ALSTOM bitte um Einschätzung
das ist ein befehl
Aha, na wahrscheinlich doch nicht, sonst würdest nicht im Ariva sein? Grins...!
LG
Ostarrichi
von Carsten Lexa
In jedem Beruf gibt es ein Dutzend oder mehr wichtige Regeln. Deren Kenntnis unterscheidet den Amateur vom Profi. Sie nicht zu kennen wäre so, wie wenn Du plötzlich am Steuer einer Boing 747 sitzt, während sie auf der Landebahn landet. Wenn Du nicht gerade ein Berufsflieger bist, wärest Du zu Tode erschrocken und würdest Dir in die Hose machen. Behalte das in Erinnerung, während Du diesen Artikel liest, weil ich Dir erklären werde, wie die Manipulation des Marktes funktioniert!
Um erfolgreich zu spekulieren, muß man eins voraussetzen: die Small Cap Märkte bestehen in erster Linie, um dich zu schröpfe. Ich spreche hier von Märkten wie Vancouver, Alberta, den OTC (Pinksheets, OTC BB u.a.).
Der durchschnittliche Investor wird nicht viel Erfolg haben mit dem Smallcaps-Glücksspiel. Damit diese Märkte sich fortsetzen, müssen neue Verlierer in den Markt kommen. Die Annahme stimmt nicht, dass solche verrückte Aktivität nur kurzlebig sein kann. Ich schlage eine andere Lösung vor. Was die Profis und die Bankenaufsicht wissen und verstehen, aber der Rest von uns nicht, ist dies:
Regel Nr. 1: Alle heftigen Preisbewegungen in diesen Small-Cap-Märkten - ob rauf oder runter - sind das Resultat von einem oder mehreren (gewöhnlich einer Gruppe) von Professionals, die den Preis manipulieren.
Ohne irgendeinen offensichtlichen Grund rast eine Aktie plötzlich nach oben bei niedrigem Volumen. Irgendjemand manipuliert die Aktie, oft mit einem nicht begründeten Gerücht. Damit diese Manipulationen wirken, nehmen die Professionals an, dass
(a) die Leute dumm sind,
(b) die Leute vor allem kaufen, wenn der Preis der Aktie hoch ist und
(c) verkaufen, wenn der Preis niedrig ist.
Daher kann der Marktmanipulator solange erfolgreich sein, wie er die Menge kontrolliert.
Um es klar zu sagen: der Grund, warum Du in diesen Märkten spekulierst, ist, dass Du gierig bist und optimistisch. Du glaubst, dass morgen alles besser ist und Du musst schnell Geld machen Es ist diese Einstellung, die der Marktmanipulator ausnutzt. Er packt Dich bei Deiner Gier und Furcht für eine bestimmte Aktie! Wenn er will, daß Du kaufst, sieht die Zukunft der Aktie aus wie die nächste Microsoft. Sobald der Manipulator will, dass Du das sinkende Schiff verlässt, wird er plötzlich sehr vorsichtig mit seinen Bemerkungen über das Unternehmen. Dies bringt uns zu der nächsten Regel:
Regel Nr. 2: Sobald der Marktmanipulator seine Aktien verkaufen will, wird er eine "Good News" - Kampagne starten.
Hast Du Dich jemals gewundert, warum ein bestimmtes Unternehmen dargestellt wird als sei es das Größte seit der Erfindung der Brotschnitte? Diese Darstellung wird bewusst hergestellt. Newsletterschreiber werden angeheuert - ob heimlich oder nicht -, um einen bestimmten Wert hochzujubeln. Public Relation Firmen werden angeheuert und auf ein nichts ahnendes Publikum losgelassen. Verträge, um in Radiotalkshows zu erscheinen, werden unterschrieben und ausgeführt. Eine Reklame-Kampagne beginnt (Fernsehreklame, Zeitungsanzeigen, Wurfsendungen). Die Banken kriegen billige Aktien ab, damit sie die Firma in ihren Kundenbriefen empfehlen. Die Firma tritt bei Investmentkonferenzen auf, um Dir zu erzählen, wie ganz anders ihre Firma ist. Merkwürdige kleine begeisterte Threads tauchen in den Bords auf, immer von der gleichen Sorte Pusher, je mehr umso besser. Der Hype geht los. Je cleverer ein Stock Promoter ist, um so besser sind seine Kenntnisse der Werbebranche. Kleine Tricks werden benutzt, z.B. lass eine völlig unbekannte Firma interessant aussehen, indem Du sie mit einer kürzlichen Erfolgsstory vergleichst. Der einzige Grund warum Du zu diesem anscheinend unglaublichen Bankett eingeladen wirst, ist der, dass Du das Hauptgericht bist! Nachdem der Marktmanipulator Dich in sein Investment gesaugt hat indem er seine Papiere gegen Dein Geld getauscht hat, schliessen sich die Mauern um Dich. Warum ist das so?
Regel Nr. 3: Sobald der Manipulator seine Aktien verkauft hat, wird er eine Kampagne mit schlechten oder gar keinen Nachrichten starten.
Deine Lieblingsaktie stagniert oder geht etwas runter von ihrer Höhe. Plötzlich ist da ein Vakuum von News, entweder gar keine Nachrichten oder schlimme Gerüchte.......
Die wirklich aalglatten Marktmanipulierer werden sogar die Bords und die Journalisten entsprechend mit negativen Geschichten über die Firma füttern. Oder eine Propagandakampagne mit negativen Gerüchten auf allen Kommunikationsebenen starten, sogar jemanden anstellen, um den Preis zu drücken, und sogar jemanden anheuern, der den Analysten angreift, welcher zuvor begeistert über den Wert geschrieben hatte (Dies ist kein Spiel für Leute mit schwachem Herzen!).
Du siehst die Aktie endlos dahintreiben, Du kannst sogar ein Gefühl der Hilflosigkeit entwickeln, so als ob Du im All schwebst ohne Rettungsleine. Das genau ist es, was der Manipulator will (s. Regel Nr. 5). Veilleicht tut er dies, um die tiefe Enttäuschung über einen missglückten Deal zu vermeiden. Oftmals hörst Du den Refrain "oh, das sind die jungen Unternehmen ...sehr riskant..." oder "9 von 10 Firmen machen jedes Jahr pleite und dies ist eine Venture Capital Börse für junge Unternehmen". Denke nicht, dass das nicht geplant war!
Regel Nr. 4: Jede Aktie, die bei hohem Volumen zu einem hohen Preis gehandelt wird, signalisiert die Verkaufsphase der Professionals.
Als das Volumen geringer war, war auch der Preis niedriger. Die Professionals sammelten ein. Sobald der Preis steigt, erhöht sich das Volumen. Die Professionals kauften niedrig und verkauften hoch. Die Amateure kauften hoch und werden bald genug niedriger verkaufen. Der Marktmanipulator wird alles in seiner Macht stehende tun, um Dich aus der Aktie draußen zu halten, manchmal, indem Du hinausgeschüttelt wirst, solange bis der Preis zwei bis dreimal höher ist und er selbst genug Aktien eingesammelt hat. Wann immer Du ein sehr hohes Volumen siehst, hat die Verkaufsphase begonnen und Du wirst wahrscheinlich zum Höchstpreis kaufen. Erfolgreiche Kurzfristtrader gehen gewöhnlich aus einer Aktie raus, sobald das Volumen hoch ist, Amateure werden gierig und kaufen hier.
Regel Nr. 5: Der Marktmanipulierer wird immer versuchen Dich zum Kaufen zu kriegen, wenn der Preis so hoch wie möglich ist, und zum Verkauf beim niedrigstmöglichen Preis.
So wie der Manipulator jeden nur möglichen Trick benutzt, um Dich zu der Party einzuladen, wird er Dich grausam und brutal von seiner Aktie vertreiben, sobald er Dich geschröpft hat. Die erste falsche Annahme ist die, dass der Stockpromoter Dich reich machen will, indem Du in seine Firma investierst. So beginnt eine Reihe von Lügen, die laufen, solange wie es Dein Magen verträgt.
Du kriegst den ersten Hinweis, dass er Dich getäuscht hat, wenn die Aktie bei höheren Level absackt. Irgendwie hat sie den Dampf verloren und Du weißt nicht warum. Tja, sie hat den Dampf verloren, weil der Stockmanipulator aufgehört hat, sie zu pushen. Sie ist zu stark aufgebläht und er kann niemanden mehr überzeugen, sie zu kaufen. Das Volumen trocknet aus während der Preis durchzusacken scheint.
Wenn der Manipulator Dich aus der Aktie vertreiben will, wird es ein Orchester von Gerüchten geben, die zirkulieren, auf Dich wird geschossen werden aus verschiedenen Richtungen. Du wirst den Beweis in einem sehr scharfen Absturz des Kurses sehen bei riesigem Volumen. Das bist Du und deine Kumpels, die zum Ausgang rennen. Wenn der Deal echt ist, will der Manipulator all deine Aktien oder so viele wie möglich kriegen zum niedrigstmöglichen Preis. Der Marktmanipulator wird Dich hinausschütteln, indem er den Preis so niedrig wie möglich herunter treibt, so kann er so viele Aktien wie möglich wieder einsammeln. Die erste Phase des Einsammelns war tödlich still. Erst sobald die Insider all ihre Aktien eingesammelt hatten, haben sie Dir ihr Geheimnis verraten!
Regel Nr. 7: Du wirst der letzte sein, der informiert wird, wenn das Geschäft Zeichen von Schwäche zeigt.
Zum Beispiel bei australischen Minenaktien: Ein Rückblick wird Dir oft zeigen, dass da ein kleiner Rückgang im Kurs war, gerade als die Bohrproben aufgeschoben wurden oder das Geschäft platzte. Die Manipulatoren begannen ihre Aktien zu verkaufen, um den Kurssturz einzuleiten oder um diesen zu beschleunigen. Der schnelle Absturz macht es Dir unmöglich, mehr für das Papier zu kriegen als Du bezahlt hast - und gibt Dir einen besseren Grund, noch etwas zu warten falls der Kurs zurückkommt. Dann beginnt die Phase der Seitwärtsbewegung und Furcht überkommt Dich. Wenn Du nicht gerade Nerven wie Stahlseile hast und es Dir leisten kannst, den Stockmanipulator auszusitzen, wirst Du sehr wahrscheinlich die Aktien zu einem billigen Preis verkaufen. Denn der Insider, Makler oder die emittierende Bank sind verpflichtet, die Aktien zurückzukaufen, um die Firma am Leben zu erhalten und Kontrolle über sie zu behalten. Je weniger er dafür zahlen muss, umso niedriger werden die Kosten für eine neue Stockpromotion zu einem zukünftigen Zeitpunkt. Auch wenn die Firma gar keine Zukunft mehr hat, wird doch der Mantel noch einen gewissen Wert haben....
Regel Nr. 8:Der Marktmanipulator wird Dich so in seine Aktie zwingen, dass Du den Preis hochtreibst.
Er wird sein eigenes Papier kaufen, so dass Du nach einem höheren Preis verlangst. Er wird Dich zu einem höheren Preis zwingen, indem er die Aktien zum laufenden Preis aufkauft. Man kann die Marktmanipulation vermeiden indem man nicht kauft zu Zeiten des abnormal hohen Volumens, bekannt als "die Aktie hochjagen zu einem höheren Preis".
Regel Nr. 9: Der Marktmanipulator ist sich Deiner Gefühle, die Du während des Anstiegs und des Absturzes erfährst, wohl bewusst und wird damit spielen wie mit einem Klavier.
Während des Anstiegs wirst Du einen Anfall von Gier haben, die Dich zwingt in die Aktie zu investieren. Während des Absturzes wirst Du Angst haben, dass Du alles verlierst, daher wirst Du zum Ausgang rennen. Kannst Du nun sehen wie einfach es ist und wie klar eine Glocke läutet? Denke nicht, dass dies Schema nicht in den Verstand eines jeden Marktmanipulators eintätowiert ist. Der Marktmanipulator wird Dich den ganzen Weg rauf und runter manipulieren. Wenn er es sehr gut macht, kann er es so aussehen lassen als sei jemand anderes daran schuld, dass Du dein Geld verloren hast. Du wirst wieder diese Aktie kaufen, er wird Dich wieder so erschrecken, dass Du denkst, Du wirst jeden Penny verlieren. Du wirst vor Entsetzen davonrennen. Und schwören, dass Du nie wieder in solche Aktien investierst. Aber viele tun es doch. Der Manipulator weiß, wie er Dich zurückbringt zu einem neuen Spiel.
Letzte Regel: Ein neuer Schub von Zockern wird mit jedem neuen Spiel geboren.
Die Finanzmärkte sind ein grausames, unfreundliches und gefährliches Spielfeld, ein Ort, wo die neuesten Amateure gewöhnlich am meisten geschröpft werden von denen die die Regeln kennen. Es wird immer einen vertrauenden Dummen geben, den die tollwütigen Hunde in Stücke reißen.
Fazit: Mach Deine sorgfältige Recherche bevor du investierst. Such Dir gute Unternehmen mit denen Du spekulierst und kaufe zu angemessenen Kursen. Alles andere ist kriminell oder dumm!
Viele Grüße
Ostarrichi
aber das was du da schreibst läßt mich erstmal in deckung gehen,
danke
weiter machen
Ich will nicht behaupten, dass nicht auch hier manipuliert werden kann (z. B. von Shortsellern), aber ein marktenger Nebenwert ist Alstom nun wirklich nicht - TROTZ des niedrigen Preises. Ein kleiner, aber feiner Unterschied...
Aber das ist jetzt sicher kein Versuch, Alstom schlecht zu reden. Es ist nur so, was da abläuft ist ein Witz, Kapitalherabsetzung, Siemens darf erst nicht rein, dann doch, aber jetzt wieder eher nicht, etc...
Was ist denn das sonst außer Kursmanipulation auf Kosten der Kleinanleger! Da fehlt einfach der Shareholder Value!
LG
Ostarrichi
irgendwann muss man sich entscheiden...
entweder ich bin ein Value Investor, d.h. ich glaube an das Unternehmen...würde dann in diesem Sinne auch das ganze Unternehmen kaufen...
oder ich bin ein "Kurzwixxer", entschuldigung für den Ausdruck...
Versetzt Euch in die Lage des jeweiligen anderen Partners/Gegners...
Würdet Ihr als Franzose Euer LIEBSTES STÜCK an einen Deutschen verscherbeln wollen... NONANET (siehe HISTORY...)...
Also...um was geht es...EVIVA LA FRANCE...v.a. mit dem TGV...
Die Siemens Leute würde ich mit einem max. 20-30% Anteil in das Unternehmen lassen,...aber auch Mitsubishi klingt interessant...
versucht liebe Leute... in den Schuhen eures Partners/Gegners zu denken, zu gehen, zu handeln, davon sprach schon Nicolò Machiavelli; und Gustave Le Bon (1941-1931) (in Psychologie der Massen) war auch kein Blöder:
ich zitiere aus Le Bon: "Der Einzelne, auch der Angehörige einer Hochkultur, verliert in der "Masse" seine Kritikfähigkeit und verhält sich affektiv, z.T. primitiv-barbarisch. In der Massensituation ist der Einzelne Leichtgläugiger und unterliegt der psychischen Anstrengung: somit ist die Masse von Führern leicht zu lenken".
Weil WIR ALLE "versuchen" besser zu denken als die "Masse",...
JA, DARIN LIEGT UNSER MEHTWERT, den wir uns ja auch hart verdienen...ERFOLG HAT IMMER SEINEN GRUND...
das war jetzt ein bisschen psychologisch...aber wenn wir die "Masse" nicht verstehen, können wir auch nicht besser denken als sie...
Denn sonst würde es keine Warren Buffett, Charlie Munger, Peter Lynch, Wally Weitz, Bill Ruane, Bill Miller, Philip Fisher und keine sonstigen SUPERINVESTOREN geben...
zuletzt bringe ich noch einen Auszug aus der Zuricher Trend...
Nr.22/vom 03/06/2004
"Das Ringen um Alstom ist eine europäische Dimension. Entgegen allen Erwartungen waren unsere Einschätzungen richtig. Alstom bleibt französisch, muss aber im Laufe von vier Jahren einen Partner finden.
Den findet natürlich nur Paris, nach eigenem Gutdünken. Ob ABB einer wird, ist möglich, aber offen (siehe S. 6). Die ungeschickten Deutschen, die mit Prozessdrohungen Partnerschaften erzwingen möchten, gelten kaum als mögliche Freunde. Fest steht damit:
Die Turnaroundspekulation in Alstom wird nach französischer Manier geführt. Das Finanzpaket von 3,2 Mrd. E. ist zunächst gesichert. Eine weitere Kapitalmassnahme via Bezugsrechte gegen
bar oder Umwandlung von Schulden in Eigenkapital ist der nächste Schritt. Die Altlasten sind in der Bilanz von 2003 durchweg verkraftet. Sie interessieren nicht mehr. Der Börsenwert des Ganzen liegt bei nur noch 1 Mrd. E. oder 5,5 % des laufenden Umsatzes. Billiger ist die Nr. 3 am Weltmarkt für Turbinen und Verkehrstechnik nicht zu haben. Aber: Politisch geführte Turnarounds haben ihren eigenen Zeitrahmen. Wir halten natürlich an dieser Empfehlung fest."
Und weiter Nr 23. vom 09/06/2004
"Der Fall Alstom führt zum Kern der Sache in Europa. Das hat wohl niemand geplant, aber die politische Dynamik entwickelte sich erst, als es um das Grundsätzliche ging. Erstmals stehen die Franzosen ernsthaft im Wind der europäischen Konkurrenten. Wie es weitergeht, wird nun ein spannendes politisches und diplomatisches Meisterstück. Dessen sind wir sicher, denn:
Frankreich denkt national, Deutschland europäisch. Für Paris ist Aussenpolitik das, was Frankreich nützt und Industriepolitik das, worin für das eigene Land ein Vorteil liegt. Berlin kennt keine
Aussenpolitik, weil es darin keine Tradition hat. Es möchte mit jedem gut Freund sein, kennt aber keine eigene Position. Industriepolitisch verfügt Deutschland seit jeher über keine Konzeption.
Das galt sogar schon zu den Zeiten von Bismarck. Indes:
Frankreich kann von diesem nationalen Gesichtspunkt aus nicht zurück. Erklärtes Ziel ist, grosse Unternehmen zu fördern, die in Europa eine Schlüsselstellung einnehmen können. Das macht industriepolitisch auch Sinn, wenn man gesamtwirtschaftlich nur die Nr. 2 ist. Infolgedessen ist eine Toleranz nicht möglich. Damit steht aber ein europäischer Grundgedanke auf dem Spiel, der alle berührt. Der Grund dafür:
Was Frankreich tut, praktizieren Italien und Spanien ebenso wie alle anderen. Wir haben Ihnen dies vor Wochen an dieser Stelle schon beschrieben. Kein Land wird einem deutschen Unternehmen
erlauben, an einem dortigen Grosskonzern eine Mehrheit zu erwerben oder diesen sogar ganz zu übernehmen. Dies verstösst gegen das eigene Selbstverständnis. Was durch den Fall Alstom
klar ist und mit Aventis schon bestätigt wurde:
Europa bleibt ein Verbund von Ländern, wird aber kein Staatenbund. Wie hatte es Charles de Gaulle schon richtig formuliert? „Es ist ein Europa der Vaterländer, aber kein Vaterland der Europäer.“
Und "Paris bestätigt die Alstom-Sanierung, wie vor acht Tagen erwähnt: Die Banken tragen die Kreditfinanzierung
mit, gleichfalls die Erhöhung des Eigenkapitals. Dazu gehört auch die Garantie-Verpflichtung für Grossaufträge, womit die französische Lösung nunmehr endgültig realisiert werden kann. Sie
ist der Schlusspunkt der französischen Industriepolitik, wie eingangs dieses Briefes akzentuiert."
"Der ehemalige preussische Gesandte in Paris, Bismarck,
formulierte es einmal so:
JE WENIGER DIE LEUTE DAVON WISSEN , WIE WÜRSTE UND GESTZE GEMACHT WERDEN, DESTO BESSER SCHLAFEN SIE".
und damit allen eine geruhsame Nacht.
alstom ist eine turnaround-speku.
"value" wird da nie draus, die passen auch nach gelungenem turnaround nie in die value-kriterien - das ergibt sich aus den produkten und der zyklik des geschäfts.
@Ostarrichi: "Si tacuisses, philosophus mansisses"
@big_mac und alle:
Alstom ist IMHO kein "Turnaround-Zock", sondern ein Investment. (Das sehen viele hier anders, daher die kontroversen Meinungen.)
Der Kern der Alstom-Turnaround-Spekulation besteht in den Annahmen,
1. dass Alstom wieder zu dem Punkt zurückfindet, wo die Firma 1999/2000 stand: ein halbwegs solides, wenn auch nicht sehr profitables Unternehmen in einem tendenziell soliden Geschäftsfeld, mit einem KGV von 12 und 4 % Dividendenrendite;
2. dass Alstom derzeit im Wesentlichen aufgrund von Einmal-Effekten am Boden liegt (defekte Turbinen von ABB übernommen, Pleite eines US-Kreuzfahrt-Veranstalters nach 9/11);
3. dass die (Verschuldungs-)Folgen dieser Einmal-Effekte durch die EU-Beschlüsse, die Kapitalerhöhungen und Schuldenumwandlungen, die Restrukturierung sowie die EU-"verordneten" Teil-Fusionen/Partnerschaften nachhaltig bewältigt werden können;
4. dass Alstom nach Abschluss der Sanierung wieder angemessen (wie in 1.) bewertet wird. Dies sollte (bei Einstandskursen von 1,50 E und darunter) zu einer Verdoppelung bis Vervierfachung des gesamten für das Investment eingesetzten Kapitals (inkl. KE) führen.
Da ich die Bestätigung dieser vier Annahmen für sehr wahrscheinlich halte, sehe ich mich bzgl. Alstom in der Tat als INVESTOR (solange diese Annahmen nicht durch neue Fakten widerlegt werden) mit einem mindestens ein bis drei dreijährigen Anlagehorizont.
Deshalb mach ich mir bei Intraday-Schwankungen auch nicht in die Hose. Wenn die "Meute" nicht so hirnlos verkaufen würde, wäre ich nie so günstig an Alstom herangekommen. Deren Dummheit ist also meine - antizyklische - Chance. Klar kann man Paniktiefs nicht ausloten. Mag sein, dass der Kurs noch weiter fällt. So what? Ich kann Tiefs aussitzen, weil ich mir meiner Sache sicher bin.
mich aber wegen der KE eben noch zurück.
Klingt verrückt - aber vieleicht gerade deshalb, weil Antilemming
hier vor e.Z. mal zu Disziplin gemahnt hat.
Wenns jedenfalls täglich weiter so runtergeht wie im Moment, dann
sind wir bei der HV so ca. bei 0,50 - 0,60 EUR. Das wäre dann auch
mein Zielkurs für eine evtl. Verbilligung.
mfg
bb
Wenn du aussteigst, wird sich der Kurs über Nacht verdoppeln, weil ein Teilübernahme-Angebot von Siemens oder Mitsubishi kommt. Zwei Tage später wird sich der Kurs bereits verdreifacht haben.
Wenn du nicht aussteigst, wird dieses Teil-Übernahmeangebot ausbleiben und stattdessen ein Hongkonger Hedgefond Alstom auf "Sell" setzen, was den finalen Ausverkauf mit Kurssturz auf 0,39 E auslöst.
Drin-Bleiben halte ich für die erträglichere Variante. Immerhin stehst du dann zu deinen Entschlüssen, und solange die Gründe, die dich dazu bewogen haben, weiterhin gelten, sehe ich nicht, warum man ihnen zuwider handeln sollte. Außerdem ist ja absehbar, dass es irgendwann wieder nach oben gehen wird.
Korrekt muss es heißen:
Der, der sich zu früh eingedeckt hat, hatte seine Gründe, die ihn zu dieser Entscheidung bewogen haben."
Aber ich hab es nicht so mit der Rechtschreibung, wie Ihr sicher schon bemerkt habt und mir in gütlicher Weise verzeiht.
Grüße Abenteurer
Doch gleich zu Gustave Le Bons "Psychologie der Massen". Ich habe mich auch durch dieses, sehr schwer zu lesende, Standardwerk der Massenpsychologie gequält.
Was gibt es dazu zu sagen? Nun ja die Börse hat sehr viel mit Massenpsychologie zu tun, doch diese ist, wie auch die Börse, nicht vorhersehbar. Nun stimmen sicher einzelne Ausführungen in diesem Buch mit allgemein bzw. börsenspezifischen Mustern überein, doch lässt sich auch daraus kein Automatismus ableiten.
"Eine Kunst, und keine Wissenschaft!" so der größte Bewerber dieses Buches.
Noch etwas zu dieser "leidigen" Spekulation. Ja, das alles ist eine Spekulation und wir sind alle mehr oder weniger flexible Menschen. Heute ist es eine "Turnaround Spekulation" und morgen ein "Value Investment"! :)
Viele Grüße Abenteurer
Doch nur Mut, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Rein gefühlsmäßig (!), zugegeben ohne logische Begründung, glaube ich nicht, dass wir die 0,35 sehen werden. Andererseits dachte ich auch nicht, als wir noch bei 1,30/1,40 waren, dass wir die 0,83 sehen. Wäre ich bei 1,30 raus und bei 0,83 wieder rein wären dies auch 57 % mehr an Stücken gewesen. Wahrscheinlich ist es doch am besten erstmal abzuwarten denn die Perspektiven sehe ich auch.
Oder was schätzt ihr wo der "Point of no return" ist ? Bei 0,75, 0,50 oder 0,35 ?
First, a value investor has to be aware of the limits of his or her competence. You have to know what you know and be able to distinguish genuine understanding from mere general competence.
You must be able to tell the difference between the underpriced and the merely cheap.
Second, value investing demands patience. You have to waite for Mr. Market to offer you a bargain."
aus Bruce Greenwald, 2001: Value Investing
"People believe that somehow or other there are characteristics of companies that make them growth or value. I believe that growth-value distinctions really describe the style of money managers, not the characteristics of companies. Value managers put valuation as the critical driver in their style. Growth managers focus on growth and underweigh valuation."
aus Kirk Kazanjian, 2000: Wizards of Wall Street
"The most realistic distinction between the investor and the speculator is found in their attitude toward stock-market movements. The speculator's primary interest lies in anticipating and profiting from market fluctuations. The investor's primary interest lies in acquiring and holding suitable securities at suitable prices. In most periods the investor must recognize the existence of a speculative factor in his common-stock holdings. It is his task to keep this component within minor limits, and to be prepared financially and psychologically for adverse results that may be of short or long duration."
aus Benjamin Graham, 1973: The Intelligent Investor
Ich werde einfach "abschalten". In der jetzigen Phase scheint mir das immer noch die vernünftigste Lösung. Das schont die Nerven. Recht haben wir ja heute schon, jetzt gilt es darauf zu waren auch Recht zu bekommen.
Noch etwas zum Kurs: Bewegt man sich als Mensch in dieser unserer Gesellschaft, wird man feststellen, dass jeder 2. eine Therapie mach. Die Gründe sind oft für den Außenstehende eher Banal, man belächelt insgeheim: Kindheitsprobleme, Einsamkeit oder was immer die Menschen zum Therapeuten treibt. Wenn also jeder 2. solche Probleme hat, die er für sich allein nicht in der Lage ist zu lösen, muss man sich nicht wundern, wenn es Massen von Verkaufsaufträgen hagelt, wenn die Deutsche Bank (der Therapeut) oder irgend ein anderer, der die Entscheidung einem abnimmt rät: Verkauf, weil der Kurs fällt. Wenn man mit Betroffenen spricht, werden die einem immer sagen: "Die größte Schwierigkeit besteht darin, den richtigen Therapeuten zu finden." also, sucht mal schön.....
...und warten wir doch einfach bis die Therapie auch bei Altom anschlägt.
Grüße Abenteurer
Überlege lieber, ob du bei 1,50 E in steigende Kurse zukaufen würdest.