa) - Britische Truppen haben im Süden Iraks zahlreiche Iraker gefangen genommen. Der US-Sender CNN zeigte entsprechende Bilder. Britische und amerikanische Verbände bewegen sich inzwischen auf die Hafenstadt Basra zu. Bei der Grenzstadt Umm el Kasr leisten irakische Soldaten Widerstand. Das sagte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon der BBC. Ein wichtiges Ziel sei die Halbinsel Fao nahe Basra, weil man befürchten müsse, dass die Iraker dort Ölfelder anzünden. 30 Ölfelder sind angeblich schon in Brand.
21.03.2003, 10:29 Uhr
Etwa 6.000 weitere US-Marine-Infanteristen sind in den Süd-Irak einmarschiert. "Sie sind dabei, die kuwaitisch-irakische Grenze zu überqueren", sagte ein US-Offizier, der nicht namentlich genannt werden wollte. Zehntausende Soldaten aus den USA und Großbritannien waren bereits in der Nacht in den Süden vorgedrungen. Die Bodentruppen stießen am Freitag auf breiter Front in nördlicher Richtung vor, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen.
Bundesverteidigungsminister Peter Struck hat mehr als 100 zusätzliche ABC-Abwehrkräfte nach Kuwait in Marsch gesetzt. Sie sollen das deutsche Kontingent im Camp Doha noch heute verstärken.
Bagdad - Amerikanische Bodentruppen legten weit vorgeschoben auf dem Weg nach Bagdad am Freitagmorgen eine Pause ein. CNN zeigte Bilder vom Auftanken der Panzer und anderer Fahrzeuge. Gegen Mitternacht war die 3. Infanterie-Division der Amerikaner mit 2000 Panzern, gepanzerten Fahrzeugen, Artillerie und Lastwagen aus ihren Positionen im Norden Kuweits aufgebrochen, berichtete der Reuters-Korrespondent Luke Baker, der sich bei der Truppe befindet. Die Division habe sich gleichmäßig durch die Wüste im Süden des Irak bewegt und bis zum Morgen bereits 150 Kilometer auf dem Weg in die Hauptstadt zurückgelegt. Nach Berichten von CNN befindet sich das 7. US-Kavallerieregiment bereits auf halbem Wege nach Bagdad. Militärbeobachter gehen davon aus, dass sich der irakische Präsident Saddam Hussein auf die Verteidigung der Hauptstadt konzentriert. Unabhängige Bestätigungen gab es dafür nicht.
Aus dem Nordirak wurde über Luftangriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Mossul, berichtet. Gegen 4.30 Uhr (2.30 MEZ) habe er mehrere Explosionen in den Vororten der Stadt gehört, meldete ein Reporter des arabischen Senders al-Dschasira aus Mossul. Eine Stunde zuvor sei Luftalarm gegeben worden. Mossul liegt rund 100 Kilometer südlich der türkischen Grenze.
Britische Soldaten seien jetzt "zu Wasser, zu Lande und in der Luft" an der Militäroffensive zum Sturz des irakischen Machthabers Saddam Hussein beteiligt, sagte der britische Premier Tony Blair in einer am späten Donnerstagabend ausgestrahlten Fernsehansprache: "Saddam zu entmachten, wird ein Segen für das irakische Volk sein."
Die im britischen Stützpunkt Fairford stationierten US-Langstreckenbomber vom Typ B-52 wurden noch nicht in den Irak beordert. Die Maschinen waren am Donnerstag mit Marschflugkörpern und anderem Kriegsgerät beladen worden und warten in der Grafschaft Gloucestershire auf ihren Einsatzbefehl. Die Flugzeuge können bei günstigen Bedingungen in fünf bis sechs Stunden den Norden des Irak erreichen.
In der Hauptstadt Bagdad herrschte am Freitagmorgen relative Ruhe, nachdem die Stadt in der Nacht erneut mit mehreren Marschflugkörpern angegriffen worden war. Der Himmel über der irakischen Hauptstadt wurde vom Feuer der Flugabwehrgeschütze erleuchtet, es waren schwere Explosionen zu hören. US-Flugzeuge schossen bei Angriffen auf das Zentrum von Bagdad Gebäude im Regierungsviertel in Brand. Aus Hochhäusern stiegen Flammen und schwarzer Rauch auf. Feuerwehrautos waren zu Löscharbeiten unterwegs.
Mit Marschflugkörpern griffen die Alliierten auch Stützpunkte der Republikanischen Garde, Saddams Eliteeinheit, an. Nach irakischen Angaben wurden auch nicht-militärische Ziele wie Medien- und Bürogebäude angegriffen. Dabei sollen bei Doura, südöstlich von Bagdad, mehrere Zivilisten verletzt worden sein. Eine Person erlag ihren Verletzungen. Laut Radio Irak soll ein Anwesen Saddam Husseins getroffen worden sein. Dabei habe es keine Opfer gegeben. Der britische Sender BBC meldete, bei Attacken in Bagdad sei auch ein früheres Bürogebäude des stellvertretenden Ministerpräsidenten Tarik Asis getroffen worden. Nach den Angriffen brachten Krankenwagen nach Angaben arabischer TV-Korrespondenten zahlreiche Verletzte in die Krankenhäuser der Hauptstadt, vor allem in die Klinik al Karama.
Das irakische Fernsehen bestätigte einen Angriff auf das Haus der ersten Ehefrau von Präsident Saddam Hussein und ihrer Töchter. Dabei sei ein Offizier verletzt worden, hieß es. "Der Feind konzentrierte seine heftige und andauernde Bombardierung auf unsere Grenzposten in den westlichen und südlichen Sektoren" erklärte die irakische Armeeführung.
Nach einem Bericht des israelischen Fernsehens sollen US-Truppen auch im Westen des Irak präsent sein. Dadurch sollten mögliche Angriffe der irakischen Armee auf Israel mit Scud-Raketen verhindert werden.
Spiegel-online 10:27
Die Alliierten haben mit ihrem Vormarsch auf die südirakische Großstadt Basra begonnen. Sie stoßen offenbar auf zum Teil erheblichen Widerstand, doch die britischen und amerikanischen Truppen wollen bereits Boden gut gemacht haben. Basra ist wegen seiner Hafenanlagen und Ölfelder strategisch sehr wichtig.
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Aus der strategisch wichtigen Großstadt Basra wurden nach Berichten von BBC-Korrespondenten am Freitagmorgen zum Teil heftige Explosionen gemeldet. "Wir sehen schwere Explosionen und Feuerbälle am Horizont in Richtung Basra", sagte David Fox, Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters, in Kuweit. Außerdem sei der Lärm von US-Bombern in der Luft zu hören. Die Explosionen seien größer gewesen als bei den Kämpfen zuvor.
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Unweit Basras griffen nach dem Bericht eines Reporters der Londoner "Times" mehrere hundert britische Soldaten eine irakische Stellung an der Golfküste am so genannten "Roten Strand" an. Die Marineinfanteristen seien von schwerem Bombardement unterstützt worden.
Ebenfalls nur wenige Kilometer von Basra entfernt haben die alliierten Streitkräfte heute Morgen die Halbinsel Fau eingenommen. Das bestätigte ein britischer Militärsprecher in der US-Kommandozentrale in Katar. Die Angreifer seien auf wenig Widerstand gestoßen und hätten einen Brückenkopf am Strand eingenommen. Die wichtigsten Einrichtungen der Ölindustrie seien gesichert, berichtete ein Armeesprecher. Bei der Invasion habe es mehrere Tote auf Seiten der irakischen Armee gegeben, eigene Verluste jedoch nicht, sagte ein britischer Armeesprecher weiter. Zahlreiche irakische Soldaten hätten sich ergeben.
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US-Marineinfanteristen waren am Freitag bei ihrem Vormarsch im Südirak bereits nach rund 200 Metern im Land auf Gegenwehr gestoßen und gestoppt worden. Der Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters, Adrian Croft, das er sich bei den US-Truppen aufhält, hatte am Morgen von einem ziemlich heftigen Gefecht berichtet. Die Amerikaner hätten den Einsatz britischer Artillerie angefordert, die anschließend auf irakische Stellungen feuerte. Die Iraker hätten mit sowjetischen Panzerabwehr-Waffen geschossen, die der Nato als Sagger-Raketen bekannt sind. Im Lauf des Vormittags konnte die Einheit der US-Marines allerdings weiter bis kurz vor Umm Kasr vorrücken und den neuen Hafen erobern. Die Soldaten hissten dort die amerikanische Flagge. Der Hafen soll als Eingangstor für humanitäre Hilfe in das Land dienen. Die Stadt selbst und der alte Hafen sind nach Angaben des Korrespondenten noch nicht eingenommen.
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Giftfund in Paris ergibt «keine tödlichen Mengen» von Ricin
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Paris (dpa) - Der Giftfund in Paris hat nach Darstellung des französischen Innenministers Nicolas Sarkozy «keine tödlichen Mengen» der Chemikalie Ricin enthalten. Spuren des möglichen Biokampfstoffes Ricin waren am Montag in zwei Flakons in der Gepäckaufbewahrung im Pariser Bahnhof Gare de Lyon sichergestellt worden. Die Menge sei aber «nicht tödlich», erklärte Sarkozy am Freitag im Rundfunksender Europe 1.
Die Flakons enthielten «Ethanol und Azeton, die zur Herstellung von Ricin dienen können», sagte Sarkozy. Er schloss einen Zusammenhang mit dem Ricin-Fund Anfang Januar in London nicht aus. Die britische Anti-Terror-Polizei hatte geringe Mengen der Chemikalie sichergestellt und sieben Männer festgenommen, darunter sechs Algerier. Sie wurden verdächtigt, Verbindung zu Osama bin Ladens Terrornetz El Kaida zu haben.
Es gebe keine Hinweise auf eine akute Gefahr von Terroranschlägen in Frankreich, betonte Sarkozy. Seit November habe es in Frankreich im Zusammenhang mit der Fahndung nach islamistischen Terroristen 29 Festnahmen durch die Antiterror-Sektion gegeben. Möglicherweise gebe es einen Zusammenhang mit dem Giftfund und den neun im Oktober bei Paris verhafteten mutmaßlichen islamistischen Terroristen, sagte er.
erschienen am 21.03.2003 um 10:42 Uhr
© WELT.de
Kuwait-Stadt (dpa) - Im Bodenkrieg im Irak machen US-Amerikaner und Briten offensichtlich Fortschritte. Vor der Stadt Basra sollen sich massenweise irakische Soldaten ergeben, berichtet ein dpa- Fotograf unter Berufung auf den Funkverkehr der US-Armee. Britische Truppen nahmen ebenfalls zahlreiche Iraker gefangen. Bei der Grenzstadt Umm el Kasr leisten irakische Soldaten dagegen Widerstand, sagte der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon. Ein britischer Armeesprecher sagte der BBC, man könne in vier Tagen in Bagdad sein. Dort ist die Lage zur Zeit ruhig.
Quelle: n-tv
Truppen der USA und Großbritanniens könnten in drei bis vier Tagen die irakische Hauptstadt Bagdad erreichen. Das sagte ein Sprecher des britischen Kommandos in Katar.
Das Massaker
Marcus Hammerschmitt 21.03.2003
Zur begrenzten Aktualität von My Lai
Am 16. März 1968 begingen Angehörige der US-Armee ein Kriegsverbrechen, indem sie das südvietnamesische Dorf My Lai überfielen, niederbrannten und im Verlauf weniger Stunden etwa 400 bis 500 Zivilisten massakrierten.
Bild: Ron Haeberle
Damit jährt sich in diesen Tagen zum fünfunddreißigsten Mal ein Ereignis, das im Zusammenspiel mit verschiedenen anderen Entwicklungen und Ereignissen auf dem Zenith des Krieges (so z.B. der Tet-Offensive) die Niederlage der USA vorprogrammierte. Die Geschichte des Massakers und seiner Aufdeckung ist aber nicht nur wegen seiner historischen Bedeutsamkeit interessant, sondern auch, weil es sich um ein Lehrstück über die Funktion resp. Nichtfunktion der Medien im modernen Krieg handelt.
Was von Anfang an verwundert, ist die Tatsache, dass der Fotograf, der die entscheidenden Bilder vom Tatort schoss, überhaupt mitgenommen wurde. Ron Haeberle war aber wohl als Fotograf für die Armeezeitung Stars & Stripes so sehr einer der ihren, dass die Soldaten, die zu ihrem geplanten Verbrechen aufbrachen, nicht daran dachten, seine Anwesenheit oder seine Tätigkeit zu bezweifeln. Und ein geplantes Verbrechen war es von Anfang an. Der Tagesbefehl lautete auf verbrannte Erde: Alles niederschießen, was sich bewegt, alles abbrennen, was herumsteht. Niemand konnte ahnen, dass Haeberle sich von dem Schock, der My Lai für ihn bedeutete, nie mehr erholen würde, und dass er mit seinen Bildern quasi zum öffentlichen Kronzeugen der Anklage im Fall My Lai werden würde.
Seinen eigenen Aussagen nach merkte er recht schnell, dass diese Aktion, die er in offizieller Funktion dokumentieren sollte, über die üblichen "Search & Destroy"-Einsätze hinausging. Kaum waren die neun Hubschrauber bei My Lai gelandet, wurde ohne Vorwarnung geschossen.
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Ich sah, wie eine Frau tot zusammenbrach und zwischen den Reispflanzen liegen blieb. Die GIs fuhren fort, auf sie zu schießen, zielten immer wieder auf sie. Sie hörten einfach nicht auf. Man konnte sehen, wie ihre Knochen durch die Luft flogen.
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14428/1.html
also Tschüß, es lohnt sich nicht.
hebi
As Sailiia Camp (Reuters) - Die Truppen der USA und Großbritanniens könnten nach britischen Angaben in drei bis vier Tagen bis nach Bagdad vorgedrungen sein.
Ein Sprecher der britischen Truppen des Stützpunktes in Katar sagte am Freitag auf die Frage, wann die marschierenden Truppen die irakische Hauptstadt erreichen würden: "Wenn ich wetten würde, was ich nicht tue, hoffentlich in drei bis vier Tagen."
Am Donnerstagabend hatten die Einsatztruppen der USA und Großbritanniens ihre Bodenoffensive begonnen und waren bis zum Freitagvormittag (MEZ) nach Reuters-Informationen rund 150 Kilometer weit von Süden her in den Irak einmarschiert.
Quelle Reuters 11:30 CEST