AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Genau das ist ja das besondere hier bei AT&S. Man kann das ja auch positiv sehen. Das Unternehmen hat die Finanzkraft 400 Mio im Jahr an Investitionen zu stemmen. Das Geld muss ja irgendwo herkommen.
Da kann ja eigentlich nur der Marktwert nicht stimmen, wenn man Derartiges auf die Beine stellen kann.
Natürlich ist das eine kräftige Investition, das neue Werk in Chongqing wird ja auch mehr als doppelt so groß, wie die beiden bestehenden. Außerdem fließt Geld in einen Werkszubau in Leoben.
Wenn Du meine bisherigen Postings im Thread beachtet hättest, würdest Du wissen, dass auch andere namhafte Hersteller große Erweiterungspläne haben und entsprechend hohe Investitionen tätigen.
Auf den ersten Blick:
Umsatz über der Prognose. EBITDA eher am oberen Ende der Prognose.
Leider kein Ausblick aufs Gesamtjahr.
Bestätigung der Investitionsvorhaben.
https://www.ots.at/presseaussendung/...da-marge-auf-erwartetem-niveau
Die Zahlen sind eher entäuschend..
Hatte mir doch etwas mehr versprochen...
Konzernergebnis 21,5 Mio.. ( 2018 89 Mio. )
Nettoverschuldung trotz guten Cash Flow plus 96 Mio auf - 246 Mio Euro !
Entsprechend steigt der Verschuldungsgrad...auf 32,5 % !
Man mag das das ja anders sehen, aber etwas mehr hatte ich mir im Vorfeld schon erhofft !
Bin erstmal raus und beobachte weiter..
Allen weiterhin viel Glück -- ;-)
Leoben -
Solide Geschäftsentwicklung trotz Handelskonflikt China - USA, Brexit und COVID-19
Umsatz liegt mit 1.000,6 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau
EBITDA mit 194,5 Mio. EUR aufgrund von Marktentwicklungen und Zukunftsinvestitionen beeinflusst
Ergebnis je Aktie sinkt auf 0,34 EUR; Dividende in Höhe von 0,25 EUR vorgeschlagen
Umsatz und EBITDA im 1. Quartal auf Vorjahresniveau erwartet
Ausblick für FY 2020/21, sobald wirtschaftliche Rahmenbedingungen besser quantifizierbar
Investitionen in das IC Substrate- und Modul-Geschäft werden konsequent fortgesetzt
AT&S sieht Markttrends weiterhin intakt und hält an Mittelfrist-Guidance fest
Top ist hingegen der CashFlow. Der ist sogar stärker als im Vorjahr.
Die Einnahmen aus dem Tagesgeschäft sind also nach wie vor Top. Allerdings dürften die Vorbereitungen auf die Wachstumsinitiative doch recht schwer wiegen.
Wobei Q1 halt auch generell das schwächste Quartal ist.
Die Umsätze der neuen Linien werden erst im 2. Halbjahr so richtig anlaufen.
Ich finde es schade, dass es überhaupt keine Erwähnung auf diese erwarteten Anläufe des 2. Halbjahres gibt.
Der Haupttreiber bis 2023 wird allerdings der Werksausbau in China sein. Bis Qongqing Phase II völlig läuft belasten eben die investitionsbedingt höheren Abschreibung schon, denen aktuell noch keine Erträge gegenüberstehen. Teile des Potentials wird man bereits 2021 und 2022 sehen. Das volle Potential wird man allerdings erst in 2023 sehen, dann aber massiv.
Der Weg zu 80 Euro wird aber noch steinig werden !
An den Mittelfristaussichten hat sich nichts verändert. Hier ist alles im Plan. Die 80 Euro sind damit gleich wahrscheinlich, wie vor dem Bericht!
Ich denke, es ist einem Börsianer klar, dass Aussagen über die Zukunft immer ein gewisses Unsicherheitspotential beinhalten.
Man kann sich da ruhig ein Stück weiter nach vor wagen und wenigstens ein Stück Optimismus zeigen.
Besonders interessant ist dabei folgendes:
Im Werk Chongqing I (IC-Substrate) beginnen jetzt bereits die ersten Maschinen anzulaufen. "So richtig gerampt" wird dann in Q 2 und Q 3 ("da kommen dann schon richtig Volumina rein"). Im 4. Quartal hat man die volle Kapazität aus der Erweiterung zur Verfügung.
Zählt man aus diesen Angaben 1+1 zusammen, sollten für das laufende GJ aus der Erweiterung der Substratproduktion 60 bis 90 Mio an zusätzlich Umsätzen kommen.
Im nächsten Jahr dann nochmals 60-70 Mio mehr.
On Top dürften auch Umsätze aus der Modulproduktion hinzukommen.
Des weiteren höre ich das erste mal, dass diese neuen Kapazitäten in IC-Substrate die jetzt sukzessive aufgebaut werden nicht durch das schiere Mengenwachstum diese Umsatzverdoppelung bewirken, sondern, dass es hier um Wertwachstum geht. Das verkaufte Stück hat also einen höheren Wert. AT&S steigert damit die Profitabilität.
Auch wenn das derzeit laufende Quartal noch sehr schwach sein dürfte, kann man durchaus von einer Umsatzsteigerung von 5-10% in diesem GJ ausgehen. Ich erwarte mir auch eine Steigerung der EBITDA-Marge und damit einen deutlich höheren Nettogewinn.
Es gibt also keinen Grund, wieso die Aktie auf dem derzeitigen Niveau verharren sollte.
https://www.wienerborse.at/news/boersenradio/detail/?radio=37370
Hier ein Auszug/Überblick dazu:
Jörg Andre Finke von HSBC:
Bei Frage 1 ging es um den mittelfristigen Ausblick. Bei der Antwort kam jetzt nichts Neues.
Weiters wollte er wissen, wie sich im Mobile-Business - Bereich die neuen Modelle auf das Geschäft auswirken. Hier fehlte dem CEO jedoch der Blick auf die Zukunft. Gerade dieser fehlende Blick ist es auch, der keine Jahresprognose erlaubt, sagte er.
Daniel Lion, ERSTE:
Die erste Frage von Daniel Lion, betrifft die Erweiterung von Chongqing I, wie es hier mit dem Ramp weiter geht. Der CEO beschreibt den zeitlichen Ablauf des Ramp hier in etwa gleich wie im BRN-Interview. Die Erwartung ist hier, dass man 50% der zusätzlich zur Verfügung stehenden Kapazität im laufenden Jahr an Umsätzen generieren kann. Das wären dann etwa 55-70 Mio an zusätzlichen Umsätzen.
Herr Lion fragt, ob der CEO keinen Preisdruck bei den IC-Substraten in den nächsten Monaten bis Jahren kommen sieht. Der CEO beruft sich dabei auf dieses 11% Wachstum im Markt, welches zu einer Verdoppelung des Marktes bis 2025 führt. Es werden auch die neu geschaffenen Kapazitäten beobachtet, wobei daraus hervorgeht, dass sich hier ein GAP ergibt, die Kapazitäten also nicht mit der Nachfrage mithalten können.
Die nächste Frage betrifft das Modul-Business. Herr Gerstenmayer beruft sich hier auf die Infos, welche zum Q3-Bericht erfolgten. (Es geht hier um die Erweiterung von Chongqing II). Geplant ist nach wie vor, hier 160 Mio in den nächsten 2-3 Jahren zu investieren. Aktuell werden alle laufenden Projekte qualifiziert. Hier gibt es keine weiteren Aussagen dazu. Die ersten Umsätze werden im laufenden GJ kommen, sofern ich das richtig verstanden habe.
Eine Frage betrifft die Konkretisierungen zu den Investitionen. Hier wird gesagt, dass insgesamt 410 Mio investiert werden, wobei 320 Mio in die IC-Substrate gehen. Der Rest teilt sich auf diverse Länder auf.
Meiner Ansicht geht daraus nicht klar hervor, ob die Bestandsinvestitionen von 80 Mio hier noch On Top hinzukommen, ich gehe aber eher davon aus.
Zuletzt wird noch über die Visibilität auf Q1 gefragt. Hier wird nochmals erwähnt, dass vor allem der Automotiv-Bereich sehr unsicher ist und, dass in diesem Bereich die Sommermonate wohl noch schleppend verlaufen werden.
Teresa Schinwald von Raiffeisen:
2 Fragen wurden zur Steuer bzw. zu Währungseffekten gestellt. Auf der Währungsseite gab es einen positiven Effekt idH von 32 Mio auf die Umsätze.
Die 3. Frage betraf den mittelfristigen Ausblick auf den Automotive-Bereich. Hier glaubt man, dass der Bereich am ehesten im Sommer 2021 wieder anspringen wird. Auf Sicht bis 2025 sieht er vorerst den E-Mobilitäts - Bereich und später den Autonomic-Drive - Bereich als Wachstumsdriver. Hier vor allem den Bereich der Sensoren etc.
Bei AT&S werden in den nächsten 3 Jahren weitere etwa 1 - 1,2 Mrd investiert werden. Es ist zu erwarten, dass davon etwa 600 Mio durch die Cashflows abgedeckt werden.
Damit steigt die Verschuldung natürlich auch an, aber in einem adäquaten Maß.
Für diese Investitionen winkt eine um 5% höhere Marge im Konzern bzw. jährliche operative Cashflows - allein durch diese neuen Projekte - von etwa 250 Mio.
Außerdem gibt es hier noch die Aussicht, dass sich das Modulgeschäft erfolgreich entwickelt. Die Wachstumsraten sind hier ja ähnlich hoch wie bei den IC-Substraten. Die Wertschöpfung steigt für AT&S enorm.
Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er jetzt schon diesen Weg mitgeht.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Aktie bei 15 Euro unterbewertet ist. Diese 23 Euro, die wir vor Corona erreicht hatten, waren passend. Mal schauen, was das weitere Jahr her gibt.
Warum sind AMS und ATS so günstig, beide werden die Verschuldung über die Marktkapitalisierung ausweiten, das steigert das Risiko, dafür gibt es einen Bewertungsabschlag, daran wird sich erst etwas ändern wenn die strategischen Ziele der Firma Früchte tragen.
Was meinst Du mit dem fettgedruckten Teil?
......die Erholung ist noch nicht einmal sicher und diese Firmen erweitern gerade jetzt ihre Verschuldung extrem.
Man kann doch nicht derartige Projekte wegen einer vorübergehenden Krise einfach stoppen. Ich sehe das genauso wie der der CEO, hier muss man unbedingt am Ball bleiben. An den Trends hat sich ja nichts geändert. Durch Corona beschleunigt sich der Bedarf in den Datenzentren sogar noch. Die größeren Unternehmen wie Unimicron und Ibiden haben auch nicht angekündigt, die Projekte zu stoppen. Und wenn andere ihre Projekte stoppen würden, dann wäre das noch mehr ein Grund, dass man das eigene Projekt durchziehen sollte.
Ich gehe davon aus, dass TSMC mit den PCB-Herstellern aus Taiwan eng zusammen arbeitet - in etwa so - wie Intel mit AT&S bei den IC-Substraten.
Wenn jetzt TSMC Aufträge nicht mehr erfüllt, könnten auch Unimicron, Compeq und weitere PCB-Hersteller aus Taiwan Aufträge verlieren.
Huawei wird sich einen alternativen Auftragsfertiger suchen müssen bzw. sprechen sie sogar selbst bereits laut über ein Insolvenzrisiko.