(Süd)zucker fürs Depot, ausgebombt und lecker
Aber das Nichtbedienen einer Anleihe dürfte Anleger kaum erfreuen und daher Auswirkungen auf das Rating haben. Und ein schlechteres Rating hätte Auswirkungen auf zukünftige Finanzierungskosten.
Nicht nur die nächsten 2 Geschäftsjahre werden vermutlich sehr schwer sein.
Auch die angekündigten - kostenmäßig noch nicht bezifferten - Restrukturierungsmaßnahmen dürften in die Millionen gehen. Das wird viel Geld kosten, da wird die Portokasse nicht reichen. Und die Finanzierungskosten würden bei verschlechtertem Rating gewiss nicht besser.
Es ist zur Zeit und bleibt bis auf weiteres spannend.
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Die Restrukturierungsaufwendungen innerhalb der nächsten Jahre können insgesamt 180 bis 220 Millionen Euro betragen, wovon rund 70 Prozent liquiditätswirksam sein werden.
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Die konkreten finanziellen Auswirkungen für das Geschäftsjahr 2018/19, unter anderem auch aus der Überprüfung der Werthaltigkeit des Goodwills, werden erst im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses ermittelt. Diese finanziellen Auswirkungen betreffen das Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen.
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Da steht ja - wie zu erwarten war - noch für das laufende Geschäftsjahr reichlich was an Sonderabschreibungen an.
Und warum demonstrieren die Gewerkschaften denn da vor der Südzucker-Zentrale?
Es gibt doch laut Merkel und ihrem Staatsfunk Fachkräftemangel in Deutschland?
Sollen sie doch vor den Parteizentralen von SPD, CDU und den Grüninnen demonstrieren, die wollen doch weniger Zucker im Essen oder etwa nicht?
Ich hoffe doch, dass SZ noch viel mehr Leute rausschmeißt. Sollen sie halt dann mit ihrem Harz-IV-Geld Tofu-Würstchen essen, ist doch richtig gesund, lach.
"Meine Meinung: Da die Abschreibungen auf den Goodwill bei der Kapitalflussrechnung hinzugerechnet werden, ist der Kupon für das nächste Jahr sicher. In der Investorenpäsentation vom 25.02. ab Seite 31 finden sich ein paar weitere Informationen... "
Fakt ist, dass wir auch bei der leichten Erholung regelmäßig Preise hatten, die im Jahresvergleich unter denen des Vorjahres lagen. Wenn man sich die Preise der Futures bis bin zu 10.2020 anschaut, ist für die nächsten zwei Jahre nicht mit kostendeckenden Preisen zu rechnen.
Hier ein Statement zur aktuellen Lage am Zuckermarkt ( Barchart - https://www.barchart.com/futures/quotes/SBK19/all-futures ) :
Sugar #11 Futures Market News and Commentary
Sugar Prices Close Lower on Weaker Crude and a Slide in the Brazilian Real Against the Dollar
by cmdtyNewswires - Fri Mar 1, 2:03PM CST
May NY world sugar #11 (SBK19) on Friday closed down -0.16 (-1.25%) and May ICE London white sugar (SWK19) closed down -3.60 (-1.03%). Sugar prices slid to 2-week lows Friday on weaker crude price and weakness in the Brazilian real against the dollar. Weaker crude prices are negative for ethanol and may prompt Brazils sugar mills to divert more case crushing toward sugar production rather than ethanol production, thus boosting sugar supplies. The Brazilian real dropped to a 5-week low against the dollar Friday, which encourages exports from Brazil's sugar producers. Sugar prices were already on the defensive after the Indian government Thursday said it plans to subsidize $1.5 billion of loans to Indian sugar mills and refiners, which will help boost Indian sugar production and global sugar supplies. Also, Safras & Mercado on Monday projected that 2019/20 sugar output in Brazil's Center-South, the country's biggest sugar-producing region, will climb by +5.7% to 28 MMT. A bullish factor is smaller sugar supplies from Brazil after Unica reported Tuesday that Center-South sugar production for the 2018/19 season through mid-Feb was down -26.45% y/y at 26.361 MMT, with the percentage of cane used for sugar dropping to 35.43% from 46.88% last year and the percentage of cane used for ethanol production climbing to 64.57% from 53.12% last year. In addition, strong demand for Brazil ethanol is positive after Unica reported on Wednesday that Brazil millers sold 926,847 liters of hydrous ethanol in the domestic market in the first half of Feb, up +51% y/y.Big Picture Sugar Market Factors: Bullish factors for sugar include (1) concern about smaller global production after Unica forecasted that Brazil's Center South 2018/19 sugar production will fall -28% y/y to 26 MMT, (2) increased demand from Indonesia, the world's largest sugar importer, after Indonesia's Sugar Refiners Association said refiners may import 3.2 MMT of raw sugar in 2019, up +5.3% y/y, and (3) stronger demand for Brazil's ethanol after Unica reported Brazil millers sold 1.83 billion liters of hydrous ethanol in the domestic market in Jan, up +32.5% y/y and a record volume for a January, which implies less Brazilian sugar production. Bearish factors include (1) ISO's forecast that global 2018/19 sugar production will rise +0.6% y/y to a record 185.2 MMT and that there will be a 2018/19 sugar surplus of 2.2 MMT (vs 2017/18's 7.3 MMT), (2) USDA's FAS forecast for 2018/19 sugar production in India, the world's second-largest sugar producer, to climb +5.3% y/y to a record 35.9 MMT, (3) the action by the Indian government to subsidize $1.5 billion of loans to Indian sugar mills and refiners, which will help boost Indian sugar production and global sugar supplies, and (4) record sugar output from Thailand, the world's fourth-largest sugar producer, after the Thailand Office of Cane and Sugar Board reported that Thailand 2017/18 sugar production rose to a record 14.47 MMT.
The International Sugar Organization is the unique intergovernmental body devoted to improving conditions on the world's sugar market through Debate, Analysis, Special Studies, Transparent Statistics, Seminars, Conferences and Workshops. The proactive attitude to include ethanol from sugar crops in our activities already in the mid-90s helped to promote the increasing role of biofuels in the future energy-mix worldwide.
The ISO is based in London, the 87 member states of the ISO represent (based on data for 2017):
87% of world sugar production - 67% of world sugar consumption -90% of world exports
- 41% of world imports
Und laut Barchart schätzt ISO die Lage wie folgt ein - durch den Google Übersetzer geschickt :
Die Prognose von ISO prognostiziert, dass die weltweite Zuckerproduktion für 2018/19 um 0,6% im Jahresvergleich auf einen Rekordwert von 185,2 Mio. t steigen wird und dass der Zuckerüberschuss für 2018/19 bei 2,2 Mio. t liegen wird (verglichen mit 7,3 Mio. t von 2017/18).
Demnach also auch 2018/2019 weltweit ein Überschuss bei der Zuckerproduktion.
bouvier hat den vierten teil seiner story veröffentlicht https://bouvier-investiert.net/meine-suedzucker-story-teil-4/
ich denke auch das es sjetzt langsam aufwerts geht bei sz
Zitat : "Der Futurepreis für Zucker im März 2020 steht bei 372 Euro je Tonne, was dann aber langsam nahe des Break-Even-Punktes für das Unternehmen sein sollte, ab dem die Profitabilität beginnt."
Diese Aussage enthält m.E. einen Fehler. Besagte 372 sind leider keine EURO, sondern US-$. Der Preis in EURO liegt z.Zt. bei ca. 327 je Tonne für den März 2020 Future.
Was die Grenze zur Profitabilität anbelangt, habe ich neuerlich irgendwo gelesen, dass sie deutlich über EURO 365 liegt. Genannte EURO 344/T wären somit zu niedrig. Diese Angabe allerdings ohne Gewähr, da ich die Quelle im Moment nicht mehr finde. Vielleicht kann jemand anders hierzu (wann beginnt die Profitabilität?) noch etwas ergänzen.
Die positiven Erwartungen schon für das kommende Geschäftsjahr 2019/2020 kann ich aus 2 Gründen nicht mittragen:
1. Vor dem Wegfall der Zuckermarktordnung Ende 2017 wurden große Expansionspläne verfolgt und mit vielen Rübenbauern wurden dreijährige Abnahmeverträge abgeschlossen. Diese laufen bis zum Ende der kommenden Kampagne und sind vermutlich der Grund dafür, dass die beiden deutschen Werke (möglicherweise auch die beiden französischen Werke) erst nach der kommenden Ernte - also erst in 2020 - geschlossen werden. In der Konsequenz heißt das, dass sich wesentliche Teile der erhofften Einsparungen erst mit entsprechender Verzögerung, also noch nicht im kommenden Geschäftsjahr, in voller Breite bemerkbar machen werden.
2. Der Zuckerpreis ist seit Anfang 2017 rückläufig. Im Zahlenwerk von Südzucker schlägt dies so richtig aber erst ab Q3 2018 durch. Der Grund dürfte darin liegen, dass der Zucker halt weit voraus per Termin gehandelt wird. Das bedeutet im Umkehrschluss doch, dass die grottigen Zuckerpreis aus der zweiten Jahreshälfte 2017 und aus 2018 erst im kommenden Geschäftsjahr so richtig negativ durchschlagen werden.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Bis dahin bin ich für 2019/2020 sehr skeptisch eingestellt, zumal ja dann auch die Restrukturierungskosten richtig ins Geld gehen werden.
Wie schon gesagt - es bleibt spannend. Spätestens Ende April, wenn die Zahlen und die neue Prognose auf den Tisch kommen, werden wir etwas schlauer sein.
PS :
Natürlich ist SÜDZUCKER nicht nur Zucker, sondern durch die vier Segmente breit aufgestellt.
Aber seit Q3 2018 reichen die Ergebnisbeiträge der anderen drei Segmente nicht aus, die Verluste im Zuckersegment zu kompensieren.
Dass hier SÜDZUCKER gegensteuert, nehme ich gerne positiv zur Kenntnis. Aber solange der Zuckerpreis nicht mitspielt - um das tut er zur Zeit nicht - , wird der Prozess zur Gesundung länger dauern als von vielen Anlegern erhofft.
Kann man nur warten bis der Anteil von Zucker nicht mehr das größte Gewicht hat…
Im Moment ca. 16 € und mit höchstwahrscheinlichen Abschreibungen auf die zu schließenden Werke kalkuliere ich schon mal mit Restbuchwert 12 €. Ich denke, dass SZ das alles in den Jahresabschluss packen wird und damit einen saftigen Verlust für 2018 ausweist. Wird natürlich bei Bekanntgabe von den Leerverkäufern medial ausgeschlachtet werden und ich rechne mit Minus 20 % Kursabschlag an einem Tag.
Das Eigenkapital der Aktionäre der SZ AG (= ohne Hybrid-EK und sonstige nicht beherrschende Anteile) beträgt 3.366 Millionen Euro; geteilt durch die Aktienstückzahl von 204,2 Millionen Stück ergibt einen Buchwert von 16,48 Euro zum 30.11.18!
Heute gegen 11.10 Uhr hiesiger Zeit kostete der Kontrakt 336,50 $/t (296,83 Euro); das waren 25,10 $/t (22,14 Euro) oder 6,9 % weniger als das am 20. Februar 2019 markierte Zwischenhoch. Gleichzeitig rutschte der Kurs für den Termin Mai 2019 auf Rohzucker an der New Yorker Börse um 9,7 % auf 12,12 cts/lb (235,69 Euro/t) ab.
Analysten begründeten die negative Entwicklung zuletzt mit verbesserten Witterungsbedingungen in wichtigen brasilianischen Zuckerrohranbaugebieten. Außerdem habe der brasilianische Real gegenüber dem Dollar kräftig abgewertet; in der Folge dürfte brasilianischer Zucker am Weltmarkt günstiger angeboten werden. Für Preisdruck sorgten auch rückläufige Rohölpreise, so dass die Erzeugung von Zucker profitabler wurde als die Ethanolproduktion.
Für Unterstützung dürfte indes die Ankündigung der indischen Regierung vom Mittwoch sorgen, den Ausbau der Ethanolproduktion im eigenen Land mit 33 Mrd INR (409,2 Mio Euro) zu unterstützen. In der Folge könnte die Zuckerproduktion Indiens tendenziell sinken. Im Vorfeld dieser Entscheidung hatten die professionellen Anleger an der Terminbörse in New York ihre Netto-Short-Position bei den Zuckerfutures verringert, also ihre „Wetten“ auf sinkende Kurse abgeschwächt.
AgE
Quelle :
https://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/..._article1552047773.html
ja das Segment "Spezialitäten" schon interessant … vor allem die TK Produkte …
im Geschäftsjahr 2017/2018 war ja das bereits ca. 1/3 vom Umsatz … nach meiner M. konzentriert sich der Markt zu sehr auf das Thema Zucker .. Klar sagt ja der Name "Südzucker" schon .. man sollte mal überlegen sich einen anderen Namen zuzulegen .. ;-)
Was die Restrukturierungen alles kosten und wie die erforderlichen Abschreibungen aussehen werden, wissen wir im Detail immer noch nicht - dies gilt auch für den damit einhergehenden Finanzierungsbedarf.
Für den kommenden Dienstag haben jetzt mal französische Zuckenrübenbauern ihren Protest in Mannheim angekündigt. Wird realistisch vermutlich nichts an den Schließungen ändern, aber es dauert halt alles noch. Vielleicht wird alles ja auch noch ein bisschen teurer.
Von daher kommt man gar nicht umhin, sich derzeit noch mit dem (Noch)Kernsegment Zucker zu beschäftigen, wie nachstehende Quartalszahlen verdeutlichen :
operatives Ergebnis Q3 2018 Segment Spezialitäten : + 42 Mio. € / Ausblick : gleichbleibend
operatives Ergebnis Q3 2018 Segment Zucker : - 85 Mio € / Ausblick : weiter abwärts
Natürlich kann man sich bemühen, dies zu übersehen (wie auch die Aktionärsstruktur) und sich auf andere Dinge konzentrieren. Firma umbenennen, Pizza bestellen, Zucker ignorieren und alles wird bestimmt bald gut.
finde ich schon recht seltsam, man betonte immer dass es zwei schwierige Übergangsjahre gibt, aber jetzt gehen denen als erstes die Nerven durch, was ich eigentlich von den Wettbewerbern erwartet hatte