Antizykliker-Thread - v2.0
Die USA sind immer noch die große, mächtige Nation und der Dollar wird die Weltwährung bleiben. Vielleicht weil es Ein-Dollar-Noten gibt und ich als Europäer dem Koffertragemann dann so einen Schein als Trinkgeld geben kann - das mal am Rande...
Und ja es gibt Apple mit Ihrem Telefon für Gläubige - aber was gibt es noch?
In der Summe vielleicht einiges - aber auf die Größe des Landes gesehen, sind die USA doch ein recht kaputter Haufen:
Man landet in NY mit einen Flugzeug, was irgendwann in der 60ern ersonnen wurde - der Flughafen sieht oberflächlich ok aus, wenn man hinter die Kulissen schaut ist es furchtbar. Über kaputte Straßen mit schlechten Limos in die City.
Das ganze Land schreit "habe fertig..." Und sonnt sich mit einem albernen Selbstbewußtsein im Schatten der einstigen Größe ...
Um es kurz zu machen: Zaphod hat für heute und morgen recht - Lumpi für übermorgen. Anpassungen gehen selten ruckartig, sondern dauern manchmal doch recht lange - immer das Timing...
Kein depotmässiges Schwimmen.
Zumindest ich bin kein Held, der aufgrund seines prima Intellekts sich irgendwie possiert und dann eisern für drei Jahre durchhält, dass sich das Depot doch mal grün färben möge...
Aber wenn ein Wert wie mit dem Lineal gezogen nach unten geht, dann werde ich neugierig, wann und wie ich mich wo mit meinem Korb hinstelle und den Kram auffange.
Ohner in ein fallendes Messer greifen zu wollen...
Zaphod hat genau das mit der Commerzbank gemacht und ich mit EUR/JPY.
Was jetzt gegen den Yen spricht - makroökonomisch, chartistisch und senitmentalistisch erspare ich Euch...
Was zählt ist also der über die Gesellschaft kumulierte Reichtum (Immos, Geld + Human Capital, usw.). Und da kann den USA noch viele Jahre niemand annähernd das Wasser reichen. Dass lumpi langfristig recht haben soll kann ich daher nicht nachvollziehen. Die Amis haben etwas was niemand auf der Welt hat: Den amerikanischen Traum. Und der wird wie seit Jahrhunderten den Brain Drain in dieses Land am Leben halten.
Amerika hat für mich ein riesiges Strukturproblem, was die Wirtschaft anbelangt. Und das wird durch die Entscheidung nicht kleiner.
Zur Börse: Wenn die Mehrheit besonders pessimistisch gestimmt ist, ist sie praktisch gesehen flat oder short. Die logische Folge ist, dass der Verkaufsdruck letztlich gegen 0 tendiert und bereits wenige az Käufe (das berühmte 'niedrige Volumen') ausreichen, um die Trendwende einzuleiten. Als AZ'ler folgen wird dann diesem Trend solange, bis sich im Sentiment das umgekehrte Bild einstellt....
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ps young woman in science ?
Als ich vor geraumer Zeit in eine sehr dicke, leicht notleidende Anleihe eingestiegen bin (zaphod hat es mitbekommen), hat das Ding erst dann Spaß gemacht, als die breitere Masse eingestiegen ist und das Ding geschoben hat.
Bzw. als die breite Masse erkannt hat, dass jene Firma selbst Anleihen vom Markt nimmt und dadurch (hier Rechentrick einfügen) simpel die Verschuldung gedrückt hat...
Daher ist es sehr sinnvoll, sich nicht zuviele Gedanken zu machen über solche Dinge. Hirn ausschalten und kaufen wenn die Masse es nicht tut. Warum ist egal.
die Versuchung ist gross, ein makroökonomisches Bild traden zu wollen, insbesondere dann, wenn es gute Argumente anführen kann. Dies sollte wohl die Botschaft sein...
danke für die Ausführungen, den Volumenaspekt hatte in zB nicht so drauf. Das es kein Deppen- oder Glücksansatz ist, ist schon klar, ich hatte eher nicht vertanden, warum die Umschwünge recht schnell sind und warum die Internet- und Zeitungsmeinungen, die man so ließt, so oberflächlich und sehr trendbestimmt sind.
Aber ich nehme einfach mal an das man psychologisch er eher zu 30€ nach einem Tief, als zu 20€ vor einem Tief kaufen würde, selbst wenn beides deutlich unter historischen Hochkursen läge...
Noch was zum az Status: Der lautet aktuell auf NOCH-Bulle...
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Makroökonomische Charts sind immer interpretationsbedürftig. Wo der eine einstürzende Neubauten sieht, sieht der andere den Löwenzahn im Asphalt sprießen. Insofern rate ich davon ab, in diese Bilder etwas hinein zu interpretieren, was eine hohe Unsicherheitsfaktor besitzt. Je weiter in die Zukunft umso mehr davon. Und hier schnappt dann gerne die Tradingfalle zu, die Mauer im Kopf ist hochgezogen. Warum wohl ist derzeit bei der Rally kaum einer dabei? Weil viele ein Bild von der (nahen) Zukunft im Kopf haben, das nicht der (derzeitig gehandelten) Realität entspricht.
Ich persönlich nehme ab und zu Stellung zu Makrodaten, aber nur um abzuklären, ob ich momentan strategisch richtig liege. Das hat aber nichts mit Spekulation auf die Zukunft zu tun.
grad schrieb zaphod:
"Und hier schnappt dann gerne die Tradingfalle zu, die Mauer im Kopf ist hochgezogen. Warum wohl ist derzeit bei der Rally kaum einer dabei?"
Das hat wieder geschärft, was mir in der ersten Frage nicht klar war.
Die Frage ist echt banal aber: Wenn kaum jemand dabei ist, kann es doch keine Rally sein, oder?
Sind die Gesamtvolumina sehr klein oder sind kaum welche von den "Kleinen" dabei oder sind ist großeres Volumen zu spät eingestiegen oder wie oder was?
Um es mal einfach verständlich zu machen: Es fehlt der Jubel in der Presse und hier bei Ariva. Der wäre vorhanden, wenn die überwiegende Mehrheit schon große Buchgewinne hat und sich über weitere freut. Was regelmäßig am Endpunkt einer Rally der Fall ist. Also: Fehlender Jubel = noch viel Luft für die Rally weil zuwenige dabei sind.
Die Volumendaten sind nicht aussagekräftig, weil jeder Verkauf = ein Kauf ist. Bsp: Wenn 1000 Daytrader ihre Aktien mehrmals täglich untereinander hin und her traden entsteht großes Volumen, aber keiner von denen hat einen Gewinn. Umgekehrt kann es passieren, dass bei kleinem Volumen alle dabei sind, weil sie schlicht ihre Aktien halten. Volumen 0 kann also maximaler Gewinn für die Mehrheit sein. Insofern ist es auch Quatsch zu sagen, eine Rally muss von großem Volumen begleitet sein. Denn das heißt auch, dass viele vorzeitig aussteigen, der Rally also nicht mehr trauen.
Ein Antizykliker ist jemand, der vor den anderen seine Angst überwindet und seine Gier im Griff hat.
Und was wollen wir wetten, welche Region demnächst aufs monetäre Gaspedal tritt?
Mglw im Gegensatz zu Zap leiste ich mir hier ein Stück Ideologiekritik. Dies bedeutet, Makroprognosen antizyklisch zu lesen, diese auf ihre ideologische Herkunft hin zu untersuchen, ihre inneren Widersprüche wie impliziten Motive aufzudecken und all dies ins Verhältnis sowohl zur Historie wie den verfügbaren handfesten Makrodaten zu setzen. Die Erfahrung zeigt, dass es sich bei den Makroprognosen durch die Bank um prozyklische Übertreibungen handelt, allerdings ideologisch bedingt mit sehr gegensätzlichen Zielvorstellungen. ..
Der ggw Status zeigt, dass das Krisenmomentum von allen Fraktionen masslos übertrieben dargestellt wird (um die jeweils eigene ideologische Agenda als alternativlos erscheinen zu lassen). Antizyklisch gelesen bedeutet dies für mich, dass eine globale konjunkturelle Erholung in Sichweite ist. Wie furios diese ausfallen wird ist dagegen noch offen. Da das Makro-Sentiment sehr negativ ist, könnte es jedoch ziemlich weit nach oben laufen...
Nur für die Börse bzw das Trading heisst dies erstmal überhaupt nichts. Denn Börse wird nur in einem sehr übergeordneten Sinne von Fundamentals bewegt. Dass deren Verbesserung schon ein gutes Stück weit eingepreist ist kann man aber vermutlich mit Recht festhalten. Die Börse wird aber erst dann in den nächsten grossen Börsenzyklus übergehen, wenn die kommenden Makrodaten und entsprechend die Makroprognosen so gut ausfallen werden, dass die Angst vor einer Rückführung des Liquiditätsüberhanges durch die Notenbanken zu keimen beginnt (QE III dürfte uns dem nähergebracht haben). Der nächste Bärenmarkt kommt also dann, Lumpi, wenn er Dir angesichts eines signifikant verbesserten Makroumfeldes als grundlos erscheint...
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II Grosser Shortsqueeze bei negativem Newsflow
III Prozyklische Käufe bei aufhellendem Newsflow
(Status: wir sind in III eingetreten)
Noch was: Das Info von Zap nimm bitte ernst. Das was Dich von Outperformace trennt ist immer und grundsätzlich 'die Mauer im Kopf'. Gerade auch, wenn diese attraktiv gestrichen erscheint. Das Problem sitzt drinnen, nicht draussen...
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Entschuldigung, dass ich mal ein paar Gegenargumente gebracht habe, werde mich in Zukunft zügeln.