Antizykliker-Thread - v2.0
http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/...oht-kollaps-061853168.html
Erhellende Info zur Person:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2011/11/30/...ahres-luder-gerken_3949
PS: Ich gebe fill recht, ein Mensch alleine hat weder die Kraft noch die Zeit, all den Nonsens von drüben zu widerlegen. Man sollte sich daher auf die Beobachtung dieses Quatsches beschränken und seine Schlüsse draus ziehen. (Ab und zu geht mir aber trotzdem der Hut hoch, ich bin auch nur Mensch und keine KI)
Aktuell lautet mein Schluss übrigens: Dax steht vor dem Ausbruch richtung 7600.
Wurde vor geraumer Zeit öfter thematisiert - ist aber neuerdings um dieses Thema still geworden.
Ist mir schon in meinem Studium erschreckend klar geworden, dass die BWL sehr reif und sehr nützlich ist - selbst eine theroretisches Thema wie "Geschichte der Organisationstheorien" (Prof. Kieser) war erhellend - aber große Blöcke der Volkwirtschaftslehre waren reine mathematische Selbstbefriedigung:
Vier Semester Mikroökonomie - Formeln so groß wie ein Blatt Papier - der ökonomische Hintergrund klein bis kaum erkennbar - Lagrange-Ansatz, Gradienten und Kuhn-Tucker-Ansätze... Man sitzt da und reibt sich die Augen und fragt, was dieser Mist soll.
Zu damaliger Zeit war man überzeugt das es bald Computer geben wird die ein eigenes Bewusstsein entwickeln können. Die entsprechenden Filme gabs dann dazu (Wargames usw.)
Kreativität ist ein gefragtes Gut, wir aber auch weiterhin nur in menschlichen Gehirnen stattfinden.
Dass diese Leute es mit fadenscheinigen Argumenten wagen, Unterschriftensammlungen zu starten zeigt nur deren unwissenschaftliches Arbeiten, das eher die Interessen des jeweiligen Brötchengebers gerecht werden soll/muss (bzw. der promotion des eigenen Buches) als der Wahrheitsfindung. Schlimm, dass sich diese Zunft im Zuge der Eurokrise selbst so ernst und relevant sieht. Und gut, dass sie so zerstritten ist, so blockieren sie sich gegenseitig und können keine Dummheiten anstellen.
BWL ist sicher Handwerk. VWL Scharlatanerie in der Näher der Astrologie. Je weniger Einfluss diese Leute haben umso besser. Leider glaubt jede Regionalbank oder Großunternehmen, ein oder mehrere VWLer beschäftigen zu müssen. Sicher als Feigenblatt für Entscheidungen, die nun mal notwendig sind. Aber noch sicherer mit wenig Nutzwert.
Die Richtigkeit bzw. Anwendbarkeit einer Profession oder Lehre ist unabhängig von der Verbreitung. Eine Forschung eines Ägyptologen zum Mittleren Reich kann falsch sein, auch wenn auf die Bevölkerung hochgerechnet keiner davon Kenntnis erhält.
Ein sekundärer Effekt tritt ein, wenn diese krummen Theoriegebild ins öffentliche Interessse rücken und man erkennt, dass das alles recht seltsames Zeug ist.
Und der tertiäre Effekt ist, wenn aus jeder Ecke jemand auftaucht und Spezilist für dieses Thema ist und der dann aus der wirtschaftswissenschaftlichen Hochburg Freiburg Werbung für sein Centrum für Europäische Politik (CEP) machen will.
Ich denke, für jenes CEP fehlt für das Jahr 2013 noch Geld im Haushaltsplan und dann hat das Kuratorium gesagt, Lüder, mach mal die Welle ("es muss ein Ruck durchs CEP gehen!") - dann wird die Politik uns noch mehr Fördermittel anvertrauen oder noch besser, es kommen Drittmittel rein...
einigen kleinen Teilbereichen einen guten Beitrag zum Verständnis von Sachverhalten. So kann man eine positive Korrelation zwischen Bildungsniveau und dem Wohlstand einer Nation herleiten. Das geht jedoch nicht so weit, dass man eine Korrelation von Bildungsausgaben und Bildungsniveau eins zu eins herleiten kann.
Ebenso kann wahrscheinlich sagen: Freiheit erhöht die produktive Kreativität der Menschen.
Es gibt sehr gute Versuchsreihen von jungen Professoren in den USA die das Big Picture lange zu den Akten gelegt haben und sich der Forschung im Kleinfeld verschrieben haben. So gibt es hervorragende Ansätze zu Schulprojekten und unterpriviligierten Vororten.
Alles andere ist immer noch unter CP zu suchen und somit nicht aussagefähig.
Permanent
Zu meiner Zeit war Vaubel eine solche Perle - arrogante, empirische Untersuchung der Sozialpolitik und vergleich mit Systemen anderer Länder.
http://vaubel.uni-mannheim.de/curriculum_vitae/index.html
Sozialpolitik für mündige Bürger
http://www.amazon.de/...tik-für-mündige-Bürger-Optionen/dp/3789020680
Wobei wir bei der empirische Forschung wieder beim Thema "Korrelationen" angekommen wären, was ich hoffte mit #5601 final zu erschlagen.
Interessant, dass er sich, so ich das richtig einsortiere, mangels weiterer Anerkennung zur Gruppe der Krawall-Volkswirte gesellt hat...
Manchmal sollte man sein eigenes Geschreibsel mit ein wenig Abstand betrachten, damit man sich nicht die eigenen Argumente zerschießt!
Für Fill noch mal einen gefakten Chart. Wie konnte ich nur glauben eine Fahnenstange zu sehen? Der Anstieg zur Dotcom Blasenzeit war wesentlich steiler. Mindestens 2°!
Fill
Sentiment funktioniert kausal: Je bearisher dieses ausfällt, desto mehr sind logischerweise short oder sideline, desto weniger Volumen steht logischerweise für weiteres Downmomentum zur Verfügung. Und umgekehrt. Schon 1000x erklärt...
Fill
... wie in vielen anderen Studienfächern auch ... reicht jedoch trotzdem nicht, um alle Schaumschläger zu eliminieren. ;-)
Aber Pustekuchen - "hat man Euch Vögel noch nicht rausgeprüft?".
Sehr spitzfindig und natürlich hab ich diese Frage vorausgeahnt, sie ist ja naheliegend. Wenn es keine Korrelationen gibt, wie sind dann überhaupt Vorhersagen möglich?
Die Antwort lieferte ich in meinem Posting im letzten Satz: Die menschliche Dummheit ist eine Konstante. Ergänzend muss man erwähnen, dass ein Individuum oft durchaus intelligent handelt, sobald aber der Herdentrieb einsetzt, setzt ihr Verstand aus. Die Sentimentanalyse macht sich diesen Effekt zunutze, vor allem die Tatsache, dass die Masse nie gewinnen kann.
Es besteht also eine klare Korrelation zwischen Sentiment und Marktkurs, nur eben je nach Phase fluktuierend zwischen -1 und 1. Die Kunst ist nun, die Marktphase und damit den Korrelationswert zu bestimmen. Hier versagen die meisten Analysten, denn das ist sehr schwer. Auch ich bin da vor Fehlern nicht gefeit.
Sagt mir einen der 1980 gekauft hat und 2000 ausgecasht hat. Vermutlich gibts mehr die in der Zeit mit Shorts pleite gingen. Die besonders Schlauen eben.
Er schreibt:
"Die menschliche Dummheit ist eine Konstante."
Ich denke das Extrapolieren von Trends ist die menschliche Konstante. Das kann jeder bei sich selbst beobachten:
Ich fahre über die Autobahn bei Wolkenbruch und überlege, wie ich die Einkäufe trocken in die Wohnung bekomme – und wenn ich dann in Stuttgart ankomme, ist es wieder sonnig. Oder ich schaue morgens in Sölden aus dem Fenster und es schneit – und schwupps macht man Pläne, was man alles an diesem Tag außer Skifahren (für Schweizer: Skilaufen) machen kann – und schon nach dem Frühstück kommt wieder die Sonne heraus.
Übertragen auf die Börse:
Bei (1) ist man zaudernd, bei (2) überlegt man, dass ein Einstieg sinnvoll sein könnte und bei (3) macht man das auch – der Antizykliker denkt ähnlich, versucht aber schneller zu sein und wird bei (3) unruhig bzw. bei (4) optimistisch.
Egal....Vergiss es... Ein CTler wird Psychologie nie begreifen.
Trauriges Beispiel ist die Loveparade-Tragödie. Von oben gesehen war die Lösung so einfach und trotzdem mußten Leute sterben. Eben weil der Mensch in der Masse hilflos ist und nicht mehr nachdenken kann.
Gleiches gilt an der Böse. _Obwohl_ jedem klar ist, dass der Trend nicht ewig weiterlaufen kann, geht man long in der Hoffnung auf den Deppen, der einem den Kram teurer abkauft. Ab einem gewissen Punkt will man aber selbst kein Depp mehr sein, der zu früh verkauft - und behält den Kram einfach über den Peak hinaus.
Jeder weiß, dass das dumm und bescheuert ist und trotzdem macht es die Mehrheit so - weil es die anderen auch machen.
je eindeutiger das breite Sentiment ausfällt, um so besser wird das CRV für die Gegenposition. Sind 100 % short oder sideline, sind weiter fallende Kurse logisch ausgeschlossen, weil keine weiteren Verkäufer mehr hinzukommen können. Umgekehrt umgekehrt. Daraus folgt, dass das Sentiment in eine narrensichere Kontraindikation hineinläuft, sobald es Extremwerte erreicht. AZ'ler fokussieren auf diese Situation...
Obwohl jeder um diese Kausalbeziehung weiss, diese also theoretisch antizipieren und damit aufheben könnte, verliert diese ihre praktische Geltung nicht. Und dies hat mir der von Zap angetippten menschlichen Schwäche zu tun, sich gegen alle Erfahrung mit anerkannter Autorität und Konsensus zu identifizieren. Starke übergeordnete Trends an den Märkten sind eine solche anerkannte Autoriät, deren Sogwirkung sich selbst das gestählte AZ'ler Sentiment nicht entziehen kann...
Fill
Sorry Fill, dass Du entäuscht bist. Das liegt jedoch an deiner Fehleinschätzung. Ich war noch nie ein Intellektueller und werde es auch nie sein.