Antizykliker-Thread - v2.0
Ansonsten war das Sentiment an der Euwax in den Tagen davor nicht oft ein klarer Indikator. Richtig gut ist dieser anscheinend in starken Trendphasen, weil Kleinanleger zu schnell gegen den Trend gehen und diesen somit verstärken. Ein Squeeze jagt den nächsten!
Das EUWAX Sentiment ist erfahrungsgemäss erst ab der 3 Monatssicht aussagefähig...
Zum Sentiment zähle ich nicht nur P/C Ratios, eingegangene und ankündigte Positionierungen, Prognosen der Profis und die Stimmung im QV, sondern das psychologische Umfeld in seiner ganzen Breite. Wenn zB der Taxifahrer den Euro beerdigt zählt dies ebenfalls als Sentiment. Entscheidend für die eigene Prognose ist aber nicht das Sentiment allein, mag es noch so eindeutig sein, sondern dessen Verhältnis zu den realen Marktbewegungen. Erst wenn sich die reale Bewegung im Markt, also der Kurs, im Widerspruch zum Sentiment entwickelt, ist es Zeit für ein antizyklisches Investment. 'Antizyklisch' bezieht sich also (in meiner Lesart) stets aufs Sentiment, nicht auf die realen Kurse selbst. Nie würd ich allein deshalb die Gegenposition eingehen, weil etwas lang und tief genug gefallen ist (bzw umgekehrt)...
Was den Euro betrifft so könnte die Stimmung kaum schlechter sein. Dennoch war er die ganze Zeit lediglich am bröckeln - anstatt wie es das Sentiment nahelegt den freien Fall hinzulegen. Die reale Kursbewegung steht damit im Widerpsruch zum Sentiment, was eine antizyklische Longchance mit gutem CRV (Boden 1.20, Ziel nicht unter 1.40) eröffnet (hat). Anmerkung: 1. Positionstrade - nicht Day-trade, 2. relevant für den Euro ist primär der US$, nicht die (rohstofflastigen) Exoten...
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Ich denke aber, dass es bessere Kurse geben wird als den Freitagsschluss @leaner.
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Wer will kann ja jetzt mal volles Rohr long in EUR gehen. Ist ja nach lumpis Theorie quasi narrensicher... Übrigens einer der seltenen Gelegenheiten wo wir einer Meinung sind, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen ;-)
Ansonsten ist es ja richtig, dass ein und dasselbe Chartbild gegensätzlich interpretiert wird - ohne wäre Börse schlicht unmöglich...
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'...Die Unsicherheit in der europäischen Schuldenkrise schreckt Investoren ab. Dies zeigt aktuell das Beispiel des Ölkonzerns Shell: Finanzvorstand Simon Henry sagte der britischen "Times", das Unternehmen ziehe wegen der Euro-Krise Gelder in Milliardenhöhe aus Europa ab.
Konkret wolle der Konzern 15 Milliarden Dollar Barmittel in US-Staatsanleihen oder bei US-Banken anlegen - weil das Geld dort sicherer sei..'.
weiter spiegel online
'...Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat sich für einen grundlegenden Strategiewechsel in der deutschen Euro-Politik ausgesprochen. Er plädiere für eine gemeinschaftliche Haftung für die Schulden aller Euro-Staaten bei gleichzeitiger strenger gemeinsamer Haushaltskontrolle, sagte er der "Berliner Zeitung.." (ist Siggi Dein Klarname, Zap ?))
weiter spiegel online
Was ich damit meine: Mir erschließt sich die von lumpi "on the fly" postulierte Korrelation (evtl. zeitverzöget) zwischen EUR und DAX ebenfalls nicht. Sie ist mal vorhanden, mal nicht, jeweils unvorhersehbar. Jedenfalls ist das keine Begründung für gute Trades mit gutem CRV. Wer will kann ja mal versuchen, die Korrelation am Chart oben nachzuweisen, ich wäre sehr gespannt wie das gelingt....
Mal abgesehen davon: Gäbe es eine Korrelation würde sie "Hinz und Kunz" sofort ausnutzen, weil solche "risikolose" Arbitrage babyeinfach zu erkennen wäre. Damit wäre die Korrelation aber sofort wieder hinfällig und würde sich ins Gegenteil verkehren.
Womit er aber hervorragend in dieses Forum passen würde, insofern liegst du möglichweise nicht falsch mit deiner Vermutung, er sei hier aktiv. Aber wie gesagt: Er und ich haben keine Schnittmenge.
Scherz - bezugnehmend auf Dein fast gleichlautendes Post zuvor..
Wir sind uns einig, dass Korrelationen allenfalls temporär vorliegen und für sich allein keine Begründung für einen Positionstrade stellen können. Aber deren Interpretation kann beim so schwierigen Timing helfen. Hier nochmal etwas genauer die Situation bei der Dax Bodenbildung:
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Nein, kein 'nuklearer Winter', keine Pocken oder andere Seuchen, nur die aktuelle Euro-Prognose aus dem BT. ...Hab dann mal aus Langeweile im Archiv geblättert, so 2007, 2008 und denke, damals war der BT wirklich gut, Crash und Baisse sauber antizipiert. Vermutlich deshalb, weil man sich dem anfangs nur theoretisch möglichen Drawdown in kleinen Analyse-Schritten genähert hatte - ohne bereits von vornherein auf Endzeit gebürstet zu sein...
Hab auch ein schönes Zitat gefunden. Wer schriebs ?
'Bären-Threads ziehen magnetisch auch Permabären an, die biersauer belehren, die "Finanzwelt, wie wir sie kennen", werde demnächst enden, alles Papiergeld werde, zusammen mit Aktien, Devisen und anderen Illusionen, wertlos. Man müsse sich mit seinen Goldbarren in einem atombombensicheren Bunker verschanzen - und wenn es blitzt, beim Internet schnell den Stecker rausziehen! '
blau = mittelfristiges Sentiment -> Anleger erkennen/antizipieren, dass die Eurokrise erstmal wieder abgehakt ist, d.h. suchen mittelfristiges Longpositionen
Fazit: Trend geht bis auf weiteres weiter nach oben, siehe viereckige Markierungen von mir. Die Wall of Worry ist wieder intakt.
Die schauen sich das galaktische Schauspiel von Alpha Centauri aus an und denken an den guten alten learner.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...-europa-gebracht/6699746.html
Das tolle an Permabullen und -bären ist, dass sie alle irgendwann einmal richtig liegen.
Dann können sie am Ende stolz verkünden: Siehst Du, das sage ich ja schon seit 30 Jahren!
Dass sie damit immerhin 30 Jahre falsch gelegen haben, bevor es endlich eingetroffen ist, ist dabei natürlich ein unwesentliches Detail ;)
Momentan kann aber wohl mit einem gewissen Zynismus sagen, es sah schon mal schlechter für die Permabären aus.
Gruß
Iwan Petrowitsch ......
Dass sich kein Trader jemals als 'perma' zuordnen würde versteht sich von selbst. Dies kann man ja auch dem schönen Zitat oben entnehmen. Andererseits bringt jeder von Haus aus eine ideologische Voreingenommenheit mit, die selbstverständlich auch in das Traden einfliesst. Entscheidend für die Performance wäre, diese Voreingenommenheit zu antizipieren und insbesondere anhand der Resultate zu reflektieren. Ich selbst neige eher zum Bullischen und versuche deshalb mit dem Long-Entry besonders vorsichtig zu sein...
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