Antizykliker-Thread - v2.0
Bei der Bewertung meiner eigenen Aktien schaue ich mir nach wie vor die Gewinne der vergangenen 10 Jahre an. Meiner Meinung ein recht guter Ansatz, um Unter-/Übertreibungen rauszufiltern. Wenn eine Aktie auf Sicht der Gewinne der letzten 10 Jahre günstig ist, ist die Gefahr recht gering, dass wir aktuell eine Übertreibung haben.
Anders sieht es aus, wenn man mit durchschnittlichen KGVs und ähnlichem hantiert. So war der DAX lt. KGV 2003 und 2009 keinesfalls günstig, 2008 hingegen realitiv günstig. Wer sich darauf verlassen hat, war wohl verloren! Und ich spreche hier nicht von KGVs von Analysen, sondern von tatsächlichen.
Ein Value-Investor wird also indirekt das Sentiment auch schon gut analysieren. Wenn Kurse unten sind und man kauft, handelt man ja automatisch antizyklisch und somit gegen das Sentiment!
Mit meinen Kostolany-Analysen versuche ich hingegen das Sentiment zu analysieren. Was i.d.R. auch zu ähnlichen Ergebnissen führt. Leider habe ich meiner privaten Analyse 06-2011 nicht geglaubt, die 2:1 gegen Aktien ausging. Der Crash kam direkt hinterher, mein Depot ging mit runter. Durch meine Analysen konnte ich aber immerhin mein Depot günstig aufstocken, mein Aktiendepot war damals im Vergleich zu heute sehr übersichtlich bestückt.
Aktuell sehe ich langfristig sowohl beim Value meiner Aktien als auch bei meinen Kostolany-Analysen keine überzogenen Börsenkurse oder gar eine Euphorie. Kurz-/Mittelfristig könnte ich mir eine etwas stärkere Konsolildierung aber gut vorstellen.
Langfristig hoffe ich aber auch auf den nächsten Mega-Bull-Market. Die Voraussetzungen dafür sind meiner Meinung nach ganz gut. Der letzte große Boom, der alle Privatanleger gepackt hat, ist inzwischen über 10 Jahre her. Die Anlagealternativen sind gering, Inflation hin oder her, die Zinsen sind einfach viel zu niedrig. Und wenn der DAX irgendwann in 2013 ein neues Allzeithoch generiert, wird die Gier schon siegen. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt.
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vielleicht erinnerst du dich an den hinweis nach break 350-1000 in der vergangenheit down - kontern sie dieses aber DARUM muss man den zacken ernst nehmen - wäre das ggf der hinweis die verlabern die bären - neben vielen anderen dingen
die zukufnt kennt eh keiner
daraus folgert: achtung ja setup alleine aus euwax halte ich für schwierig
sind sich alle sicher - tritt das gegenteil ein
Das bedingt einerseits dass, weil die Markteintrittshürde recht niedrig ist, Leute mit professioneller Einstellung schnell Erfolg haben können. Anderseits zocken Leute auf Angängerniveau mit Mrd, wie z.b. Kerviel. Es läßt sich also beobachten, dass selbst die Mrd-Zocker dieselben Instrumente und Strategien benutzen wie der Ariva-Taschengeld-Daytrader.
Ich halte somit nichts davon, Trader an ihrer Depotgröße zu messen. Genauso müßte man die Qualität eines Malers mit der Größe seiner Leinwand gleichsetzen. "Peanuts-Zocker" ist kein Qualitätsbegriff und zudem recht herabsetzend. Wir alle haben mit Peanuts angefangen. Auch du, relaxed, kamst nackt zur Welt.
Mitte der 90er fing ich mit vielleicht 100k DM an und hab mich bis 2000 auf fast 1Mio DM gesteigert. Meine Strategie war damals einerseits Antizyklik mit Techwerten und anderseits Tech-Stockpicking hauptsächlich bei unbekannten Internet-Werten. Das Ganze natürlich mit Effektenkredit gehebelt.
Nach der Baisse bis 2003 war ich dann pleite und verschuldet. Heute ist mein Depot wesentlich kleiner, vor allem weil ich konservativer agiere und viel weniger Geld übrig habe (Familienpapa).
Im Nachhinein betrachtet ging ich in den 90ern sehr naiv an Börse ran. Ich fühlte mich aufgrund des Volumens sehr professionell, war aber in Wahrheit ein Grünling und legte auch so an. Heute - bei viel kleinerem Depot - bin ich ein echter Profi, MM. Dazwischen liegen aber auch 13 Jahre Erfahrung und Reife.
Man sieht: Die Depotgröße hat nichts mit Können zu tun. Sie resultiert oft aus den persönlichen Umstanden. Jemand kann also mit 50 EUR deutlich erfolgreicher sein als jemand mit 50 Mio. Oft ist das sogar so, weil der Hunger größer ist.
Friday night I'm going nowhere
All the lights are changing green to red
Turning over TV stations
Situations running through my head
Well looking back through time
You know it's clear
that I've been blind
I've been a fool
Heute sind die Spesen sehr niedrig und die Hebelungsmöglichkeiten sehr vielfältig. Vor allem KOs sind sehr angenehm, weil fast ohne Zeitwertverlust. Die gab es damals nicht.
Ich denke also, ca. 1000 EUR sollte man schon haben als Minimum. Die 50 EUR waren bildlich gemeint.
Also ich denke, dass der Euwax-Indikator auf Jahressicht bzw. 12M schon ein sehr starker Kontraindikator ist. Man darf sich nur nicht von Tagesveränderungen und auch nicht vom Chartverlauf blenden lassen. Die Logik ist hier viel einfacher, unter 0 ist Long und über 0 ist Short. Ob der Chart bei plus 20 oder bei plus 1 steht, muss nicht unbedingt etwas heißen.
Langfristig würde ich mich auch nicht auf den Indikator verlassen. Es wird irgendwann die Phase kommen, dass der Euwax stark bullish ist und der DAX trotzdem steigt. Das sollte dann der Zeitpunkt sein, an dem die Zittrigen die Börsen überrennen. Und dann wird es langsam Zeit die Positionen abzubauen.
Das große Depots nicht besser agieren, ist natürlich auch klar. Fondsmanager sind vor allem ihren Kunden verpflichtet und deshalb auch nicht unbedingt besser, deshalb schaffen die meisten Fonds ja auch keine Outperformence.
Und selbst gute Fondsmanager haben das Problem, dass bei hohen Kursen hohe Mittelzuflüsse vorliegen und bei niedrigen Kursen Mittelabflüsse vorliegen.
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"ein sehr starker Kontraindikator ist. Man darf sich nur nicht von Tagesveränderungen und auch nicht vom Chartverlauf blenden lassen."
wovon sonst ? von der farbe ?
aber hast du dann ja noch näher ausgeführt
1000 zu mio ? gabs alles schon - im versuch - ich glaube der letzte wurde unter grossem tratra bei godmode eingekauft bis man merkte dass das eben nix mit traden zu tun hat
wer nur 1000 hat MUSS zocken bis er genug geld hat um traden zu können - ob er es dann kann steht auf einem anderen blatt
btw investieren geht mit jedem betrag ;-)
Im Ernst: Wenn man sich auf ein Instrument beschränkt, reichen 1000 EUR für den Anfang gut aus. Schau den Forex-Millionär an, der hat das Geld auch schnell deutlich vermehrt.
Es geht eben darum, das die Spesen den Gewinn nicht auffressen. ME ist dieser break-even ab 1000 EUR. Wobei man sich wie gesagt auf *eine* Aktie (oder OS) beschränken muss.
So auch meine Erfahrung: Zu meinem ersten Casinoantritt wurde ich regelrecht gezwungen von einem damaligen Freund, der mir auch den Einsatz spendieren musste. Resultat: Ich gewinne mit All In (um schnell wieder gehen zu können) 2 x hintereinander auf Zahl. Und war von einen Moment auf den anderen 'reich'. In den folgenden Wochen dann nahezu täglich Casinoabend und wirklich nur verloren, bis ich schliesslich bankrott war. An der Börse ähnliches: Mit geerbten 50 k in wenigen Wochen auf 500k, dabei Fehler in der Preisstellung von OS ausnutzend. Ausbildung abgebrochen und 'Trader' geworden. Weil ich es nicht ertragen konnte, 6 stellige Summen 'arbeitslos' auf dem Konto zu sehen, mit immer schlechterem CRV weiter investiert (obwohl die OS-Sache vorbei war). Nächster Bankrott dann ca 1 Jahr später...
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Damit Kurse weiter steigen können braucht es mehr Bullen, damit Kurse weiter fallen können mehr Bären. Daraus folgt logisch, dass das Sentiment kein Kontraindikator ist, solange ein Trend unterwegs ist....
ist es auch falsch, z.b. Euwax alleine als Indikator zu nehmen. Es bedarf einer gegenseitigen Bestätigung durch andere Mosaiksteinchen. Die Gewichtung der Komponenten ist Erfahrungs- und manchmal auch Bauchsache.
Ich jedenfalls konnte mein Timing deutlich verbessern, indem ich den Bauch durch die bekannten Instrumente quantifizierte. Es klappt mittlerweile recht gut. Von einer rein mechanischen Entscheidungfindung (HS) bin ich aber mittlerweile deutlich abgerückt. Es funktioniert nicht zuverlässig genug bzw. mit zu geringer Marge um zwangsläufige Fehler auszugleichen. Was bleibt ist das Plus an Erfahrung, das ist ja auch schon was.
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Seine letzten Worte:
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"Und jetzt kann e n d l i c h der H a m m e r kommen v e r f l u c h t, darauf warte ich schon die g a n z e Arbeitswoche, W o w jetzt beginnt das Schreiben schon s c h w e r zu werden und in 10 Minunten wäre ich nicht mehr in der Lage dazu !!!
Ich habe das P a r a d i e s gefunden !°!“!
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