Antizykliker-Thread - v2.0
Nicht ganz ernst gemeint, aber ihr spürt woraus es hinausläuft? Wenn du denkst, ich geh Weg A und ich denke dass du das denkst, dann nehm ich Weg B. Anderseits weiß ich das du das annimmst, daher nehm ich doch Weg A.
Es gab mal eine nette Startreck-Folge zu diesem Dilemma, hatte was mit Datas "Fingerfalle" zu tun. Name der Folge ist mir entfallen, wer Lust hat kann es ja mal rausfinden.
Gute Nacht.
Wir hier im AZ glauben übrigens auch an eine 'kausale' Korrelation. Nämlich die, dass ein glasklar einseitig votierendes Sentiment unter bestimmten definierten Bedingungen eine Kontraindikation stellt. Dafür können wir allerdings sachliche Gründe auffahren...
Fill
Und Du hast einige bereits aufgezählt:
- Australien Rohstofflieferant Asiens
- Wachstum in Asien oder eben nicht
- Währung dieser Rohstoffdeals
- Verhalten von Australien als Volkswirtschaft
Und der wichtigste Faktor kommt ganz hinten:
"andere Faktoren mal ausgeklammert" - die da wären:
- Notenbank
- politische Gesinnung der Regierung
- die Spekulanten, GS insbesonders
- das Ozonloch
Ich vermag aus dieser Gemengelage keine Strategie abzuleiten - bzw. ich sehe kein Bild.
Und dann bin ich bei Fil, der tautologisch antwortet, dass der Kurs steigt, wenn er eben steigt...
Er formuliert das netter mit dem Begriff Kaufdruck...
Und dann sind wir beim Sentiment - aber das gibt es für den AUD für mich nicht - vielleicht gibt es ein "Autral-Sentix" - liegt mir nicht vor - somit ist dieses Land kein Thema für mich.
http://www.ariva.de/news/kolumnen/Down-Under-unter-Druck-4283690
China macht australischen Rohstoffunternehmen zu schaffen.
Obwohl zuletzt die Angst vor einer erneuten Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise wieder zugenommen hat, könnte der Euro zum Australischen Dollar noch Luft nach oben haben.
Aha denke ich - eine Aussage eines dieser tollen ARIVA-Propheten - und es geht weiter:
China belastet Wirtschaft
Denn auch in Down Under läuft die Wirtschaft derzeit nicht rund. Vor allem das schwächere chinesische Wachstum und die damit einhergehende nachlassende Rohstoffnachfrage hinterlassen Spuren im Bergbauland Australien. So hat etwa jüngst das Bureau of Resources and Energy Economics die 2012er-Prognose für den Eisenerzumsatz deutlich von 67 auf gut 53 Milliarden US-Dollar reduziert. Zudem sollen einige große Bergbauprojekte auf der Kippe stehen. Auch das BIP-Wachstum hat sich im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Jahresabschnitt mit 0,6 Prozent deutlich abgekühlt. Eine nicht mehr auszuschließende Zinssenkung könnte den Austral-Dollar zusätzlich belasten.
Aha denke ich erneut - aus der riesigen Gemengelage werden zwei plausible Punkte rausgeangelt und schwupps ist die Story rund! Toll!
Aber 2012 ist durch - gibt es einen Forecast auf 2013 denke ich - was ist, wenn die Chinesen Gas geben - ich höre doch immer von Rohstoffpreisen, die durch böse Spekulanten hochgetrieben werden oder von ängstlichen Leuten hochgekauft werden...
Und schwupps geht das BIP wieder hoch.
"Wolle Zertifikat kaufe?"
Aber auch hier erfolgt die Interpretation gegensätzlich (bei ein und denselben Fundamentals sind im Prinzip alle Kursbewegungen möglich). Welche Interpretation sich letztendlich durchsetzt und den Kurs bestimmt, hängt allein vom zum Einsatz gebrachten Volumen ab..
Fill
Sie denken sich Gleichnisse, wie alles zusammen hängt und handeln danach.
Fill
ihre in der Makro-Welt vorgeblich vorgefundene Kausalität 1:1 auf die Börse übertragen zu wollen (mal von Doom-Gesülze und Stammtischparolen abgesehn). Weil dies nur ca alle 7 Jahre mal hinhaut, ist allein die Kultivierung von Verschwörungstheorie das einzig wirklich kausale an dem Vorgang...
Vgl. aber:
http://de.wikipedia.org/wiki/Garbage-Can-Modell
"Mit Mülleimer-Modell (engl. Garbage Can Model, Garbage Can Theory) bezeichnen Cohen et al. eine modellhafte Beschreibung des Entscheidungsverhaltens von Organisationen. Das Modell war eine Reaktion auf rationale und politische (Wert-rationale) Entscheidungsfindungsmodelle für das strategische Management, die nach Ansicht von Cohen et al. Entscheidungsverhalten in einer komplexen, ambivalenten und sich dauernd ändernden Welt unzureichend dokumentierten, indem sie zu sehr auf rationalen Entscheidungsträgern und klaren Strukturen aufbauten."
Zu gut deutsch:
Es sausen Probleme, Lösungen, Leute und Entscheidungsgelegenheiten unabhängig voneinander durch die Luft. Und irgendwan (batsch!) treffen die vier Gegebenheiten aufeinander und dann macht man es so.
Ein Kleber, der nicht richtig bappen will, ein Tisch mit Managern und noch zwei Stunden Zeit für ein Meeting - und dann kommt das Problem vorbeigeflogen, dass die Leute Zettel mit dem Paßwort an den Monitor bappen wollen...
Diese Frage war rethorischer Natur drückt aber einen sehnlichen Wunsch aus. Nach Jahren bin ich dieses Bärengesülzes überdrüssig. Bin ich der einzige?
Ab einer gewissen persönlichen Reife erkennt man, dass man in dieser Welt weder etwas beeinflussen noch wirklich gedanklich durchdringen kann. Kausalitäten abseits des strengen Determinismus der Naturwissenschaften (und selbst dort gibt es ihn nicht vollständig) in einem so komlexen System wie die Weltwirtschaft zu suchen ist daher müßig und meist sogar schädlich. Die BTler führen ja seit Jahren anschaulich vor, wie das in die Hose geht: Kaum wird eine vermeintliche Kausalkette gefunden, schon wird sie von der Realität ad absurdum geführt.
Bestes Beispiel ist die angebliche Korrelation zw. Schuldenhöhe und Wirtschaftswachstum. Mal soll die Korrelation negativ sein, mal positiv (im Moment ist sie für AL positiv, das wird sich aber sicher wieder ändern, je nach Jahreszeit und Lust und Laune; wer Interesse hat blättere mal im BT zurück, vor einem Jahr war die Korrelation noch negativ)
Die Frage ist: Warum versuchen es Menschen immer wieder, unheimlich viel Energie in die Suche nach solchen Kausalketten zu investieren? Ist man auf der Suche nach dem heiligen Gral? Der alles erklärenden Welt (bzw- Wirtschafts-)formel?
Vermutlich ist es das was fill oben schrieb: Der Mensch braucht die vermeintliche Sicherheit der Vorhersagemöglichkeit, um sich in einem komplexen Umgebung wohl zu fühlen. Es gibt sehr viele psychologische Experimente die das nachweisen: Selbst bei vollkommener Abwesenheit eines Musters versuchen Menschen automatisch, ein solches zu finden (und sie finden sie tatsächlich, wenn auch nur temporär gültig). Es handelt sich also um eine angeborene Eigenschaft des Menschen.
Damit kommt man aber an der Börse kaum weiter. M.E. ist der Ausweg aus diesem Dilemma dass man eine Entscheidung ohne echte Grundlage treffen muss die Beobachtung der Mitmenschen und die temporäre Positionierung in Opposition zu ihr. Denn eines bleibt eine Konstante: Die menschliche Dummheit.
Aber es ist halt auch so, dass ohne den Schein von Rationalität und Kausalität niemand einen Schritt vor den anderen setzt - aller tatsächlichen Anarchie zum Trotz...
Wer würde in Fonds investieren, wenn der Bänker gestehen würde, die Börse sei eher Zufall und er würde (ganz ehrlich) wie auch die Fondsmanger keinen blassen Schimmer haben wie sich die Kurse entwickeln?
Wer würde eine VWL-Analyse lesen, in der nur drinsteht: "Die Lage ist soundso und den Rest wie es weitergeht weiß ich nicht und ich kann daher nichts empfehlen"?
Wer würde einen Börsenbrief abonnieren, wenn drin stünde: "Ich empfehle long, weil (und NUR weil) die meisten von euch Pappnasen short sind!"?
Dieser ganze Kausalquatsch ist daher ein pertuum mobile und das Schmiermittel zum Funktionieren dieses großen Rades. Nur wir AZler dürfen die Wahrheit ehrlich sagen, weil wir unser Geld woanders verdienen. Natürlich auf die Gefahr hin, wie neulich von AL als arrogante Besserwieser verschrien zu werden. Für mich übrigens ein Lob und höchste Anerkennung!
Das half früher bei der Jagd nach dem Mammut, an der Börse hilft es wenig ... doch der Mensch ist der Steinzeit noch nicht entwachsen ... typische Beispiele sind Steinzeittrampel wie Beck, Steinbrück, Kauder ...
The New York Fed has increased its pace of purchase of mortgage-backed securities after the announcement. Remarkably, however, the total holding of mortgage-backed securities on Federal Reserve’s balance sheet is now even smaller than before QE-Infinity was announced. Similarly, the total size of Federal Reserve balance sheet (as per factors affecting reserve balances account) is also no greater than before the announcement of QE-Infinity.
mehrere ichweißnichtgenauthreads gibts doch genug.
schau mal,daxi,spx und co haben gleich mal höhere hochs zum vortag gemacht,sieht doch auf den ersten blick nicht bärish aus,bullen sind da sogar aus irer kleinen range ausgebrochen.
ich z.b. würde mich über einen bullenthread freuen.
Nur weil und solange das Sentiment für Doom votiert sind wir 'Bullen' . Weil wir dessen Swing allerdings weit im Vorfeld antizipieren, sind wir bereits jetzt mental im Bärenmodus. Dementsprechend war ich ja bereits auf der Suche nach einem Bärenthread, der strategisch argumentiert - bekanntlich vergeblich...
Ist natürlich so, dass für Endzeit-Bären wie H666 alles ausser einem Ackerbau+Viehzucht Szenario eigentlich irgendwie bullish ist. Vermutlich daher das Missverständnis, wir selber wären hier sowas wie ein (verhinderter) Bullenthread...
Fill
Eigene Nase fassen, nicht der typische Auf-Politiker-zeigen-Reflex.
Schade, relaxed.