Antizykliker-Thread - v2.0
Diese Phänomene gibt es immer da, wo Macht zu lange einseitig verteilt ist. NRW ist da auch ein gutes Beispiel! Parteienfilz, Klüngel und Machtarroganz haben den "Wutbürger" insgesamt in verschiedenste Richtungen aktiviert. Attack und die Piraten sind ein gutes Beispiel dafür.
Solche Entwicklungen gäbe es nicht, würden die etablierten politischen Parteien und Institutionen gut funktionieren.
'Die Unerbittlichkeit des Diktats der Globalisierung' = 'die mittelständischen Angestellten leiden seit vielen Jahren unter der Steuerprogression'...Ja, das ist wirklich zum Verrücktwerden. Eine echte unterdrückte und ausgemergelte Klasse. Ein Blick ins Strassenbild zeigt, wie dramatisch sich die 'finanzielle Repression' unaufhörlich zuspitzt..
Verwaiste Einkausstrasse:
ME alles eine Zeiterscheinung. Bornierte Wutbürger tendieren nur dann zur Wut, wenn es ihnen ans Portemonaie geht oder ein häßlicher Strommast im eigenen Vorgarten gebaut werden soll.
- Conventionalism – Festhalten an Hergebrachtem
- Authoritarian Submission – Autoritätshörigkeit/-unterwürfigkeit
- Authoritarian Aggression – Tendenz, Verstöße gegen hergebrachte Werte ahnden zu wollen
- Anti-Intraception – Ablehnung des Subjektiven, Imaginativen und Schöngeistigen
- Superstition and Stereotype – Aberglaube, Klischee, Kategorisierung und Schicksalsdeterminismus
- Power and Toughness – Identifikation mit Machthabern, Überbetonung der gesellschaftlich befürworteten Eigenschaften des Ich
- Destructiveness and Cynicism – Allgemeine Feindseligkeit, Herabsetzung anderer Menschen
- Projectivity – Veranlagung, an die Existenz des Bösen in der Welt zu glauben und unbewusste emotionale Impulse nach außen zu projizieren
- Sex – Übertriebene Bedenken bezüglich sexueller Geschehnisse
... womit wir wieder beim Thema sind ...
Das Geschäft, in dem ich tätig bin arbeitet mit Subunternehmen. Wir werden von unseren Kunden erheblich unter Druck gesetzt was unsere Preise angeht. Um unsere Marge zu halten versuchen wir natürlich den Einkauf zu "optimieren", mit dem Endresultat, dass für die Kette nach unten immer weniger bleibt.
Da gibt es Subunternehmen, die bereits Fahrtzeiten nicht mehr bezahlen. Handwerker, die in Ihren Transportern schlafen etc. Was unsere Arbeit angeht muss immer mehr in kürzerer Zeit erledigt werden. Das erzeugt einen permanenten Stresszustand. Da alle Beteiligten an den Projekten unter diesem extremen Druck stehen werden natürlich viel mehr Fehler produziert, als dies bei einem auskömmlichen Arbeitstempo der Fall wäre. Diese müssen dann oben drauf in der Kürze der Zeit wieder ausgebügelt werden.
Unsere Kunden interessiert es einen feuchten Kehricht, ob Menschen dabei kaputt gehen oder nicht. Alleine der Preis ist entscheidend! Gleichzeitig entwickelt sich eine immer größere Fehlerintolleranz in der Gesellschaft.
So sehe ich die ausmergelung der Massen durch die Globalisierung und erfahre diese am eigenen Leibe. KeinenAhnung welche Jobs der ein oder andere hier hat, scheint aber nicht unbedingt mit der freien Wirtschaft in Verbindung zu stehen.
Zap, das mit dem eigenen Portemonaie und dem Strommast stimmt leider auch. Der Wutbürger ist halt nicht über einen Kamm zu scheren!
Was das Wandern des Kapitals von unten nach oben betrifft so stimm ich dir zu. Als Hausfrau hab ich auch wenig Interesse, das Kapital von mir wegwandern zu lassen, insofern gibt es auch bei mir eine gewisse Schnäppchen-Mentalität.
Ursache ist die Globalisierung der Welt, insbesondere die Billiglöhner aus den östlichen EU-Anreihner-Staaten und das Fehlen von Jobs für schlecht Ausgebildete. Diese Faktoren drücken halt die Löhne. Ausweg wäre ein Mindestlohn, aber hier sind wir noch nicht soweit, denn das würde die Inflation anheizen. Und der würde auch viele Jobs sterben lassen, die man sich dann halt nicht mehr leisten könnte.
Eine gesunde Demokratie zeichnet sich durch selbstbewusste und mutige Bürger aus ... verängstigte und verunsicherte Bürger streben nach Sicherheit und gehen somit Kompromisse ein, die nicht ihrem eigenen demokratischen Mehrheitswillen entsprechen.
Woher willst du wissen, was deren eigener demokratische Mehrheitswille ist? Vielleicht ist ja der einzige Wille der, ein selbstbestimmtes gutes Leben zu führen. Wenn man dazu die aktuelle Regierung und ihre Strategie unterstützen will, so ist das hoch demokratisch und nicht anrüchig.
Schädlich für die Demokratie ist lediglich die Etablierung einer APO von Wutbürgern, die ihre gute Bildung, gute finanzielle Resourcen und gute Verbindungen z.b. zur Presse dazu nutzen, mehr Einfluss zu gewinnen als ihrer Anzahl angemessen wäre. DAS ist undemokratisch und eine wirkliche Gefahr für die Demokratie.
Ein Beispiel ist die französische Revolution ... als die Republikaner begannen sich gegenseitig als unrepublikanisch zu diffamieren und hinzurichten, waren sie in der Diktatur angekommen.
Der Wutbürger buht, schreit, hasst. Er ist oft konservativ, wohlhabend und nicht mehr jung.
Der Wutbürger denkt an sich, nicht an die Zukunft seiner Stadt, seines Landes.
Deshalb beginnt sein Protest in dem Moment, da das Bauen beginnt (Stuttgart 21 z. B.)
Er hasst Unannehmlichkeit, Dreck, Windräder, Stromtrassen.
Er fürchtet um seine Schrebergartenidylle.
Der Wutbürger hat das Gefühl, Mehrheit zu sein und die Lage besser beurteilen zu können als die Politik.
Einfach ausgedrückt, der Wutbürger wehrt sich gegen den Wandel, die Evolution, das Fremde....
Fillorkill fordert wegen einer angeblich ständigen deutschen Faschismusgefahr ein "Containment", eine Beherrschung Deutschlands durch EU-Eliten und US-Eliten. Zaphod träumt von einer Anti-Wutbürger-Diktatur (und dem Ausmerzen des BT ;-o). Armitage fliegt ständig in den Urlaub, um dem schwäbischen Gekreische zu entfliehen.
Aber alle drei fordern vehement den europäischen Superstaat, der Deutschland und den deutschen Faschismus in den Griff bekommt, der gewaltige Transfers in die Europeripherie durchsetzt und so die europäische Gesamtwirtschaft zentral steuert. Aus Gerechtigkeit gegenüber den PIGS, die unter dem deutschen Faschismus litten und leiden, als Sozialhilfe für unschuldige Arme, aus reiner Menschlichkeit und Internationalität. Und damit Deutschland was zu exportieren und zu arbeiten hat.
hm.
und wenn ich das für eine unglaubliche Verachtung der Peripherieländer genauso wie Deutschlands halte und für einen sehr merkwürdigen Superstaats- und Elitekult - wieso bin ich dann ein Wutbürger und tendenziell Faschist?
Leben wir denn in "präfaschistischen" Zeiten? Ist all das äußerst Verschiedene, was man so in den großen Topf "Wutbürger" schmeißen könnte, wenn man es denn unbedingt will, eine Vorstufe von Faschismus? Oder ist das meiste davon eine äußerst heterogene Ansammlung all dessen, was einem in diesen Zeiten so auf den Sack geht, und man einfach nicht mehr hören und sehen und einfach weghaben will? Dann aber ist das Anti-Wutbürgertum selbst eine gefährliche Geschichte.
"Spinner" trifft es nicht richtig.
Mir machen diese Leute Angst.
Schon Jahre wird gegen einen Bahnhofsumbau (letztlich ist ein Bahnhof auch nur ein Haus) demonstriert - jeden Montag Montagsdemonstrationen, die Stadt voller Aufkleber.
Das alles mit einem Sendungsbewußtsein, dass sie Besitzer der Wahrheit wären und alle anderen käufliche Lemminge, die aufgrund von Dummheit oder Bestechung eine anderen Meinung (die Meinung der Finanzmafia) haben.
Am Stand der IG Bürger für Stuttgart 21 kommt es meist zu Tumulten - Trillern, Schreien, Hetzen. Ein grüner, selbstgerechter Konservatismus mit eine Blut-, Boden- und Wasserideologie.
Grünfaschisten.
Gemeinsam ist ihnen die Strategie, andere als Faschisten zu diffamieren und den eigenen Faschismus zu idealisieren.