Uniper mit Volldampf voraus
Seite 129 von 132 Neuester Beitrag: 25.09.24 13:47 | ||||
Eröffnet am: | 09.09.16 13:03 | von: goldfather | Anzahl Beiträge: | 4.285 |
Neuester Beitrag: | 25.09.24 13:47 | von: Lichtefichte | Leser gesamt: | 1.407.208 |
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Stell dir vor, du kannst eine von zwei Wohnungen kaufen, beide gleiches Alter/Qualität/Lage etc.
Beide sind nach Abzug aller Kosten für €1000 / Monat vermietet. D.h. pro Jahr €12000 Gewinn.
Wohnung 1 kostet € 264000 (22 * 12000),
Wohnung 2 kostet € 144000 (12 * 12000).
Welche Wohnung kaufst Du? Natürlich Wohnung 2, weil du für weniger Geld den gleichen Gewinn kriegst.
Bei Aktien ist es gleich. Uniper macht 2024 schätzungsweise € 1,2 Mrd Gewinn und handelt bei € 26,5 Mrd, Aktienpreis €63,72 multipliziert mit Anzahl Aktien 416,5 Mio. D.h. für € 26,5 Mrd könntest du alle 416,5 Mio Aktien und somit die ganze Uniper kaufen. Wie bei Wohnung 1 bezahlst du das 22-fache vom Gewinn, € 26,5 Mrd dividiert durch € 1,2 Mrd. Man nennt die Zahl Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Logischerweise kann man auch zuerst € 1,2 Mrd / 416,5 Mio = €2,88 rechnen, um den Gewinn pro Aktie zu erhalten und dann €63,72 durch € 2,88 teilen.
E.On macht 2024 € 2,6 Mrd Gewinn und handelt bei € 32 Mrd. D.h. für E.On bezahlst du nur 12x den jährlichen Gewinn (wie für Wohnung 2...).
Ein "räsonabler" ;-) Investor kauft darum E.On und nicht Uniper.
Bei 12 * € 1,2 Mrd = € 14,4 Mrd wäre Uniper gleich hoch wie E.On bewertet und wie viele andere Versorger. Pro Aktie wären das € 14,4 Mrd. / 416,5 Mio = €34
Uniper ist mindestens zweimal mal teurer als die anderen Energie Unternehmen und es waren in diesem Jahr außerordentliche einmalige Erträge.
Immer dran denken, meine Meinung.
vergleichen wir mal
Tesla und Daimler /Mercedes
T MK 744 MRD M 128 MRD
KGV 50 KGV 4
was ist mit cashflow, Angebot/Nachfrage/ Freefloat/ Trends/ Stimmung am Markt/ Short Positionen ....
du machst es dir aber einfach
so ist es aber nicht an der Börse
Da der Bund ja mehr als 99% der Aktien festhält, kann man die paar restlichen freiverkäuflichen Aktien - genau die, die übrigens den Kurs am Markt machen - gern als Sammlerstücke sehen, die allein dadurch einen höheren Wert haben sollten ;-)
Ich schaue mir eine ganze Reihe Multiplikatoren an. Ganz egal, wie man drauf schaut, im Bild sieht man, dass Uniper momentan total überbewertet ist.
Nimmt man UW/EBITA (aka EV/EBITDA) und KGV als Vergleich, kommt man irgendwo in der Region um € 36 raus. Dass bei dem Preis sowohl UW/EBITDA und KGV zu den Wettbewerbern passen, ist ein gutes Zeichen.
Beim Cash Flow wird es schwieriger: Uniper hat im letzten Call angekündigt, praktisch den ganzen operativen Cash Flow über die nächsten Jahre in Solar/Wind/etc. zu investieren, weil das existierende Gas/Kohle/Atom Geschäft am auslaufen ist. D.h. der Free Cash Flow wird sehr wahrscheinlich über Jahre nahe bei 0 liegen.
Bei den Vergleichsunternehmen sind die Free Cash Flow Renditen weit verteilt. Das liegt bei vielen ebenfalls an Investitionen in die Energiewende. Im Prinzip müsste man bei allen Unternehmen die Wachstumsinvestitionen von den Maintenance Investitionen trennen, um saubere FCFs zu erhalten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Investitionen in einen Windpark, der ein existierendes Kohlekraftwerk ERSETZT, wirklich Wachstumsinvestitionen sind oder ökonomisch trotzdem Maintenance Investitionen. Darum ist eine FCF Interpretation hier ziemich unergiebig
Habe aber wenigstens die Operating Cash Flows verglichen: Will man auf dieser Basis auf vergleichbare Grössen kommen, müsste die Aktie bei € 23 oder sogar noch darunter handeln.
Was man in der Tabelle auch sieht, ist, dass Uniper viel schlechtere Wachstumsaussichten hat als der Rest. Wertmässig hat das normalerweise einen Multiple-Abschlag zur Folge....und das ist auch der Grund, warum Tesla sehr viel höher bewertet ist als Mercedes, denn Mercedes wächst sehr viel langsamer als Tesla. Die beiden Unternehmen sind was Innovation und Wachstum angeht wirklich sehr unterschiedlich.
In meiner Tabelle sind die Unternehmen alle relativ ähnlich und darum sind auch die Bewertungen relativ ähnlich. Nur Uniper reisst momentan grundlos nach oben aus.
Ja, der Bund hat €1.70 bezahlt, nicht €1.25. Ich denke, dass der Bund eine Wertanalyse durchgeführt hat, bevor er investiert hat (und sich das gerade mit der rechtlichen Untergrenze von €1.70 damals gedeckt hat). Eine Bewertung basierend auf Multiples ergibt immer eine Wertbandbreite, die sich tatsächlich immer noch mit diesen €1.70 "überschneidet".
Danke für die ausführliche Antwort.
Macht total Sinn, genau so etwas habe ich gesucht! Mit dem Gewinn Multiplikator sieht man die absolute Preishöhe.
Auch logisch, dass ein Unternehmen mit doppeltem Gewinn doppelt so viel wert ist und nicht 3x oder 4x.
Für Uniper 21.8 Mal den jährlichen Gewinn zu bezahlen, ist mir viel zu teuer. Die anderen Unternehmen in der Tabelle kosten mit dieser Berechnung weniger als die Hälfte.
PS: Was genau bedeutet EBITDA , UW und CF?
UW: Unternehmenswert = Eigenkapitalwert + Nettoverschuldung + Minderheitsanteile. Preis, den du bezahlen müsstest, um das ganze Unternehmen zu kaufen inklusive ausstehende Kredite und kleinere Anteile an Tochtergesellschaften. Falls sich ein Unternehmen hoch verschuldet und das andere nicht, ist es schwieriger EK-Werte zu vergleichen. UW/EBITDA zeigt Bewertung unabhängig von individueller Finanzierungsentscheidung.
EBITDA: Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (materielles und immaterielles Vermögen). Nimmt man im Zähler UW, muss man konsistenterweise auch im Nenner Gewinn vor Zinsen nehmen. Steuern und Abschreibungen rechnet man dazu, um Unterschiede auszuschliessen, die manchmal stark schwanken und zu einem nicht repräsentativen Multiple führen können.
CF= Cash Flow.
Operativ: Geldzufluss vor Investitionen. Abschreibungen sind keine Cashkosten, Umsätze gegen Rechnung sind keine Cashgewinne, bevor die Rechnung bezahlt ist (Working Capital). Vereinfacht: Gewinn + Abschreibungen - Steigerung Working Capital = Operativer Cash Flow.
Free CF = Operativer CF - Investitionen. Baut Uniper einen Windpark, sind das keine Kosten (somit nicht negativ im Gewinn enthalten) sondern Investitionen. Free CF misst, wieviel Cash für die Anteilseigner "frei" zur Verfügung steht. Daraus können z.B. Dividenden bezahlt werden. Eigentlich die wichtigste Kennzahl, schwingt aber stark.
Gute Einführung ins Thema: https://www.wallstreetprep.com/knowledge/ev-ebitda-enterprise-value/
Hoffe, ich zitiere niemanden falsch (falls doch "sorryyyyy").
Analyst ;-) | Kursziel | Begründung |
---|---|---|
floretta2 | €80 | Chart war im Juni bei (€7.7) €154. |
likeit57 | €45 / €35 | Lineal in den Chart legen / Schätzung ohne Details. |
pat888 | €33-39 | Detailierte Berechnung, Vergleich mit Wettbewerbern, Multiplikatoren. |
Bilderberg | €34 (€25) | Kaufpreis des Bundes und der muss seinen 99% Anteil wieder verkaufen. |
MXX5 | "hoher Wert" | Aktien sind nur noch Sammlerstücke |
Für mich ist die Entscheidung jetzt klar!
Allen frohe Weihnachten!!
Für mich stellt sich die frage, ob uniper die aktien nicht selber für einen fixpreis zurückkaufen sollte.
Zur Zeit bezahlen ja die steuerzahler die zeche und uniper würde wider gewinne generieren ( es wird ja auch von dividendenfähigkeit gesprochen ).
Deshalb sollte uniper die aktien selber kaufen ( über 10 - 20 jahre ) , bevor sie dividenden bezahlen.
Dann wissen wir zu welchen Kurs die Aktien zurück gekauft werden. Oder der Bund bekommt vorgeschrieben pro Jahr X Summe an Shares anzustoßen.
Dann wird sich zeigen, ob der Markt diese ohne weitere Probleme aufsaugen kann... ich habe da allerdings meine Bedenken.
Allgemein
- Die Multiple Bewertung hängt nicht davon ab, wer die Aktien hält.
- Grundsätzlich haben alle Vergleichsunternehmen die Möglichkeit, eigene Aktien zurückzukaufen, um damit eventuell Aktionärswert zu schaffen. Somit ist der Multiplikator Vergleich trotzdem sinnvoll / fair.
- Vergleicht man Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen, stützt man sich auf EV/EBITDA (auch in der Tabelle). Dieser Multiplikator ist unabhängig von Aktienrückkäufen (Nettoverschuldung steigt bei Aktienrückkauf...).
Uniper spezifisch:
- Sehe ich auch so. Um die enorme Verwässerung zu verringern, wären Aktienrückkäufe theoretisch sinnvoll. Leider stehen ein paar Hindernisse im Weg:
- Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass der Bund einen Verkauf seiner Aktien an Investoren plant. Ein Rückkauf ist nicht geplant.
- Uniper hat in der letzten Quartalstelefonkonferenz angekündigt, über die nächsten Jahre praktisch den gesamten operativen Cash Flow in die Energiewende zu investieren. D. h. das Unternehmen hat nur eine kleine finanzielle Kapazität für Rückkäufe.
- Uniper's Rating ist an der Grenze zum Junk Status. Würde das Unternehmen durch Aktienrückkäufe seine Verbindlichkeiten erhöhen und in den Junk Bereich rutschen, hätte das negative Auswirkungen auf die Zinskosten....und ob die KFW das überhaupt zulassen würde, ist eine weitere Frage.
- Mathematisch müsste der Rückkauf zu einem sehr viel tieferen Preis stattfinden als der aktuelle Marktpreis, um den negativen Effekt höherer Zinskosten auszugleichen.
- Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass der Bund einen Verkauf seiner Aktien an Investoren plant. Ein Rückkauf ist nicht geplant.
Gut man könnte sie an einen investor verkaufen, nur müßte er dann verpflichtet werden, die aktien zu halten.
Nur frage ich mich , weshalb von dividendenfähigkeit gesprochen wird. Die firma wurde gerettet und wäre nicht mehr existent, ohne die KE.
Am ende wäre sie so gering, das sie unbedeutend ist für den freien aktionär.
Bei Aktien geht es einfach nur um Mathe. Rechtfertigt der erwartete Gewinn den Preis? Ja oder nein.
immerhin schon mal 6 % vom TT
und am Jahresanfang 2024 Orderbuch noch dünner
dann sehen wir nmM schnell wieder die 60....