Atomausstieg: "Überhaupt kein Problem"
Kernkraftwerke
Die Schweiz plant den Atomausstieg
Fünf Atomreaktoren sind in der Schweiz in Betrieb. Doch seit Fukushima werden auch unter den Eidgenossen die Zweifel größer. Nun hat die Schweizer Regierung den Ausstieg beschlossen.
25. Mai 2011 2011-05-25 16:31:54
Die Schweiz plant den Atomausstieg. Die Regierung in Bern sprach sich am Mittwoch dafür aus, bestehende Atomkraftwerke nach Ablauf ihrer Betriebsdauer nicht zu ersetzen. Sie richtete eine entsprechende Empfehlung an das Parlament, das üblicherweise den Entscheidungen der Regierung folgt. Die Abgeordneten sollen bis Mitte Juni über den Atomausstieg befinden. Unter Annahme einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 50 Jahren müsste der erste Meiler 2019 vom Netz gehen, der letzte im Jahr 2034.
usw...
http://www.faz.net/artikel/C32436/...t-den-atomausstieg-30370249.html
Sie wollen ihre Dinger 50 Jahre laufen lassen und nach und nach anderweitig ersetzen, behauptet die FAZ.
Übrigens: Meiner Meinung nach sind 50 Jahre zu lange - man könnte rascher neue AKW bauen.
Wenn ich Sachen bewerte, dann schreibe ich das dazu.
Und du soltest besser lesen: Die Schweiz will nicht in 50 Jahren aussteigen, sondern das letze in 23 Jahren abschalten. Wenn es 50 Jahre in Betrieb sein wird.
Ob es so kommen wird? Wer weiß das schon.
Wenn es die Sicherheit erfordere, könne die Lebensdauer für ein AKW aber auch unter 50 Jahren liegen. «Es können aber auch 60 Jahre sein», erklärte sie. Nicht die Politik soll über die Lebensdauer entscheiden, sondern die Sicherheit. Niemand könne heute sagen, wie lange die Anlagen sicher betrieben werden könnten.
«Eine saubere, sichere, autonome und wirtschaftliche Energieversorgung ist weiterhin das Ziel», erklärte Bundesrätin Doris Leuthard an der Medienkonferenz. Derzeit stammen 40 Prozent des Stroms aus AKW, 56 Prozent aus Wasserkraft. 1 Prozent stammt aus erneuerbarer Energie.
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/...mehr_1.10699185.html
Und letztendlich wird dann das Volk in 3 bis 4 Jahren an der Urne entscheiden. Ein Ausstieg ist also noch nicht beschlossen. So überstürzt und hysterisch wie in Deutschland läuft das hier zu Lande nicht.
26.05.2011
Energiewende
FDP will Hintertürregelung für Atomausstieg
Schwarz-Gelb ringt um den Zeitpunkt des Atomausstiegs. Nun mischt sich EU-Energiekommissar Oettinger ein - mit einer konkreten Zeitvorstellung. Die FDP sträubt sich gegen ein festes Datum und stellt Bedingungen.
Berlin - Die FDP will den Atomausstieg nach Informationen der "Rheinischen Post" mit der Bedingung verbinden, dass bestimmte Ziele bei der Energiewende erreicht werden. Das Enddatum müsse "mit einer Kontrollphase verbunden werden, um vor dem Erreichen des Enddatums festzustellen, ob die Umbauziele erreicht werden", zitiert die Zeitung aus einem Verhandlungspapier, das die FDP-Bundestagsfraktion für das Spitzentreffen der Koalition am Sonntag vorbereitet habe.
Weitere Punkte sind demnach:
- Die Reihenfolge der Abschaltung der Kernkraftwerke solle unter Berücksichtigung ihrer Betriebssicherheit festgelegt werden.
- Außerdem wollten die Liberalen nach neuen Standorten für Atommüll suchen lassen, heißt es in dem Bericht. Parallel zum niedersächsischen Endlager Gorleben müssten "rückholbare Konzepte zum sicheren Verbleib hochradioaktiver Abfälle" in geologischen Formationen oder gesicherten baulichen Einrichtungen entwickelt werden.
- Die Planungsverfahren sollten auch für die Modernisierung konventioneller Kraftwerke verringert und Stromspeicher von Netzentgelten befreit werden.
Das Öko-Institut warnte hingegen davor, den Atomausstieg mit Überprüfungsklauseln zu versehen. "Eine permanente Revision, wie zuletzt vom Wirtschaftsrat der CDU und vom BDI vorgeschlagen, sendet dem Markt die falschen Signale", sagte Felix Matthes, Energie-Experte des Instituts, dem "Handelsblatt". Wenn man ständig damit rechnen müsse, dass der Ausstieg doch noch nach hinten verschoben werde, führe das zu großen Unsicherheiten und Investitionszurückhaltung.
usw.....
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,764969,00.html
Der wirft doch Fragen auf. Werden die Planungsverfahren für den Bau von Windrädern und Stromtrassen "verringert"? Ist das bereits in der Planung? Die FDP will hier offenbar eine Gleichbehandlung. Scheint wohl so, dass für den Atomausstieg massiv die Bürgerbeteiligung beschnitten werden soll. Warten wir mal ab, wie die Grünen, die vollmundig für mehr Demokratie eintreten, hier agieren werden.
Ein weiteres halbes AKW könnte man durch Abschaltung des ARIVA Server sparen.
Aber wer will das?
:))
Verschweigt er etwas? Röttgen soll persönlich dafür gesorgt haben, dass die Studie unter Verschluss bleibt.
(Foto: REUTERS)
Donnerstag, 26. Mai 2011
Vollständiger Ausstieg bis 2017 möglichRöttgen soll Atom-Studie geheimhaltenUmweltminister Röttgen soll einem Zeitungsbericht zufolge eine Studie zurückhalten, nach der ein Atomausstieg bereits bis 2017 möglich sei. Die schwarz-gelbe Koalition ringt derzeit um ein Ausstiegsdatum, Teile von Union und FDP wollen die Energiewende allerdings aufweichen. Am Wochenende legt die Ethikkommission ihren Bericht vor.
Das Bundesumweltministerium hält offenbar eine Untersuchung des Umweltbundesamtes (UBA) zurück, nach welcher der vollständige Atomausstieg bis 2017 fast ohne Probleme möglich ist. Aus Kreisen des Ministeriums erfuhr die "Berliner Zeitung", Umweltminister Norbert Röttgen persönlich habe sich dafür eingesetzt, das Papier mit dem Titel: "Hintergrundpapier zur Umstrukturierung der Stromversorgung in Deutschland" nicht an die Öffentlichkeit zu bringen. Das Ministerium äußerte sich bislang nicht zu dem Bericht.
In Koalition und Regierung wird derzeit darum gerungen, bis wann genau der Atomausstieg angestrebt werden soll. Von den meisten schwarz-gelben Politikern werde der Ausstieg erst nach dem Jahr 2020 präferiert – die CSU hatte sich auf das Jahr 2022 festgelegt.
UBA-Chef Jochen Flasbarth hält Ausstieg bis 2017 für technisch möglich. Es müssten allerdings womöglich zusätzliche Gaskraftwerke gebaut werden, habe Flasbarth betont. Das UBA ist dem Bundesumweltministerium zugeordnet.
Merkel bleibt schwammig
Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, die Bundesregierung werde sich beim Ausstieg an dem "ausgewogenen Ergebnis" orientieren, das die Ethikkommission am Sonnabend vorlegen soll. Allerdings werde die Regierung dabei auch prüfen, ob die Kriterien erfüllt würden, die Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und Umweltfreundlichkeit von Energie seien.
Zuvor hatte der Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, gewarnt, der Wirtschaftsflügel der Partei werde ein Energiekonzept ablehnen, das keine Stromversorgungssicherheit garantiere und die Preise in Deutschland die Höhe treibe. Wenn ein Ausstiegsdatum für die Atomkraft genannt werde, müsse zugleich garantiert werden, dass in ausreichendem Maße andere Energieerzeugung zur Verfügung stehe.
FDP sucht nach Hintertür
Die FDP will den Atomausstieg nach Informationen der "Rheinischen Post" daran knüpfen, dass bestimmte Ziele bei der Energiewende erreicht werden. Das Enddatum müsse "mit einer Kontrollphase verbunden werden, um vor dem Erreichen des Enddatums festzustellen, ob die Umbauziele erreicht werden", zitiert das Blatt aus einem Verhandlungspapier, das die FDP-Bundestagsfraktion für das Spitzentreffen der Koalition am Sonntag vorbereitet habe.
Die Reihenfolge der Abschaltung der Kernkraftwerke soll demnach unter Berücksichtigung ihrer Betriebssicherheit festgelegt werden. Außerdem wollten die Liberalen nach neuen Standorten für Atommüll suchen lassen. Parallel zum niedersächsischen Endlager Gorleben müssten "rückholbare Konzepte zum sicheren Verbleib hochradioaktiver Abfälle" in geologischen Formationen oder gesicherten baulichen Einrichtungen entwickelt werden. Die Planungsverfahren sollten auch für die Modernisierung konventioneller Kraftwerke verringert und Stromspeicher von Netzentgelten befreit werden.
Das Öko-Institut warnte hingegen davor, den Atomausstieg mit Überprüfungsklauseln zu versehen. "Eine permanente Revision, wie zuletzt vom Wirtschaftsrat der CDU und vom BDI vorgeschlagen, sendet dem Markt die falschen Signale", sagte Felix Matthes, Energie-Experte des Instituts, dem "Handelsblatt". Wenn man ständig damit rechnen müsse, dass der Ausstieg doch noch nach hinten verschoben werde, führe das zu großen Unsicherheiten und Investitionszurückhaltung.
http://www.n-tv.de/politik/Roettgen-soll-Atom-Studie-geheimhalten-article3421681.html
gut, dass wir in der Schweiz keine Padmaschinen haben.
Kapselsystem mit Ökostrom und demnächst auch für Babys, der Schoppen von Clooney, Babynes - what else ??
....und alles mit schweizer Ökostrom und Milchpulver von glücklichen schweizer Bergkühen.
sagt sie mit der ureigenen Schweizer Gemütlichkeit. Vielleicht lassen wir uns ja auch 60 Jahre Zeit. Aber für sich genommen, kann das Zitat auch ganz in die andere Richtung verstanden werden! Dann klingt es fast bedrohlich...
"Was ist denn da um Himmels Willen bedrohlich?" spricht mir ein "commenter" namens Roetelstein aus der Seele.
Er schreibt weiter:
"Hoffentlich geht er bald und nimmt noch ein paar von seinen Parteifreunden mit, die ihr Fähnlein nach jedem Wind hängen, der Wählerstimmen erhoffen lässt.
Wir brauchen Politiker, die selber denken können, ein Rückgrat haben und nicht gleich umfallen, wenn Volkes Meinung sich ändert. Es wird noch Heulen und Zähneknirschen geben, wenn sich rausstellt, dass der Atomausstieg zwar geschafft wurde, aber dafür die Klimakatastrophe voll zuschlägt.
Keine der Methoden zur Energieerzeugung hat ausschließlich positive Seiten. Selbst die Wasserkraft hat negative Auswirkungen auf das Ökosystem. So einfach, wie sich manche das vorstellen, ist es leider nicht. Wenn die böse, böse Kernkraft weg ist, sind deshalb nicht auf einen Schlag alle Probleme unserer modernen Welt gelöst und wir wieder im Stande der Unschuld.
Das Einzige, was wirklich wichtig und sinnvoll ist, ist Energie sparen und zwar auch da, wo es weh tut, teuer oder aber unbequem ist. Die Vorstellung, dass wir unseren Wohlstand ohne Einschränkungen weiter genießen können, gleichzeitig dem Rest der Welt nichts von den Ressourcen wegnehmen und die Umwelt nicht belasten, ist ein frommer Wunschtraum, mehr nicht."
[Zitat Ende Roetelstein]
... dem ist aus meiner ähnlichen Sicht praktisch (fast) nix mehr hinzuzufügen ... passt scho so!;-)
http://www.sueddeutsche.de/bayern/...r-droht-mit-ruecktritt-1.1101971
Atomkraft führt zu einem Energiesystem, in dem Verschwendung fest eingebaut ist; der Strom ist immerzu da und muss rausgehauen werden, sei es auch für Nachtspeicherheizungen (die in den 70er Jahren glaub ich chic waren). Es ist ja kein Verlust an Wohlstand, wenn man statt mit Strom mit Gas heizt, oder Alufolie durch eine andere Verpackung ersetzt, oder was es an vielen kleinen Beispielen mehr gibt.
Selbst wenn Energie knapper und teurer wird (bin nicht sicher), kann es ja sein dass es so zu mehr Vernunft führt. Und im Bereich der guten Ideen scheint Wachstum unbegrenzt möglich! (wogegen, das ist wahr, Energie und andere Ressourcen sehr schnell endlich sind).
Greenpeace deckt in einem Bericht die Verschleierungstaktik des Betreibers des Atomkraftwerks Fukushima auf
Als der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima Daiichi offiziell mitteilte, dass die Brennstäbe im Reaktor 1 schon innerhalb der ersten 16 Stunden nach dem Erdbeben geschmolzen waren, war dies schon längst keine Neuigkeit mehr. Laut einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie, die von dem Nuklearingenieur John Large durchgeführt wurde, konnte Tepco quasi in Echtzeit die Kernschmelze zumindest im Block 1 verfolgen. Die Notfallmaßnahmen kritisiert der Ingenieur als undurchdacht.
Wie Large auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Berichts erläuterte, sind die Sensoren, die die Temperatur der Brennstäbe überwachen, etwa 15 Stunden nach dem Tsunami ausgefallen. Auch über den Wasserstand hatte Tepco demnach zunächst noch Echtzeitdaten.
Anfangs konnte der Betreiber die Entwicklung im Inneren des Reaktorkerns demnach genau beobachten und die Lage anhand fundierter Daten einschätzen. Large zeigt in seiner Untersuchung Grafiken, die direkt nach dem Eintreffen des Tsunamis einen deutlich fallenden Wasserstand im Reaktorkern zeigen. Schon drei Stunden nach dem Tsunami waren demnach die Brennstäbe nicht mehr mit Kühlwasser bedeckt, durch die Einleitung von Frischwasser konnte das Abfallen des Kühlwasserspiegels lediglich verzögert werden, in Höhe der Brennstäbe stieg er trotzdem nicht mehr. Entsprechend schnellte die Temperatur der Brennstäbe auf rund 2.800 Grad - und damit in den Bereich, in dem die Kernschmelze abläuft. Zuvor war die Brennstofftemperatur, die im normalen Betrieb bei 800-900 Grad liegt, durch die Schnellabschaltung und die in den ersten zwei Stunden noch funktionsfähige Notkühlung auf 300 Grad gesunken.
...
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34831/1.html
Da sieht man deutlich: der Atomwirtschaft kann man nicht trauen!
Und die Welt verarschen. Das übliche Spiel der Atommafia. Seriös und Zuverlässig wie immer, inclusive der Aufsicht.
Obwohl Tepco diese Informationen vorgelegen haben müssten, habe das Unternehmen behauptet, dass lediglich die oberen Spitzen der Brennstäbe freiliegen, erinnerte Large an die fehlerhaften Informationen, die das Unternehmen zunächst veröffentlichte. Der Ingenieur sprach in diesem Zusammenhang von "gemanagten Informationen", die für Fachleute nicht wirklich Sinn gemacht hätten.
usw....
Und die kiiwiis und lehnas dieser Welt haben permanent abgewiegelt, weil sie diesen gemanagten Falschinformationen nur zu gerne aufgesessenen sind und es heute immer noch tun.
Selig sind die geistig armen.
Er hölt auch eine Hauseigene Studie unter Verschluss, die 2017 als weitgehende problemlos erreichbares Ausstiegsjahr angibt. Ob die Union so glaubwürdigkeit in der Energiefrage zurück gewinnt?
Regierung will Atomausstieg ohne Bundesrat durchsetzen
Berlin. Die schwarz-gelbe Regierung will ihr Gesetzespaket zum Atomausstieg und zur Energiewende weitgehend ohne den Bundesrat durchsetzen. Die meisten Gesetze und Eckpunkte-Regelungen für die Ökostrom-Wende würden voraussichtlich so geschrieben, dass keine Zustimmung der Länderkammer gebraucht wird.
Damit könnte der Bundesrat, in dem Schwarz-Gelb keine Mehrheit hat, die Pläne am Ende nicht stoppen. An diesem Sonntag könnten die Koalitionsspitzen eine Vorentscheidung zum endgültigen Abschaltjahr für die Atommeiler treffen.
Baden-Württembergs neuer Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) kritisierte das geplante Regierungsvorgehen. «Wenn erneut wichtige Entscheidungen am Bundesrat vorbei getroffen werden sollen, kann es mit dem Konsenswillen dieser Bundesregierung nicht weit her sein.» Die Bundesregierung wäre gut beraten, Lehren aus dem Alleingang bei der Laufzeitverlängerung zu ziehen. «Die Energiegesetze sollten länger als ein halbes Jahr halten. Deshalb wäre es eine verspielte Chance, die Länder von vornherein außen vor lassen zu wollen.»
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http://www.swp.de/geislingen/nachrichten/politik/...art1157828,979507
Freitag, 27. Mai 2011
Atomausstieg bis 2020 oder 2021: Merkel sucht rot-grüne Zustimmung
Um für ihre Energiewende auch im Bundesrat eine Mehrheit zu erhalten, lotet Kanzlerin Merkel bei Treffen mit SPD und Grünen Einigungschancen aus. Offenbar kann sich Merkel einen Ausstieg bis 2020 oder 2021 vorstellen - und wäre damit zurück beim rot-grünen Ausstiegsdatum.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sondiert nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" schon vor den entscheidenden Beratungen der Koalition über einen Atomausstieg Einigungschancen mit der Opposition. Merkel traf sich nach Informationen der Zeitung am Mittwoch mit SPD-Parteichef Sigmar Gabriel sowie Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, um über einen Energiekonsens zu sprechen. Zusagen oder Vereinbarungen habe es nicht gegeben, berichtet die Zeitung unter Berufung auf SPD-Kreise. Ähnliche Kontakte habe es auch zu den Grünen gegeben.
Ob die Kanzlerin tatsächlich die Unterstützung der Opposition im Bundestag sucht, sei unklar geblieben, hieß es bei den Sozialdemokraten. Allerdings sei der Eindruck entstanden, dass Union und FDP bei den Gesetzen den Bundesrat weitgehend umgehen wollen, in dem Schwarz-Gelb keine Mehrheit mehr hat.
Ausstieg à la Rot-Grün
Nach dem Eindruck der Sozialdemokraten dürfte Merkel versuchen, die schwarz-gelbe Koalition auf ein Ausstiegsdatum zwischen 2020 und 2021 festzulegen, so das Blatt. Das Datum wäre vergleichbar mit jenem des rot-grünen Atomausstiegs. Unklar sei in dem Gespräch geblieben, ob Merkel ein fixes Datum festschreiben wolle oder sich per Revisionsklausel eine nochmalige Verschiebung des Ausstiegs offen halten wolle. Die SPD lehnt dies ab. Die SPD habe zudem den Eindruck gewonnen, dass Merkel bereit sei, auf die Brennelementesteuer zu verzichten. Die SPD drängt aber darauf, die Stromkonzerne an den Kosten für die Sanierung der Atomlager Asse und Morsleben zu beteiligen.
Die Grünen, deren vierköpfige Partei- und Fraktionsspitze ebenfalls am Mittwoch mit Merkel zusammengekommen sein soll, wollen sich nach dem "SZ"-Bericht auf eine bloße Rückkehr zum rot-grünen Atomausstieg aus dem Jahr 2000 nicht einlassen. Sie hätten Merkel deutlich gemacht, dass das für einen Konsens nicht ausreiche. Wie die Sozialdemokraten lehnen sie jede Klausel ab, die eine abermalige Verschiebung des Ausstiegs ermöglichen würde. Auch forderten sie ehrgeizigere Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien.
usw....
http://www.n-tv.de/politik/...t-gruene-Zustimmung-article3437036.html
Wernigerode. Sieben ältere Atomkraftwerke in Deutschland sollen nach dem Willen der Umweltminister von Bund und Ländern nicht wieder ans Netz. Darauf einigte sich die Umweltministerkonferenz einstimmig bei ihrer Tagung in Wernigerode, wie Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) mitteilte.
Zu dem Beschluss gebe es als Einschränkung Protokollnotizen aus mehreren Ländern, etwa zur sicheren Energieversorgung. Zur Zukunft des Atomkraftwerks Krümmel, das ebenfalls derzeit stillsteht, gab es zunächst keine genauen Angaben.
Nicht einigen konnten sich die Minister auf ein konkretes Datum für den endgültigen Atomausstieg. Laut Röttgen waren unter anderem die Jahre 2017 und 2022 im Gespräch. Die Konferenz forderte die Bundesregierung auf, ein endgültiges Datum festzulegen. Röttgen sagte der dpa, er gehe nicht davon aus, dass dies schon an diesem Sonntag bei der Sitzung des Koalitionsausschuss in Berlin geschehe.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/...llegen;art1157828,980791
http://www.ariva.de/forum/...andlung-441519?pnr=10637984#jump10637984
27.05.2011
Atomkraft
Ethikkommission empfiehlt Ausstieg binnen zehn Jahren
Von Veit Medick und Christian Schwägerl
Raus bis spätestens 2021: Die Ethikkommission plädiert auch im neuen Entwurf ihres Abschlussberichts für einen Atomausstieg innerhalb von zehn Jahren oder weniger. In der Koalition droht ein schwerer Konflikt, die FDP sperrt sich inzwischen vehement gegen ein konkretes Datum.
Berlin - Kurz vor den entscheidenden Verhandlungen über die Zukunft der deutschen Energieversorgung bahnt sich ein schwerer Konflikt zwischen den Koalitionspartnern an. FDP-Chef und Wirtschaftsminister Philipp Rösler beharrt darauf, dass es kein fixes Enddatum gibt, an dem das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen muss. Dagegen bestehen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Horst Seehofer und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf einem solchen Enddatum, das nach derzeitigem Stand im Zeitkorridor von 2020 bis 2022 liegen soll.
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Die Mitglieder der Ethikkommission fordern in dem Papier auch eine Endlagersuche jenseits von Gorleben. "Das Endlagerproblem muss gelöst werden, und zwar unabhängig davon wie Ausstiegsszenarien und Laufzeiten aussehen", schreiben die Verfasser. Die Aussicht, mehrere Jahrtausende lang hoch strahlenden Müll sichern zu müssen, sei eine schwere Hypothek für die nachfolgenden Generationen. "Die Ethikkommission empfiehlt dennoch, bei höchsten Sicherheitsanforderungen, den radioaktiven Abfall auf rückholbare Weise zu lagern", heißt es. "Dies erweitert über Gorleben hinaus den Suchraum für Endlagerstätten für radioaktiven Müll in Deutschland."
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,765388,00.html