Der Einzige, der denkt, ist Guttenberg
"Nach langem Gezerre ist Opel - vorläufig - gerettet.
Doch das Beispiel macht jetzt Schule: Mehr als 1100 Unternehmen
haben nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Kredite aus dem KfW-Sonderprogramm beantragt."
aus:
http://www.faz.net/s/...BD93DA846AB62104D6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Ich kann suchen und suchen - ich finde null Details zu der Lösung.
Ich hätte für ein Urteil folgende Fragen:
1. GM gibt 65% von Opel ab. Zu welchen Konditionen?
2. Was beinhaltet exakt der Deal, was bekommt genau die neue Opel?
3. Wie sieht der augenblickliche Stand bei Opel aus. Ok. Koch redet von 1 Mrd. verlust aufs Jahr gerechnet derzeit. Woher hat er die Zahl und inwieweit sind da Deals zwischen Opel und GM nach bisherigem Stand drin und wie sieht das Verhältnis in Zukunft aus.
3. Wieviel wird in Opel investiert und wieviel ist tatsächlich nötg?
4. Wofür sind die 1,5 mrd. staatlich verbürgten Kredite vorgesehen? Für Investitionen in Opel? Für Zahlungen an GM?
5. Wie hätte eine "Planinsolvenz" ausgesehen? Hätte sich GM darauf überhaupt eingelassen? Schließlich gehörte denen 100%. Die hätten da ja ein Wörtchen mitreden können.
Ohne dass mir einer alle diese Fragen beantwortet, kann ich überhaupt nicht sagen, wer da jetzt die vernünftigere Position hatte. So ist das doch alles Bauchgedöns ohne jeden Hintergrund.
Prinzipiell ist es natürlich ein Problem, wenn überhaupt unter staatlicher Ägide und Mithilfe irgendwelche Lösungen vorangetrieben werden, weil damit natürlich ein Fässchen aufgemacht wird.
Andererseits stehen auch anderen Betrieben - auch und vor allem mittelstandlern - staatlich besicherte Kredite von der KfW zur Verfügung. Insofern zieht das auch nicht 100%ig, wenn man immer die Populismus-Kurbel dreht von wegen: die Großen kriegens in Arsch geschoben, die Kleinen lässt man hängen...
Fakt ist: Alle Länder, die wichtige Autoindustrien beherbergen, stützen ihre eigene Autoindustrie. Das bedeutet letztlich: Überkapazitäten baut der ab, der als erster nix tut - oder alle müssen ihre Kapazitäten runterfahren. Da ist dann schon die Frage: warum sollen ausgerechnet die Opelaner die Opfer der reinen Lehre werden, die sonst nirgendwo gepflegt wird...
Magna scheint ja ein recht ordentlich geführter Laden zu sein. Und mit den Ru´ssen hat man einen wichtigen Zukunftsmarkt im Boot. Ich kann nicht erkennen, dass hier zwangsläufig irgendeine Pleite droht. Ihr seid da offenbar sicher. Woher nehmt ihr alle diese Urteilsfähigkeit?
Oder sit einfach wichtig, auch bei diesem Thema je nach parteipolitischer Ausrichtung ein bisschen Schaum zu schlagen.
Guttenberg hat doch neulich gesagt, warum er die Insolvenzoption immer offen gehalten hat: Zum pokern. Das war m. E. richtig - falls (siehe oben) dies tatsächlich eine gewesen wäre.
Im falle einer GM-Insolvenz inklusive Opel wäre m.E. Opel zerfleddert und ausgeschlachtet worden zugunsten des Stammhauses. Weil dann hätte GM ja freie Hand gehabt als 100%-Eigner...
Kurzum: 1000 Fragen offen, und 2000 Antworten allenthalben von Leuten, bei denen ich den Verdacht hege: Genausowenig Ahnung wie ich, was tatsächlich vereinbart ist, aber immerhin schonmal ne endgültige Meinung...
" Problem bei den KfW-Krediten"?
Der Wandel der Mentalität oder des Zeitgeistes wird signalisiert:
Vom wirtschaftlichen Neoliberalismus zum ..........
http://www.welt.de/wirtschaft/article3838182/...fen-sich-um-Opel.html
überhaupt zu retten?
.... oder nur eben über den Bundestagswahltermin hinaus?
Der Motor für diese Entwicklungen ist der marktwirtschaftliche Wettbewerb und seine Folgen: Eine veränderte Nachfrage, technischer Fortschritt, ein Wandel bei Preisen oder verfügbaren Ressourcen. Auch die internationale Arbeitsteilung spielt hier eine Rolle. Ein Strukturwandel wird jedoch nicht durch konjunkturelle oder saisonale Schwankungen verursacht. Er kann auf drei Ebenen stattfinden:
1 Sektoraler Strukturwandel
2 Intrasektoraler Strukturwandel
3 Regionaler Strukturwandel
weiter:
http://www.mittelstandswiki.de/Strukturwandel
Es sind lediglich die Voraussetzungen geschaffen worden, daß Opel nicht gleich mit zerlegt wird, wenn GM heute unter Chapter 11 gestellt wird und dann dort die Administratoren das Sagen haben werden. Opel ist erstmal von GM abgetrennt, wenn ich es richtig sehe. Und hat die Intellectual property Rights zurück, angeblich kostenfrei. Damit kann das Kind aber noch längst nicht alleine laufen. Es fehlen dazu wesentliche organisatorische Voraussetzungen und eine industrielle Führung. Dies zu schaffen, wird Aufgabe bis zum Jahresende sein. Ob Magna jemals einen Kaufvertrag unterschreibt (bisher ist es ein unverbindliches MoU), steht aber heute noch in den Sternen.
Positiv wäre an Magna/Sber-Bank die Marktöffnung nach Osten hin, aber auch (hoffentlich) nach Nordamerika. Damit stünde Opel ein wesentlich größeres Marktpotential zur Verfügung als heute. Die Autos sind wieder state of the art. Also sollte man jedenfalls mit Optimismus weiterarbeiten an dem Konzept "Magna".
Dennoch hat Guttenberg recht, dass eine Planinsolvenz besser gewesen wäre, weil sie die Alt-Verträge und -Verbindlichkeiten gekappt hätte. Imagemäßig aber wäre das wohl nicht gut gewesen (was auch an den Begrifflichkeiten liegt), deshalb wollte die Mehrheit der Beteiligten das nicht (und z.G. kann später sagen: Ich habe ja gewarnt...). Alles in allem gebe ich aber Opel größere Chancen als seinerzeit Philipp Holzmann.
Btw:
Es geht nicht primär um die Rettung von Opel, sondern um 25.000 Arbeitsplätze plus Familien plus 3 - 4 mal soviele im Zulieferbereich. Dafür (und zur Vermeidung der social costs) ist der staatliche Aufwand gerechtfertigt. Allerdings waren eben Politiker und keine Fachleute für M&A am Werk, und das in Wahlkampfzeiten - also was soll man anderes erwarten als lautes Geschrei und schlechte Verhandlungsführung ? Es wird noch einiges an öffentlichen Geldern kosten, davon gehe ich aus...
1. Wir haben es nicht mit dem Mittelstand zu tun im Falle Opel
2. Wir haben es nicht (jedenfalls im Moment nicht) mit einem Strukturwandel zu tun, sondern mit abrupten, krisenhaften Marktverwerfungen, die sich in Nachfragerückgängen von bis zu 50 % ausgedrückt haben.
Daß sich die Struktur der Autoindustrie langfristig ändert (und auch schon stark geändert hat), steht aber ausser Frage.
Gute N8!
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/im-auftrag-des-kreml-398641/
Und die USA haben die Firmen jetzt als Staat an der Backe. Da ist es schonmal ein erster guter Schritt, dass es gelungen st, Opel da rauszulösen, ohne den Laden (vorläufig) in Staatshand zu halten.
Die Ami-Steuerzahler bluten gewaltig. Das ist schon fix. Bei Opel gibt es vorläufig die Chance, dass eine privawirtschaftliche Lösung (mit staatlicher Bürgschaft, aber erstmal ohne Steuergelder) zum Tragen kommt.
Obs funktioniert - kann keiner voraussehen. Ne Chance sieht aber sogar die FDP. Und die sind ja eigentlich gegen alles...
Lettinnen bekämpfen die Rezession mit Liebreiz
Ungewöhnliche Krisenmedizin: Mit einer Parade durch die Hauptstadt Riga haben lettische Schönheiten für einen Augenblick die Düsternis der Weltwirtschaftskrise überstrahlt. Den baltischen Staat hat der globale Abschwung besonders hart getroffen.
Riga - Schöne Aussichten in Riga: Angeführt von einer blonden Kappelle sind am Sonntag mehr als 500 hellhaarige Schönheiten durch die lettische Hauptstadt prozessiert. Ganz in Rosa und Weiß waren sie gekleidet, nicht wenige begleitete ihr Schoßhündchen - natürlich im farblich passenden Outfit.
Der Aufmarsch der blonden Schönen, Teil eines "blonden Wochenendes", diente nach Angaben der Veranstalterinnen einem durchaus ambitionierten Ziel: Die Beautys wollten mit ihrer Präsenz für einen Moment die Düsternis der globalen Rezession überstrahlen. Sie wollten die Krise sozusagen wegcircen.
Gegen Blondinen-Klischees wehrten sie sich dabei vehement: "Ich bin schön, aber nicht blöd", verteidigte sich eine der Teilnehmerinnen, die Studentin Ilona Zigure. Sie sagte, sie hoffe, einfach mit ihrer "positiven Energie" die von der Wirtschaftskrise deprimierten Landsleute anzustecken.
Im Publikum kam die Parade der Anmut offenbar bei beiden Geschlechtern gut an. "Endlich mal etwas Positives", sagte eine 70-jährige Zuschauerin. "Ich kann die Reden über die Krise nicht mehr hören."
Auf dem Programm des "blonden Wochenendes" stehen neben dem Krisenmarsch unter anderem noch ein Golfturnier, eine Modenschau, ein Ball und ein Malwettbewerb für Kinder. Von den Einnahmen und Spenden wollen die Organisatorinnen vom lettischen Verband blonder Frauen einen Spielplatz für behinderte Kinder bauen lassen.
Lettland mit seinen 2,3 Millionen Einwohnern durchlebt derzeit von allen 27 EU-Staaten die schwerste Rezession. In den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ist ein stürmischer Aufschwung, der vor allem vom Konsum beflügelt wurde, wegen der Finanzkrise jäh zum Erliegen gekommen.
ssu/AFP
URL:
* http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,627896,00.html
Ein Vergleich der wirtschaftlichen "Potenz"
Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt
1 | Vereinigte Staaten | 14.264.600 | 1,11% |
2 | Japan | 4.923.761 | -0,64% |
3 | Chinaa | 4.401.614 | 9,05% |
4 | Deutschland | 3.667.513 | 1,29% |
aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/...L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt
Rußland muß weg von der reinen Rohstoffausbeutung und hin zu einer Volkswirtschaft, die sich selbst trägt und der Bevölkerung Arbeit, Bildung und Wohlstand bringt. Dazu gehört eine moderne eigene Konsumgüterindustrie (zu der ich die Autos mal zähle...) und eine verstärkte Entwicklung der Infrastruktur, vor allem der Verkehrswege. Flugplätze allüberall reichen da bei weitem nicht.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors wird am Montagmorgen vor Börseneröffnung Insolvenz anmelden. Das verlautete am Sonntag aus Kreisen, die mit den Vorbereitungen des Schrittes vertraut sind. GM werde zudem Al Koch als Chef für die folgende Umstrukturierung des Unternehmens benennen.
Das «Wall Street Journal» berichtete, GM werde um 8 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MESZ) Gläubigerschutz in New York beantragen.
Präsident Barack Obama werde sich um 17.55 Uhr MESZ in einer Rede zur Lage der Autoindustrie äussern, teilte das Präsidialamt mit.
Einzige Überlebenschance
Zuvor hatten die Gläubiger den Weg für ein beschleunigtes Insolvenzverfahren frei gemacht. Die US-Regierung hatte GM bis Montag Zeit gegeben, einen Sanierungsplan vorzulegen.
Es war erwartet worden, dass der Konzern in den kommenden Tagen Gläubigerschutz beantragt. Ziel des Verfahrens soll sein, dass sich das hochverschuldete Unternehmen unter Beteiligung der Regierung umstrukturiert.
Obama hatte dem Konzern ein Ultimatum bis zum 1. Juni gestellt: Entweder legt GM einen Sanierungsplan vor oder als einzige Überlebenschance bleibt die Insolvenz nach US-Muster.
Viele Gläubiger ziehen mit
Am Wochenende stimmte ein Grossteil der GM-Gläubiger zu, ihre ausstehenden Gelder in Anteile am «neuen GM» einzutauschen, was das Insolvenzverfahren erleichtern dürfte. Im Gegenzug sollen sie zehn Prozent des neuen Konzerns erhalten, später möglicherweise weitere 15 Prozent.
Wie die «New York Times» berichtet, stehen die Gläubiger, die dem neuen Angebot zugestimmt haben, für gut die Hälfte von 27 Milliarden Dollar GM-Schulden.
In der «Blitz-Insolvenz» muss Pontiac sterben
Die ins Auge gefasste «Blitz-Insolvenz» soll laut US-Medien lediglich 60 bis 90 Tagen dauern. Auch die Einigung mit Opel sowie die jüngste Zustimmung der mächtigen Autogewerkschaft UAW zu drastischen Einschnitten gelten als wichtige Voraussetzung für ein zügiges Verfahren.
Der Konzern soll in einen «guten» und einen «schlechten Teil» aufgespalten werden. Marken wie Chevrolet und Cadillac, die als überlebensfähig gelten, sollen die Insolvenz rasch wieder verlassen, andere wie etwa wie etwa Hummer, Saturn und die schwedische Tochter Saab dürften abgestossen werden; Pontiac muss sterben.
35'000 Jobs in der Schrottpresse
Weltweit sollen mehr als 35'000 Stellen gestrichen werden, es dürften weniger als 200'000 Jobs übrigbleiben. Das US-Finanzministerium geht davon aus, einen grossen Betrag der insgesamt 50 Milliarden-Dollar-Hilfen innerhalb der nächsten fünf Jahren vom «neuen GM» wiederzubekommen, berichtete die «Washington Post».
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die die Risiken betonen. «Es ist eine grosse Unsicherheit, ob das Unternehmen gut laufen wird. Der potenziell grösste Verlierer ist unglücklicherweise der US-Steuerzahler», sagte Prof. Edward Altmann (New York) der Finanzagentur Bloomberg.
Gewerkschaften mit im Boot
Bereits am Freitag stimmte die Gewerkschaft UAW Einschnitten bei Löhnen und Sozialleistungen zu, die für GM jährliche Einsparungen von 1,3 Milliarden Dollar bedeuten.
Dafür erhält die Gewerkschaft einen Anteil von 17,5 Prozent an GM. «Diese Vereinbarung gibt GM eine Chance zu überleben», sagte der UAW-Vorsitzende Ron Gettelfinger.
Spannung bei Chrysler
Bei Chrysler, bereits seit einem Monat in der Insolvenz, dürften an diesem Montag die Würfel fallen. Bei dem drittgrössten US-Autobauer steht nach Marathonsitzungen des New Yorker Insolvenzgerichts die endgültige Entscheidung über den rettenden Einstieg des italienischen Fiat-Konzerns an.
Fiat soll beim geplanten Verkauf der «gesunden» Chrysler-Teile zunächst 20 Prozent am neuen Unternehmen bekommen und langfristig die Mehrheit übernehmen können.
Die Gewerkschaft UAW soll anfangs 55 Prozent halten im Tausch für Milliardenforderungen ihres Gesundheitsfonds für Betriebsrentner. Den Rest bekommt der Staat.
(sda/reuters/halp)
http://tagesschau.sf.tv/content/view/full/1196858