Comroad !!!! DAS ENDE !!!!!
Seite 3 von 3 Neuester Beitrag: 19.04.02 16:39 | ||||
Eröffnet am: | 10.04.02 08:30 | von: 1Mio.€ | Anzahl Beiträge: | 71 |
Neuester Beitrag: | 19.04.02 16:39 | von: SchwarzerLo. | Leser gesamt: | 8.525 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Concord Effekten
Rating-Update:
Die Analysten vom Investmenthaus Concord Effekten beenden die Beobachtung von ComROAD (WKN 544940). Lediglich 1,4 Prozent der Umsätze für 2001 könnten bestätigt werden. Eine weitere Fundamentalanalyse sei unmöglich.
Und WER hat sich von der Börse hierbei für Comroad entschieden???
Wurden "DIESE" von B.S. abgeschmiert - oder was?
GENAU DIESES she ich als den eigentlichen BETRUG!!!
Das erlaubt sich - Kritiker.
Das ist soooooo dreist, das verschlägt sogar mir die Sprache. 98% Umsatzkorrektur .... hahahhaa
Vielleicht sollte ich doch Analyst werden, schätze mal, Banken werden demnächst Geld ohne Ende für Qualitätsmitarbeiter ausgeben ....
cu guys, bald bin ich in der 1 mio Gehaltsecke ....
ComROAD - mit besten Empfehlungen
Innovationskraft, Qualität made in Germany, hochmotivierte
Mitarbeiter und Partner sowie ein starkes Committment zu Erfolg
und Wachstum sind die Säulen unseres Business.
Dass im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis in
allen Quartalen weit über Plan lagen, ist uns Bestätigung und
Ansporn zugleich.
muß jetzt aber schnell zum Fußball ;)
Danke Dir erstmal!
Gruß buju
Bericht: Bei ComROAD auch Verdacht auf Insidergeschäfte
Berlin (vwd) - Die Affäre um den unter Betrugsverdacht stehenden
Telematik-Dienstleister ComROAD AG weitet sich nach Informationen der
"Berliner Zeitung" (Donnerstagausgabe) aus. In Zusammenhang mit einer
Ad-hoc-Meldung des am Frankfurter Neuen Markt notierten Unternehmens hat das
Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) einen Voruntersuchung
wegen möglichen Insiderhandels mit Aktien eingeleitet. Das bestätigte die
Sprecherin der Behörde, Regina Nößner, dem Blatt.
Untersucht werden nach Angaben von Nößner auffällige
ComROAD-Aktien-Verkäufe unmittelbar vor einer Börsenpflichtmitteilung der
Firma am 20. Februar diesen Jahres. Damals hatte die Firma bekannt gegeben,
dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihr Mandat bei Comroad
gekündigt hat. Es gebe in diesem Zusammenhang "Anhaltspunkte für
Insidergeschäfte", sagte Nößner der "Berliner Zeitung". Ein "konkreter
Verdacht" gegen einzelne Personen existiere jedoch nicht.
Sollte die Voruntersuchung des BAWe einen solchen Verdacht ergeben, werde
die Behörde diese Informationen an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.
Einen Termin für den Abschluss der Voruntersuchung konnte die
BAWe-Sprecherin nicht nennen. "Es kann sein, dass die Ad-hoc-Mitteilung vom
heutigen Mittwoch noch in die Untersuchung mit einbezogen wird", sagte
Nößner zur Erklärung. In einem solchen Fall werde es "noch etwas dauern",
bis Ergebnisse der Voruntersuchung vorlägen, erklärte die Sprecherin.
Am Mittwoch hatte ComROAD mitgeteilt, eine Sonderprüfung habe ergeben,
dass für 98,6 Prozent der bisher für das Jahr 2001 gemeldeten Firmenumsätze
von insgesamt 93,6 Millionen EUR keine Belege existierten.
vwd/12/10.4.2002/hab
blaubärgrüsse
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,191189,00.html
ComROAD-Skandal
"Neue Dimension von Dreistigkeit"
Verglichen mit den bisherigen Bilanzskandalen am Neuen Markt spielt die Affäre des Telematik-Dienstleisters ComROAD in einer anderen Liga. Fast der gesamte Jahresumsatz 2001 erwies sich als Luftnummer. Jetzt laufen die Aktionärsschützer Sturm.
DPA
Skandal nimmt immer größere Ausmaße an: ComROAD-Gründer Bodo Schnabel
München - Nach ihrer Meinung wirken die Gebrüder Haffa und ihre Kollegen von Infomatec und Metabox gegen ComROAD-Gründer Bodo Schnabel wie Anfänger. "Das ist eine neue Dimension von Dreistigkeit", sagte der Vorstand der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (sdk), Markus Straub. "So etwas Krasses habe ich noch nie erlebt", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) der Deutschen Presseagentur in München.
Nach einer Untersuchung durch Wirtschaftsprüfer musste ComROAD am Mittwoch die Angaben für den Umsatz des vergangenen Jahres um 98 Prozent auf 1,4 Millionen Euro senken. Ein angeblicher Geschäftspartner in Hongkong existiert offenbar gar nicht, wie eine Sonderuntersuchung der Buchprüfer Rödl & Partner ergab. Der neue ComROAD-Chef Hartmut Schwamm schließt eine Insolvenz des Unternehmens nicht aus.
Der ursprünglich auf 93,6 Millionen Euro bezifferte Umsatz des Jahres 2001 sei fast vollständig mit einer Firma in Hongkong verbucht worden, die offensichtlich nicht existierte, teilte der neue ComROAD-Vorstand mit. Vermutlich mit Hilfe von Scheinrechnungen wurden die Erlöse in die Bücher geschrieben. Die ComROAD-Aktie stürzte am Mittwoch um zeitweise mehr als 36 Prozent auf 0,46 Euro ab. Im Herbst 2000 hatte das Papier noch 65 Euro gekostet.
Ist der Neue Markt noch zu retten? Diskutieren Sie mit anderen SPIEGEL-ONLINE-Usern!
ComROAD-Gründer und Ex-Vorstandschef Bodo Schnabel sitzt wegen des Vorwurfs des Kursbetruges seit Ende März in Untersuchungshaft. Kurz davor hatte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihr Mandat wegen Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzprüfung gekündigt. Die sdk forderte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf, die Ermittlungen auch auf die Frau Schnabels auszuweiten, die im Aufsichtsrat des Unternehmens saß. "Die hat natürlich gewusst, dass es diese Geschäfte nicht gibt", sagte Straub. Am Dienstag beschloss der Aufsichtsrat, dass sie aus einem wichtigen Grund abberufen wird. Das Ehepaar Schnabel hielt nach Angaben von ComROAD zuletzt rund 54 Prozent der Aktien. Nach Worten von Straub ist aber zu befürchten, dass das Paar die Aktien bereits verkauft und Millionen zur Seite geschafft hat.
Warum Schnabel sein Unternehmen mit 27 Mitarbeitern in eine derartige Krise stürzte, ist vielen ein Rätsel. Anders als der einstige EM.TV-Chef Thomas Haffa fiel Schnabel nicht durch einen schillernden Lebensstil auf. Er fuhr seinen normalen Dienstwagen und residierte nicht in einer Luxus-Villa. "Alles war ganz normal", sagt sein Nachfolger Hartmut Schwamm. Wie es nun mit ComROAD weitergehen soll, weiß er noch nicht. "Wir müssen ganz neu anfangen." Als Erstes muss er herausfinden, ob ComROAD überhaupt Kunden hat. Womöglich war nach Einschätzung der Aktionärsschützer nicht nur der Partner in Asien frei erfunden.
10. Apr 17:09, ergänzt 21:30
Der Comroad-Skandal um erfundene Asien-Umsätze hat die Kleinaktionäre auf die Barrikaden gebracht. Der inhaftierte Ex-Unternehmenschef Schnabel plant unterdessen, wieder die Kontrolle zu übernehmen.
Von Marcus Gatzke
Die Comroad AG |RD4 0,35 - | hat ihre Aktionäre in Aufruhr versetzt. Fast 99 Prozent des Umsatzes im vergangenen Geschäftsjahr war nur fingiert, wie am Mittwoch bekannt wurde. Einige Unternehmen, mit denen angeblich Geschäfte gemacht wurden, existierten überhaupt nicht.
Die Kleinaktionäre sind wütend, die Staatsanwaltschaft ermittelt und in der Unternehmenszentrale in Unterschleißheim stehen die Telefone nicht mehr still.
Chaos in Unterschleißheim
In der Zentrale bemüht man sich trotzdem um einen einigermaßen geregelten Ablauf. Aber auch die Mitarbeiter in der Pressestelle können ihre Ängste und Sorgen nicht ganz verhehlen: «Ich habe heute schon Morddrohungen von Privataktionären erhalten», sagt Thomas Mehler, Investor Relations Manager bei Comroad der Netzeitung. «Hier geht es momentan drunter und drüber.»
«Schnabel ist schuld»
Schuld an der ganzen Misere soll einzig und allein der Ex-Unternehmenschef und Gründer Bodo Schnabel haben. «Schnabel hatte die zentrale Gewalt. Der hat sich nicht in die Karten gucken lassen. Ich hatte keine Anzeichen über gefälschte Zahlen», sagt Aktionärsbetreuer Mehler. Das Rechnungswesen seit ausgelagert gewesen. Außerdem arbeite er selbst erst sei Dezember vergangenen Jahres bei Comroad, verteidigt sich der Manager.
Eine Insolvenz des ganzen Unternehmens will Mehler nicht ausschließen. Momentan ist die mit der Sonderprüfung beauftragte Gesellschaft Rödl & Partner dabei, auch die Jahre 1998 bis 2000 auf Unregelmäßigkeiten zu untersuchen. «Man muss davon ausgehen, das auch für diese Jahre die Zahlen nicht stimmen», sagt Mehler.
Bodo Schnabel hatte Comroad im Jahre 1995 gegründet und ist mit seiner Frau noch Mehrheitsaktionär. «Zuletzt hielt Schnabel rund 54 Prozent», sagt Mehler. «In der vergangenen Zeit muss er aber noch weiter zugekauft haben.» Wie viel Schnabel und seine Frau derzeit halten weiß niemand so richtig. Da er nicht mehr im Vorstand des Unternehmens sitzt, muss er auch nicht mehr über seinen aktuellen Bestand an Aktien Auskunft geben.
Comroad-Aktien brechen ein
Viel bezahlt haben wird Schnabel für einen Zukauf von weiteren Aktien aber nicht: Die Papiere sind seit dem 4. April nur noch so genannte Pennystocks – allein am Mittwoch brach die Aktie um mehr als 40 Prozent auf unter 40 Cents ein. Den Höchststand hatten die Comroad-Scheine am 28. September 2000 mit knapp 65 Euro erreicht.
Bis Anfang März war Schnabel Vorstandschef und wurde dann vom Aufsichtsrat fristlos entlassen. Das Gremium hatte Schnabel seines Postens enthoben, weil Zweifel an Geschäftsbeziehungen und Aufträgen aus Asien aufgekommen waren. Kurz darauf wurde Schnabel in Untersuchungshaft genommen: Es habe Anhaltspunkte gegeben, dass er sich ins Ausland absetzen wollte, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Schnabel will seinen Widersacher stürzen
Der Unternehmensgründer plant aber jetzt schon ein Comeback: «Er will Aufsichtsratchef Andreas Löhr stürzen», meint Mehler. «Er hat angekündigt, als Mehrheitsaktionär eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen.» Löhr ist als Chef des Gremium für die Entlassung von Schnabel verantwortlich. Nach seiner Entlassung hatte Schnabel Löhr wüst beschimpft. Löhr habe versucht «seine Haut zu retten».
Die Comroad-Mitarbeiter wissen gar nicht, wie sie sich gegenüber ihrem Ex-Chef verhalten sollen. «Wir versuchen uns zum ersten Mal etwas zu distanzieren», sagt Mehler. «Aber er ist immer noch Mehrheitsaktionär. Wenn ihm der Kragen platzt kann er mich morgen rausschmeißen.» Derzeit gibt es keine Kommunikation zwischen dem Unternehmen und seinem Gründer. Die Pressstelle ist viel zu sehr damit beschäftigt, die riesige Menge an Journalistenanfragen zu bearbeiten.
Testate von 1999 und 2000 müssen zurückgezogen werden
Die SdK hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu einer umfassenden Aufklärung ihrer Rolle im Comroad-Skandal aufgerufen. Die SdK vermutet eine nicht unerhebliche Mitverantwortung der Prüfer dafür, dass die Firma mit Scheingeschäften über Jahre Anleger täuschen konnte.
Erhärtet wird diese Vermutung, da die SdK Einblick in den internen Prüfungsbericht der KPMG zum Jahresabschluss 1999 nehmen konnte, der dem Anlegermagazin Börse Online vorliegt. Aus diesem Bericht geht hervor, dass bei Comroad kein Überwachungssystem gemäß § 91 Absatz 2 Aktiengesetz eingerichtet war, mit dem „den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden“ konnten. Ebenso werden organisatorische Verbesserungen in der Buchhaltung für notwendig gehalten. Weiter ist dem Bericht die Funktion der VT Electronics, Hongkong zu entnehmen. Sie wird schon in diesem Bericht als Hauptlieferant erwähnt, an den zum Jahresende 3,1 Millionen DM Anzahlungen geleistet worden waren. Der Bericht trägt das uneingeschränkte Testat.
Die SdK ist der Ansicht, dass bei einem Umsatz von 20 Millionen sowie 3,1 Millionen DM Anzahlungen Nachforschungen zur Bonität der VT Electonics zwingend gewesen wären.
Im Jahresabschluß 2000, in dem rund 43 Millionen Euro Umsatz ausgewiesen sind, hat die VT Electronics eine noch bedeutendere Rolle gespielt. Trotzdem hat man bei KPMG die Existenz der Gesellschaft – die nie bestanden hat – nicht überprüft.
Obwohl bereits über das gesamte Jahr 2001 Zweifel an der Seriosität der Comroad AG bestanden hatten, hat die KPMG offensichtlich erst auf Grund der Berichte in Börse Online im Februar 2002 Überprüfungen eingeleitet und das Mandat daraufhin niedergelegt.
Bis heute sind jedoch die uneingeschränkten Testate für die offensichtlich falschen Jahresabschlüsse der Jahre 1999 und 2000 nicht zurückgezogen worden.
Die SdK verlangt eine sofortige Aufklärung der Vorgänge. Solange diese nicht allumfassend erfolgt ist, wird die SdK einer Wahl der KPMG als Wirtschaftsprüfer bei anderen börsennotierten Gesellschaften widersprechen.
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Quellen:
Aus dem internen Prüfungsbericht der KPMG zum Jahresabschluss der Comroad AG
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II. Unrichtigkeiten und Verstöße gegen Vorschriften zur Rechnungslegung und sonstige Vorschriften
Gemäß § 91 Abs. 2 AktG obliegt dem Vorstand die Verpflichtung, geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden. Ein solches Überwachungssystem liegt nicht in operationalisierter Form vor. Der Vorstand bestätigte uns gegenüber allerdings, dass aufgrund der Größe des Unternehmens und der damit zusammenhängenden Überschaubarkeit bestandsgefährdende Entwicklungen seitens des Vorstands unmittelbar und früh erkannt werden. Wir haben den Vorstand darauf hingewiesen, dass mit zunehmender Größe des Unternehmens die Einrichtung eines entsprechenden Früherkennungssystems unabdingbar ist, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen.
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I. Buchführung und weitere geprüfte Unterlagen
Die Bücher der Gesellschaft sind grundsätzlich ordnungsgemäß geführt. Die Belegfunktion ist grundsätzlich erfüllt. Wir haben allerdings im Verlauf unserer Prüfung festgestellt, dass organisatorische Verbesserungen notwendig sind, um die Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit des Buchungsstoffes in angemessener Zeit und mit vertretbarem Aufwand sicherzustellen, dies auch im Hinblick auf die angestrebte Geschäftsausweitung der Gesellschaft. Ferner sind diesbezüglich die kurzen Abgabefristen für die Quartalsabschlüsse am Neuen Markt zu beachten. Die Buchführung und die weiteren geprüften Unterlagen entsprechen nach unseren Feststellungen den gesetzlichen Vorschriften.
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
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089 - 59 99 87 33
Frankfurt (vwd) - Im Fall ComROAD könnte sich nach einem Bericht der
"Platow Börse" erstmals in der Geschichte des Neuen Markets eine
Anspruchsgrundlage für Prospekthaftung ergeben. Wie der Börsenbrief am
Donnerstag aus seiner aktuellen Ausgabe vorab bericht, wurde die chinesische
VT Electronics im Verkaufsprospekt von ComROAD als einer von zwei wichtigen
Auftragsproduzenten genannt. Die Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner habe
jedoch keine Nachweise über Geschäfte mit diesem Unternehmen finden können,
heißt es in dem Bericht.
Im Abschluss zum 31. Dezember 1998 zeige ComROAD eine Auslandsforderung,
die 75 Prozent der damaligen Bilanzsumme ausmache. Sollte dies eine
fingierte Forderung gegen ein nicht existentes Unternehmen sein, müssten
sich die Emissionsbanken "warm anziehen", schreibt die "Platow Börse". Im
Brennpunkt stünden demnach die Concord Effecten AG, Frankfurt, die Hauck &
Aufhäuser Privatbankiers KGaA, Frankfurt, sowie - im Rahmen einer
Kapitalerhöhung im Jahr 2000 - die HypoVereinsbank AG, München.
Keine Ansatzpunkte für Prospekthaftung sah Concord-CEO Dirk Schnapper im
Gespräch mit "Platow". Man prüfe rechtliche Schritte gegen ComROAD, zitiert
ihn der Börsenbrief. Ob das Bankhaus gegen Prospekthaftung versichert sei,
konnte Schnapper dem Bericht zufolge nicht sagen. Sollte es zu einem
Haftungsfall kommen, könnte dies die Existenz der Bank gefährden, meint
"Platow". In den Blickpunkt rücke nun auch ComROAD-Aufsichtsratsvorsitzender
Andreas Löhr, der nach "gut informierten Quellen" die Darstellung des
Unternehmens zur Vorbereitung auf den Börsengang sowie den Business Plan und
die Planziele erstellt habe.
Auch solle das Original-Expose inhaltliche Fehler gehabt haben, weshalb
"renommierte Häuser" das IPO nicht hätten begleiten wollen. Löhr sieht sich
dem "Platow"-Bericht zufolge als Opfer und will in seiner verbleibenden
Amtszeit "alle zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen ziehen".
vwd/12/11.4.2002/hab/rio
"SZ"/KPMG: ComROAD-Umsätze eventuell auch vor 2001 fingiert
Unterschleißheim (vwd) - Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hat
nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) indirekt eingeräumt, dass
die von ihr testierten Bilanzen der Unterschleißheimer ComROAD AG unrichtig
sein könnten. Die KPMG habe auf "SZ"-Anfrage eingeräumt, dass der Verdacht
bestehe, dass "mit hoher Wahrscheinlichkeit" auch Umsätze in den Jahren vor
2001 fingiert worden seien, berichtet das Blatt am Freitag vorab aus seiner
Samstagausgabe.
KPMG hatte den ComROAD-Bilanzen 1996 bis 2000 uneingeschränkte Testate
gegeben, ihr Mandat für 2001 aber im Februar fristlos niedergelegt. KPMG hat
dem Bericht zufolge außerdem erklärt, sie habe ComROAD bereits vor 2001 auf
Probleme hingewiesen, ohne das ein "begründeter Anlass zur
Testatseinschränkung" erkennbar gewesen sei.
vwd/12/12.4.2002/hab
Dann wären die aber schön blöd, sowas jetzt einzugestehen...
Am Neuen Markt werden die schlimmsten Befürchtungen wahr
Von CHRISTIAN SCHNELL Vorstände in Untersuchungshaft, gefälschte
Bilanzen, Forderungsbetrug. Die Meldungen der letzten Tage belegen: Der
Neue Markt steckt wieder einmal in einer tiefen Vertrauenskrise, vielleicht
sogar der tiefsten in seiner fünfjährigen Geschichte. Denn die jüngsten Vorgänge
um Comroad, Ceyoniq oder Phenomedia übertreffen selbst die Befürchtungen
derer, die dem deutschen Wachstumssegment bisher schon skeptisch
gegenüberstanden. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die ungezählten
Meldungen und Gerüchte über Unternehmen, die auf der Kippe stehen.
Die Schreckensmeldungen vergrößern noch den Schaden für das bereits
schlechte Image und haben direkte Auswirkungen auf den Handel. Hier
bestimmten bisher wie in jedem so genannten Qualitätssegment die
institutionellen Anleger das Geschehen. Etwa 90 Prozent des Handelsvolumens
kommt an normalen Tagen von ihnen. Doch die großen Fonds, Versicherungen
und Banken finden immer weniger Werte, bei denen ein Einstieg für sie generell
sinnvoll erscheint.
Zwei Dinge spielen dabei eine Rolle: Erstens ist ein Unternehmen erst ab einer
Marktkapitalisierung von mindestens 50 Millionen Euro für Großanleger
interessant. Erst dann ist ein problemloser Handel größerer Pakete möglich.
Derzeit bietet zwar noch rund ein Drittel der über 300 Unternehmen des Neuen
Marktes diese Möglichkeit, doch beinahe täglich werden es weniger.
Hinzu kommt die Kapitalvernichtung in den vergangenen beiden Jahren.
Brachte es das deutsche Wachstumssegment in seiner Hochphase im März
2000 noch auf eine Marktkapitalisierung von 234 Milliarden Euro bei 220
Unternehmen, so repräsentieren momentan die 300 Unternehmen noch eine
Marktkapitalisierung von 44,6 Milliarden Euro.
Mindestens genauso wichtig wie die nackte Statistik ist die Atmosphäre. Auch
den institutionellen Anlegern stellt sich immer häufiger die Frage, wem denn
überhaupt noch zu trauen sei. Unternehmenslenker wie der hemdsärmelige
Ex-Comroad-Chef Bodo Schnabel oder die seriös wirkenden
Ceyoniq-Gründer Thomas Wenzke und Jürgen Brintrup erweckten schließlich
jahrelang den Eindruck von Solidität, Marktkenntnis und Führungsqualität. Bis
dato mussten Investoren im Wesentlichen zwischen soliden Kaufleuten und
"Glücksrittern" unterscheiden, die vor Visionen strotzend irgendwann mit der
rauen Realität konfrontiert wurden. Inzwischen gilt es herauszufinden, bei
welchen Firmenlenkern kriminelle Energie im Spiel sein könnte. Zugegeben,
Anleger wurden schon in der Vergangenheit getäuscht, was die Fälle
Infomatec, Metabox oder CAA belegen. Allerdings wurde hier mit
Ad-hoc-Mitteilungen eine falsche Realität vorgegaukelt.
Skrupellose Bilanzfälschungen stellen aber eine neue Dimension dar. Weitere
Enthüllungen werden nicht lange auf sich warten lassen, und sei es
nur, weil die hellhörig gewordenen Wirtschaftsprüfer die Bilanzen künftig noch
genauer unter die Lupe nehmen werden.
Die Konsequenz: Großinvestoren werden künftig den Neuen Markt als Ganzes
noch zurückhaltender betrachten als sie es bislang schon tun. Das Image der
"Zockerbörse", die bestenfalls für den hochspekulativen Anleger geeignet ist,
wird sich weiter verstärken - sehr zum Schaden Dutzender solider
Unternehmen, die zweifellos noch immer am Neuen Markt vertreten sind und
eigentlich mehr Beachtung verdient hätten. Auch Emissionskandidaten werden
sich künftig zweimal überlegen, ob sie die Kosten des Neuen Marktes zahlen
wollen, um sich schließlich dem Negativimage des Segments auszuliefern.
Gefordert ist dabei nun erneut auch die Deutsche Börse. Sie sollte im Interesse
der Anleger bei Verstößen umgehender handeln. Nach dem derzeitigen Stand
ist beispielsweise Comroad noch bis Mitte Juni im Nemax 50 gelistet. Vor
allem sollte sie sich ernsthafter Gedanken darüber machen, wie sinnvoll es ist, in
einem Wachstumssegment jedes sechste Unternehmen in einen Auswahlindex
zu stecken. Wie werthaltig die Qualität im Nemax 50 ist, haben zuletzt die Fälle
Biodata, Heyde oder Fantastic gezeigt. In der Zwischenzeit sollten die
Verantwortlichen wenigstens bei Neubesetzungen im Nemax 50 mehr
Entscheidungsfreude an den Tag legen. Statt auf Branchenzusammensetzung
und Kontinuität zu bauen, ist hartes Durchgreifen gefragt.
Vorbildfunktion könnte dabei - wieder einmal - die US-Technologiebörse
Nasdaq haben. Dort bietet der Nasdaq 100 eine extrem komprimierte
Auswahl aus den insgesamt etwa 4 300 börsennotierten Werten. Obwohl
Hunderte von Unternehmen Jahr für Jahr aus dem Segment ausscheiden und
der Kurseinbruch in den vergangenen 25 Monaten fast so hoch war wie am
Neuen Markt, wurde bislang zu keinem Zeitpunkt die Existenzberechtigung der
Nasdaq in Frage gestellt.
Große Fonds finden immer weniger Werte, bei denen sie einsteigen können.
ComROAD AG, Unterschleißheim
Veröffentlichung der Deutsche Börse AG gemäß Ziffer 2.1.3
Die Deutsche Börse AG hat die Zulassung der Aktien der ComROAD AG, Unterschleißheim, zum Neuen Markt aus wichtigem Grund fristlos beendet.
Die Zulassung der Aktien zum Geregelten Markt bleibt davon zunächst unberührt.
Frankfurt am Main, 19. April 2002
Deutsche Börse AG
Vorstand
Quelle: http://deutsche-boerse.com/nm/