Der USA Bären-Thread
Der jüngste Kurssturz beim Gold läuft erneut parallel zu dem in Edel- und Industriemetallen wie Kupfer, Zink, Silber u. a.. Der drastische Preisverfall bei Kupfer (Chart unten) und Zink führte im Januar zur "Abwicklung" des Londoner Hedgefonds "Red Kite", der mit Futures "long" Industriemetalle war. Dadurch geriet auch Goldman Sachs' Riesen-Hedgefond "Global Alpha", der stark an Red Kite beteiligt ist, in Schwierigkeiten (Details: # 57 und 58 in diesem Thread). Nicht umsonst hat die Kreditbonität von GS seitdem stark gelitten.
Beim Goldpreisverfall scheint mir nicht das PPT am Werk, sondern Gold fällt schlicht, weil das Geld knapper wird: Seit der Erhöhung der Leitzinsen in Japan auf 0,5 % in der letzten Woche werden massiv Yen-Carry-Trades aufgelöst. Dies senkt die "globale Hyperliquidität" - die Mutter aller bisherigen Asset-Blasen. Sie basierte größtenteils auf billigen Zinsen in Japan und der Schweiz. Da der vormals billige Yen nun teurer wird (sowohl vom Kurs her, der geradezu explodiert, als auch von den Zinsen her), muss Alles, was in der Ära der Geldschwemme in Blasenmanier nach oben gekauft wurde (Gold, Silber, Industriemetalle, Rohstoffe, Öl, Immmobilien, Aktien, Bonds), nun wieder in dem Markt zurückgegeben werden.
Weil Hedgefonds wie Red Kite mit Futures an der Blase gepumpt haben, ist der Preisverfall durch die nun erzwungenen Verkäufe umso dramatischer. Sieht man sich den Kupferpreis-Chart unten an, so fällt auf, dass er ähnlich steil abstürzt wie Gas-Futures im letzten Herbst, als der US-Hedgefond Amaranth in Panik-Manier Gas-Futures auf den Markt warf. Der Gaspreis fiel in wenigen Wochen von 13 auf 6 Dollar - und Amaranth ging mit 6 Milliarden Dollar Verlust pleite.
Wenn Commodities abstürzen, werden auch in Zukunft Hedgefonds auf der Strecke bleiben und das globale Finanzsystem destabilisieren.
Der Druck durch die erzwungenen Verkäufe scheint beim Gold sogar größer zu sein als die in Krisenzeit steigende Attraktivität des Goldes. In der Summe sinken die Preise.
Langzeit-Chart des Kupferpreises: Die Kupfer-Blase platzt wie die Dot.com-Blase anno 2000. Die Preisexplosion begann nicht zufällig gerade zu der Zeit (2003-2004), als die Fed die US-Leitzinsen auf historisch niedrige 1 % gesenkt hatte.
Natürlich kann die Normalisierung aus dem Ruder laufen und eine Finanzkatastrophe erzeugen. Würden wir nicht normalisieren, würden wir unter Garantie eine Katastrophe erleben. Zur Normalisierung gehört auch ein weiterer Werteverfall des US-$.
Alle sichtbaren Anzeichen deuten darauf hin, dass die Weltkonjunktur noch gut läuft und wie erwartet wahrscheinlich in 2 Jahren stärker abkühlen wird. Trotzdem haben die aufgestauten Ängste die Aktienmärkte stark korrigieren lassen. Wahrscheinlich geht es Anfang nächster Woche noch weiter runter. Weitere Prognosen wage ich nicht.
Die überbordende Liquidität hat sämtliche Assetklassen gepusht, Edelmetalle bildeten da keine Ausnahme. Dem Abwärtstaumel der Märkte in der letzten Woche konnten sich die Edelmetalle auch daher nicht entziehen. Auf den einschlägigen Goldseiten werden die Edelmetalle Gold und Silber jedoch weiterhin als adäquate Absicherung gegen eine galoppierende Inflation ( rasant wachsende Geldmenge in Europa, Schulden der USA, etc. ) empfohlen. Siehe wie folgt :
Freitag, 2. März 2007 20:17 Die Investoren trennten sich heute von riskanten Vermögenswerten. Dazu zählt anscheinend auch das Gold. Das gelbe Metall ist jedenfalls in den Abwärtssog der Aktienmärkte geraten. Der Goldpreis sank heute um 20 Dollar und schloss auf 644,10 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit 6 Wochen. Gegenüber der Vorwoche verlor das gelbe Metall 42,60 Dollar, also 6,2%. Silber fiel allein heute um 70 Cent oder 5% auf 12,96 Dollar. Das ist ein Wochenverlust von 12%. Platin rutschte um 30 Dollar und beendete die Woche auf 1.215 Dollar.
Bullenmarkt beim Gold geht weiter
Trotz einiger Skepsis ob der sechsjährige Bullenmarkt bei den Metallen noch weitergehen wird, sind die beiden Edelmetallexperten Mary Anne und Pamela Aden weiterhin optimistisch: Die meisten Argumente sprechen ihrer Meinung weiterhin für steigende Preise sowohl bei Gold als auch bei Silber. Im Folgenden erklären die beiden Rohstoff-Expertinnen, die den US-Börsenbrief "The Aden Forecast" herausgeben, die Hauptfaktoren, die weiterhin für hohe Edelmetallpreise sprechen:
Zwei Hauptgründe sind ausufernde Ausgaben und die große Geldmenge. Aktuell schwimmt die Welt in Liquidität und dieser Treibstoff hat für steigende Preise quer durch alle Anlageklassen und auch bei Rohstoffen gesorgt. Dabei war die Heftigkeit des Anstiegs der Ausgaben und der Liquidität so groß wie niemals zuvor in der Weltgeschichte. So ist die Höhe der Schulden des größten Schuldners der Welt, der USA, nur noch schwer vorstellbar. Die Höhe der Schulden soll Ihnen die folgende Rechnung verdeutlichen: Wenn 1 Million Dollar am Tag für 189.000 Jahre zurückgezahlt würden, dann wären die USA schuldenfrei. Doch was passiert: Der amerikanische Staat nimmt immer mehr Schulden auf und gibt Geld aus, dass er gar nicht hat.
Solange die Regierung aber diese Ausgaben nicht eindämmt oder die Steuern erhöht, um die Schulden zu verringern, wird einfach immer mehr Geld auf den Markt geschwemmt, um die Kosten zu decken. Das haben schon die meisten Regierungen in der Vergangenheit getan, so dass dieser Schuldenberg auch sehr groß ist.
So entspricht die Menge der gedruckten Dollar in den vergangene zwei Jahren im Wert der Hälfte alles jemals geförderten Goldes innerhalb der vergangenen 2.000 Jahre: das sind 2 Billionen Dollar. Diese Zahl sollte Sie noch nicht schockieren, denn der Irak-Krieg wird am Ende nach aktuellen Schätzungen so viel kosten wie die gesamte Goldproduktion der vergangenen 2.000 Jahre. Doch es sind nicht nur die Vereinigten Staaten, die sich so rücksichtslos verhalten. Auch in Europa wächst die Geldmenge derzeit so schnell wie seit 17 Jahren nicht mehr. All diese Liquidität ist der direkte Auslöser für Inflation. Dies ist ein weiterer Grund für weiter steigenden Edelmetallpreise. Gold vor allem ist der bekannteste Schutz in Zeiten steigender Inflation, das hat die Geschichte bewiesen.
Auf Grund dieser Fakten sind wir überzeugt, dass der Goldmarkt seinen Höhepunkt noch lange nicht überschritten hat oder in naher Zukunft überschreiten wird. Im Fall von Silber kommt sogar noch eine Lücke auf der Angebotsseite hinzu, die es so beim Gold derzeit nicht gibt. Damit sollte Silber im Vergleich sogar noch stärker steigen als Gold.
http://www.godmode-trader.de/news/?ida=573652&idc=348
Zur Konjunkturbeurteilung eignen sich ganz gut Aluminium, Kupfer und Stahl. Steigen die Preise von diesen Produkten zu hoch, ist das schädlich für die Konjunkturentwicklung. Fallen sie, ist das ein Zeichen der Abkühlung oder der Produktionsausweitung. Ein nicht unwesentlicher Unterschied. Man sollte deshalb neben den Derivaten eben immer auch das reale Leben im Blick behalten.
In dem Sinne ist auch positiv zu bewerten, dass Aktien fallen. Der Abverkauf hat jetzt schon begonnen - was in zwei Jahren ist, weiß ernsthaft niemand.
Staatsanleihen steigen nicht, weil sie "sicher" sind (Gold ist da langfristig sicherer bei der globalen Schuldenwirtschaft), sondern weil wegen der drohenden US-Wirtschaftskrise in USA mit Zinssenkungen gerechnet wird, was die Kurse von länger laufenden US-Staatsanleihen hochtreibt (und ihre Rendite senkt).
Ohnehin kommt es stark darauf an, aus welchem Land diese Staatsanleihen stammen. Staatsanleihen aus Indonesien, der Türkei, Island oder Ecuador sind ähnlich "sicher" wie Junkbonds. Und wenn die Staatsanleihen dieser Wackelkandidaten fallen, ist das ebenso "gut" - da bereinigend - für den Abbau der globalen Asset-Blase wie der gegenwärtige Kursverfall bei US-Junkbonds.
und sie sind auch deshalb nicht sicher, weil bei Leitzinserhöhungen ihr Kurs auch deutlich fallen kann.
Da sag ich nur: Au weia. Eine solch aufgeblasene Derivate-Wirtschaft kann man getrost als finanzielle "virtuelle Realität" betrachten. Wenn die Derivate-Blase platzt, bleibt auch in der realen Rest-Welt kein Auge trocken. Und DASS sie platzt, ist angesichts steil abstürzender Junkbond-Charts in USA keineswegs utopisch.
Chart dazu: Er ist nicht mehr ganz aktuell, da das Derivate-Volumen inzwischen auf rund 135 Billionen (engl. Trillions) gestiegen ist. Zum Vergleich: Die angeblich überbordenden Devisen-Reserven Chinas belaufen sich auf lediglich 1 Billion Dollar. Das ist weniger als 1 Prozent davon!
Immobilen und Junk Bonds sind schon sehr deutlich gefallen. Wie weit die Aktien noch fallen werden, wage ich nicht zu beurteilen. Bis jetzt ist es eine kleine Korrektur. Da müssen wir uns noch in Geduld üben.
Ich wollte nur verdeutlichen, dass man in "normalen" Zeiten neben der Derivate-Welt auch die reale Welt im Blick behalten muss. Sonst steigt die Gefahr von Fehlspekulationen erheblich.
Das hat auch IMHO nicht den Untergang unseres Finanzsystems zur Folge, wohl aber "rolling dislocations", bei denen der DAX auch noch mal gut unter den Stand von 2003 fallen könnte. Das Leben außerhalb der Börsenwelt geht dadurch trotzdem weiter, ohne in die Steinzeit zurückzufallen.
Klar wird man nahe Index-Höchstständen für solche Aussagen hier ausgelacht und als dämlicher Perma-Bär gebrandmarkt. Mit dem 4+%-Absturz am Dienstag hat allerdings auch kein Bulle gerechnet, obwohl hier im Thread klare Indizien gesammelt wurden, die einen solchen Crash zumindest wahrscheinlich machten (vor allem US-Housing, Subprime-Lender, Junkbond-Krise, Yen-Carrytrades usw.).
Staatsanleihen sind in Wahrheit Trash, nur merkt es keiner; in Wahrheit sind es
hochbezahlte Wetten auf die Rückzahlung. Besonders übel, wenn mehr die
Vergangenheit und Gegenwart alimentiert (Staatspaensionen, Sozialgeschenke,
Elendsverwaltung) als in die Zukunft investiert wird (Kinder, Bildung, Forschung).
Dazu empfehle ich die Basis-Lektüre "Keyesianismus":
http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=4078
Gold ist zum Opfer seiner Stabilität geworden; das macht es instabil.
Eine "Contradictio in Adjecto"?
Bitte hier lesen:
http://www.marketwatch.com/news/story/...43-499A-B349-16C878D25E3C%7D
Viele Institutionellen haben Ihre Portefeuilles mit Gold abgesichert. Fallen die
Märkte, wird Gold verkauft, weil es schnell Liquidität verschafft. Dazu kommt,
daß physisches Gold reichlich zur Verfügung steht; anders als andere Edelmetalle
wird es nicht (oder kaum) "verbraucht". Bei Silber ist die Lage anders: es wird
weniger gefördert als verbraucht. Platin, Palladium usw. sind eher Gebrauchs-Edel-
metalle und haben einen anderen Stellenwert als Gold. Aber selbst die sind mit
den Wertpapiermärkten gefallen.
Staatsanleihen sind nur so sicher wie ihr Emittend. Und wenn der Emittend, hier USA, seine Währung durch eine haarsträubende Schuldenwirtschaft systematisch entwertet, ist das nichts anderes als "Raub" an der Ersparnissen von Ausländern, die USA ihr Geld anvertraut haben.
Staatsanleihen sind nicht mal dann sicher, wenn sie in Hartwährungen notieren, aber von Weich-Ländern wie Argentien ausgegeben werden. Wer 2000 die hochverzinslichen argentinischen DM-Anleihen (13 % Zinsen) gekaufte hatte und sich naiv darauf verließ, dass "die DM ja hart ist", musste beim argentinischen Staatsbankrott 2002 trotzdem seinen Einsatz abschreiben. Die Anleiheschulden sind bis heute nicht zurückgezahlt. Es wird diskutiert, Altschuldner mit 25 % der Nominalen "abzufinden". Toll: 13 % Zinsen bei 75 % Wertverlust!
Argentinien hat womöglich im Zeitraffer vorweggenommen, was irgendwann auch den Käufern von US-Staatsanleihen bevorsteht.
Mit dem 4+%-Absturz am Dienstag hat allerdings auch kein Bulle gerechnet, ...
Ich habe am Dienstag am frühen Nachmittag mein Depot geräumt, das im wesentlichen so seit dem Beginn des Irakkrieges bestand und anschließend eine Flasche Champagner geköpft. Maßgeblich dafür waren nicht die fundamentalen Daten oder die hier diskutierten (hochgespielten) Risiken sondern die Ergebisse meiner Marktanalyse (habe ich auch hier im Forum gepostet). Ob ich damit richtig lag, wage ich derzeit noch nicht zu beurteilen.
Bin weder Bär noch Bulle. Ich will an der Börse mein Geld auch nicht verjubeln sondern vermehren. Ich versuche deshalb immer möglichst emotionslos die Lage zu beurteilen.
.... dem genau solche Szenarien zumindest als Möglichkeit erwogen und diskutiert werden ....
Wenn das westliche Finanzsystem zusammenkracht wird das normale leben eben nicht weiter gehen. Es wird massenhaft Pleiten im Finanzsektor geben. Die Sicherungssysteme (z.B. zwischen Banken in Deutschland) werden nicht mehr funktionieren. Die Sozialsysteme werden zusammen klappen und die Arbeitslosigkeit wird riesig sein. Viel Spaß dann beim vertilgen von Gold.
Fakt ist: Seit dem letzten Hoch um 1980 hat Gold real (d. h. in Kaufkraft gerechnet) 60 % (!) an Wert verloren.
Hier die Rechnung:
Eine Anlage in Gold am letzten Hoch um 1980 hat wenig gebracht: Nach langem Durchhängen des Charts hat Gold jetzt wieder in etwa das damalige Kursniveau von rund 700 Dollar pro Feinunze erreicht.
D. h.
- man musste geschlagene 27 Jahre warten, um auch nur seinen Einsatz 1 zu 1 wieder rauszubekommen (zwischenzeitlich Drittelung!), und
- die Dollars, die man jetzt 1 zu 1 zurückbekommt, sind viel weniger wert!
1000 Dollar, die ich 1980 in Gold gesteckt hätte, könnte ich nun durch Verkauf des Goldes wieder 1 zu 1 zurückbekommen. Der Haken: Es gab auf das Gold die ganze Zeit keine Zinsen, und der Dollar hat seitdem deutlich an Wert verloren.
Benutzt man den Inflationrechner der Fed...
http://www.minneapolisfed.org/Research/data/us/calc/index.cfm
wird klar, dass 1000 Dollar damals eine erheblich höhere Kaufkraft hatten. Für das, was damals 1000 Dollar kostete, muss man nach dem Fed-Rechner heute 2493 Dollar berappen (selber mal ausprobieren mit Link oben!).
Erhalte ich also nach Verkauf meines Goldklumpens, den ich vor 27 Jahren für damalige 1000 Dollar gekauft und seitdem in meinem atombombensicheren Keller gehortete habe, heutige 1000 Dollar zurück, so fehlen mir 150 % an Kaufkraft! Umgerechnet sind die 1000 Dollar, die ich damals ausgegeben hatte, heute nur noch 400 Dollar (real) wert: Realperformance: - 60 Prozent!
Man könnte auch sagen: Um die Kaufkraft voll zu erhalten, müsste Gold, bezogen auf einen Einstieg in 1980, heute 2,5 mal höher notieren - nämlich bei rund 1700 Dollar pro Feinunze.
Wenn Du tatsächlich am Dienstag alles verkauft hast: Respekt! An der Börse haben IMHO diejenigen langfristig den größten Erfolg, die ihre Investmententscheidungen den jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
Könntest Du bitte mal den Link zu Deiner Marktanalyse/Verkaufsentscheidung von Dienstag posten?
Interessanter geschichtlicher Vergleich von Antony Mueller:
Herausgeber einer globalen Währung können aus ihrer Position großen Nutzen ziehen; dieser Nutzen ist jedoch mit einem Fluch belegt. Steigender privater und öffentlicher Konsum entsteht durch das Privileg, Güter importieren zu können, ohne Waren äquivalenten Wertes exportieren zu müssen. Während andere Länder exportieren müssen, um ihre Importe bezahlen zu können, ist der Herausgeber einer globalen Währung von diesem fundamentalen Gesetz ökonomischen Austausches ausgenommen. Durch die dabei freiwerdenden Ressourcen wird die Ausweitung des Staates gefördert, vor allem die Ausweitung seines Militärwesens. Je weiter eine Imperialmacht auf diese Weise ihre militärische Anwesenheit rund um den Globus ausdehnt, desto mehr wird ihre Währung zu einer globalen Währung und weitere expansionistische Aktivitäten können finanziert werden. Schließlich wird Expansion zur Notwendigkeit.
Mit der Zeit wird allerdings der Spalt zwischen der globalen Rolle dieses Staates und seiner dahinscheidenden industriellen Basis größer. Wenn Güter aus dem Ausland importiert werden können, ohne für diese mit Schweiß und Anstrengung bezahlen zu müssen, verändert sich die heimische Kultur und machthungrige Politikereliten entstehen. Im ansässigen privaten Sektor wird die Produktion von Gütern durch die Produktion von Leistungen ersetzt, deren Wirtschaftlichkeit ein Hirngespinst des Unternehmers darstellen. Dieser Teufelskreis führte schlussendlich immer zum Niedergang des jeweiligen Reiches.
Die derzeitige globale Position der USA entspricht in etwa jener Spaniens zur Zeit seines Abstiegs. Obwohl ökonomisch ausgehöhlt, versuchte das Land an seinen weltweiten Besitzungen festzuhalten. Währendessen transformierte die heimische Wirtschaft in ihrem Wesen und wurde zunehmenden von Staat und Militär dominiert. Schlussendlich waren es die Vereinigten Staaten, welche Spanien den coup de grâce verpassten, indem sie sich Kubas, Puerto Ricos und der Philippinen bemächtigten. Damit begann eine Phase US-amerikanischer Expansion und Dominanz. Die Vorraussetzungen, die nötig waren, damit die USA zur Imperialmacht des 20. Jahrhunderts werden konnte, bestanden bereits 1898.
Die Geschichte, vor allem die Wirtschaftsgeschichte, zeigt immer sowohl Regelmäßigkeiten als auch Unterschiede. Die Vereinigten Staaten unterscheiden sich in der Tat von früheren Imperien. Was aber die USA mit vergangenen Imperialmächten gemein hat, ist die Tatsache, dass die militärische Ausdehnung an einem gewissen Punkt zu komplex wird, um noch effizient und kostengünstig betrieben zu werden. Die Diskrepanz zwischen der Leistung der amerikanischen Volkswirtschaft auf der einen Seite und der militärischen Präsenz der USA und des Dollar auf der anderen, wird immer augenscheinlicher. Das führt zur Schlussfolgerung, dass eine Welt, in der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der amerikanischen Volkswirtschaft relativ zu anderen Ländern schwindet, auch weniger Platz für die Privilegierung des US-Dollar bieten wird.
Antony Mueller ist Professor für Ökonomie an der Universität von Caxias-do-Sul in Brasilien. Er ist außerodentlicher Dozent des Ludwig von Mises-Instituts und Gründer des "Continental Economics Institute" (CEI).
Top Pick: Bullenmarkt beim Gold geht weiter
Trotz einiger Skepsis ob der sechsjährige Bullenmarkt bei den Metallen noch weitergehen wird, sind die beiden Edelmetallexperten Mary Anne und Pamela Aden weiterhin optimistisch: Die meisten Argumente sprechen ihrer Meinung weiterhin für steigende Preise sowohl bei Gold als auch bei Silber. Im Folgenden erklären die beiden Rohstoff-Expertinnen, die den US-Börsenbrief „The Aden Forecast“ herausgeben, die Hauptfaktoren, die weiterhin für hohe Edelmetallpreise sprechen:
Zwei Hauptgründe sind ausufernde Ausgaben und die große Geldmenge. Aktuell schwimmt die Welt in Liquidität und dieser Treibstoff hat für steigende Preise quer durch alle Anlageklassen und auch bei Rohstoffen gesorgt. Dabei war die Heftigkeit des Anstiegs der Ausgaben und der Liquidität so groß wie niemals zuvor in der Weltgeschichte. So ist die Höhe der Schulden des größten Schuldners der Welt, der USA, nur noch schwer vorstellbar. Die Höhe der Schulden soll Ihnen die folgende Rechnung verdeutlichen: Wenn 1 Million Dollar am Tag für 189.000 Jahre zurückgezahlt würden, dann wären die USA schuldenfrei. Doch was passiert: Der amerikanische Staat nimmt immer mehr Schulden auf und gibt Geld aus, dass er gar nicht hat.
Solange die Regierung aber diese Ausgaben nicht eindämmt oder die Steuern erhöht, um die Schulden zu verringern, wird einfach immer mehr Geld auf den Markt geschwemmt, um die Kosten zu decken. Das haben schon die meisten Regierungen in der Vergangenheit getan, so dass dieser Schuldenberg auch sehr groß ist.
So entspricht die Menge der gedruckten Dollar in den vergangene zwei Jahren im Wert der Hälfte alles jemals geförderten Goldes innerhalb der vergangenen 2.000 Jahre: das sind 2 Billionen Dollar. Diese Zahl sollte Sie noch nicht schockieren, denn der Irak-Krieg wird am Ende nach aktuellen Schätzungen so viel kosten wie die gesamte Goldproduktion der vergangenen 2.000 Jahre. Doch es sind nicht nur die Vereinigten Staaten, die sich so rücksichtslos verhalten. Auch in Europa wächst die Geldmenge derzeit so schnell wie seit 17 Jahren nicht mehr. All diese Liquidität ist der direkte Auslöser für Inflation. Dies ist ein weiterer Grund für weiter steigenden Edelmetallpreise. Gold vor allem ist der bekannteste Schutz in Zeiten steigender Inflation, das hat die Geschichte bewiesen.
Auf Grund dieser Fakten sind wir überzeugt, dass der Goldmarkt seinen Höhepunkt noch lange nicht überschritten hat oder in naher Zukunft überschreiten wird. Im Fall von Silber kommt sogar noch eine Lücke auf der Angebotsseite hinzu, die es so beim Gold derzeit nicht gibt. Damit sollte Silber im Vergleich sogar noch stärker steigen als Gold.
Quelle: www.boerse-go.de
Servus, J.B.
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"If any man seeks for greatness, let him forget greatness and ask for truth, and he will find both." (Horace Mann)
Ich glaube nicht, dass meine Argumente "bullisch" sind. Ich versuche weder in Euphorie zu versinken noch alles schwarz zu sehen. Ich betrachte nie einzelne Fakte isoliert sondern versuche immer auch andere Bereiche in die Bewertung mit einzubeziehen.
schlicht, weil das Geld knapper wird"
Der zweite Halbsatz ist wohl wahr; er deckt sich mit dem, was ich dazu geschrieben
habe (s.a. mein letzter Beitrag).
Ob die PPT am Werk war...man kann es nur erahnen. Schau Dir nochmal die
Verlaufsmuster meiner Grafik zu #322. an: am 2. und 3. März kamen die Einbrüche
immer dann, wenn Handelszeiz in NY war. Die Öffnungszeiten rund um den Globus
siehst Du unten an der Grafik. Schon seltsam.
Was könnte das Motiv der PPT sein? Es gibt mehrere:
a) Die Amis müssen sich Geld für einen bevorstehenden Überfall des Iran
beschaffen.
Der Weg über den Haushalt würde die Geheimhaltung gefährden.
Daß gerade jetzt liquidiert wird, liegt daran, daß der Überfall in den nächsten
Wochen erfolgt und auch daran, daß der Shanghai-Crash ein schnelles Handeln
erzwungen hat.
b) Die USA möchten ihre eigenen Märkte (wieder einmal) protegieren; der Weg
dahin geht über Stützkäufe, die durch Goldverkäufe finanziert werden.
c) Die USA wollen die Gold-Liquidierung der Asia-Märkte ins Wanken bringen, indem
sie die Goldpreise "verderben". Der Effekt wird ähnlich dem zu b) sein: der
Rückgang der Asia. Märkte wird verstärkt; Kapital wird in die Staaten getrieben,
der heimische Markt gepusht.
Anders als Du sehe ich den Goldpreis allerdings wieder steigen. Zum Jahresende
sehe ich >750,-USD/oz.
Das wird ausgelöst durch die Minengesellschaften, die den Goldpreis durch Hedging
in ihrem Sinne "pflegen". (Der Gewinn der Minengesellschaften blieb hinter der Performance des Goldpreises zurück - s.a. Performance von Minenaktien).
Im vergangenen Jahr wurde das Hedging 20% zurückgefahren; bei Rückkehr zur alten Quote wird sich das Blatt wenden.
In genau dieser Projektion liegt auch die Crux. Für mich ist nach langer schmerzhafter Erfahrung klar: Eine einzige und genaue Lösung bietet weder der eine noch der andere Ansatz. Es gibt immer Möglichkeiten und Ereignisse in der Zukunft, die man vorher nie und nimmer wissen/berücksichtigen kann.
Ich versuche deshalb in so einer Situation wie jetzt, alle charttechnischen Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, sie der Wahrscheinlichkeit nach zu bewerten und dann auf eine Bank zu setzen. D.h. die Option, die am "sichersten" ist, lasse ich unverändert, den Rest decke ich in der Regel über verteilte straddles ab. Meine Bank derzeit ist der Ausbruch der Volatilitäten. Ich kann mich zwar täuschen, und es endet trotzdem in ner volaarmen Seitwärtsbewegung, dann wäre der gesamte Einsatz futsch, damit muss man beim Spekulieren eben rechnen.
D.h. wenn ich recht habe, wird es ab jetzt nur noch große Sätze geben. Es kann in ein paar Wochen auf 5.250 zurückgehen und gnauso gut können wir im Sommer schon bei 8.000+ stehen. Ich vermute eher letzteres, verlassen werde ich mich allerdings nicht drauf.
Bist Du in Gold investiert? Ich hab (leider) immer Skrupel, zu Höchstkursen in irgendetwas einzusteigen, zumal nach parabolischen Anstiegen. Gold ist auch nach dem Rücksetzer noch ziemlich teuer. Es könnte dennoch sein, dass Du Recht hast und Gold zum Jahresende hin weiter steigt.
Ich würde dann statt dessen lieber Austral-Dollars kaufen, weil es auf die 6,2 % Zinsen gibt. Steigt Gold, dann steigt der Aussi meist mit. Eine defensivere Variante wäre, Schweizer Franken zu kaufen. Was wir beim Yen zurzeit sehen (massive Rückabwicklung von Carry-Trades), dürfte demnächst beim Franken (Nr. 2 bei Carry-Trade-Verschuldungen) folgen. [Es gibt freilich auch Skeptiker, die den Franken weiter fallen sehen, weil es den Yen als Verschuldungswährung ablösen soll.] Wenn der Iran-Krieg kommt, wird EUR/CHF IMHO von jetzt 1,61 auf 1,50 oder darunter fallen (der Franken also entsprechend steigen). Außerdem will die Schweizer Notenbank die Zinsen auf den Franken erhöhen, weil er sonst zu stark fällt, was Ölimporte immer teurer macht für die Eidgenossen.
Dass es jenseits des großen Teichs Markteingriffe seitens interessierter Kräfte (PPT ?) geben könnte, erscheint zunehmend wahrscheinlicher.
Dem geneigten Leser ist sicherlich nicht entgangen, dass auch Gary Dorsch in seinem Artikel "What’s behind the Global Stock market Shake-out?" auf derartige Stimmigkeiten hinwies. ( # 324 )
Since former Goldman Sachs CEO Henry Paulson took the helm at the US Treasury last July, the Dow Jones Industrials (DJI) had marched 2,100-points higher, almost without interruption, and without more than a single 2% correction along the way. That was a winning streak unparalleled since 1964. It seemed as if the US Treasury and the Federal Reserve had gained complete mastery over the markets.
Damals waren zwar die Chinesen gemeint, aber genauso gilt es (mit) für Gold.
(Bullion-)Gold war und ist die einzige echte Währungsdeckung - da Staaten ja
nichts herstellen und praktisch keine Werte im Sinne der Mehrwert-Theorie schaffen. Dazu kommt der Bedarf an physikalischem Gold. Die Vorräte indessen sind
endlich; genauso wie die an Erdöl. Je geringer der Restbestand, desto höher wird
dessen Wert - eine einfache Korrelation zwischen Angebot und Nachfrage. Die
wachsenden globalen Geldmengen erfordern überdies Anlagen; diese wiederum
werden teilweise durch Gold "abgepolstert".
Ich bin in Gold investiert (nur in Derivaten); bis Mittwoch elefantös gut, danach grottenschlecht, da ich die Lage völlig falsch eingeschätzt habe (ich war wohl
nicht der einzige...). Nun wird es nur noch darum gehen, welchen Blauton mein Auge (oder beide?) haben wird...:-//
Währungen sind sicher interessant, aber um damit Geld zu verdienen, verstehe ich
zu wenig davon. Ich vermute aber, daß ein "Könner" alleine davon schon gut leben
könnte. Insgesamt gilt aber für alle Anlageformen (inclusive Währungen): je Gewinn
desto Risiko.