Antizykliker-Thread - v2.0


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Neuester Beitrag: 03.09.19 19:56
Eröffnet am:06.02.11 15:30von: ArmitageAnzahl Beiträge:7.695
Neuester Beitrag:03.09.19 19:56von: ArmitageLeser gesamt:489.552
Forum:Börse Leser heute:113
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5913 Postings, 5694 Tage learnerIst schon lustig , dass eine steigende

 
  
    #4001
4
12.09.12 10:14
Verschuldung hier so positiv aufgefasst wir, oder zumindest als eine nicht sonderlich zu beobachtende Normalität dargestellt wir.

An den Pigs kann man doch die Konsequenzen ablesen, die im BT schon seit Jahren diskutiert werden. Wird der Bogen überspannt droht Rezession, Depression und Steuererhöhungen.

Das den Amis oder Deutschland dieser Punkt auf Ewig erspart bleibt ist wohl eher Wunschdenken, als eine ökonomische Konsequenz. Wird die Verschuldung bei uns weiter steigen kommen wir irgendwann auch an diesen Punkt.  

3329 Postings, 5846 Tage ArmitageAgenda 2010

 
  
    #4002
5
12.09.12 10:14
"Unsere gute wirtschaftliche Entwicklung verdanken wir 1. dem Euro, der deutsche Exporte im Vergleich zur DM verbilligte und 2. dem QE bei den wichtigsten Handelspartnern. Und 3. nicht zuletzt der Qualität deutscher Produkte. Nicht jedoch der Agenda 2010, was schon der Tatsache zu entnehmen ist, dass der deutsche Erfolg in 'Hochlohnsektoren' erarbeitet wird und nicht von den 1 € Jobs..."

Das ist nicht ganz richtig - die Lohnstückkosten sind seid 2000 nur moderat gestiegen.
Alleine auf die tolle Qualität der deutschen Produkte sollte man sich alleine nicht ausruhen...
Angehängte Grafik:
lohnstueckkosten.jpg
lohnstueckkosten.jpg

72550 Postings, 6114 Tage FillorkillZap,

 
  
    #4003
1
12.09.12 10:25
mit dem heutigen Move beginnt wieder die ernsthafte Sentimentarbeit !

3329 Postings, 5846 Tage ArmitageEs wäre spannend...

 
  
    #4004
4
12.09.12 11:09
Es wäre spannend die wirtschaftspolitischen Konzepte der Leute zu hören, die sich gegen den ESM oder für die DM stark machen. Ich denke außer populistischem Geschwätz kommt da nicht viel...

10997 Postings, 5574 Tage SufdlDie ersehnte

 
  
    #4005
1
12.09.12 11:21

Staerke ist endlich da. Wer will meine DAX/ES50 ETF? Stehen ab heute in Xetra Orderbuch. Kloppt euch drum.

 

 

72550 Postings, 6114 Tage Fillorkill'Konzepte'

 
  
    #4006
2
12.09.12 11:21
Letztlich wollen die Rechts- wie Linkspopulisten keine Lösung für die Krise, sondern das reinigende Gewitter, die grosse Katharsis, die den modernen und postmodernen Ungeist hinwegfegt. Natürlich nur dem einfachen Arbeitsmanne zuliebe, der ihnen so am Herzen liegt. ..

72550 Postings, 6114 Tage FillorkillBT: 'Marie Antoinette reloaded'

 
  
    #4007
2
12.09.12 12:00
Offenbar ein schwerer Tag für Stammbären. Dabei hat das BVG nicht einfach durchgewunken, sondern die Haftung limitiert und alles darüber hinausgehende an die Hoheit des Parlamtentes delegiert und dessen Position entsprechend gestärkt...

3329 Postings, 5846 Tage ArmitageMarie Antoinette...

 
  
    #4008
3
12.09.12 12:03
Zum Gedenken an Marie Antoinette werde ich heute kein Brot, sondern Kuchen essen...

16574 Postings, 5142 Tage zaphod42Das BVG konnte nicht anders

 
  
    #4009
2
12.09.12 12:55
denn wir sind eine Demokratie und das Parlament unsere gewählte Vertretung. Es hat einen erheblichen Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum. Die Gegner des ESM müssen nun nachweisen, dass ihre Grundrechte verletzt wurden. Das wird nicht gelingen, ebenso wie es dem Hanke damals mit dem Euro nicht gelang.

So weit, so klar. Interessant finde ich den heutigen Move, denn trotz der 99% Sicherheit war die Entscheidung nicht eingepreist. Es sind also noch viele Skeptiker unterwegs. Dies wiederum bedeutet...

Oder anders herum: Erst wenn der der Markt bei guten Nachrichten nachgibt, haben wir Bullen ein ernsthaftes Problem.  

16574 Postings, 5142 Tage zaphod42fill, etwas "Durchzuwinken"

 
  
    #4010
2
12.09.12 13:01
wäre unseres BVGs nicht würdig. Es handelt sich um die arroganten Richter Europas, evtl sogar der Welt. Man muss also seinen Senf draufgeben und das tut man durch einen erhobenen Zeigefinger.

Im Endeffekt würde das BVG alles mit einem "dududu" durchwinken, egal wie hoch die Summen sind. Es ist für diese Entscheidungen nicht zuständig, sondern kann nur Grenzen aufzeigen. Und die ist die Absegnung durch Ratifizierung, also den Bundestag. Welche Summe der Bundestag beschließt ist aber seine Sache.  

3329 Postings, 5846 Tage ArmitageErschreckend

 
  
    #4011
4
12.09.12 14:28
Ich finde überaus erschreckend, wie flächendeckend negativ das Urteil aus Karlsruhe antizipiert wird. Wenn man sich die Kommentare in SPON anschaut, kann man Erschreckendes lesen - selbst Parallelen zu Versaille werden gezogen...

Im Sinne von:
Das Großkapital zieht per Dolchstoß dem ehrbaren deutschem Volk das Geld aus der Tasche.

Und es wird deutlich, wie nahe sich Rechts- und Linksaussen sind...
Blut und Boden und der deutsche Wald...

16574 Postings, 5142 Tage zaphod42Diese Verbalattacken der Eurogegner

 
  
    #4012
2
12.09.12 15:19
(übrigens auch nebenan) zeigen im Prinzip nur die Verzweiflung in ihren Reihen. Die resultiert aus dem Gefühl, überlegenes Wissen zu besitzen, aber trotzdem nur zum machtlosen Zuschauen verdammt zu sein. Das Ganze wird vermeintlich von der Volksseele unterstützt, der die Sache aber längst zu kompliziert geworden ist. Es bleibt das Gefühl der Ohnmacht und man wehrt sich - nachdem nun erfolglios per Klage - per geharnischtem Leserbrief.

Im Jugoslawienkrieg war es üblich, abends nach getaner bürgerlicher Arbeit ein paar Stunden an die Front zu gehen und Gegener abzuknallen.

Im Jahr 4 nach der Krise sind die Sitten nun bei so manchem (Spieß)bürger ähnlich verroht.  

72550 Postings, 6114 Tage FillorkillZap,

 
  
    #4013
3
12.09.12 15:54
die Wut der Wutbürger wird die Tage ihren Zenit überschreiten (sonst wandere ich aus). Ist ja fast schlimmer als bei Sarrazin...


Du hast auf ein ganz entscheidendes Moment hingewiesen: Es gibt kein Sell on good (bad) News. Wir sind mit Stadium II (covernde Bären) also offenbar noch nicht durch...


Fill

57 Postings, 4874 Tage urtencommander@last posts, EZB pashing

 
  
    #4014
12.09.12 15:58

Nicht das irgendjemand sowas bräuchte, aber warum gibt es dann eigentlich bei uns keine hardcore populistische anti-Euro Partei, wie es sie in vielen Ländern gibt (die CSU, zähl ich jetzt mal nicht dazu, fällt mir schwer sie ernst zunehmen aber auch die Linke hält sich ja eher zurück)?

 Sind diese Stimmen doch noch deutlicher in der Minderheit oder ist es nur eine Frage der Zeit? Sarrazin? 

 

57 Postings, 4874 Tage urtencommanderpashing?

 
  
    #4015
12.09.12 16:00

ohi ohi. sorry. "Schlechtmacher" wäre wohl gleich besser gewesen.... 

 

72550 Postings, 6114 Tage Fillorkilldie reeduation war offenbar nicht ganz umsonst,

 
  
    #4016
1
12.09.12 16:06
es gibt bei aller urwüchsigen Aufwallung eine innere rote Linie, die nur wenige überschreiten...

7360 Postings, 6474 Tage relaxedDer Wutbürger ist nicht in Aktien investiert

 
  
    #4017
3
12.09.12 16:12
... hat also allen Grund, "wütend" zu sein. ;-))

16574 Postings, 5142 Tage zaphod42urten

 
  
    #4018
3
12.09.12 16:16
weil der Deutsche gerne meckert, aber ungern handelt. Wir haben es ja im Moment sehr bequem. Außerdem ist das Thema sehr unsexy. Angesichts einer Rekordbeschäftigtenquote sogar so unsexy, dass sich nur unsexy Personen aus einem sehr südlichen Bundesland da reinknien wollen.  

7360 Postings, 6474 Tage relaxedDas Bundesverfassungsgericht hat heute

 
  
    #4019
2
12.09.12 16:16
die Lebensversicherungen und Bausparpläne des Wutbürgers in die Abfalltonne der Geschichte getreten.

16574 Postings, 5142 Tage zaphod42Nein relaxed

 
  
    #4020
2
12.09.12 16:19
es hat sie gerettet. Das zu wissen und gleichzeitig den Shirtstorm der Wutbürger auszuhalten ist seine große Leistung.  

16574 Postings, 5142 Tage zaphod42Höher und höher?

 
  
    #4021
12.09.12 18:25
 
Angehängte Grafik:
rydex.png (verkleinert auf 70%) vergrößern
rydex.png

72550 Postings, 6114 Tage FillorkillZanoni II

 
  
    #4022
1
12.09.12 20:59


Unsere Schuldenquote liegt  schon bei über 80% des BIP. Die Grenze bei der man dies noch  unbedenklich wuppen kann ist damit im Grunde schon überschritten -  insbesondere, wenn man die  künftigen besonderen Belastungen im  Hinterkopf hat, die ohnehin auf uns zukommen werden.

Definier doch mal diese ominöse Grenze !

Alleine  durch den Zeitgewinn, damit eine Einstellung des Schuldendienstes der  entsprechenden Länder und ihr Austritt aus der Eurozone etwas später  stattfindet, ließen sich die damit verbundenen hohen Kosten und Risiken  aber nicht rechtfertigen.

Die eingeleiteten monetären Massnahmen gelten der Stabilisierung der Eurozone und deshalb dem Verbleib der Piigs in dieser. Die bislang nur theoretisch möglichen hohen Kosten und Risiken rechtfertigen sich im Vergleich zu den bei einem Euro-Default zu befürchtenden. Die eingeleiteten Massnahmen verfolgen hingegen nicht das Motiv, Haushaltsdefizite und Restrukturierung zu finanzieren...

Hier zeigt sich dann eben genau das Problem. Schulden können Wachstum und Arbeitsplätze eine ganze Zeit lang enorm begünstigen.
Der  Effekt verlangsamt sich aber nicht nur ab einergewissen Schwelle, was  eben den abnehmenden Grenznutzen beschreibt, sondern er dreht sich sogar  irgendwann um.
Dies liegt nicht zuletzt am Phänomen des Zinseszins,  der entsteht, wenn Schuldzinsen bereits mit neuen verzinzlichen  Schulden finanziert werden müssen, die dann wiederum mit neuen  verzinslichen Schulden finanziert werden müssen etc.

Der ideellen Funktion nach glättet antizyklisches Deficitspending konjunkturelle Tiefs. In der Krise defacto entwertetes Kapital wird temporär künstlich werthaltig gehalten, bis es in der nächsten Boomphase wieder profitabel arbeiten kann und so ebenso temporär wieder an Wert gewinnt (GM und AIG wären Beispiele aus der US-Industrie). Der Grund dafür ist weniger ökonomischer denn sozialpolitischer (Akzeptanz und Integration) und strategischer Natur ...

Weshalb der Zinseszins einen abnehmenden makroökonomischen Grenznutzen erzeugen soll musst Du bitte noch erläutern. Für einen Fehler halte ich es aber schon mal, Verschuldung als isolierte Variable zu betrachten...

Eine  Vergemeinschaftung der Schulden, würde an diesem Zusammenhang nicht das  geringste ändern. Es entstünde zwar ein gewisser weiterer Spielraum für  neue Schulden, aber keine nachhaltige Perspektive. Die  Wettbewerbsfähigkeit der entsprechenden Länder würde sich auch dadurch  nicht verbessern.

Eine Vergemeinschaftung der Schulden ist das logische Ziel des Krisenmomentums, bislang ist aber nichts dergleichen unterwegs. Die globale Wettbewerbsfähigkeit der Piigs würden aber auch diese nicht verbessern, weil der Markt bereits aufgeteilt ist und die Marktführer aufgrund ihrer Kapitalmacht immer die Nase vorn haben werden. Eine Erfahrung, die übrigens auch die Ossis machen mussten. ..

Der  Finanzierungsbedarf der Mehrheit der schwachen Länder könnte aus den  Einnahmen der 5 stabileren Ländern ja gar nicht bezahlt werden. Dies  ginge nur über immer weitere Schulden.

Motiv der Restrukturierung schacher Randzonen der EU ist es, deren Defizite sowohl zu kontrollieren als auch zu senken. Das, was an Defizit bleiben wird, lässt sich über Eurobonds billiger finanzieren als durch weitere unmittelbare Kreditaufnahme der betroffenen Länder. So wie auch Mecklenburg Vorpommern mit seiner Kreditaufnahme unter dem Dach des Bundes günstiger fährt als solo...

Fill


 

3329 Postings, 5846 Tage Armitage@ Zaoni

 
  
    #4023
3
12.09.12 21:18
Zaoni, dann werfe ich Dir den Ball mal zu:
Was wäre Deine Strategie, was wäre Dein optimaler Fahrplan.
Und setzte Dich ruhig auch über die heutige Entscheidung des BVG hinweg bzw. formuliere ein Dir genehmes Ergebnis.

Nebenbedingung:
Aussagen wie "es ist alles zu spät" oder "wir brauchen einen Systemrestart" oder "GS hat uns ohnehin in der Tasche" werde ich nicht als ernsthafte Antwort werten.

154 Postings, 4610 Tage Wolpertinger01@Armitage (#4002)

 
  
    #4024
2
12.09.12 22:39

Es kommt darauf an, aus wessen Sichtweise man "Unsere gute wirtschaftliche Entwicklung [...]" beurteilt.

Als Vorstand  oder Inhaber eins großen Unternehmens würde ich dir (fast) uneingeschränkt zustimmen, (eben) mit der einzigen Einschränkung, dass uns zwar nicht die 1 € Jobber nach vorne gebracht haben, wohl aber die Möglichkeit, zigtausende von Arbeitsplätzen mit Leih-Arbeitnehmern flexibel zu besetzen.

Und wenn man davon profitiert, sollte man sich eigentlich nicht beklagen und die Klappe halten.

Aber man sollte andererseits auch nicht versuchen, sich diese Welt schönzureden, sofern man überhaupt noch ein gewisses Interesse am übergeordneten Ganzen in unserem Land hegt.

 

 

154 Postings, 4610 Tage Wolpertinger01Was das gegenwärtige Kursniveau anbetrifft:

 
  
    #4025
2
12.09.12 23:25

Realwirtschaft, Charts, Sentiment und Indikatoren bzw. sonstige Signale hin oder her.

Wenn man sich quasi auf Index-Höchstständen dazu entschließt, abermals die Geldschatulle zu öffnen, dann halte ich dies für eine historisch sehr bemerkenswerte Konstellation, die in Korrelation mit dem gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld ein weiteres Steigen der Kurse sehr wahrscheinlich macht.

Warum sollen die Leute gegenwärtig aus ihren Positionen aussteigen, sie haben doch renditemäßig gar keine Alternative.

Ich habe bewusst immer auf die Bankenwerte geschaut, um mich zu vergewissern, ob auch diese verschmähten Titel ansteigen.

Und sie tun es. Nicht zuletzt die Katastrophen-Coba explodiert förmlich.

Meine Meinung: Trotz aller Bedenken in fundamentaler Hinsicht gibt es gegenwärtig tatsächlich Anhaltspunkte dafür, dass die Kursentwicklung historisch neue Fakten in Bezug auf die  Höchststände schaffen kann.

Insofern stimme ich fok durchaus zu bzw. halte seine Einschätzung für durchaus diskutabel.

Es gilt zwar immer, sich in der Nähe der Höchststände vor dem "Diesmal ist alles anders" zu hüten, aber dieses Mal existieren tatsächlich Fakten, die ein weiteres Steigen nachvollziehbar erscheinen lassen und die Charttechnik inklusive daraus resultierender Weisheiten in den Hintergrund treten lassen.

Besonders bemerkenswert (neben der Entwicklung der Banktitel): Jede Schwäche wurden binnen Stunden quasi in einem Rutsch wieder hochgekauft.

Normal ist das nicht.

Und ich sage es gerne noch einmal: Es gibt für zahlreiche Institutionelle gegenwärtig keine lukrativen Alternativen, als sich an der Börse zu engagieren, um gewisse Defizite auszugleichen (diesbezügliche Ausführungen würden zu lange dauern, um sie zu erörtern).

Mit anderen Worten: Niemand hat gegenwärtig ein Interesse an fallenden Kursen und keiner wagt es, eine Verkaufswelle in die Wege zu leiten, da er mit den daraus erzielten Gewinnen gegenwärtig nichts Vernünftiges (= renditebringendes) anzufangen weiß.

Insofern u.a. ein gewaltiger Unterschied zu  Ende 2008,  wo es z.B. noch Tagesgeldzinsen von über 4% gab.

Also: Warum gegenwärtig raus aus Aktien? Wo liegen die renditebringenden Alternativen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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