'off topic'
Seite 4 von 63 Neuester Beitrag: 19.08.24 13:29 | ||||
Eröffnet am: | 24.09.20 11:30 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 2.56 |
Neuester Beitrag: | 19.08.24 13:29 | von: Philipp Robe. | Leser gesamt: | 221.422 |
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https://www.publik-forum.de/Publik-Forum-09-2018/...opern-ohne-gesang
so nimmt die Wagner-Enkelin Friedelind kein Blatt vor den Mund und hat(te) seit Jahrzehnten keinen oder nur sparsamen Kontakt zur Familie.
Und auch Gottffried, ein anderer Wagner-Enkel, lebt bewusst auf Distanz in Italien.
Wer hat schon so eine Stellung, mit eigenen Festspielen und eigenem Museum usw. und bis heute sind es Familienmitglieder meines Wissens, welche das musikalische Erbe, aber auch das Andenken, managen und hochhalten. Welcher Künstler hat das? Keiner kommt mir in den Sinn.
Dem kann man doch schon Personenkult sagen?
Gab ja kürzlich einen Beitrag (von Fill?) zum Erbe von Beuys, wo es auch problematisch sei, wenn Familienmitglieder das verwalten und interpretieren.
Dieser bayerische König wird (zumindest in Bayern) gerne auch als "Märchenkönig" bezeichnet und war ein glühender Verehrer der Wagnerschen Musik. (daneben baute er, bzw. liess bauen das Schloss Herrenchiemsee, auf einer Insel im Chiemsee gelegen; nach dem Vorbild von Versailles und diverese andere Lokalitäten in Bayern....)
Er war auch finanzieller Gönner von Richard Wagner; das Festspielhaus in Bayreuth wurde nach den Plänen Wagners vom bayerischen König Ludwig II finanziert - also auf Staatskosten, denn der König selbst soll nicht sonderlich vermögend gewesen sein. Sagt man.
Und Wagner verstand was von Akustik - das muss man ihm lassen. Jedes Jahr stöhnen die Musiker über die Enge im Orchestergraben, der auf der Zuschauerseite eine starke Wölbung hat.
Auch für die Säner ist die Akustik in Bayreuth ein Problem: sie brauche auch im Piano eine starke Stimme, die eben über diesen Orchestergraben trägt und trotzdem auf den Rängen noch zu hören ist.
Und das Publikum leidet ebenso, wenn es draussen regnet und kühl ist. Dann ist es nämlich auf den teuren Plätzen im Parkett ganz schön kalt und ungemütlich......
mit den Wagner-Opern kann ich musikalisch nicht viel anfangen; ich bin also keine Anhängerin seiner Musik .....
Aber in Bayreuth habe ich einige Jahre meiner Schulzeit hinter mich gebracht und auch meine Ausbildung absolviert.
Daher die eine oder andere Lokal-Kenntnis. Mehr ist es aber nicht......
Natürlich könnte man von ihr auch erwarten, daß sie aus anderen Erwägungen einen Besuch dort unterläßt aber das ist ihre ganz persönliche Entscheidung. Wir leben in einer freien Gesellschaft.
Warum sich diesen Genuß versagen, nur weil der Meister zu einer Zeit ein Antisemit war als diese Haltung noch nicht mit den Greueln der Zukunft belastet war?
Das ist wohl fast Pflicht für Kanzler/innen?
Von Helmut Schmidt stiess ich auf eine Aussage, googel, ihm sei das ganze Getue der Wagnerianer nicht mehr lieb und er würde sicher nicht mehr nach Bayreuth fahren für Wagner. Also keine Absage an dessen Werk, aber an dem drum herum. Das ist ja meine Frage. Ich kenne das einfach nicht.....
Hier gibt es keine Persöhnlichkeit mit so einem Kult. Ein paar Künstler haben ihre Museen.
Gehst denn du manchmal dort hin?
Weil alle Aufführungen bereits ausverkauft sind, kann der Premierentag nicht verschoben werden.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...-highlight-a-81665.html
Ich lese ihn lieber, da kann ich auch mal am Pult stehen oder liegen ...
Geschmack ist ja nicht "verschreibungspflichtig"
Der/die eine braucht Bayreuth, andere brauchen anderes....
F.P.
Im Theater kann ich nicht rauchen, kann aber schon gar nicht rufen: "Moment, bitte noch mal in Zeitlupe"!
Der Faust steht seit Jahren bei mir (weit hinten in der Bücherwand ) + wartet darauf, gelesen zu werden,
dort "leistet Gesellschaft"
Das Nibelungenlied (Hrsg,Walter Hansen) (hab geschaut, kostet beim "Feind" 27,98 )
ich fand´s auf dem "Grabbeltisch beim Buchhändler für 2,95
steht direkt neben dem Koran,sieht ganz schmuck aus.
Lustig für den letzten Satz
Das ist hier jetzt voll off topic!!!
Koran hat ein kleines Format, auch billig erstanden,(muß ich nicht lesen)
etliche Umzugskartons SF stehen noch im Keller, weil ich zu faul bin, ein selbstgebautes Regal (wieder)
aufzubauen.
Wagners Judenfeindschaft beruhte in erster Linie auf Neid auf die Erfolge Meyerbeers und Offenbachs in Paris, wo er selbst zu jener Zeit sein Publikum nicht fand. Heute sind die Franzosen neben Japanern, Koreanerin, Chinesen seine glühendsten Verehrer und in Bayreuth prominent vertreten.
Zeitweise war Wagner ein großer Verehrer von Meyerbeer, der ihn finanziell und, was viel wichtiger war, durch seine Empfehlungen in Deutschlands Opernhäuser einführte. Trotzdem wandte sich Wagner später gegen ihn und auch Offenbach, der ihn allerdings durch seine Parodien stark provoziert haben mag. Das gehässige Pamphlet "Die Juden in der Musik" gereichen Wagner nicht zur Ehre. Sein Neid auf die Erfolge dieser Komponisten zur damaligen Zeit verleiten ihn zu rassistischen Aussagen, an die er wahrscheinlich selbst nicht glaubte, die sich jedoch an Robert Schumanns antisemitische Schriften anlehnten.
Meyerbeer hat sich Zeit seines Lebens gegenüber Wagner wie ein Ehrenmann verhalten. Wahrscheinlich weil er um Wagners wahres Genie wußte, daß er ja am Anfang so stark förderte. Möglicherweise wäre Wagner ohne diese Hilfestellung einer von den hunderten vergessener Komponisten geworden, deren Werke nie aufgeführt wurden. Zuletzt hat er ihn jedoch aufgrund der nie aufhörenden Anfeindungen einfach ignoriert. Für Wagner jedoch war er zeitlebens seine Nemesis.
Wagner verhielt sich gegen ihn wie das Charakterschwein, daß er immer schon war. Wie eine Parodie des "Juden", wie sie von den damaligen Antisemiten dargestellt wurde, gehässig und nachtragend und, wo es seinen Interessen dienlich war, schleimig einschmeichelnd. Darüber hinaus war er geldgeil und verlogen. Insbesondere gegenüber Ludwig II.
Soviel zu Wagner, dessen Musik und Opern ich nach wie vor liebe. Dort sind die Protagonisten auf der Lichtseite das was Wagner nie war aber zu sein sich innigst wünschte. Freudsche Projektion vom Feinsten. Abbitte leistend für den inneren Schweinehund, der er war. Jede seiner Opern stellt auch den Kampf gegen seine inneren Dämonen dar. Die zwei Seelen in seiner Brust, die sich bekämpfen. Ich denke so hat ihn auch Georg Solti gesehen und ihn daher tolerieren können.
Wo viel Licht da auch viel Schatten.
Mir ist aber nun dazu Rudolf Steiner in den Sinn gekommen, der ist ja auch umstritten, hat aber auch viele glühende Anhänger. In Dornach ist das Zentrum der Anthroposophen mit dem Goetheanum und Schulen, Heilpraktikern und einem Verlag. Ich habe dort auch schon an Kursen teilgenommen. Mir war es dann auch etwas zu "sektiererisch".
Aber ich würde die Daseinsberechtigung der Anthroposophie nicht in Frage stellen, trotz Aussagen von Steiner, die klar rassistisch sind und habe Freunde die sich befassen mit Anthroposophie, ohne Rassisten geworden zu sein.
Die Beziehung und Betrachtung der Natur bei Steiner finde ich auch spannend und wurde stark beeinflusst dabei.
Ich vergleiche jetzt Tomate mit Gurke oder so. ?
Jetzt muss ich dann mal wieder Wagner hören.....
Keine Ironie.