Antizykliker-Thread - v2.0
Wutbürger sind neuerdings oft ältere Menschen.
Und wer alt ist, denkt wenig an die Zukunft. Ihm bleiben noch zehn oder zwanzig Jahre, die will er angenehm verbringen, was verständlich ist. Der Bau eines Bahnhofs, Windrades, Stromtrasse, Autobahn, Flughafens in seiner Nähe vergällt ihm das Leben.
Dieses Verhalten gefährdet langfristig den Industriestandort Deutschland....
Dann kam der Faschist Kain, der erschlug Abel.
Unisex Tarife....
Angst vor dem Unbekannten oder dem Fremden liegt wohl in der Natur des Menschen. In einer Demokratie kann nur eine neue Form der Kommunikation zwischen den politischen Eliten und dem Volk helfen. Da gibt es erheblichen Nachholbedarf gerade was Europa betrifft.
OH HERR WIRF HIRN VOM HIMMEL UND VOR ALLEM ZWING SIE ES ANZUNEHMEN
Als Erkundungsverhalten bezeichnen Verhaltensbiologen sowohl das aktive Eindringen eines Tieres in zuvor nicht besuchte Areale als auch die Kontaktaufnahme zu neuen, unbekannten Gegenständen im bereits bekannten Umfeld.
Besonders auffällig ist für jeden geübten Beobachter, dass sich erkundende Tiere in aller Regel sehr langsam bewegen, einen unbekannten Gegenstand wiederholt und intensiv beschnüffeln oder benagen und sich nach kurzer Annäherung wieder zurückziehen, um sich alsbald erneut vorwärts zu bewegen. In ähnlicher Weise erfolgt das Eindringen in neue Biotope in der Regel unter deutlich merkbarem Einsatz aller Sinnesorgane und ebenfalls im Wechsel von Vordringen und Rückzug.
Durch Erkundungsverhalten erweitert ein Tier folglich seinen Aktionsraum und lernt überhaupt Unbekanntes (zum Beispiel neues Futter) kennen.
Wie bereits erläutert zeigt das AAII sehr bärisch Divergenzen. Euwax ist auch weit oben, also eher neutral als noch bullisch. Und nun noch Sentix: Der Chart zeigt eine kurz- und mittelfristige Bullishness höher als im Frühjahr.
Vor Wochen schrieb ich, dass es meist 2-3 kurzfristige Senti-Peaks bedarf, um eine Rally sterben zu lassen. Diese Einschätzung hat sich bis heute bestätigt: Der 1. Peak genügte nicht, der Markt stürzte danach nicht ab. Ob der 2. Peak nun einer ist und ob noch ein dritter folgen muss wissen wir aber bis dato nicht.
Mittelfristig sind wir sehr weit oben. Zwar ist dieses Senti meist ein Vorlaufindikator, doch muss er dazu eben vorlaufen, sprich um die bullische Einschätzung zu bestätigen, hätte er im Oktober weiter steigen müssen. Stttdessen konsoldierte er, was neutral zu werten ist oder eher schon bärisch.
Fazit: Das Sentiment ist weit oben bzw zeigt bärische Divergenzen und daher ist das CRV für Long denkbar schlecht. Ob es nochmal einen finalen Schub nach oben gibt bleibt abzuwarten, drauf wetten kann man. Short verbietet sich nach wie vor.
Jedenfalls mich wundert es, dass es heute schon eine derartige Hungerkerze gibt - der Markt in Deutschland ist erstaunlich stabil. Das kann ma jetzt um 11:18 schon sagen, weil diejenigen, die verkaufen wollten ohne sich nach der Wallstreet zu richten, haben das bestimmt schon veranlaßt.
Habe als Kind Malen-nach-Zahlen geliebt...
Zap hat es bereits erklärt, wenn man es anmalt, wird es klarer:
Das kurzfristige Sentiment toppt aus (schwarze Linie bzw. gelbe Boxen) und reißt dann mit einer Verzögerung das mittelfristige Sentiment runter (lila Box).
Wenn sich dann das mittelfristige Sentiment (das ist das entscheidenen für die Geldallokation) dann langsam nach unten wendet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Aktien in die gleiche Richtung bemühen.
Je höher, desto langsamer:
Wenn die Stimmung super-super war, dann dauert dieser Aktienindex-Move ein wenig länger.
Also noch vorsichtig zuwarten, was die Stimmung macht und dann sind wir bei den Quartalsergebnissen - wenn die wieder eher schlecht werden, dann wird die blaue Linie abtauchen.
Es gibt manchmal (Zeit)punkte, da fällt es einem wie Schuppen aus den Haaren, wie der Hase läuft. Manchmal ist es nur ein Posting, das alles in einem kulminiert...
Und wie ich die Sentimentanalysen nun verstanden habe, liegt die Masse immer falsch (i. O. ist jetzt sehr verallgemeinert).
Demnach sind Demonstrationen und außerparlamentarische Organisationen überflüssig. Vielleicht sollte man keine Wahlen mehr veranstalten. Die Wutbürger wählen sonst die Unvernünftigen.
Je größer die Masse, desto kleiner der gemeinsame Nenner. Dann läufts nur noch auf dafür oder dagegensein hinaus (Atomkraft, Irakkrieg, S21). Die Abwägenden sind stets in der Minderheit und die Medien suchen sich die Polarisierer und Meinungsbildenden raus.
Daß die Menschen gerne die einfache Lösung wollen, ist jedoch verständlich, aber die war noch nie die sinnvollste.
Aber was wäre, gäbe es keine Demonstrationen, Wutbürger, Protestierer, Leserbriefschreiber, Internetblogs etc?
Zurück bliebe nur eine dumpfe, graue Masse ...
meine drei Pfennig
2. "Demnach sind Demonstrationen und außerparlamentarische Organisationen überflüssig" -> Nein, es dürfen nur gewisse Grenzen nicht überschritten werden. Auch haben die Wutbürger ein massives Glaubhaftigkeits-Problem. Man kauft ihnen schlicht nicht ab, dass sie aus höheren Motiven als dem puren, nackten Eigennutz "wütend" sind. Ihre Ziele sind dadurch diskreditiert. Vielleicht sollten sie lieber ihre Söhne und Töchter vorschicken, die sind jung und idealistisch im besten Sinne, was man ihnen auch abkauft.
Demgegenüber ist der kompromißlos kritisch Denkende, der weder sein Bewußtsein überschreibt noch zum Handeln sich terrorisieren läßt, in Wahrheit der, welcher nicht abläßt. Denken ist nicht die geistige Reproduktion dessen, was ohnehin ist. Solange es nicht abbricht, hält es die Möglichkeit fest. Sein Unstillbares, der Widerwille dagegen, sich abspeisen zu lassen, verweigert sich der törichten Weisheit von Resignation. In ihm ist das utopische Moment desto stärker, je weniger es - auch das eine Form des Rückfalls - zur Utopie sich vergegenständlicht und dadurch deren Verwirklichung sabotiert.
Offenes Denken weist über sich hinaus. Seinerseits ein Verhalten, eine Gestalt von Praxis, ist es der verändernden verwandter als eines, das um der Praxis willen pariert. Eigentlich ist Denken schon vor allem besonderen Inhalt die Kraft zum Widerstand und nur mühsam ihr entfremdet worden. Ein solcher emphatischer Begriff von Denken allerdings ist nicht gedeckt, weder von bestehenden Verhältnissen, noch von zu erreichenden Zwecken, noch von irgendwelchen Bataillonen. Was einmal gedacht ward, kann unterdrückt, vergessen werden, verwehen. Aber es läßt sich nicht ausreden, daß etwas davon überlebt. Denn Denken hat das Moment des Allgemeinen. Was triftig gedacht wurde, muß woanders, von anderen gedacht werden: dies Vertrauen begleitet noch den einsamsten und ohnmächtigsten Gedanken.
Wer denkt, ist in aller Kritik nicht wütend: Denken hat die Wut sublimiert. Weil der Denkende es sich nicht antun muß, will er es auch den anderen nicht antun. Das Glück, das im Auge des Denkenden aufgeht, ist das Glück der Menschheit. Die universale Unterdrückungstendenz geht gegen den Gedanken als solchen. Glück ist er, noch wo er das Unglück bestimmt: indem er es ausspricht. Damit allein reicht Glück ins universale Unglück hinein. Wer es sich nicht verkümmern läßt, der hat nicht resigniert.
deshalb mein Nachsatz in Klammern. Aber ich gebe gern zu, daß ich Schwierigkeiten bei der Sentimentanalyse habe und heute nicht so ausladend schreiben wollte. Fehlte mir heute die Zeit dazu.
@Fok: schön geschrieben, aber muß man sich wahrlich in Ruhe durchlesen.
Fill
ps Habt ihr den Sentix auch in gr Zeitfenstern ?