FPH - Wer 2-3 Jahre Zeit hat sollte rein
Da verabschiedet sich ein IR-Chef und schreibt deswegen eine Rundmail an seine Aktionäre, um sich im Guten zu verabschieden und FP weiter Erfolg zu wünschen und ab Februar Aktionär zu werden. Wenn du da irgendwas negatives unterstellst (anders kann ich mir deinen Unterton nicht erklären), müsste es dafür doch irgendeinen Ansatz geben, den es hier in der Mail nicht ansatzweise gibt. Wenn der ein Problem mit seinem Weggang hätte, hätte er ein paar der positiven Kommentare einfach weggelassen, gerade das mit der Tatsache, dass er Aktionär werden kann und will.
Aber die ganze Diskussion versteh ich nicht, da es wie gesagt nur ein IR-Chef ist, der sich ganz normal (wie man das so macht) verabschiedet.
Wo ich da zustimme ist, das die FPH in der Herstellung, Wartung, und der Versorgung ihrer Frankiermaschinen mit Folgeprodukten eine deutsche IngenieursKunst liefert und zurecht erfolgreich verkauft. Diesen Unternehmensbereich zu optimieren und für die Zukunft neu/besser auszurichten finde ich sehr richtig.
Habe überlegt, was mich denn zurückhielt vom o.g. Einstieg. Das war einmal dass ich die Möglichkeit eines weiteren Kursrückgangs in Betracht zog (es fielen da ja quasi alle Werte ...), und zum anderen war es meine Erfahrung, dass bei FPH noch immer etwas Unerwartetes auftauchte, das die Gewinne aus dem funktionierenden Frankiermaschinen-Geschäftsbereich wieder auffraß.
Was könnte das den nun/aktuell sein, fragte ich mich noch gestern abend ...? Da dachte ich an die Invests/Engagements von FPH im Zusammenhang mit dem IoT-Themen, und an Abschreibungen daraus in der Zukunft wenn diese nicht 'funzen' sollten. (Früher gabs da einmal das vielversprechende Thema 'rechtssichere Email'/Mentana Claimsoft bei der FPH, und heute spricht keiner mehr davon) Ich bin halt sehr skeptisch, dass derartige Hightech-Themen wie IoT bzw. IoT-Sicherheit bei FPH richtig plaziert sind. Meine doch, da gibts andere Profis.
Insofern ... und bei der neuerlichen Beteiligung, an einem Start-Up (Juconn GmbH, siehe news von heute), ...
Juconn: https://www.juconn.com/about
Was die machen: https://www.munich-startup.de/35356/7-fragen-juconn/
Hier (https://www.f6s.com/juconnsolutionsgmbh) werden zur Series A 15 Mio pre-money-valuation angezeigt. Zumindest ein Anhaltspunkt, aber ansonsten findet man echt nicht viel über die eine Firma mit Bewertung im "zweistelligen Millionenbereich".
Dieses anorganische Wachstum will man vor allem in deren Kernmärkten USA und Mitteleuropa voran treiben und dafür regionale Randbereiche (besonders wenn sie wenig Ertrag bringen) kürzen.
Was ich aus deren News nicht ganz rauslesen kann, ist die Frage, ob sie den größten Bereich Mail Solutions nun eigentlich eher fördern wollen oder durch dessen Rückgang aufgrund des Rückgangs im Briefvolumen eher durch Investitionen in digitale Inhalte (auch da teils anorganisch) vorantreiben wollen.
na ja, insgesamt scheint mir FP aber vor zwei Jahren das Richtige eingeleitet zu haben, mit dem Unterschied, dass FP die deutlich besseren Bilanzdaten als Neopost hat und daher für diese Investitionen die Kapitalallokation nicht für die Aktionäre verschlechtern muss. Liegt natürlich auch daran, dass FP bisher kein wirklicher Dividendentitel war, während das bei Neopost das große (fast einzige) Kaufargument war. Wenn FP also sein Gewinnniveau vor der Investitionsphase ab 2019 wieder erreicht und 2020 deutlich überbietet, wird FP sicherlich auch Dividendenrendite von 5% und mehr (bei jetzigem Kurs) haben. … Und wenn ich die News bei Neopost so lese, kommt ja vielleicht sogar Übernahmefantasie bei FP in die Diskussion, wobei ich nicht weiß, ob das Kartellamt da mitmacht. Zumindest in Deutschland hätte Neopost dann fast eine Monopolstellung. Vielleicht könnte man das aber durch Ausgliederung des Deutschlandgeschäfts oder irgendwie anders lösen.
Neopost ist für mich jedenfalls keine Sünde wert, hauptsächlich aufgrund derer katastrophalen Bilanz mit enorm viel Goodwill und Schulden. Dagegen ist FP geradezu paradiesisch bilanziert.
Schade, dass ich heute nicht auf den Investorentag gehen kann. Bekomme gleich Besuch von einem alten Freund aus Australien, den ich lange nicht gesehen habe. Vielleicht kann ja jemand anders berichten, der in Berlin vor Ort ist.
Die Angabe zu Juconn über eine Bewertung im 2-stelligen Millionenbereich für dieses Start-up hat mich dazu veranlasst.
Diese 15 Prozent sollen nur 4.903 € sein. Das wäre ziemlich lächerlich.... Allerdings die Firma an sich und evtl. Synergien sind nicht schlecht. Einfach meinen Artikel lesen und Versuchers..
Das ist vergleichbar mit dem Grundkapital einer AG.
Wenn FP mit den Gesellschaftern von Juconn einen Unternehmenswert von 10 Mio € schätzt, dann hat man sich also bei 15% Beteiligung 1,5 Mio € investiert. Das Stammkapital steigt dementsprechend um 4903 €.
Wenn Juconn eine AG wäre, würde man bei 10 Mio € Unternehmenswert also aktuell einen Aktienkurs von 305 € haben (10 Mio / 32680 €).
Ob man wirklich 10 Mio wert ist, kann ich dir natürlich nicht sagen, aber das Stammkapital spricht erstmal nicht dagegen.
https://www.f6s.com/juconnsolutionsgmbh
Ich schätze mal grob über den Daumen wird FP wohl zwischen 2 und 3 Millionen für den 15% Anteil an Juconn hingelegt haben.
Der an Anteil am Stammkapital ist da nehme ich an nur eine rechtliche Formalie.
(Ich sah falscherweise nicht, dass FPH 15% des geschätzten Unternehmenswertes bezahlte für den 15%-Anteil an dem Start-up, wobei dieser Unternehmenswert sich im 2-stelligen Millionenbereich bewegen soll)
Die Anteile wurden also nicht von den Gesellschaftern gekauft, sondern durch Stammkapitalerhöhung bei der Juconn.
Der Differenzbetrag zwischen tatsächlichem Kaufpreis für die 15% und der Erhöhung des Stammkapitals (die 4.903 EUR) wird entsprechend in die Kapitalrücklage der Juconn verbucht.
Hier mal ein Beispiel, wie es auch bei FP/Juconn abgelaufen sein dürfte.
http://www.schwerd.info/gmbh/venture-capital-fuer-gmbh/1427/
Die FPH könnte den Aktionären/Interessenten statt '2-stelliger Millionenbereich' diesen Bereich etwas näher bezeichnen, zB mit unterer, oder mittlerer, oder oberer 2-stelliger Millionenbereich. Finde ich jedenfalls.
Aber jetzt mal sehen obs Infos gibt vom Investors' Day;
Ich würde auch von 2,5 Mio € für die 15% ausgehen. Genau werden wir es dann wohl im Q1-Bericht in der Kapitalflussrechnung und Konzernanhang sehen.
Zunächst muss ich sagen, dass diesmal die Veranstaltung angenehm sachlich ablief und die z.T. schon peinlich wirkenden "Show-Einlagen" der letzten Veranstaltungen ausblieben. Wenn ich schätzen müßte, dann waren so rund 50 Teilnehmer anwesend, darunter Investoren aus Spanien und den USA. Es haben auch eine ganze Reihe von Analysten wie z.B. Norbert Kalliwoda oder Thomas Schießle teilgenommen. Die ganze Veranstaltung wurde komplett auf englisch geführt.
An Produkten wurde die gerade erst neu fertiggestellte Post Base Vision präsentiert, die gerade die Zulassungstests in den Staaten durchläuft und dort Mitte des Jahres als erstes eingeführt wird. Neben vielen Verbesserungen in der Bedienung, wurde auch der in die Tintenpatrone intergrierte Druckkopf mit den Sicherheitschip verändert. Hier setzt man jetzt nicht mehr auf HP. Die alten Patronen wurden wohl z.T. in China schon kopiert, da man dort Wege gefunden hatte, die Sicherungen zu umgehen. Da FP vor allem an der Tinte verdient, ein wichtiger Schritt, auch wenn man vor allem das bessere Druckbild in der Vorgrund schob. ;)
Das neue Portal wird jetzt zeitnah in einer ganzen Reihe von Ländern freigeschaltet, was zum einen einen deutlich besseren Kundenservice bietet, da dort der Zustand der einzelnen Frankiermaschinen des Unternehmens dargestellt wird und neben jede Menge Hilfetext auch Videos eingestellt sind, wie man z.B. die Tintenpatrone richtig wechselt. Da wird sicher auch den Support entlasten. Sollte die Tinte zu Ende gehen, so gelangt man mit einem Klick jetzt auch gleich zum Webshop für die Nachbestellung.
Im neuen Portal bewirbt man gleich auch bei den rund 200.000 Bestandskunden die neuen Onlineprodukte wie z.B. FPsign, dass ich persönlich für sehr interessant halte und aktuell auch den Einsatz in meiner Firma überlege. Ein weiteres neues Onlineprodukt was dieses Jahr in den USA und in D eingeführt wird, ist ein Portal über das ich recht einfach Pakete versenden kann. In den USA wird als Version eingeführt, bei der man den Vergleich und die Auswahl zwischen mehrere Anbietern hat, in D erst man nur mit einem Anbieter. Nach einem Jahr will man dann Bilanz ziehen und über die weitere Entwicklung in den einzelnen Märkten entscheiden.
Als Drittes Standbein hat man die Sparte IoT präsentiert, wo man wohl mit Tixi offenbar ein recht guten Griff getan hat und jetzt mit dem Einstieg bei Juconn das fehlende Kettenglied ergänzt hat. Juconn ist wohl deutlich günstiger als die bisher angebotene Cloudlösung via Amazon für die Verarbeitung und Visualisierung der gesammelten Daten.
Die Mitarbeiter stehen wohl hinter der Strategie Management, wenn es ja auch sicher unter denen eine ganze Reihe von Verlieren gibt. Der neue Vorstand Patricius de Gruyter, der federführend für den Bereich Vertrieb zuständig ist, macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Der scheint hier mit deutlich mehr Bis an die Sache zu gehen. Ich hatte auch die Gelegenheit, mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Ich denke, der passt.
Insgesamt hat mir die Veranstaltung sehr gut gefallen und fühle mich aktuell sehr wohl mit meinem Invest bei FP und überlege sogar Zukäufe.
Sorry für die Kürze. Falls es konkrete Fragen geben sollte, so bin ich gern bereit, meine Erinnerungen zu befragen. Ich habe mir jedoch keine Aufzeichnungen gemacht.
Achja, bezüglich dem Invest in Juconn zu meiner Erinnerung nach von einem einstelligen Mio-Betrag gesprochen. Der Q1-Bericht wird da wohl mehr verraten, wie Katjuscha schon richtig bemerkt hat.
Gab es irgendwelche Infos zum Erreichen der selbstgesteckten, sehr ambitionierten Ziele?
Sieht man sich da noch voll auf Kurs? Denn dann sollte man ja zumindest in diesem Jahr bereits deutliche Fortschritte im Ergebnis sehen müssen.
Wahrscheinlich ist aber nicht wirklich auf das Zahlenwerk eingegangen worden. Denn umfangreiche Käufe oder Verkäufe sind ja gestern ausgeblieben.
So langsam wird für mich auch klarer, wo man die verdienen will. Im bisherigen Kerngeschäft Frankiermaschinen will man weiter mit rund 4% p.a. wachsen. Die Mitarbeiter sind wohl auch von der neuen Post Base Vision begeistert und warten darauf, diese in den Vertrieb zu bekommen.
Die wesentlichen Steigerungen werden aber aus den neuen Bereichen kommen. Beispielhaft hat man z.B. FPSign angeführt, dass pro Person 20 Euro im Monat kostet. Wenn man hier nur ansatzweise die 200.000 bestehenden Kundenverbindungen für dieses Produkt begeistern kann, so kann jeder selbst ausrechnen, welche Erträge bei diesen Produkt möglich sind. Einmal entwickelt fallen hier kaum noch Kosten an. Hier wurden die Vorteile dieses Produkt beim Einsatz bei einer Zeitarbeiterfirma beispielhaft vorgeführt. Ihr könnt Euch auch selbst einen Eindruck von dem Produkt machen, denn es gibt eine kostenlose 90-Tage Testmöglichkeit. Man setzt FPSign auch selbst intern ein und die Mitarbeiter wollen es wohl nicht mehr missen.
Beim Thema IoT sieht man sieht sich mit seiner eigenen Sicherheitstechnologie in Verbindung mit Tixi sehr gut in einem stark wachsenden Multi-Milliarden-Markt sehr gut positioniert. Man konnte sich auf der Veranstaltung auch schon echte Einsatzbeispiele von Kunden anschauen. Mit der Beteiligung an Juconn geht man hier weiter voran. Nach 2020 plant man auch eine größere Übernahme. Dafür hat man auch die Bankenlinie ausgebaut und konnte dabei wohl auch noch die Konditionen verbessern.
Es kam auch die Frage nach einem Aktienrückkauf bei diesen günstigen Kursen auf. Man prüfe das Thema wohl bereits ergebnisoffen. Man habe aber auch noch viel vor in den nächsten Jahren und kann die vorhandene Liquidität auch anders sehr gut gebrauchen. Schau mer mal.