Antizykliker-Thread - v2.0
Du meinst, dass die Korrektur mit der US-Amis an der Spitze beginnt durch zu sein.
Mike:
Du meinst, dass wir einen bullische Verschärfung bekommen... Und dann kracht es später?
Nein - Du meinst, dass wie im Januar das Seniment abkippt - und trotzdem die Kurse durchstarten...
Ob das nun für den Aktienmarkt relevant ist weiß ich zwar nicht aber zwei drei Worte sind da immer ganz hilfreich wenn man solche Bildchen postet.
Richtig ist dass die Amis ihr Korrektursoll erfüllt haben.
Nicht gut ist, dass die Deutschen ihr Soll von "Amikorrektur x 1,5" nicht erfüllt haben.
Zudem sind AAII und Euwax noch nicht bullisch zu interpretieren.
Insofern muss man noch prozyklisch von weiter runter ausgehen.
Nachrichtentechnisch scheint das Fiscal Cliff ein Nonevent zu sein. Eine Einigung bis Weihnachten ist ME da eingepreist und es wird definitiv nicht anders kommen - damit liegt das Überraschungspotenzial auf der Downseite. Nacher Osten muss ich nicht erwähnen, außerdem schlagen die AL-Zahlen und Einzelhandelsdaten US ins Kontor. Uppotenzial seh ich da zur Zeit wenig, ledigleich aus einem bärischen Sentiment begründet. Was zwar vorhanden ist aber wie fill andeutete noch nicht audgeprägt und offensiv genug.
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Was soll es bedeuten?
Also kommt wohl nächste Woche. Oder übernächste.
Einen mittelfristigen Positionstrader sollten solche Up-Korrekturen aber nicht interessieren, wichtig ist, ob die übergeordenete Korrektur beendet ist. Und da hilft dir die Williams-Birne eben nicht viel, es ist ein nachlaufender CT-Indikator. Siehst du schon am Chart, dass selbst das eintauchen in den unteren Bereich noch lange keinen Frühling macht, die Kurse können dann noch locker 2-3 Monate unten kleben.
Dass der VIX nicht hochgeht macht die Sache nur noch schlimmer, es zeigt nämlich dass sich der Markt noch nicht ausgekotzt hat. Vermutlich weil eben alle davon ausgehen, dass es stündlich wieder voll hoch geht und das alles nur ein Unfall war, selbst die CTler.
Fazit: Sowohl SA als auch CT sprechen für eine Fortsetzung des Downmoves, sogar für eine anstehende Beeschleunigung - evtl. nach einer kurzen Gegenwehr der Bullen nächste Woche.
- Jede wichtige Korrektur bedarf eines Up-Spikes in der Vola um gesund beendet zu werden.
- Der Absolutwert des Spikes ändert sich im Verlauf einer Hausse/Baisse und ist daher uninteressant; der relative Wert gemessen vom Ausgangspunkt ist aber fast immer gleich.
- Im Moment scheint etwa 1/3 des notwendigen Spikes abgearbeitet worden zu sein.
Der Spike entsteht natürlich durch panikartige Umschichtungen bei Optionen und Derivaten, weil die der Vdax die implizierte Vola von Optionen darstellt. Umgangssprachlich kann man sagen: Das Sentiment kotzt sich im Spike aus.
Grund ist, dass sich zumindest in der Hausse immer hervoragende und sehr eindeutige Signale für Long im Sentiment finden lassen. Geht es schief (was nur einige Prozent Unsicherheit bedeutet), dann sitzt man es einfach aus.
NDX sieht ähnlich oder sogar einen Tick besser aus http://profichart.boerse-go.de/chart/1140587
Also doch Jahresendrally ;)
Hast du irgendwie das Gefühl, es wimmelt in der Presse und bei Ariva von Bären? Vergleich mal das zaghafte Bärengesäusel mit dem Bärengebrüll im Sommer.
Also entweder wir sind schon in der Megahausse, wo es keine Bären mehr gibt und jede 10%-Korrektur ein Kauf-Dip oder wir sind noch lange nicht durch.
Mir jedenfalls fehlt das Umkehrsignal in den Indikatoren UND das Bärengebrüll auf Ariva.
Dass der VIX nicht steigt kann übrigens auch daran liegen, dass der BT als Leaderthread tot ist. Die Shorties sind nun reichlich orientierungslos ;-) Im Ernst: Letzteres kann man bei Ariva gut lesen, es war bislang kaum einer beim Downmove dabei.
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vix hat nix mit bt zu tun - damit bt auswirkungen hätte müstten dort optionen auf gekauft werden - aber manchmal bin ich mir noch nicht mal sicher ob die überhaupt weas machen ausser reden
das ist der klare vorteil des vix - dort werden eben auch reale umsätze abgebildet nicht nur geschwafel und meinungen
erst als ein grob ein halb der abwärtsstrecke hinter uns lag fingen sie an sie als toreversal wahrzunehmen - dabei ist z zt nicht ausgeacht dass es ein down gibt (in der presse) da hast du recht - aber obere ziele werden schon länger nicht mehr diskutiert
was den unterschied macht: schlagezeilen verkünden mögliche weitere kursrutsche - liest man dann aber die artikel dazu sind sie noch nicht überzeugt - genau das ist die gefahr einer gegenbewegung - leute die von down nicht überzeugt werden mutieren im sentiment schnell zu wiedergekehrten überzeugten bullen
tritt DAS ein - werden wir nach einem retrace rutschen
ich glaube wir sind in einer phase abseits von ct - in der weichen gestellt werden - es gilt nun genau hinzugucken
dies sagt euwax wie vix - ggf sind wir bereits dienstag abend schlauer
Es ist ME äußerst affig, einen Bärenmarkt nach -x% vom Top (meist 20%) zu "definieren" und/oder umgekehrt zu folgern "WEIL wir keinen Bärenmarkt haben DARF der Dax nicht mehr als x% fallen".
Jede Korrektur verläuft anderes. War der Crash 1998 mit -40% im Dax ein Bärenmarkt? Wohl kaum. Ein Bärenmarkt ist, wenn das nächste Top signifikant tiefer als 7450 liegt. Kann man also erst Anfang 2013 entscheiden, vielleicht noch später.
Und ich denke, ich habe mir folgende Interpretation ausgedacht:
Diese basiert auf alten Überlegungen, wie sie in #5747 wiederholt skizziert wurden:
http://www.ariva.de/forum/...-Thread-v2-0-432583?page=229#jumppos5749
Ich wiederhole:
Ich habe meine Zweifel, ob die Chartanalyse des DAX funktioniert, wenn am Nachmittag die Wallstreet öffnet und den Dackel DAX vor oder hinter sich herzieht oder schiebt und nicht auf fein ziselierte Linien achtet.
Irgendwer antwortet, dass das dem Chartkucker egal sei – Charttechnik würde ja funktionieren…
Warum ist das so?
Weil durch ein fixes Internet die Welt synchronisiert wird – nicht ganz, ich glaube wir hängen bei Liveschaltungen drei Sekunden hinter den USA, aber das ist auch alles. Und wir haben gleich gedacht/gefühlt, wie die Leute in Amiland.
Dann kam aber die Immobilienkrise und der Sturz in die Tiefe und auch die börsenmäßige Erholung – beides ging synchron: Im Ergebnis stehen Deutschland und die USA jetzt komplett unterschiedlich da: Wirtschaftlich und auch politisch – man stelle sich vor, der Bundeskanzler würde direkt gewählt…
Deutschland ist etwas entspannter geworden mit der Krise umzugehen – erstens geht der Kopf nicht ab werden viele sagen, zweitens hat die Führung Wort gehalten.
EXKURS
Zu Beginn der Immobilienkrise hat meine Freundin den Job im Top-Management übernommen und wir sprachen viel, wie sie die Ergebnisse und den Ausblick der versammelten Belegschaft (zusammen knapp 800 nur am Hauptsitz) darstellen solle. Ich riet ihr eine Klaus‘sche Blut- und Tränenrede zu halten – sie wollte das etwas optimistischer darstellen. Die Storyline der Rede ist eingängig: Wir wissen nicht, wie tief wir in die Krise rutschen werden, wir wissen nicht, wann sie zu Ende ist – aber wir wissen, dass wir aus der Krise gestärkt herauskommen wollen. Und „wir“ bedeutet wir alle – wir werden alle an Bord behalten, es werden Überstundenkontos abgebaut, neue Überstunden werden verboten, wir nutzen die Möglichkeit zur Kurzarbeit, wir werden auch über Abteilungsgrenzen hinweg Versetzungen anordnen, wer unbezahlten Urlaub will, sein Haus mal umzubauen – bitte – aber wir wollen alle behalten, denn wenn wir aus der Krise rauskommen, brauchen wir jeden mit seiner Fähigkeit!
EXKURS ENDE
Und einige Zeit später hat sich diese Strategie ausgezahlt, die Leute werden entspannter, wenn sie „Krise“ hören.
Wie hingegen anders die Situation und deren Wahrnehmung in den USA – Sandy, Fiscal Cliff, der zermürbende Wahlkampf, die vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit, die allgegenwärtige Wahrnehmung der Götterdämmerung dieser überdehnten Weltmacht.
Ich folgere daraus, dass die USA schon erheblich weiter im Sentimentzyklus sind, wie wir; isoliert betrachtet, sind die USA, wie Fill sagt, schon in der Phase des Zweifelns, während wir noch auf dem hohen Roß sitzen. Und die Asiaten sind noch viel weiter.
Hier könnte man eine globale, komperative Sentimentuntersuchung in Auftrag geben.
Spannend ist, wie sich diese „sentimentale“ Phasenverschiebung insgesamt auf die Börsenentwicklung auswirken – harte Börsenzahlen sind global enger verknüpft, als psychologentantige Sentimentwerte.
Vor diesen Hintergrund bin ich froh, dass ich den dicken Batzen Short KOs sauber im Gewinn habe entsorgen können. Egal wie divergent die drei Damen hier sind, wenn einem eine Position nicht mehr gefällt, wird jeder zustimmen, dass man sie verkaufen soll.