+++ Die neue KURSRAKETE! +++
Seite 4 von 444 Neuester Beitrag: 19.04.24 22:14 | ||||
Eröffnet am: | 23.02.07 08:18 | von: Spezial Brok. | Anzahl Beiträge: | 12.094 |
Neuester Beitrag: | 19.04.24 22:14 | von: michelangelo. | Leser gesamt: | 1.432.494 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 133 | |
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ist halt riskant aber das ist denke ich jedem bewusst
KLAGT NICHT, KÄMPFT !
Also ich will hier wirklich keinen belehren, aber einige Dinge sollten einfach mal wieder zurechtgerückt werden:
1) Walter Bau ist eine insolvente Firma, die seit 2003 keine Bilanzen mehr veröffentlicht hat. Es existieren zwar noch einige operative Unternehmensteile, aber diese sind m. E. niemals in der Lage, den nicht unerheblichen Schuldenberg der WalterBau auszugleichen bzw. sogar Werte für Aktionäre im Falle einer Abwicklung der verbliebenen Bereiche zu schaffen. Die Sahneschnitten des ehemaligen WalterBau-Konzerns wurden meines Wissens 2005 an die Strabag nach Österreich verkauft. Soviel zur grundlegenden Unternehmenssituation.
2) Die starken Schwankungen, denen die Aktie seit einiger Zeit unterliegt, rühren von m. E. nach doch eher fragwürdigen Zockereien her. Soviel ich weiß, existieren keine Nachrichten und auch keine "Rettungspläne", wie sie einige hier immer wieder aus ihren Fingern saugen. Wer hier mitzocken will, sollte Ahnung davon haben. Keinem Börsenneuling mit weniger als fünf Jahren Erfahrung auf ariva und speziell in den "Hot Stocks" würde ich je dazu raten. Außerdem sollte man grundlegend immer nur mit max. 10% seines gesamten frei verfügbaren Vermögens zocken bzw. spekulieren. Hat man also 100.000 auf der hohen Kante, so wären dies max. 10.000 - und dies beinhaltet, dass man bei Verlusten über 10.000 nicht mehr nachschießt, sondern die Segel streicht. Dann war's das halt...
3) Ob jetzt hier die alten Füchse die unerfahrenen Frischlinge abkochen oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist, dass es sich hier immer um "Hot Stocks" handelt (warum wohl der Name? Hat wohl doch was mit verbrannten Fingern zu tun, oder nicht?), und Zocken etwas ganz anderes als Investieren ist. Es handelt sich hier m. E. nie um Investitionen sondern eher um besseres Glücksspiel, ähnlich einer Pokerpartie. Wer das nicht begreift, hat schon verloren! Man kann zwar durch Können und Erfahrung einiges gut machen, aber letzten Endes vertraut man als Zocker doch immer mehr seinem "Lucky Star" als irgendeiner fundamentalen Begründung, die man zugrunde legen könnte. Dies ist meine eigene Erfahrung aus zahlreichen Zocks, oder besser Versuchen. Denn richtig abgeräumt habe ich auch nicht, auf lange Sicht. Man macht zwar mal die ein oder andere schnelle Mark aber büßt dafür fast genauso oft wieder viel ein. Mit solch einem Ansatz kann man, ganz wissenschaftlich betrachtet, auf lange Sicht nur verlieren - außer man hat mehr Glück als Verstand. Aber wer kann das von sich schon behaupten (auch nicht gerade ein Kompliment in den meisten Fällen, oder?), und vor allem schon im voraus wissen? Wenn man sich das mal genau überlegt, wird man wohl doch zu dem Schluss kommen, dass richtiges Investieren auf lange Sicht einfach mehr bringt. Die oberste Regel heißt hier nämlich nicht, so viel wie möglich zu gewinnen, sondern so wenig wie möglich zu verlieren. Jeder Verlust schadet enorm und ist nur schwer wieder aufzuholen. Richtiges Investieren orientiert sich daher vor allem an fundamentalen Unternehmensbewertungen und nicht an eventuellen Neuigkeiten, die dann doch nicht stimmen oder gar nicht existieren. Wer's lernen will, dem nenne ich ein einziges Buch: The Intelligent Investor (Benjamin Graham, 1949). Besorgt Euch aber die 2003er 4th revised edition, die ist m. E. die sinnvollste, um das ganze in die heutige Zeit zu übertragen.
Viel Erfolg und vor allem weniger Stress!
JoT
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Never argue with an idiot - they drag you down to their level and beat you with experience.
Normalerweise würde ich bei einer echten Investition in ein gesundes Unternehmen jedem raten, eine Verlustphase auszusitzen, wenn er das Geld für eine Weile abschreiben kann.
Unternehmensbeteiligungen sollte man sowieso eher langfristig sehen und planen. Aber hierbei hat es sich, wie Du selbst wohl auch schon gemerkt hast, eben nie um eine echte Investition gehandelt, sondern nur um einen Zock. Wenn der denn eben vorbei ist, dann kann es sehr lange dauern, bis die Bude mal wieder hochgezockt wird. Darauf würde ich nicht unbedingt hoffen, aber 2000 Scheine Verlust zu realisieren ist echt hart. Wenn Du mir (kann auch per Boardmail sein) mehr über Deine Vermögenssituation sagst, dann kann ich das ganze evtl. auch noch besser beurteilen. Aber der Verlust ist echt hoch für einen Zock - außer Du bist Millionär...
Gruß,
JoT
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Es gibt allerdings andere Firmen, die zwar bankrott gingen, aber immer noch über Vermögenswerte verfügen und diese nun im Zuge der Unternehmensabwicklung in Form von Dividenden an die verbliebenen Aktionäre auszahlen. Da fällt mir spontan eines ein, das eine Dividendenrendite von 50.7% aufweist; die Payout Ratio beträgt satte 548%. Der Kurs interessiert hier nur insofern, als er so niedrig wie möglich in Relation zu den verbliebenen Vermögenswerten sein sollte. Um einen Kursgewinn geht es hier eh nicht, sondern um einen "Dividendengewinn". Wie die Firma heisst, werde ich hier nicht jedem auf die Nase binden, ein bißchen Arbeit muss man halt schon selber investieren. Nur soviel: der zweitreichste Mensch der Welt hat sich Aktien der Firma erst Ende 2006 einverleibt. Viel Spaß beim Suchen... :P
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Das heißt Haselsteiner geht an die Börse. Rund 28 Mill. Aktien sollen lt. dpa in der heutigen "SZ des Saarlandes" zum Zeichnungspreis von über 40 Euro das Stück fast 1,5 MRD. Euro in die Kasse spülen. Am 19.10.2007 sollen die Stücke erstmals an der Börse gehandelt werden können. Haselsteiner hat nach meinem Infostand einmal über 50% der WTB-Aktien erworben, die will er doch wohl nicht vergammeln lassen.
Rückblick:
27.04.2007 | 19:18 | (Die Presse)
Der mit den Russen tanzt
Den Börsegang hat Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner in letzter Minute einfach abgeblasen. Der Coup eines Mannes, der sich nichts pfeift?
Investmentbanker sind in der Regel ziemlich abgebrüht. Muss man wohl auch sein, wenn man einen so stressigen Job hat, regelmäßig mit Millionen jongliert und phasenweise die Nachtruhe nur vom Hörensagen kennt. Trotzdem gab es diese Woche einige, die schlicht und einfach fassungslos waren. So etwas, sagten sie geschockt, so etwas hätten sie noch nie erlebt.
Etliche waren in den vergangenen Tagen in diverse Finanzmetropolen ausgeschwirrt, um betuchte Investoren von einer neuen, heißen österreichischen Aktie zu überzeugen. Am Mittwoch wurden sie kurzerhand zurück beordert. Einfach so. Der für den Donnerstag geplante Startschuss für den Börsegang des Baukonzerns Strabag war abgesagt worden.
„Wir haben wirklich unglaublich viel Arbeit in die Sache gesteckt“, stammelte ein Investmentbanker am Donnerstag. Dass Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner plötzlich den russischen Oligarchen Oleg Deripaska als neuen Konzern-Miteigentümer aus dem Ärmel zaubern würde – damit war ja wirklich nicht zu rechnen gewesen. Zumal in der Strabag selbst die Vorbereitungen für das Going Public auf Hochdruck gelaufen waren.
Hans Peter Haselsteiner hat die Sache trotzdem ganz einfach abgeblasen. Weil was Besseres daher gekommen ist, wie er sagt.
Jetzt sind die Investmentbanker natürlich schwer enttäuscht. Trotzdem fällt über Haselsteiner kein böses Wort. Da kann in Wiener Kreisen noch so geargwöhnt werden, dass Haselsteiner von den Russen schlicht und einfach zu dem Deal genötigt wurde. Oder dass er Probleme mit dem Börse-Prospekt gehabt habe. Mumpitz, sagen die Investmentbanker: Sie sehen die Episode als exzellentes Beispiel, um die zwei herausragenden Eigenschaften des 63-Jährigen zu veranschaulichen.
Erstens: Hans Peter Haselsteiner gilt als brillanter Unternehmer. Der Strabag-Boss hat den Ruf, eine unheimlich rasche Auffassungsgabe und ein stark ausgeprägtes unternehmerisches Gespür zu haben. „Russland ist für die Baubranche der Markt schlechthin“, sagt ein Investmentbanker. „Haselsteiner musste die Chance ergreifen, die ihm das Deripaska-Engagement bietet. Es war ein Super-Schachzug. Man kann ihm nur gratulieren.“
Zweitens: Hans Peter Haselsteiner ist ein beinharter Geschäftsmann. Andere hätten wahrscheinlich Skrupel, so mir-nichts-dir-nichts den größten österreichischen Börsegang abzusagen. Dem Image des Unternehmens und des Wiener Finanzplatzes ist so etwas ja nicht sonderlich zuträglich. Nicht so Haselsteiner. Er pfeift sich prinzipiell nichts. „Bei geschäftlichen Interessen kennt er keine Tabus“, heißt es in der Branche. Ein Konkurrent ätzte einmal, dass der Agnostiker Haselsteiner wohl auch beten würde, würde es das Geschäft erfordern.
Haselsteiner zieht sein Ding durch. Und zwar mit ordentlichem Tempo, bitteschön. Weil ungeduldig ist er auch. Und aufbrausend. Das bekommen nicht nur seine Manager in schöner Regelmäßigkeit zu spüren, der Strabag-Boss fährt auch Geschäftspartnern gut und gerne über den Mund. „Ich habe Ihnen nicht das Wort erteilt“, herrschte er einmal sein Vis-à-vis bei Verhandlungen an.
Von einem Hans Peter Haselsteiner lässt man sich so etwas gefallen. Ein Manager aus der Branche sagt warum: „Mit Porr-Chef Horst Pöchhacker ist es sicher angenehmer, ins Geschäft zu kommen weil er berechenbarer und gediegener ist. Wenn es aber um ein Projekt geht, um das gekämpft werden muss, mache ich das lieber mit Haselsteiner.“
Ohne ausgeprägter Kämpfernatur hätte Haselsteiner wohl auch kaum einen Konzern mit Europaformat zimmern können. Gut 30 Jahre hat er dafür gebraucht: In den frühen siebziger Jahren kam er als Steuerberater zur Kärntner Baufirma Isola & Lerchbaumer. Dann heiratete er Unternehmenstochter Ursula Lerchbaumer und übernahm kurze Zeit später das Ruder in der Firma nach dem Tod seines Schwiegervaters. Die atemberaubende Expansion im Zeitraffer: Haselsteiner macht aus der „kleinen Quetschn“ die Ilbau AG, übernimmt den Konkurrenten Soravia, gründet die Bauholding, schnupft die deutsche Strabag sowie die österreichische Era Bau auf. 2005 übernimmt er schließlich die insolvente deutsche Walter Bau – und avanciert zur Nummer fünf in Europa.
Diese Geschichte ist schon unzählige Male geschrieben worden – und Haselsteiner erzählt sie auch bereitwillig. Über die Probleme, die der familiäre Hintergrund mit sich bringt, hat er in der Öffentlichkeit hingegen nie ein Wort verloren. Dafür hat er gegenüber Freunden schon einmal angemerkt, dass er sich ein wenig Dankbarkeit der Gründer-Familie erwarten würde. Doch die scheint das eher umgekehrt zu sehen.
„Mörderisch eitel“ sei Haselsteiner halt, meint ein Bekannter. Was hätte ihn wohl sonst bewogen, seinerzeit für das Liberale Forum zu kandidieren? Auch seine Aktivitäten abseits der Strabag werden reihum als Eitelkeit interpretiert: „Haselsteiners Freund Günter Rhomberg ist Präsident der Bregenzer Festspiele“, erzählt einer. „Und jetzt ist Haselsteiner Präsident der Festspiele in Erl.“ Auch seine Kunstsammlung erinnere frappant an Karlheinz Essl – wenn auch als Schmalspur-Variante.
Eitelkeit ist es wohl auch, die Haselsteiner zu einem Mann voller Widersprüche macht – um es einmal höflich zu formulieren. In der Öffentlichkeit gibt sich der Freimaurer gerne als liberaler, locker-lässiger Typ. „In Wahrheit ist er stock-konservativ“, schmunzelt ein Freund. Haselsteiner erzählt gern über sein kleines, sparsames Auto, mit dem er das Auslangen findet. Dass er gleichzeitig mit einem Firmen-Jet herumdüst, ist offenbar eine zu vernachlässigende Tatsache. Bei so einem Flug soll er sich einmal in die Lektüre der Kronen Zeitung vertieft haben, erzählt ein Mitreisender. Als er sich beobachtet fühlte, zerknüllte er das Blatt demonstrativ mit den Worten „so ein Blödsinn“.
Dass er einst für das LIF im Nationalrat saß, ändert auch nichts daran, dass er sich mit Politikern aller Couleurs arrangieren kann – sofern es dem Geschäft nützt. Politisch ist er bestens vernetzt, flächendeckend. Sogar mit BZÖlern hat er eine Gesprächsbasis – etwa mit dem früheren BZÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach. Dessen Kabinettschef Christian Ebner holte sich Haselsteiner übrigens als Kommunikationschef in den Konzern.
Vor den letzten Nationalratswahlen tat er öffentlich kund, dass er die SPÖ zu wählen gedenke. Man darf davon ausgehen, dass Christian Konrad, Boss des Strabag-Miteigentümers Raiffeisen, darüber nicht sonderlich erbaut war. Aber wie gesagt: Haselsteiner pfeift sich nichts.
DIE NUMMER FÜNF
Der Baukonzern Strabag ist mit einem Umsatz von über zehn Mrd. Euro die Nummer fünf in Europa. Das Unternehmen ist vor allem in Deutschland und Osteuropa umtriebig. Russland wird als der am stärksten expandierende Markt des Konzerns bezeichnet.
Der russische Oligarch Oleg Deripaska soll da nachhelfen. Er erwirbt 30 Prozent der Strabag und pumpt eine Mrd. Euro in den Konzern. Je 35 Prozent gehören Haselsteiner und Raiffeisen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2007)
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