knock-outs unlimited
Zu Beginn (A) gibt es eine Phase der Orientierung oder Orientierungslosigkeit + langsamer Spannungsaufbau. Da fällt es schwer, eine Richtung zu erkennen, die aus dem Kursgeschehen am wahrscheinlichsten, alle anderen überragend, resultieren könnte. Diese Entscheidung wird nicht selten bis zum Schluss, wo es losgeht, durch "Kaspereien", auch in die Gegenrichtung getäuscht, um den wahren Verlauf des Trends, so gut es geht, zu verschleiern. Je mehr in einen Trend einsteigen, je leichter er also zu erkennen ist, desto mehr müssen "fremde Taschen" bezahlen und diese Taschen wollen das um jeden Preis verhindern.
In B ist die Herausforderung, B überhaupt zu erkennen. Viele handeln schlicht gegen den Trend, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie denken B wendet und sie könnten dann die Bewegung nach unten handeln. Ein Trend ist aber eine zusammenhängende, stabile Preisbewegung, die länger anhält, als man denkt. Also wäre gegen den Trend zu handeln, etwa so, wie sich vor einen fahrenden Zug zu werfen, in der Hoffnung er bremst vorher und fährt dann in die andere Richtung weiter. Das ist viel schwieriger abzuschätzen, als mit dem Zug in die gleiche Richtung zu rollen, also knapp hinter ihm, nicht vor ihm. Um einen zu erwischen, müsste er anhalten und tatsächlich wenden, tut er das nicht, da er es auf die vor ihm liegenden Risikotrader abgesehen hat, ist er solange dein Freund und wird dir nichts tun.
Das ganze endet nicht selten in einer Phase der Euphorie und überdehnten Kurse (C), in der der Kurs das normale Trendgeschehen verlässt und euphorische Bewegungen macht, ein schnelles dynamisches Emporschießen, völlig außerhalb einer Kntrolle durch uns trader. In einem solchen Ereignis schnappt er sich die gegen-den-trend-trader so rasend schnell, dass sie erst begriffen haben was los ist, wenn die Kohle weg ist. Dort ist man nur drinn, wenn man B überdauert hat und immer noch im Trend hält, also hart im Nehmen ist, Nerven wie Drahtseile. Novizen-trader kaufen nicht selten in C, wie sie glauben "in den Trend", weil er dann für alle, selbst für Neulinge, über alle Maßen sichtbar ist. In C kaufen wir niemals. Entweder man hat was zum verkaufen oder man macht einen Bogen darum.
So läuft es grob meistens ab, den Feinschliff, sich dazwischen zu bewegen, muss dran arbeiten. Da führt kein Weg drumrum.
Gruß
Wie gesagt, einfach bis komplex, einfache Ansätze, finden sich in fast jedem Charttechnik Schmöker. Diese Abb. ist einfach und zeigt Besonderheiten eines Trends, gerade auch in Bezug auf Bollinger. Wenn es ein sauberer Aufwärtstrend ist, öffnen sich die Bollingerbänder flaschenhalsförmig und der Kurs driftet entlang der oberen Bandgrenze, aus dem Hals heraus, die 20 Tageslinie in der Mitte richtet sich langsam auf und zeigt nach schräg oben.
Wenn man das ganze begleitet von 2 MACD Linien, dann folgen auch die der Trendbewegung und wenn man solange durchhält, bevor sie sich schneiden, hat man eine Möglichkeit die Strecke ca. einzuschachteln. Aber: Diese Konzepte kennen alle, insbesondere auch alle auf der Gegenseite und die, die es sich erlauben können, also über marktbewegende Kraft verfügen, spielen damit, sie lassen einen ständig rätseln, kommt der Schnittpunkt jetzt oder jetzt oder jetzt, dann sieht es wieder so aus und dann verschieben sie es doch wieder ein wenig u.s.w. Also es verläuft selten so sauber, wie in der beispielhaften Abbildung. Sondern der Markt spielt auf diesen Instrumenten wie auf einem Klavier. Deswegen gibt es keine allgemeingültige Lösung, sondern man muss der Musik zuhören und die Kapelle spielt jeden Tag anders.
Eine Ergänzung: ich versuche eigentlich nie, einen Trend voll auszureizen.
1. gelingt das nie und nimmer
2. ist mir das viel zu stressig
Bin jemand, der wenig intraday handelt sondern Derivate eher mittelfristig einsetzt.
Trailing-Stop-Loss ist da ein sehr schönes Werkzeug, besonders in Verbindung mit Unterdrückung der eigenen Geldgier.
Dann wird es was. Zwar nicht bombastisch und sensationell, aber stetig!
Und nicht in Verbindung mit multipel manipulierten Rohstoffen wie Gold, Silber, Öl ;-)
Und: ich versuche nicht, davon zu leben ......
Wie schon der Name sagt: wenn die etwas anzeigen, ist es eh schon nicht mehr optimal - und das gilt für Ein- und auch Ausstieg aus einem Deal.
Sie zeigen Dir im Nachhinein sehr schön, ob Du richtig gelegen hast oder nicht.
Wer's mag mag's mögen.
Ja, ist ja auch nicht verkehrt, dass du einen langen Ansatz fährst, wieso nicht. Ich handele nur intraday und habe abends nichts mehr offen, so kann man beruhigt schlafen und mindestens 30% / trade Wunschziel reichen allemale, egal bei welchem Einsatz, damit kann man sehr gut leben. Heute bin ich hinter den Möglichkeiten zurückgeblieben, nicht aufgrund von Fehleinschätzungen, dann wäre Öl gefallen statt gestiegen und würde jetzt nicht am Ziel stehen, sondern da man zwischendurch gezielt verunsichert wird, nicht alle oder viele sollen den ganzen Weg gehen. Das nächste mal werde ich versuchen es besser zu machen.
Du handelst Dir eine zusätzliche Unsicherheit ein, weil Du den Manipulationen des Emittenden ausgeliefert bist. Der ändert mal eben still und heimlich die implizite Vola, ändert damit die Sensitivität des Derivates - und Du gehst in die Irre.
schönen Abend und gute trades!
"Dann wird es was. (...) Und nicht in Verbindung mit multipel manipulierten Rohstoffen wie Gold, Silber, Öl ;-)"
du kannst dein "Bollingerkonzept" auch auf "multipel manipulierte Rohstoffe" anwenden, dass sie multipel manipuliert werden, äußert sich nur darin, dass die Bewegung viell. nicht der/deiner Erwartung oder der des Betrachters entspricht, aber die charttechnischen Werkzeuge, können darauf genauso angewendet werden, wie auf alle anderen Werte auch, die übrigens auch nicht weniger "multipel manipuliert" sind .-)
"Der Kurs war unter Ausbildung eines GAPs am unteren Bollingerband nach unten gelaufen und hatte sich dann vom Rand abgelöst." Man sieht die gleichen Muster wie bei Gazprom auch im Öl, hier sind die "Ablösephasen" mal markiert, kein Unterschied. Der Chart zeigt Öl über ca. 5 Monate. Dem eigentlichen Anstieg im Kurs ging logischerweise die "Ablösephase" voraus, universell verwendbar.
vielen Dank für deine Ausführungen. Da hast du mir reichlich Input gegeben. Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit Aktien und würde von mir auch behaupten, dass ich mich recht gut damit auskenne. Gut im Vergleich zur "Allgemeinheit" oder "normalen" Privatanlegern. Unter Profis sieht die Sache natürlich anders aus- es ist aber auch ein spezielles Klientel :-)
Du hast natürlich absolut Recht, die eingesetzte Summe ist nicht relevant und wirkt in einem seriösen Thread (gibt es leider nur sehr wenige auf finanzen.net) wenig professionell.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg. Vielleicht werde ich hier ab und zu mal vorbeischauen. Im Bereich Charttechnik bin ich noch nicht wirklich bewandert. Ich setze mich aktuell mit Elliott Wellen auseinander- klingt für mich recht spannend.
Gruß Marc
hier geht es, wie die Überschrift schon sagt, ausschließlich um den (intraday) Handel von knock-out Optionen, das ist im Vergleich zum erfolgreichen halten einer Aktie ein ziemlicher Unterschied in den Rahmenbedingungen, ohne Charttechnik, geht hier gar nichts.
Beste Grüße!
Vielen Dank für den kleinen Einblick.
Gruß