Antizykliker-Thread - v2.0
Nur durch ständiges an-sich-arbeiten ist man Erfolgreich. Leidensdruck, ödes langweiliges Trainieren, alles dabei.
Nur eines sollte man nicht tun. Zu meinen man wisse schon alles und andere jüngere können einem nichts beibringen weil man das ganze ja schon über Jahrzehnte macht.
Ist man soweit ist der Erfolgszenit erreicht, das kann ich dir aus eigener Erfahrung garantieren.
learner ist es wichtig, in einer homogen Gruppe nett aufgenommen zu werden. Das ist nichts verwerfliches, bedingt aber schonmal, dass man sich die richtige Gruppe suchen muss. Da wir in der Hausse sind, ist die richtige Gruppe das Bullenlager. Hierin besteht schonmal die Grundvoraussetzung für den Börsenerfolg eines Gutmenschen.
Die zweite Voraussetzung ist die richtige Methode, die zum richtigen Timing führt. Und hier kann man nichts raten, denn das hängt von der eigenen Psyche ab. Wer gerne klare Regeln befolgt (weil er sich dann sicherer fühlt) kann es mit CT und MM versuchen. Wer eher theoretisch veranlagt ist, wird es mit Fundianalyse versuchen. Und wen das alles nur am Rande interessiert, der wird in einen Fondssparplan einzahlen.
Ballack macht nun mit Mitte/Ende 30 Schluss. Beim börsianer geht es dann erst richtig los.
Ich halte Erfahrung auch für sehr wichtig. Beim Neuen Markt hatte ich auch den ersten Aktieneinstiegt gewagt, und nach ersten Erfolgen natürlich böse auf die Nase gefallen.
Damals war ich einer der jungen Anleger mit der Meinung, dass alles anders ist und wir daher recht haben.
Heute bin ich schon "etwas" reifer und kaufe Aktien fundamental und versuche nach Kostolany Marktschwankungen rechtzeitig zu erkennen. Aber inzwischen weiß ich auch, dass alles anders kommen kann als geplant.
Aber zu einem guten Börsianer fehlt mir auch noch viel, ich habe eher die Performence einens mittelklassigen Aktienfonds ;)
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www.kostolany-analyse.de (Langfristige Sicht, Monate/Jahre)
www.kostolany-analyse.de/daxtrendindikator (Mittelfristige Sicht, Wochen/Monate)
Alter ist reich an Erfahrung und arm an Gedanken hiess es in meiner Jugend. Da ist insofern was wahres dran, als Erfahrung an sich, die sich mit jeder fortschreitenden Biographie von alleine einstellt, nicht automatisch mit Lernen zusammenfällt. Auch an der Börse ist die Beobachtung nicht gerade selten, dass Leute ein- und dieselbe Erfahrung im Prinzip solange wiederholen, bis sie pleite und entnervt das Handtuch werfen. Psychologisch gesehen sind sie natürlich nicht - wie behauptet - für Performance unterwegs, ihr 'Gewinn' sieht vielmehr ganz anders aus. Damit dieser zustande kommen kann ist es allerdings erforderlich, Erfahrung (punktuell) zu leugnen...
Fill
Für die Industrie bedeutet der Euro eine starke Vereinfachung von Handel und Abwicklung von Geschäften, für die dt. Großindustrie insbesondere einen Wettbewerbsvorteil aufgrund der Inflationierung des Euro bei glz. Stagnation bei Löhnen und Gehältern.
Vor dem Euro war jedes Land für seinen Haushalt verantwortlich und die Südländer bezahlten aufgrund ihrer unsoliden Inflationspolitik zeitweise über 20% Zinsen. Vor dem Euro wußte jedes Land von der eigenen Verantwortung, und es gab diesbezüglich keinerlei Anfeindungen der Länder untereinander.
Mit der notwendigen Euro-Disziplin verloren diese Länder diese Möglichkeiten und gerieten immer weiter in den Schuldensumpf, den die Finanzkrise 2008 schonungslos offenlegte. Diese Länder machen nun die disziplinierten 'Nordländer' für die Schieflagen verantwortlich und fordern eine Lockerung der Schuldenpolitik und eigentlich eine Rückkehr zu den alten Maßstäben und Maßnahmen bei glz. niedrigen Zinsen.
dt. Politiker und Unternehmer fordern nun im Zusammenhang mit dem Besuch Merkel's in GR erneut die Deutschen zur Unterstützung dieses perpetuum mobile der Staatsfinanzierung auf, die m.E. in einer unmenschlichen Bürokratenwelt enden wird, in der das Individuum aufgrund der etablierten Kontrollmechanismen nicht mehr auf seine Bürgerrechte zurückgreifen kann.
@Eidgenosse: 1987 einsteigen und Ende der 90er austeigen war nicht ungewöhnlich.
Ob 2009 ein Jahr wie 1987 war?
Unmoralisch wird es, wenn man die Konsequenzen seines Handelns nicht mehr selbst tragen muss. Insofern sehe ich lediglich die unmoralische Komponente bei den großen Banken und deren Eigentümern.
Dass Bären nur auf den Absturz wetten ist ein von Euch gern gepflegtes Vorurteil. Warum sollte ich z.B. aktien gekauft haben? Doch wohl in der Hoffnung auf steigende Kurse, oder glaubst Du, dass ich ein masochistischer Bär bin? Aktien kaufen und auf den Absturz hoffen!
Fill, dass ich meine eigene Art des Handelns finden muss denke ich auch. Dass ein Anfänger mit bereits bekannten Handelsansätzen anfängt ist doch völlig normal. Alles braucht seine Zeit!
Auf was denn sonst? Bärisch posten und bullisch Aktien kaufen? Da glaub ich eher an den Weihnachtsmann.
Schön, dass du keine moralischen Bedenken hast, auf den Absturz zu wetten (und damit einen Bullen zu ruinieren). Dann verstehst du dass ich keine moralischen Bedenken habe, andere Ansätze zu kritisieren.
Was die Banken betrifft handeln die genau wie du und ich, bloß eine Nummer größer. Selbst den eigenen Vorteil an der Börse suchen und mit dem Finger auf andere zeigen ist somit höchst heuchlerisch. Banken sind keine Wohlfahrsvereine, warum erwartest du dann Wohlverhalten gegenüber der Gesellschaft?
Und wenn die Börse steigt sind alle reich? Ja nee, is klar. In deinem Buch vielleicht.
Mann könnte auch auf die Idee kommen das Aktien halten parasitär ist weil man dafür Dividenden kassiert. Das Short-Geschäft kennt aber nur das Risiko.
Die Idee einer Aktiengesellschaft war übrigens nicht die Eigner durch Kursgewinne in kurzer Zeit reich zu machen. Kursgewinne zu realisieren ist das eigentlich verwerfliche.
Aber wem erklär ich das.
Def: Bären, die im Ggs zu 'Ultras' wie zB AL noch in der Lage sind, ihre Positionen (und ihr Denken) prozyklisch anzupassen...
Anfang Juni 12 (Dax-Tief): 'Ich bin doch nicht blöd. Billige Aktien ? Lächerlich ! Bullenpropaganda auf allen Kanälen ist haltloses Gesundbeten ! Shorts jetzt oder nie, der Bärenmarkt ist in direkter Sichtweite'
Anfang Juli (Bodenbildung abgeschlossen, erste Erholung): 'Ich bin doch nicht blöd. Auf eine derart gefakte Asset-Inflation falle ich nicht herein. Danke FED für die Top-Shortentries !'
Anfang August (Bullrun beginnt) :'Ich bin doch nicht blöd. Experten auf allen Kanälen bestätigen, dass der Up-Move völlig haltlos ist. Reiner Shortsqueeze. Alle Fundamentals stehn auf rot. Der Fall wird um so tiefer sein. Mit dem Shortentry aber besser noch warten, bis der Markt sich ausgekotzt hat.'
Anfang Semptember (stabiler Uptrend): Ich bin doch nicht blöd. Mich totzushorten ist defintiv nicht mein Ding - das kann AL schön alleine machen. Die Longs nehme ich natürlich mit, bevor es dann endgültig kracht. Danke Bullen !
Anfang Oktober (stabiler Uptrend ff): 'Ich bin doch nicht blöd. Alle Signale stehen auf long. Das unbegrenzte Liquiditätsgepumpe lässt den Bären keine Chance. Ich sehe einen Bullmarkt bis weit in die Mitte des nächsten Jahres. Den wollen wir mal reiten. Grundsätzlich bleibe ich natürlich Bär (versprochen AL!), aber Regel Nr 1 heisst nicht umsonst: Never fight the FED! he he..'
Fortsetzung folgt...
Aktienhalter sind moralisch gesehen nicht parasitär, es sei denn man findet Dividenden und Zinsen unmoralisch. Das ist im christlichen Kulturkreis seit dem späten Mittelalter nicht der Fall (vorher war Geldverleih gegen Zinsen Sünde und nur den Juden vorbehalten). Im moslemischen Kulturkreis ist Dividende und Zins übrigens noch heute Sünde. Daher kann man drüber diskutieren.
Da drängt sich bei mir direkt eine Vier-Felder-Matrix auf.
So kann jeder feststellen, wer er ist und wie er gerade mental eingestellt ist…
wirklich alles hängt am richtigen, sprich reflektierenden Umgang mit der eigenen Erfahrung. Davon bin ich absolut überzeugt. Wenn Du schreibst: 'Fangen wir einfach damit an, was ich schon gelernt habe. In meiner bisherigen "Börsenkarriere" habe ich verschiedenste Handelsansätze ausprobiert. Alle haben ihre Berechtigung, wenn man diese konsequent umsetzt!' dann bist Du davon offensichtlich noch weit entfernt. Vielmehr glaubst Du daran, dass Gelingen allein aus der korrekten, konsequenten Umsetzung eines zuvor eifrig studierten Regelwerkes resultiert. Solange Du dafür, dass das so nie wirklich hinhaut immer nur auf die Antwort kommst, es war eben nicht konsequent genug (die verdammten Emotionen), wirst du nicht weiterkommen, sondern dich nur im Kreise drehen. Usw, haben wir ja eigentlich alles schon durchgekaut...
Dass Du wie gesehen bezüglich BDI dazugelearnt hast find ich übrigens einen bemerkenswerten Fortschritt. Denn die Auskunft, die dieser Index über den Zustand der globalen Ökonomie erteilen will, liest Du kritisch....
Fill
Ich habe dennoch großes Verständnis für das verbissene Festhalten an lieb gewonnenen Ansichten. Selbst Ateisten brauchen einen Glauben!
http://www.ftd.de/politik/europa/...der-feiern-comeback/70100897.html
Dazu passen die Einstürzenden Neubauten - Was Ist Ist
B = Poster postet bärisch
Man berechne die bedingte Wahrscheinlichkeit P(A|B).
Behauptung P(A|B) < 1%.
Beweis: AL's Musterdepot.
Solche "Indikatoren" muss man immer kritisch sehen, das ist die Moral der BDI-Geschichte.
Du erkennst aus meinen Worten, wie hanebüchen das alles sein muss, wenn ein kleines Licht wie ich so einfach Gegenworte findet.
Mit ein paar Tagen Verspätung ist mir diese Buchbesprechung aufgefallen. Vielleicht nicht extrem überraschendes, scheint aber auf jeden Fall ein interessantes Buch zu sein.
http://www.slate.com/articles/business/books/2012/...ewed_.html
Das es kausale Beziehung zwischen dem was die Leute denken und fühlen (Sentiment(?)) und dem wie sie handeln (Kurse) gibt, kann doch nicht ernsthaft bestrittend werden oder? Die Kunst ist ja auch nicht das zu erkennen, sondern zu verstehen, was so gedacht und gefühlt wird. Das ist zumindest mein Take-away von ein paar Monaten mitlesen....