BH ohne Sitz
Reiner Haug
Extreme Wissenslücken
Es ist schon einige Jahre her, da mußten sich die noch jungen Medzinstudenten auf dem Mainzer Campus mit Skalpell in Händen im Anatomiekurs auf ihre späteren Aufgaben vorbereiten. Damit alles seine gebührende Ordnung hatte, wachten Assistenten vor allem darüber, daß sich die jungen Leute auch ordentlich vorbereitet hatten. Die Kurse fanden immer Montags statt - vielleicht ist heute alles noch genauso! Eine Assistentin forderte seinerzeit meinen Freund auf, etwas über die Extremitäten zu erzählen. Dieser lief rot an und antwortete etwas kleinlaut, er habe am vergangenen Wochenende leider keine Zeit gefünden, sich mit den Geschlechtteilen zu befassen! Noch oft in den kommenden Jahren mußte er sich im Freundeskreis die anteilnehmende Frage gefallen lassen, ob er denn an diesem oder jenem Wochenende Zeit gefunden habe, seine Wissenslücken zu schließen.
Ein sehr guter Freund von mir hat in den 90er Jahren bei Aldi die Sour Cream entdeckt, die er dann eine Zeit lang zu fast jedem Essen gereicht hat wie andere Menschen Ketchup. Er sprach immer von „Suhrkriem” und ich mochte seine Begeisterung dafür so gerne, dass ich auch angefangen habe von „Suhrkriem” zu sprechen anstatt darauf hinzuweisen, dass es doch „Saurkriem” ausgesprochen wird. Inzwischen kommt es mir so vor, als hätte „Suhrkriem” viel mehr bezeichnet als nur das Produkt.
SpatzeWagong
Meine Cousine wollte ihr Auto verkaufen und inserierte es in der Zeitung. Kurze Zeit später rief ein potentieller Käufer bei ihr an und meldete sich mit den Worten: „Ich rufe wegen Ihres SpatzeWagongs an...”
Er meinte den zum Verkauf angebotenen „Space Wagon” von Mitsubishi.
Ein Geisteswissenschaftler:" Ich habe 372 Seiten lang beschrieben, was Kafka mit allem meinte, was er nicht geschrieben hat."