Geplanter Herbsturlaub in die Türkei gestrichen
Seite 4 von 4 Neuester Beitrag: 26.09.10 16:06 | ||||
Eröffnet am: | 07.09.07 09:57 | von: hkpb | Anzahl Beiträge: | 90 |
Neuester Beitrag: | 26.09.10 16:06 | von: Hungerhahn | Leser gesamt: | 15.293 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 7 | |
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Wir haben aus der Türkei meistens nicht
ihre aufgeklärten und weltoffenen Bürger
als Gäste "empfangen dürfen".
In diesem Sinne meine ich es:
"Das Zeitalter der Aufklärung bezeichnet eine Epoche
in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft
im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben
geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der Vernunft
von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen,
Vorurteilen und Ideologien zu befreien und
Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen."
kopiert aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitalter_der_Aufkl%C3%A4rung
Es gibt aber immer wieder sehr aufgeschlossene Menschen anderer Religionen.
mich wundert schon ein wenig mit welchem tempo erdogan seine konservative , religiöse politik in die tat umsetzt als hätte die türkei keine anderen probleme.
Ich war damals ein regelrechter Türkei-Fan und stehe diesem Land auch jetzt noch recht positiv gegenüber. Daß der Massentourismus zu unerfreulichen Begleiterscheinungen auf beiden Seiten führt, ist klar. Die Türken wurden "geschäftstüchtiger" und übten sich im power-selling, viele Deutsche fahren heute vor allem hin, um irgendwelchen Ramsch billig einzukaufen. Dabei bietet das Land wesentlich mehr (und viel mehr als in #13 genannt wurde). Langweilig ist das Land bestimmt nicht, es sei denn, man verläßt die Hotelumgebung nicht, um ja nichts vom All-inclusive-Angebot zu versäumen. Es gibt kaum ein Land, in dem Stätten der Antike so gut (und oft noch unreguliert) zugänglich sind, wie die Türkei. Die kleinasiatische Küste war schließlich im Altertum griechisch und später auch römisch geprägt. Die Busverbindungen sind gut und preiswert.
Trotzdem werde ich mich in den nächsten Jahren mit Türkeireisen wohl eher zurückhalten. Das Verhältnis ist beschädigt. Die ehemals sehr deutschfreundliche Türkei ist jetzt in die Rolle des enttäuschten Liebhabers geraten. Das liegt an beiden Seiten. Aber diese Erkenntnis hilft nicht weiter. Die Vorstellung, in einem Land zu Besuch sein, in dem die großen Tageszeitungen möglicherweise gerade wieder mal mit üblen Verdächtigungen meinem Land gegenüber aufmachen, ist nicht angenehm.
Ich traue mich zur Zeit einfach nicht. Also werde ich es erstmal lassen - aber ich finde es schade.
Nebenbei: Ich bin nicht für einen EU-Beitritt der Türkei. Aber nicht, weil ich die Türken nicht mag, sondern weil ich sie mag. Man muß einfach sehen, daß sie kulturell anders geprägt sind als die meisten Europäer und ein derart enges Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen unnötige Konflikte erzeugen kann. Manchmal ist eine gewisse Distanz besser für die Freundschaft als hemmungsloses Umarmen und hohles Freundschaftsgetue ohne innere Beteiligung. Und solche hohlen Sprüche aus der politischen Ecke hat es leider recht viele gegeben.
Nebenbei: Anatolien ist der asiatische Teil der Türkei. Der ganze (!). Wenn in Deutschland von Anatolien gesprochen wird, meinen viele Leute komischerweise nur die finsteren Ecken östlich des Van-Sees. Das ist aber nicht richtig.
Ich habe mich schon mit sehr vielen Türken unterhalten, und die meisten wollen die Deutschen Urlauber nicht wieder sehen. Einer der Gründe ist Pamukkale, war früher mal Schneeweiss, Heute ist es angeblich Grau.
Das glaube ich auch.
In Anbetracht dieses Tabus muss ich sagen: Ariva ist ziemlich rebellisch. Jeden Tag 5 Threads über die Türken...
Aber man darf ja nix sagen..
Ich habe übrigens generell den Eindruck, daß die Deutschen sich in Urlaubsländern besser benehmen, als hier allgemein verbreitet wird. Wer lärmende Deutsche für besonders abstoßend hält, hat offenbar noch nie Engländer und Iren in den Massenurlaubsgebieten getroffen. Wer Deutsche im Urlaub für Säufer hält, hat dort offenbar noch nie bestimmte Skandinavier, Engländer, Iren und vor allem Russen getroffen. Und wer Deutsche in südlichen Urlaubsländern für Müll wegwerfende Dreckspatzen hält, der verschließt seine Augen vor den Verfahren der einheimischen Müllbeseitigung.
Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns das bieten lassen ? Und dann evtl. die Zustimmung erkaufen, das wir
sie dafür in die EU aufnehmen, kann doch wohl nicht die richtige Antwort auf dieses Verhalten sein.
Es gibt auch andere Reiseziele, es muß nicht die Türkei sein.
Irgendwann gibt es auch ein Deutschenproblem.