Antizykliker-Thread - v2.0
A) Ich muss auf jeden Fall erstmal ein bisschen mehr lesen. Durch eure Antworten ist mir erst richtig klar geworden, dass ich doch deutlich simple/falsche Vorstellungen haben (zB dieses Gefühl, dass man Aktien mit einem unbeteiligtem "Laden" handelt und es sich nicht immer Käuer und Verkäufer gegenüber stehen).
B) Fill, ich glaube meine Ausgangsfrage war motiviert durch den Wiederspruch von steigenden Kursen und schlechten Nachrichten in deiner Phase II. Da muss es irgendeine Form von "disconnect" geben...
C) Relaxed hat das ja aber super zusammengefasst und ein eigenes Gefühl für diese Phasen und Sentiment zu bekommen wird interessant (auch zu schauen, wo man daneben lag). Bis jetzt ist die Gefahr der Mauer recht gering, da ich noch fast kein Wissen habe und vieles davon aus diesem Thread kommt (Vorher wars der Commerzbank thread und der Vergleich war didaktisch sehr hilfreich .Ich mach das hier aus Interesse, bin ein bisschen investiert und als Ablenkung vom Zusammenschreiben meinder Doktorarbeit.). Die allerersten Börseneindrücke habe ich durch das betrachten von Kursen im 3-5 Jahre Fenster bekommen und halte das für einen hilfreichen Start, gerade im Verstehen von gefallenen Kursen als Chance und gestiegenen als Risiko.
Im letzten Post hatte ich das Ende der ersten Bewegung beim Down-Swing der Bonds hingewiesen (anhand TLT): http://www.ariva.de/forum/...-Thread-v2-0-432583?page=130#jumppos3269
Posting ist vom 18,8. das tatsächliche Low war einen Handelstag später. Gerechnet wurde mit einer 50% Korrektur. Fast richtig. Etwas mehr sind es geworden, ideal jedenfalls, auch wenn deutlich steiler als erwartet. Was wir nun sehen ist ein agressiver Abverkauf der Bonds. Es wurde ein neuer Trendkanal mit lower Low und lower High gebildet. Hinzu kommt die fundamentale Unterlegung mit der FED Entscheidung der letzten Tage. De Fakto gibt es nun keinen Grund mehr für Anleger in Bonds zu investieren.
Man kann für die nächsten Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte die Bonds zu Grabe tragen. Die Bereiche der Tops werden historisch, da lehne ich mich mal aus dem Fenster. Hier der Chart:
Aus den 1.400 Punkten mache ich aber keinen Bullmarkt. Auch nicht aus den knapp 4.000 seit 2009 und auch nicht aus den 5.000 seit 2003.
Erinnert irgendwie an
"The death of equitys" den berühmten Artikel 1979.
Mein Senf: Bonds Mega-Short ist ein Hausfrauenzock (Gruß an armi ;-), weil alles dafür spricht. Die Zinsen bleiben jedoch bis 2015 unten. Daher ist eher mit seitwärts zu rechnen. Und das bedeutet nicht short, sondern Swingtrading oder besser flat. "Zu Grabe tragen" ist aber weit hergeholt.
Der SI gleitet nun ebenfalls vollends in diesen Sumpf ab, lest selbst:
http://www.smartinvestor.de/weekly/artikel/...anerkennen-muessen.html
Von "Diktatur" ist die Rede, "abgekarteten Spiel", "Volkskammer", "Totalausfall der Gewaltenteilung", usw. Es ist zum Fremdschämen.
Fill
Unten im Musterdepot wird munter gelongt. Warum man Microsoft am Vorabend des SuperGAUs haben muss erschließt sich dabei nicht - dies zeigt die Inkonsistenz der SI-Meinung exemplarisch für die meisten Bären auch hier im Forum.
Ich nenne sie Realo-Bären: "Bärisch im Herzen und (Teil)Bullisch im Depot". Zumindest bis zum nächsten Downer, den man volles Rohr short mitzunehmen gedenkt und den man vorhergeahnt hat. Begründet wird dieser "Double-Think" mittes Verschwörungtheorien, die den wahren echten Verlauf der Börsenkurse (der Schwerkraft nach) verhindern.
Solchen Menschen kann man nichts glauben, weil sie sich selbst nicht über den Weg trauen. Was nützt es einem selbst, täglich den Untergang zu predigen, wenn man selbst nicht danach handelt weil man die Untergangsvision auf den St.-Nimmerleinstag verschiebt?
Einzig dem AZler nützt es. Der zieht daraus den Schluss, dass die "Wall of Worry" mehr als intakt ist. Solange das der Fall ist wird die Hausse weitergehen. Und das ist wohl noch ein sehr langer Weg.
Es geht in diesem Thread primär immer nur um Begründungen. Bezugnahmen auf persönliche Umsetzung strategischer und taktischer Ideen dienen deshalb nur der Veranschaulichung. Keinesfalls geht es um persönliche Bloßstellung oder um ihr Gegenteil. Dass dennoch hin + wieder ein persönlicher Angriff herausgelesen wird wie zuletzt von Lumpi lässt sich aber kaum vermeiden. Und zwar deshalb, weil wir notwendig immer wieder auch die Widersprüche streifen, die strategische Gedanken von der Umsetzung in Performance trennen. Diese anzuerkennen wäre die erste Vorraussetzung, um sie sinnvoll diskutieren zu können. Das fällt aber nicht unbedingt leicht...
Fill
Genausogut könnte turbo beleidigt sein, weil ich seine Strategie als Hausfrauenzock titulierte. War auch nicht persönlich gemeint, nur eine gewisse Überspitzung der Tatsache, dass die Spekulation äußerst offensichtlich ist und man daher doppelt drüber nachdenken sollte/muss.
Liegt sicher vor allem daran, dass die rein textliche Kommunikation im Prinzip nicht ausreicht, um sich richtig zu verstehen. Zumindest bei Leuten wie mir, die sich nicht viel Zeit für die Formulierung nehmen.