Der €/CHF Thread
In dem Sinne: es steht wohl ein spannender Monat Juni bevor :o)
LokivonAsgard
Vg
LokivonAsgard
Besonders lustig finde ich die Verwendung des Begriffs "Rechnen" :-)
Spannende Zeiten :o)
LokivonAsgard
Wie Loki richtig schreibt wird derzeit wohl wieder viel Geld in die Schweiz fließen, es gibt ja ausreichend politisch/ökonomische Gründe dafür. Ich gebe zu Bedenken, dass auch das Drucken von Geld (Ankauf von Devisen gegen Buchgeld) nicht notwendigerweise das Aufwerten des CHF verhindern kann, berücksichtigt man die derzeitige wirtschaftliche Lage in der Schweiz mit dem Anstieg der Zahl der Erwerbslosen bleiben irgendwann nur noch harte Maßnahmen wie Kapitalverkehrskontrollen.
Das schlimme im Moment ist, dass die Notenbanken in einem Dilemma stecken. Eigentlich müssten sie wie von der FED durchgezogen, langsam die Zinsen erhöhen, denn sonst werden wir schon bald von einer Inflationswelle niedergerollt oder die negativen Auswirkungen von negativen Zinsen bringen die gesamte Wirtschaft ins Wanken. Das paradoxe ist, dass die Inflation wahrscheinlich mit den ersten Zinserhöhungen sogar noch schneller steigen würde, ehe ab ca. 1% oder mehr langsam ein bremsender Inflationseffekt eintritt. Das kann man wunderbar in den USA sehen, wo die Inflation nach der Erhöhung der Leitzinsen einen ziemlichen Sprung nach oben gemacht hat. Die Leitzinserhöhung wird aber kommen müssen, da derzeit das ausgegebene Geld der Notenbanken nicht in den Wirtschaftskreislauf fließt (daher ja auch der nun startende Ankauf von Unternehmensanleihen), sondern wegen fast nicht vorhandener Alternativen ausschließlich in die Aktienmärkte. Diese haben sich daher komplett von der Wirtschaftsentwicklung entkoppelt. ich persönlich würde sogar behaupten, dass sich bereits eine Blase am Aktienmarkt ausgebildet hat.
Und das ist eben die zweite Seite der Medaille. Wenn (vernünftigerweise) die Leitzinsen auf ein höheres Niveau gebracht würden, würde in relativ kurzer Zeit viel Geld aus den Aktienmärkten abfließen/umgeschichtet werden. Ein formidabler Crash wäre die Folge (auf dieser Einschätzung basiert meine Meinung, dass sich bereits eine Blase ausgebildet hat). Aus mir unerfindlichen Gründen haben die Zentralbanken davor aber eine Heidenangst.
Meiner Meinung nach sollten die Zentralbanken den Ankauf von Unternehmensanleihen noch etwas ausweiten, damit die Finanzierung der Unternehmen auch künftig garantiert ist. Die anderen Programme dafür sollten sie jedoch herunterfahren und v.a. die Leitzinsen nach und nach auf ein halbwegs sinnvolles Niveaus von 1-2% anheben - also die Situation normalisieren. Und vor allem sollte die EZB endlich mal aus ihrem Panikmache/Krisenmodus kommen. Das ist im Moment nicht mehr glaubhaft.
Da bei solchen Aktionen aber einige Leute viel Geld verlieren würden, bleibt eine Normalisierung wohl auf absehbare Zeit Wunschdenken. Genau wie nachhaltige Reformen in Frankreich, Österreich, Italien, Portugal, Spanien, ... *seufz*
LokivonAsgard
LokivonAsgard
Ich frage mich nur, warum die Schweiz nie beigetreten ist, wenn sie ein ansuchen gestellt haben?! Hat da jemand Infos?
LokivonAsgard
LokivonAsgard
Ich frage mich, was auf Dauer für den Euro schlimmer wäre: Wenn GB mit einem superknappen Votum in der EU bleibt und damit von der Insel immer mehr Druck auf die EU ausgeübt wird, sich praktisch selbst zu entmachten und noch eine und noch eine weitere Sonderregel für die Britten zu verfassen. Oder wenn GB aussteigt (wohl ebenso knapp) und (wahrscheinlich/eventuell?) Polen und Ungarn im Sog mitzieht und/oder (oder auch nicht ;o) Griechenland gleich mit aus der EU oder dem Euro geschleudert wird.
Ich würde im Fall eines Ausstiegs der Britten damit rechnen, dass es eine ziemliche Delle, wenn nicht mehr in der britischen (und europäischen und Welt-)Wirtschaftsentwicklung geben wird. Das könnte die anderen genannten Staaten auch davon abschrecken, denselben Weg zu gehen. Hinzu käme, dass dann wohl recht wahrscheinlich die Schotten aus dem UK ausscheiden würden und in Nordirland neue Spannungen auftreten würden.
In jedem Fall hat sich Cameron ein fettes Eigentor mit der Abstimmung geschossen. Ich glaube nicht, dass er noch lange politisch überleben wird.
Sollten die Britten aussteigen, dann sehen wir wahrscheinlich kurzfristig einen Absturz unter 1.07 (vielleicht aber auch schon im Vorfeld, wer weiß?) - mittelfristig könnte sich das Pfund dann aber von der EU losgelöst als alternativer "sicherer Hafen" zum Franken entwickeln, was den Franken wieder schwächen würde.
Sollten die Britten dabei bleiben, dann denke ich, werden wir spätestens in der kommenden Woche wieder die 1.10 sehen, weil alle in das Pfund stürmen werden, als gäbe es da was umsonst. Langfristig wird man sehen müssen, ob die zusätzliche politische Instabilität oder das zusätzliche Wirtschaftswachstum die Oberhand behalten werden. Viel wird auch davon abhängen, wo Brüssel dringende Reformen angeht und in welche Richtung (mehr oder weniger EU) es gehen wird.
Eine funktionierende Glaskugel wäre gerade echt eine Investition wert :o)
LokivonAsgard
was wird hier nur gespielt :). ist etwa sie SNB selbst short auf eur/chf unterwegs :)?
Resultat: am Ende hat die SNB 19Mrd. verdient und der Kurs hat sich kein Stück bewegt...
Der Brüller, fällt aber wohl leider unter Insiderhandel...
LokivonAsgard
Moderation
Zeitpunkt: 22.06.16 11:57
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 22.06.16 11:57
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Sollte es doch zu einem Brexit kommen, dann gute Nacht. Will nicht wissen, um wieviel dann der Euro gegen den Franken abstürzt, aber ich würde mal vermuten, dass es dann nicht mit 1% Änderung getan ist.
Ich wünsche allen starke Nerven!
LokivonAsgard
Nur - diese Abstimmung hat Europa geschadet. So einen wirklichen Gewinner gibt es nicht dabei.
Mittelfristig kann sich der CHF erholen, nur...wann kommt die nächste dunkle Wolke am Euro Himmel.
...
Ich denke, dass im Moment die Notenpresse der SNB glüht. Und demnächst wird der Einlagenzins auf -1% gesenkt werden, weil selbst das Drucken von vielen Franken nicht mehr ausreichen dürfte.
Der Sommer wird nun echt wild werden!
Ich hoffe, ihr habt eure Schäfchen alle im Trockenen und euch nicht von dem "die treten eh nie aus"-Gerede anstecken lassen.
LokivonAsgard