Dieser Mann wird den Euro vernichten
Seite 3 von 4 Neuester Beitrag: 21.05.10 10:20 | ||||
Eröffnet am: | 10.05.10 10:50 | von: BigSpender | Anzahl Beiträge: | 86 |
Neuester Beitrag: | 21.05.10 10:20 | von: BigSpender | Leser gesamt: | 4.393 |
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Entweder haben die Herrschaften von der Marktwirtschaft keine Ahnung, was ich in unser aller Interesse nicht hoffe, oder sie streuen bewusst Sand in die Augen des Volkes, da sie sich und uns nicht eingestehen wollen (oder aus wahlkampftaktsichem Kalkül nicht können), dass das Projekt gemeinsame Währung gescheitert ist. Ich weiß nicht was schlimmer ist. In beiden Fällen werden gefährliche und unsinnige Schnellschüsse initiert, deren unter Umständen weitreichende Folgen noch niemand absehen kann. Wie auch, bei dem Tempo?
Von der ursprünglichen Idee der EWU ist schon jetzt kaum noch etwas übrig: Es finden in den nächsten Jahren ungeheure Transferleistungen statt, die EZB kauft Ramschbonds aus dem Markt, um die Liquidität zu gewährleisten.
Hätte irgendein Spekulant die Chance, den EURO in die Knie zu zwingen, wenn es nicht zahlreiche Mitgliedsstaaten gäbe, die als Unternehmen längst einen Insolvenzantrag hätten stellen müssen? Das Abschmieren von Griechenland-Bonds hat überhaupt nichts mit Spekulantentum zu tun, sondern ist eine normale Marktreaktion. Wenn die Bonität einer AG sinkt, sinkt auch der Aktienkurs. Das ist der Kapitalmarkt. Kann man durch das Verbieten von Leerverkäufen von CDS das strukturelle Haushaltsdefizit von Griechenland verbessern und damit die Bonität des Staates steigern?
Es wäre schön, wenn sich unsere Volksvertreter mal ein bisschen mit den Marktgegebenheiten beschäftigen würden, statt in groß angelegtem Stil Volksverdummung zu betreiben.
Wie heißt es immer so schön: Ich könnte garnicht soviel essen, wie ich kotzen müsste, oder so ähnlich...
1. die Misswirtschaft einiger Staaten, die zurecht auf dem Bondmarkt zu Abschlägen führt und
2. die Frage nach dem Hintergrund von Bewertungskriterien auf einem dubiosen otc-Markt, der in den USA schon offiziell den Namen "Shadow-Banking" erhalten hat. Und der mit virtuellen Summen hantiert, die Volkswirtschaften und Regierungen zu bestimmten Schritten erpressen, weil sie über Wohl und Wehe der Realwirtschaft entscheiden können - zum eigenen Vorteil einiger weniger natürlich. Das ist der Tod der Marktwirtschaft - und der Demokratie. Es ist unbestritten, dass da Kartelle von Fonds gebildet werden, die die Macht haben, den Markt zu manipulieren. Und nicht etwa, wie es die reine Lehre will, miteinander konkurrieren. Natürlich gab es einen konzertierten Angriff auf den Euro bzw. auf einzelne Eurostaaten. Die Irrationalität besteht darin, dass das Objekt der Spekulation - natürlich nicht zufällig, sondern aufgrund seiner strukturellen Schwäche - ja nicht zum "Überleben" gedrängt wird, sondern durch IRRATIONALE Aufschläge in den Ruin. Und das bedeutet bei einer Volkswirtschaft etwas völlig anderes als bei einem x-beliebigen Einzelteilnehmer eines Marktes: Hier geht es um die massive Zerstörung von Existenzen bis hin zu Hunger und Elend. Das ist NICHT Sinn der Marktwirtschaft. Gegen solche zerstörerischen Tendenzen irrationaler Ausschläge und Kartellmacht MUSS es Rahmenbedingungen geben, die dem Einhalt gebieten. Schon allein deshalb, weil - wie ja nun in den letzten 2 Jahren wohl jeder gelernt hat - am Ende irgendwer den Dreck auffangen und wegwischen muss, den diese Zerstörungskräfte verursacht haben. Und das sind nicht die, die daran verdient haben.
Da vom "freien Spiel der Marktkräfte" zu reden ist ziemlich flaches Gefasel, das leider in den letzten Jahrzehnten die Dominanz in der ökonomischen Lehre gewonnen hat.
Alle Lehren, die aus dem großen Scheitern zwischen 1920 und 1945 vom liberalen Wirtschaftsverständnis mal gezogen wurden - und zwar zurecht - wurden seit den 80er Jahren über Bord geworfen. Sowhl von den Staatenlenkern wie von den Ökonomen. Und das Ergebnis: Marodierendes Finanzkasino und überschuldete Staaten. Das eine und das andere hängt nämlich sehr wohl zusammen...
Sowas hätte es unter Ludwig Erhard z.B. nicht gegeben...
Argentinien und Russland sind doch Beispiele, wie man es macht. Hier wurde konsequent restrukturiert. Aber davon will bei uns ja niemand etwas wissen, es hängen ja nicht nur die bösen Banken, sondern auch jede Menge Versicherungen, Pensionsfonds und Privatanleger in Griechenland-Bonds, die dann auch bluten müssten, um einmal die Worte des sehr verehrten Herrn Gabriel zu gebrauchen.
Angenommen, es gibt die Spekulantenkartelle wirklich: Wie stellst Du Dir den das Einhaltgebieten vor? Es ist leicht dahergesagt, dass man neue Marktregularien schaffen muss. Aber wie sollen die aussehen? Ich habe ehrlich gesagt keine Vorstellung. Und über die alberne Spekualtionssteuer müssen wir doch wohl nicht ernsthaft diekutieren.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,693397,00.html
Eine minimale Kritik habe ich dennoch. Die Idee einer Spekulationssteuer - wenn man sie denn international abstimmen könnte - würde ich per se nicht einfach ausschließen oder als Unsinn abtun. Angesichts der gravierenden Staatsdefizite innerhalb der westlichen Welt, die maßgeblich durch die Finanzkrise vorangetrieben werden, muss man sich überlegen, woher in Zukunft die Mittel kommen sollen, um ausgeglichene Haushalte überhaupt wieder in den Bereich des Möglichen zu rücken. Die Realwirtschaft und die Bürger sind nicht unendlich belastbar - mal abgesehen davon, dass soziale Unruhen schon jetzt in Griechenland zu beobachten sind inkl. Toten. An den weltweiten Finanzmärkten werden täglich 2 Billionen Dollar umgesetzt. Mit der Zunahme des Gewichts der Finanzmärkte wächst gleichzeitig die soziale Ungleichheit, d.h. die Vermögensverteilung in der Gesellschaft. Die Konzentration im Bankensektor ist ebenso beobachtbar. Wir brauchen hier ein international abgestimmtes Konzept, wenngleich mir bewusst ist, wie schwierig das ist. Aber ohne Zugang zu den unfassbar hohen (Finanz-)Mitteln auf den Kapitalmärkten, werden die westlichen Industriestaaten ihre Infrastrukturen nicht aufrechterhalten können.
Genau das wird aber seit Wochen von unseren Volksvertretern suggeriert. Einen milliardenschweren Finanzinvestor interessiert es überhaupt nicht, ob er pro Umsatz 1, 2 oder 5 % an Steuern zahlen muss. Und bei den Spekulanten, die angeblich die schwachen EURO-Länder in die Knie zwingen, handelt es sich ja nun einmal nicht um Kleinanleger.
Genau. Das Gegenteil dürfte richtig sein: Je teurer die Transaktion an sich, desto größer die Risikobereitschaft der Anleger, um die Steuer durch eine höhere Rendite wieder reinzuholen.
Ökonom verteidigt Spekulanten
Das milliardenschwere Hilfspaket für schwache Euro-Länder stößt bei Wirtschaftsexperten auf Kritik. Sie fürchten damit einen Kurswechsel zu einer Transfer-Union, in der die Haushaltsdisziplin endgültig schleift. Für die harte Kritik an Spekulanten haben sie dabei wenig Verständnis.
Aus Sicht des Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des Finanzministeriums, Clemens Fuest, ist die harte Kritik an Spekulanten nicht haltbar. "Wir wollen alle Geld in sicheren Ländern anlegen. Dass die Spekulanten zu Sündenböcken gemacht werden, lenkt vom eigentlichen Problem ab. Diese Krise haben nicht Spekulanten verursacht, sie decken nur die Schwächen auf", sagte der Ökonom der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Diese Krise haben Regierungen verursacht, die Schulden aufgehäuft haben, die sie nicht bezahlen können", fügte er hinzu.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...idigt-Spekulanten-article866319.html
Und das aus dem Mund des Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirates des Finanzministeriums, Clemens Fuest
Geschichte 6 setzen....
Naja in Deutschland können ja auch Taxifahrer ohne Schulabschluss Aussenminister und Fizekanzler werden