Antizykliker-Thread - v2.0
Strategisch bleib ich aber so lange long bis ich das Ende des Bullenmarktes sehe. Das betrifft meine extrem langlaufen Assets, z.b. meine fondsbasierte Rentenversicherung. Am Ende des Bullenmarktes werde ich (hoffentlich) in Renten switchen.
sorry, hat ein wenig gedauert mit der Antwort bzgl. http://www.ariva.de/forum/...Thread-v2-0-432583?page=153#jump14098061
Short Entries gibt's bei mir nur in der Theorie -- nicht dass hier ein falsches Bild entsteht. Die hüben wie drüben viel zitierten Scheine fass ich schon lange nicht mehr an, d.h. short nach Wubert heißt flat, da ich auch nicht leerverkaufe.
In der ungehandelten Theorie jedoch sähe ich Short Entries eher an prägnanten Widerstandslinien, nicht kurz nach deren Überwindung wie letzte Woche geschehen. In Zahlen also bei Dax 7.400/50 mit engem SL zwecks CRV, unterhalb des Dreijahreshochs, oder falls der Dax nochmals unter 7.200 bzw. 6.900 abtaucht ...
Letztlich jedoch wäre solch Handeln weder antizyklisch, noch dürfte es sonst jemanden hier interessieren. Obwohl ich schon auch den Eindruck habe, dass Aktien presseseitig wieder häufiger angepriesen werden, wie bspw. das HB Immobilienaktien statt vier Wänden empfiehlt ... http://www.handelsblatt.com/finanzen/aktien/...ie-aktien/7121424.html ... wer weiß, vielleicht ein Indikator?
Hamburg - Die US-Notenbank startet ein neues aggressives Stimulusprogramm, um die schwächelnde US-Konjunktur anzuschieben. Die Fed gab bekannt, Schuldenpapiere im Wert von 40 Milliarden Dollar pro Monat aufzukaufen. Auch wollen die Notenbanker ihren bei faktisch null Prozent liegenden Leitzins bis 2015 nicht erhöhen.
Es ist bereits das dritte Mal, dass die US-Zentralbank die Gelschleusen öffnet. Seit März 2009 hat sie Staatsanleihen und Wertpapiere im Gesamtwert von mehr als einer Billion Dollar erworben. Die Notenbank rechtfertigte den Eingriff unter anderem mit der hohen Arbeitslosigkeit.
In Kürze mehr bei SPIEGEL ONLINE.
ssu/dapd/Reuters
Fill
Andererseits kann man auch mal abwechslungshalber seine Antiposition bei sich selbst in den Urlaub schicken. ;-)
Solange man selbst sich von der in den kommenden Tagen und Wochen um sich greifenden Euphorie (Hurra, die Geldschleusen sind offen) nicht anstecken läßt ist alles ok.
Wir betreten nun die Endphase, MM. Wie gesagt, erwartete ich das Sahnehäuptchen der Rally in der Größenordnung von 80-100 Punkten im SP als Endpunkt der Rally seit Sommer. Heute haben wir einen Teil zurückgelegt.
Fill
Aber zur FED: Also doof sind die Jungs von der FED ja nicht. War schon ein gerissener Schachzug, ähnlich dem der EZB, den Ball zur Politik zurückzuspielen, aber ganz nach amerikanischer Manier um ein paar Längen kompromissloser. Geldflutung im großen Stil aber am Staat vorbei. Für mich unterm Strich ein Offenbarungseid, aber das ist sekundär, denn dass man in Amerika wild entschlossen ist, den Karren über die Inflation aus dem Dreck zu ziehen, müsste mittlerweile eigentlich jedem klar sein. Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie skrupellos die das Ding durchziehen.
Das bedeutet, fill, es wird noch länger "zu perfekt" laufen. Aber nur für uns.
Überrascht bin ich über den Zeitpunkt. Den Staat (bzw. die Demokraten) hätte die FED mit Ausbleiben der Maßnahmen noch mehr unter Druck gesetzt und gleichzeitig die Hoffnung auf sie für den Markt erhalten.
Meine einzige Erklärung hierfür: Der Dollar muss abwerten, quasi die Antwort auf die EZB. Eine gemeinsame AKtion vermute ich hier nicht.
Nur was will man mit dem abgewerteten Dollar machen? Was exportieren? Bzw. wer will bei der miserablen Effizienz in den USA großartig investieren? Wollen sie mit Mexiko konkurrieren? Steht ihnen das Wasser schon so weit oben?
Die Stärke der USA sind der Dollar und ihr Militär, also politische Macht. Kaum ein größeres Geschäft wird ohne Dollar abgewickelt, also gibt es eine stete Nachfrage nach Dollar und T-Bonds. Solange die erhalten bleibt - und es gibt keine Anzeichen, dass es sich ändert - können sich die USA nach Belieben verschulden.
Ein Dollarcrash bleibt daher ein Hirngespinst. Schon dutzende Male vorhergesagt und doch nie eingetroffen.
aber Moral ist eine Produktivkraft. Was von der Warte europäischer Hochkultur 'naiv' aussieht ist der aus pragmatischen Gründen hervorgehende Optimismus ('daran glauben') der Amerikaner, der vom antiamerikanischem Sentiment grundsätzlich unterschätzt wird. Ein pragmatischer Optimismus, der massgeblich an den technologischen Revolutionen der letzten Jahrzehnte, die alle in den US ihren Ausgang nahmen, seinen Anteil hat. 'Steve Jobs in der Garage' ist nicht aus positiven Makrodaten, solidem monetärem Umfeld oder exzellenten Bildungseinrichtungen hervorgegangen, sondern aus faith...
Der prozentuale Anteil ergibt ein anderes Bild. Industrie konstant seit Jahrzehnten auf dem Rückzug. Steigende Sektoren: Finanz, Dienstleistung, health care.
Bestätigt auch meine Erfahrungen. Vom Hightech-Sektor einmal abgesehen, arbeiten viele Fabriken in den USA teilweise unter haarsträubenden Bedingungen. Da wird nix automatisiert, ja noch nicht mal investiert. Maschinenpark nicht selten aus den 80ern und älter. Ist auch logisch, denn es findet sich immer jemand, der den Handgriff des 200.000 $ Roboters auch für 10$/h inkl. Nebenkosten macht. D.h. den Mann kann ich 20.000 h (10 Jahre) arbeiten lassen.
Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Deindustrialization
ME ist des im Sinne einer guten Depotperformance nicht ratsam, solche Erbsen zu zählen oder Charts ideologisch zu interpretieren. Die USA sind das wirtschaftlich stärkste Land der Welt durch die Krise geblieben. Der Dollar ist sogar stärker geworden. Also: Wo ist das Problem?
Als hier gut unterhaltener Einsteiger habe ich mal eine fundamentale Frage:
AZ wird hier immer mal wieder als "gegen den Strom schwimmen" beschrieben. Was ist der Strom? Der großteil der Anleger (Volumen) kann es ja nicht für lange sein, sonst würde man ja lange gegen die Kursbewegen handeln, was ja nicht lange gutgehen kann (ja auch ungefähr so im Eingang bei Armitage beschrieben). Für mich sieht es jetzt einfach mal so aus, als ob es mehr darum geht, so zyklisch wie möglich sein, um Kursbewegungen so perfekt wie möglich als solche zu handeln.
Aber wieso muss man dafür gegen den Strom schwimmen (was man ja wohl muss)?
Damit ist die eigentlich Frage: Weiß die Mehrheit (Volumen) nicht, was sie in Kürze macht oder gibt es einen fundamentaleren Wiederspruch zwischen dem, was man von der lauten Merheit ließt/hört und dem was leise Merheit (Volumen) handeln wird?
Na ja, sagt bescheid, wenn ich was banales übersehen habe (NaWi, kein Finanzhintergrund) und verlinkt auch gerne einfach zu älteren Threads, bin noch nicht so lange dabei.
tack!