Inside: THYSSEN
"pleite gehen" verbinden 99% der leute immer mit zahlungsunfähig. und weil das so ist, betont thyssen auch regelmäßig über wie viel freie kreditlinien sie verfügen. ist aber nichts anderes als mit nebelkerzen zu schmeißen.
das problem liegt hier ganz woanders.
Von drohender Zahlungsunfähigkeit spricht man, wenn ein Unternehmen voraussichtlich nicht in der Lage sein wird, die bestehenden Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt der Fälligkeit zu bedienen. Überschuldung bedeutet schließlich, wenn das Vermögen des Unternehmens die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt. Selbstredend, dass zur Ermittlung dieser insolvenzrechtlichen Überschuldung alle Aktivwerte allen Verbindlichkeiten bei ordnungsgemäßer Bewertung gegenüberzustellen sind.
http://www.foerderland.de/index.php?id=856
lt. aktueller bilanz liegt der saldo aus vermögen und schulden noch bei 2,8 mrd. EUR, auch wenn viele deppen so tun als ob der vale-anteil am brasilienwerk tk zuzurechnen wäre. schau dir mal spaßenshalber an, wie sich der wert entwickelt hat...
Ein operatives minus wird die 2,8 mrd. EUR ebenso weiter drücken, wie weitere Abschreibungen (z.B. auf die "amercas"-werke) und Kartellstrafen. und wenn du dir mal anschaust, dass sich zum einen der stahlumfeld zuletzt noch weiter eingetrübt hat und zweitens tk in den letzten jahren weitaus mehr substanz p.a. vernichtet hat, dann ist der rutsch auf NULL gar nicht mehr so unrealistisch.
ergo brauchen sie neues eigenkapital. nicht eine milliarde, sondern 5 wenn sie denn nicht nur den verbrennungsprozess verlängern sondern auch mal wieder etwas investieren wollen.
Ungeachtet von Währungsrisiken stütze die verringerte Gesamtproduktion. Der Industrie- und Stahlkonzern ThyssenKrupp gehöre neben ArcelorMittal und Voestalpine zu den "Top Picks". Lasse man einmal den ausstehenden Verkauf von Steel Americas und das Risiko einer Kapitalerhöhung außen vor, so scheine die Management- und Führungskultur die Geschäftsentwicklung des Unternehmens zu verbessern.
voestalpine will den Umsatz in Deutschland massiv ausweiten obwohl sie den Markt insgesamt nur marginal wachsen sehen. auch die wollen also - wie schon vor Wochen geschrieben - zulasten von Thyssen zulegen. und nicht zu knapp...
der es für den preis nimmt.
aber nur meine Bescheidene Meinung und bin natürlich auch schort hier.
Thyssen wird dieses loch schließen müssen - mit neuem Eigenkapital. Bevor die nicht 5 mrd. per Kapitalerhöhung eingenommen haben, kann die aktie nur fallen. schau dir doch die CoBa mal an... Gleiche Problem. Die kommen auch jahr für jahr mit kleckerkapitalerhöhungen daher. und die aktie fällt auch jahr für jahr, weil jder weiß, dass es nicht langt.
Genauso siehts bei TK auch aus und aus diesem grund ist tk auch seit jahren in den flop3 der DAX-Werte enthalten.
Und Arcelor und Voestalpine können sich nen preiskampf in Europa/Deutschland leisten. TK nicht. die drücken TK-Stahl/Europa an die Wand.
karl stahl hat doch richtig bemerkt, dass tk in dem bereich bis weit ins letzte jahr hinein profitabel gearbeitet hat, weil man mit deutschen maschinen- und autobauern gute abnehmer hatte. alle anderen wollen da jetzt auch ran und haben bei den von thyssen über viele jahre übervorteilten autobauern bestimmt nicht die schlechtesten karten.
2. Steel Europe erzielt derzeit im schwierigen Marktumfeld zumindest eine schwarze null. Tata, Arcelor und Salzgitter wären derzeit froh, wenn sie eine schwarze null präsentieren könnten. Deiner Meinung nach ist Steel Europe bald nichts mehr wert. Wie würdest du denn dann Tata, Arcelor und Salzgitter bewerten?
3. Die Probleme von TK und die der CoBa sind m.E. nicht miteinander vergleichbar.
4.Arcelor und voestalpine können sich einen Preiskampf leisten? Arcelor schreibt bereits jetzt schlechtere Zahlen als Steel Europe und versucht seine hohe Verschuldung abzubauen. Dazu werden Kapazitäten in Europa abgebaut. Arcelor besitzt riesige Produktionskapazitäten, aber viele Werke davon sind total veraltet. Wozu sollte voestalpine sich einen Preiskampf liefern? Voestalpine besetzt viele Nischen und ist so weit ich weiß ganz gut ausgelastet, hat dazu auch nur relativ geringe Produktionskapazität. Wie soll voestalpine bei Massenprodukten (Flachstahl) auf lange Sicht mit Tata, Arcelor und TK konkurrieren können bei der geographischen Lage (Transportkosten)?
5. TK hat zukünftig bei den Autobauern schlechte Karten wegen des Kartells? Fraglich - und wenn dann gilt das für Arcelor und Voestalpine ebenfalls, gegen die wird schließlich ebenfalls ermittelt.
2. in zusammenhang mit 4.
thyssens steel europe ist fokussiert auf deutschland. arcelor tendenziell auf südeuropa, voest auf osteuropa. deswegen konnten die einen noch gewinne machen als andere schon verluste schrieben. und was folgt daraus? genau. arcelor und voest wollen jetzt auch in den markt, der sich bislang am besten gehalten hat.
eigentlich könnte man sich darauf einigen, dass alle stahlsparten 30-40% weniger wert sind. müssten nur alle 30% ihrer werke dichtmachen... nur so funktionierts ja nicht. mal abgesehen davon, dass arcelor manch werk gar nicht schließen darf, obwohl sie gerne würden, kann man ja auch darauf setzen, dass einer umfällt, 100% seiner kapazitäten rausnimmt und man selbst so weiter machen kann wie zuvor.
und da sgeschieht jetzt. so zumindest deute ich die nachrichten,d ass arcelor trotz preisverfalls die produktion in europa massiv ausgeweitet hat und voest ihre deutschlandumsätze massiv steigern will.
was würdest denn du machen, wenn du arcelor oder voest wärst und wüsstest, dass thyssen kurz vorm umfallen ist? zumal jeder davon ausgeht, dass tk (aktie) ohne die stahlsparten - ne vernünftige bilanz vorausgesetzt - deutlich besser da stünde als heute.
die verschuldung mag bei arcelor höher sein, dafür haben die aber auch 40 mrd. usd Eigenkapital (=vermögen>schulden) und nicht 2,8 mrd. eur...
die haben ihren jahres(substanz)verlust 2012, der bedingt war durch abschreibungen, mittels kapitalerhöhung gleich zu jahresbeginn wieder mehr als ausgeglichen. bilanztechnisch liegenw elten zwsichen thyssen und den wettbewerbern. ich würde mal peugeot oder opel gegen vw oder bwm gleichsetzen.
voest: wo haben die denn bei den transportkosten nachteile? von österreich nach bayern und württemberg ist es nun nicht so viel weiter als von essen. für mich liegt es auf der hand, dass die sich angesichts der geschehnisse in der euro-zone und alldem was da noch kommen mag regional besser positionieren wollen.
5. naja. wenn ich mir die verteilung der kartellstarfe angucke (thyssen etwa 90%, alle anderen teilen sich den rest), dann weiß ich schon, wessen ruf am meisten darunter zu leiden hat.
witzig find ich es im übrigen auch, dass de rmai schon wiedre fast rum ist und es ganz ruhig geworden ist, um die "americas-werke". frage mich echt, wie lange sich manch einer noch von dem vorstand vorführen lassen will. die chronologie des verkaufsprozesses sollte sich jeder investierte/interessierte nochmal "reinziehen".
zu voestalpine. Kannst Du mir bitte mal nen Link oder so schicken zu dem Thema, dass die sich hier breit machen wollen?
Ich hab am Wochenende gerade nämlich einen Artikel gelesen wo es genau andersherum war in einer Zeitung. Sprich, die
hätten Überlegungen angestellt, aber sich dagegen entschieden. Danke Dir schon einmal!
http://www.ariva.de/news/...ine-baut-Deutschlandgeschaeft-aus-4539304
wobei ich es schon wieder witzig finde, camaron, dass du sofort deinen persönlichen filter rübergelegt hast und reflexartig weißt, was aktuell/taufrisch und was schlecht recherchiert/alter hut ist.
selektive wahrnehmung nennt man das in fachkreisen. alles, was nicht zur (positiven) eigenen meinung passt, wird ausgeblendet oder als überholt u.ä. abgetan.
und da die frage: macht es für einen vergleichsweise finanzstarken konzern wie voestalpine mit blick auf länder wie ungarn, slowenien, kroatien etc. sinn, sich stark und fast ausschließlich auf den südosteuropäischen raum zu fokussieren?
oder ist es angesichts der großen unsicherheiten bzgl. weiterer entwicklung in europa nicht höchste zeit in den raum des "nordeuros" vorzudringen?
brauchst nicht antworten, sind rhetorische fragen...
Das war dann wohl der gleiche Bericht, nur aus einer anderen Zeitung. Leider nur etwas abgeändert bzw. gewisse wurden Details ausgelassen
bzw. ;-) anders dargestellt (unter anderem halt auch das mit Voestalpine). Handelte sich auch um die Überkapazitäten. Ich glaube, da schenke ich
dann doch dem HB mehr Vertrauen denke ich mal.