Der €/CHF Thread
LokivonAsgard
Da wird sich auch in den nächsten 100 Jahren nichts ändern :-))
http://www.cash.ch/news/top_news/...m_frankenbullen_nicht-3423242-771
Darüber hinaus führen die negativen Zinsen offenbar nicht dazu, dass mehr Geld in die Wirtschaft gepumpt wird, sondern das mehr Bargeld gehortet wird (siehe 1000 Franken Schein) und dass mehr Geld in hoch riskante Finanzprodukte fließt, weil dies die einzige Möglichkeit ist, die Wertverluste halbwegs auszugleichen.
Das ist überhaupt ein Grundproblem auch der derzeitigen EZB Strategie (negative Zinsen + Geld in den Markt pumpen) - Das Geld fließt ja überhaupt nicht in die Wirtschaft, sondern eher in den Finanzmarkt und vor allem in die Banken und maroden Staaten. Das erzeugt zum einen Spekulationsblasen - der Crash Anfang des Jahres ist meiner Meinung nach ein Beispiel für ein Platzen einer solchen (noch recht kleinen) Blase. Darüber hinaus verzögert es wichtige Reformen. Italien hat beispielsweise viel angekündigt, aber wenig gemacht. Von Griechenland oder Frankreich will ich gar nicht reden, denn dort sind die meisten Reformen das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Und in Portugal und Spanien werden die Reformen schon wieder zurückgedreht.
Und auch manche Firma, die eigentlich gar keine Existenzberechtigung haben sollte, hält sich auf diese Weise schön über Wasser und macht so anderen, eigentlich gesunden Konzepten das Leben schwer (oder schlimmeres).
Man kann im Moment nicht einmal sagen, dass die niedrigen Zinsen für jene was bringen, die einen Frankenkredit haben. Kannst ja gerne einmal ausrechnen, was man sich so in 15 Jahren erspart, wenn man einfach den Gap zwischen wenigstens bei Kreditaufnahme zu planenden 2.5% (das ist mehr als optimistisch!!!) und den derzeitigen Frankenkreditzinsen ausrechnet. Die sind ja eh schon auf absurd niedrigen Niveaus und dürften in einigen (bald noch mehr?) Fällen sogar in den negativen Bereich fallen... Das reduziert die Lücke wegen des starken Frankens schon erheblich... Was also willst du noch? Sollen etwa Goldbarren an mich auszahlen, weil ich einen Frankenkredit aufgenommen habe?
LokivonAsgard
Bei einem Minuszins von 1,00 oder 1,25 würden die Banken zwar kein Geld ausschütten, aber die Rückzahlungsraten weiter senken.
LokivonAsgard
Außerdem wurde vor kurzem in Österreich Klage gegen die SNB eingereicht wegen irreführender Information. Wundert mich, dass das so lange gedauert hat. Ich denke, dass man eine Aussage am Montag "Wir werden den Kurs mit allen Mitteln halten" und am Donnerstag wird dann der fixe Kurs aufgehoben, schon als Irreführung auffassen kann.
Mal schauen, was die Gerichte dazu sagen.
Viele Grüße
LokivonAsgard
Ich denke für meine Teil würde die letzten Tage ganz schön Zertifikate geschreddert.
Die Kursschankungen der letzten Tage untermauern irgendwie meine These .
LokivonAsgard
LokivonAsgard
LokivonAsgard
LokivonAsgard
bin gespannt wie weit wir fallen ..
Wie auch immer. Ich sehe nicht den Zusammenhang zwischen dem Zockertum und der Entscheidung der SNB?! Eher schon sehe ich, dass die EZB die SNB ausgetrickst hat. In den Erklärungen zur letzten Entscheidung der EZB wurde darauf hingewiesen, dass derzeit kein Bedarf gesehen würde, weitere Lockerungsmaßnahmen zu setzen. Das Ergebnis war eine extreme Kursbewegung des Euro (sowohl zum Dollar, aber auch zum Franken).
Interessanterweise kamen NACH der Sitzung der SNB plötzlich Stimmen auf, die sagten, dass es doch noch nicht alles gewesen sei und man KÖNNE (was bei der EZB in der aktuellen Konstellation bedeutet, dass man werde) weitere Schritte setzen. Und dann diskutieren die auch noch "Helikoptergeld" (das lässt nun wirklich böses ahnen).
Die SNB kann in dem Zusammenhang eigentlich nur in den sauren Apfel beißen und 1. der EZB kein Wort mehr glauben und 2. wohl die nächsten 3 Monate wieder Euros kaufen, damit der Kurs sich nicht zu dramatisch ändert.
Was die EZB angeht: Draghi hat es wirklich geschafft, dass man der EZB leider keinerlei Vertrauen mehr entgegenbringen kann. Anstatt die aktuell günstige Lange zu nutzen und in südeuropäischen Ländern und in Frankreich echte Reformen auf den Weg zu bringen (die könnte man aktuell sogar halbwegs finanziell abfedern, weil ja Geld da wäre und auch die aktuelle Konjunkturlage würde das durchaus hergeben), werden die notwendigen Reformen sträflich vernachlässigt. Das ist meiner Meinung nach aktuell ein Grund, warum der Euro schwächelt.
In meinen Augen aber wiegt das Verhalten der EZB noch schlimmer im Moment. Keine Ahnung, was da für Dilettanten drin sitzen, aber das Verhalten ist so hochgradig unprofessionell, dass sich einem die Haare aufstellen. Eine EZB Politik, die mit einem Auge auf die Börsen schielt (nur keine Korrektur riskieren) und die andererseits alles unternimmt, damit notwendige Reformen nicht umgesetzt werden müssen, führt früher oder später ins blanke Chaos (vielleicht sind wir da ja sogar schon angekommen?).
Bleibt zu hoffen, dass bei der nächsten Neubesetzung (das Drama zieht sich somit noch wenigstens 3 Jahre hin--- *seufz*) des EZB-Rates wieder Personen mit Hirn ins Gremium kommen. Und es bleibt zu hoffen, dass auf längere Sicht kein Südeuropäer mehr das Zepter der EZB in die Hand bekommt...
LokivonAsgard