Atomausstieg: "Überhaupt kein Problem"
#598 ja ecki das ist halt das Problem was Japan,Südkorea und auch China haben ,gigantischen Energiehunger und keine alternative ,ausser AKWs, diesen zu decken.Deswegen schrieb ich auch das sich in Japan kaum etwas ändern wird.
China investiert auch massiv in regenerative Energien. Aber klar: Die haben Engpass bei ihrem Wachstum.
Aber schreib nicht alternativlos. Dafür sind wir Menschen und haben den Kopf uns Sachen zu denken. Voll auf Kernkraft setzen kann eine Option sein, kann man sogar für richtig halten, aber es ist sicher nicht alternativlos. Man kann immer was anders machen.
Bundeskanzlerin Merkel: „Atomkraft nicht beherrschbar“
Donnerstag, 09.06.2011, 10:23
Bundeskanzlerin Merkel hat die geplante Energiewende im Bundestag mit dem Atom-Unglück in Fukushima begründet. Sie rief Bürger und Parteien auf, beim notwendigen Netzausbau mitzuziehen.
Die Ereignisse seien ein Einschnitt für die Welt, aber auch „ein Einschnitt für mich ganz persönlich“, betonte die Kanzlerin. Das habe die Bewertung des Restrisikos der Kernenergie verändert. Deshalb müsse die Politik umsteuern. Sie warb für das Gesetzespaket, das vom Bundeskabinett am Montag auf den Weg gebracht worden war und über das die Abgeordneten im Anschluss beraten wollten.
„Ich habe für mich eine neue Bewertung vorgenommen“, sagte die gelernte Physikerin. Es gehe um die Verlässlichkeit von Risikoannahmen und Wahrscheinlichkeitsanalysen. Selbst in einem Hochtechnologieland wie Japan seien die Risiken der Kernenergie nicht beherrschbar. „Fukushima hat meine Haltung zur Kernenergie verändert“, sagte Merkel. Acht Kernkraftwerke sollen als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima sofort stillgelegt werden. Die weiteren neun Anlagen sollen schrittweise von 2015 bis Ende 2022 vom Netz gehen. Bisher hatte Atomstrom einen Anteil von rund 22 Prozent an der Stromproduktion in Deutschland.
Kein Blackout wegen Energiewende
Merkel sagte in ihrer Regierungserklärung weiter, dass es trotz des geplanten Atomausstiegs nicht zu einem Blackout bei der Stromversorgung kommen werde. Sie stehe persönlich dafür ein. usw. usf....
Mit dieser Argumentationslinie musste man früher Atomkraft schlucken und sich jetzt eben Hochspannungstrassen reinwürgen lassen, da hat sich nix geändert.
Korrekter wärs zu sagen: die sind gegen alles was man den Leuen als "alternativlos" auf den Kopf wirft: dann schon.
Aber die verspätete Diskussion um Stuttgart 21 hat ja gezeigt was da sogar noch für Sachverstand ins Spiel kommen kann, wenn man die Leute die "dagegen" sind mal ernsthaft nach alternativen Meinungen fragt! So wirds auch beim Netzausbau laufen müssen, und dann kommt auch das optimale Ergebnis raus.
Stromleitungen kann man hässlich oberirdisch führen oder teuer unterirdisch, muss man abwägen. Pumpspeicher wird man bauen müssen, aber dass man im einzelnen mit einem überdimensionalen Ding den Schwarzwälder Schluchsee verbetonieren muss, folgt daraus noch nicht zwingend; denn vielleicht geht es auch anders...ja das ist mühsam. Wieder nicht durchregieren, Mist.
Atomausstieg
NRW-Regierung bringt neuen Zeitplan ins Gespräch
Von Barbara Schmid, Düsseldorf
Ausstieg ja, aber bitte ein bisschen flotter: Die rot-grünen Länderregierungen wollen den Abschied von der Atomenergie beschleunigen. Aus NRW kommt der Vorschlag, den von Schwarz-Gelb vorgelegten Zeitplan zu straffen - das letzte Kraftwerk soll schon 2021 vom Netz.
Düsseldorf - SPD- und Grün-regierten Ländern geht der von der Bundesregierung vorgesehene Atomausstieg nicht schnell genug. Sie kritisieren vor allem die geplante Abschaltung von sechs Atommeilern erst in den Jahren 2021 und 2022. Auf Initiative von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Grüne) berät heute der Umweltausschuss des Bundesrates einen neuen sehr konkreten Ausstiegsplan, der SPIEGEL ONLINE vorliegt. Die Abschaltung von insgesamt neun Kernkraftwerken soll danach gestaffelt in den Jahren 2014 bis 2021 erfolgen.
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Darum fordert NRW die schrittweise Abschaltung - und zwar zum Stichtag nach 32 Jahren Laufzeit. Nach Ablauf dieser Zeitspanne, so der Gesetzentwurf, liege "aufgrund der Amortisation der Investition ein entschädigungspflichtiger Eingriff in eine geschützte Eigentumsposition nicht mehr vor". Damit entfalle auch die Entschädigung für die Betreiber von Atomkraftwerken.
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,767658,00.html
Ich sehe es auch als Schwierig an, 6 AKWs innerhalb eines Jahres 2021/22 runter zu fahren. Ersatzkapazitäten werden auch kontinuierlich geschaffen und nicht 1:1 auf Termin.
Mit "weiter so" klappt die Energiewende nicht und dann wäre man auf den französischen Atomstrom angewiesen.
Ich will nicht "weiter so".
Übrigens hat Frau Merkel durchaus einiges sehr richtiges gesagt. Und sei will auch nicht auf die Franzosen setzen. Es bleibt genügend Platz für den Streit um den richtigen Weg. 6 AKWs fast gleichzeitig abschalten wird 2022 noch mehr Stress im Netz auslösen wie aktuell. Und das muss man nicht absichtlich herauf beschwören.
Dieser Störfall in Japan, in einem Land wo die Sicherheitsbedingungen sträflich vernachtlässigt wurden, soll da jetzt sooo wichtig sein?
Dieser Störfall wäre so bei uns nicht passiert- weil die Werke bei uns anders konstruiert werden.
Aber noch nicht mal in die Gefahr wäre man in deutdchland gekommen, weil es bei uns weder Erbeben noch diese Überflutungen gibt.
Eine sinniges agieren wäre gewesen, "wir wissen das Atomkraft gefährlich sein kann, und wir wollen dauerhaft da raus"........und dann beraten wie und wann das geht und auf jeden Fall aber noch für eine Reserve sorgen, so,dass man notfalls die Atomkraftwerke wieder interim zuschalten kann.
Mir ist auch die idee gekommen, jede Stromeinheit aus Atomkraft jedes Jahr immer höher zu besteuern. Also statt dieser Brennstäbeabgabe.
So, dass man schon etwa ab 2016 so viel Steuern darauf erhebt, dass Kernkraft auf jedeen Fall soviel kostet wie Energie aus Kohle -und Wasserkraftwerke.
Und ab ca 2019 soviel wie der Mix aller Energie
und schliesslich ab 2020/2021 soviel wie alternative Energie!
So stellt man sicher, dass die Stromproduzenten diese Atomenergei nur noch ganz zur Not nutzen, eben weil alle anderen Energien ja dann preiswerter sind .
Auf jeden Fall ist es nichdt machbar, jetzt schlüssig festzulegen, wann welche Werke geschlossen werden, ohne zu wissen, wie schnell man mit alternariven Energien rechnen kann.
Für weniger als 2 % des Stromanteils geben wir jetzt jedes jahr über 4 mrd aus, was sogar bis auf 7 Mrd steigen kann- für die Photovoltaik. 50% aller dieser Anlagen weltweit stehen in Deutschland. Über die Hälfte davon wurden importiert.. und die Grünen reden von neuen Industrien......
Deswegen bietet es keine Sicherheit, wenn die deutschen Ingenieure genauso reden wie die japanischen Kollegen zuvor.
Nur, jetzt so zu tun, als wenn man nach dem Japanvorfall weiss, wie gefährlich Atomenergie ist, ist doch geheuchelt!
Also diese Entscheidungen jetzt, hätte man so auch, mit gleichem Wissen von Gefahren und Sicherheiten, vor 5 Monaten oder in 1 Jahr, treffen können!
Es gibt keinen Grund warum Japan ein sinnvoller Anlase sein soll, ein Grund ist das bestimmt nicht!
Kann Frankreichs Stromquelle versiegen?
Frankreichs Energieminister Besson ist sauer: Weil Deutschland den Atomausstieg ohne Rücksprache mit den Nachbarn beschlossen hat, drängte er auf ein Sondertreffen auf europäischer Ebene. Doch daraus wurde nichts. Nun redet Besson zunächst einmal mit der französischen Atomlobby.
Von Christian Wöß, BR-Hörfunkstudio Paris
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Zur Vorsicht haben die Franzosen auch allen Grund. Jahrelang haben französische Regierungen, egal ob links oder rechts, ihren Landsleuten erklärt: Unsere vielen Atomkraftwerke machen uns unabhängig von unseren Nachbarn. Doch nun müssen sie einräumen, dass Deutschland im vergangenen Jahr mehr Strom nach Frankreich geliefert hat als umgekehrt; die Anbieter selbst bestätigen das. Die Vorsicht des Ministers ist also nicht unbegründet.
Hoffen auf Regen
"Der sofortige Stopp der sieben Atomkraftwerke kostet Deutschland rund zehn Prozent seiner Stromproduktion", sagt Besson. "Deutschland kann also nicht mehr so viel exportieren wie bisher." Schon im Sommer könnte Frankreich das zu spüren bekommen.
Die Trockenheit der vergangenen Monate gab bereits einen Vorgeschmack. Weil es wochenlang nicht regnete, produzierten die Wasserkraftwerke weniger als sonst, und das Kühlwasser für die 58 französischen Atomkraftwerke wurde knapp. "Wenn sich die Trockenheit im Sommer fortsetzt, und wenn dazu noch Produktionsausfälle bei den Deutschen kommen, dann könnte es für uns eng werden", mahnt Besson.
Wenigstens den link nachgereicht.
Grüne Parteichefin Cécile Duflot: "Der deutsche Atomausstieg ist für uns eine sehr gute Nachricht. Es zeigt, dass es möglich ist. Atomausstieg und Energiewende - beides ist auch in Frankreich möglich. Und ich hoffe, dass wir es machen." Immer mehr Franzosen denken ähnlich: Unmittelbar nach Fukushima war jeder Zweite für einen Atomausstieg. Heute sind es schon zwei von drei. Die Zahl der Kernkraftgegner nimmt zu.
Noch tun sich die großen Parteien schwer mit der Ausstiegsforderung. Selbst die Sozialisten haben in ihr Präsidentschafts-Programm nur geschrieben, dass sie die Abhängigkeit von Kernenergie und Öl reduzieren wollen.
Berlusconi gesteht Niederlage ein
Silvio Berlusconis Regierung hat alles unternommen, um das Anti-AKW-Referendum zu verhindern. Noch vor Schliessung der Wahllokale trat Berlusconi vor die Medien und gestand eine schmerzhafte Niederlage ein.
Obwohl die Wahllokale noch offen sind, gibt der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi bereits seine Niederlage bei dem Anti-Atom-Referendum in Italien zu. «Aufgrund eines Beschlusses des italienischen Volkes, der sich in diesen Stunden konkretisiert, müssen wir uns von der Aussicht verabschieden, in Italien Atomkraftwerke zu bauen, und müssen uns ganz um erneuerbare Energien bemühen», sagte Berlusconi am heute Nachmittag bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanyahu in Rom.
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http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/...lage-ein/story/21334058
Da lob ich mir doch Frau Merkel, die Einsicht zeigt und nicht nur durch Volksabstimmung gezwingen auf EE setzen muss.
http://www.sueddeutsche.de/politik/...-sich-gegen-atomkraft-1.1108006
Angeblich seien ja nur deutsche gegen AKWs.....
Versteckte Risiken
Autor: Johnny Erling|18:29.
Chinesischer Experte warnt vor Ausbau der Atomenergie
Eine politische Diskussion über Atomkraft findet in China bislang nicht statt. Doch ein prominenter Wissenschaftler warnt vor unterschätzten Risiken und verschleierten Kosten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich für den Ausstieg aus der Atomenergie gegen Kritik in Europa wehren muss, erhält Schützenhilfe – ausgerechnet aus China. ....
Doch nun meldet der prominente Nuklearphysiker He Zuoxiu erstmals Zweifel an. „Wir müssen weg vom extensiven Ausbau der Atomenergie“, sagt He im Gespräch mit der „Welt“: Die Ziele von Pekings Energieplanern müssten auf den Prüfstand: „Sie gehen nicht nur naiv mit den Risiken der Atomanlagen um, sondern unterschätzen die in Wirklichkeit exorbitanten Kosten des Atomstroms.“
Der zum „Wissenschaftsrat“ auf Lebenszeit ernannte, heute 83-jährige Grundlagenforscher arbeitete zwischen 1960 und 1964 an der Entwicklung der Atom- und Wasserstoffbombe Chinas mit. Seine im Wissenschaftsblatt „Science Times“ veröffentlichte Kritik an Pekings „Großem Sprung in die Atomenergie“ kommt in einem Moment, wo die Strom- und Energiekonzerne des Landes zur alten Tagesordnung zurückkehren wollen. Hes Thesen, die von vielen seiner Kollegen begrüßt wurden, haben Wirbel ausgelöst.
Kernkraftwerke sind auf Erdbeben nicht vorbereitet
Woher soll in einer Dürreregion Kühlwasser kommen?
Uran-Vorräte dürften schon bald knapp werden
"Deutsche stehen für Trend in weltweiter Entwicklung"
http://www.welt.de/politik/ausland/...vor-Ausbau-der-Atomenergie.html
Gibt es irgendein Land, das vorhandene AKWs jetzt im Schnellverfahren abschaltet außer Deutschland? Nicht mal die Japaner haben einen Schnellausstieg eingeleitet. Komisch, oder?
Und weil sie deshalb laufend mit Strombeschränkungen und -Rationierungen kämpfen und weil jetzt die Stromintensive Klimaanlagenzeit erst losgeht, sollen jetzt doch wieder ein paar von den Schrottreaktoren hochgefahren werden, weil man hofft, das nicht sofort wieder so ein Erdbeben mit Tsunami kommt.
Also: Japan ist aktuell sehr viel massiver ausgestiegen als Deutschland. Wie kann man nur so ohne jede Faktenbasis daherschreiben?