Inside: THYSSEN
An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Die dicken Verluste resultieren aus Abschreibungen von Firmenanteilen, die zum Verkauf stehen. Operativ waren alle Sparten (außer den nicht fortgeführten) im plus! Teilweise sogar mit sehr guten Zahlen.
Jetzt hab ichs. Nach 1,4 Mrd. bereinigtem EBIT sollen im laufenden Jahr nur noch 1,0 Mrd. EUR erreicht werden. Frage dazu: Wenn, was zu erwarten ist, wieder die ein oder andere Sparte ins Minus rutscht, wird die dann auch zum Verkauf gestellt?
Generell betreibt Thyssen ja schon eine Abwrackstrategie, die darauf abzielt nach und nach alle Segemente zu verramschen - natürlich immer dann, wenn sie gerade defizitär sind. Der 30%ige operative gewinneinbruch, der in Aussicht gestellt wird, lässt mich schon gespannt, auf den nächsten Kandidaten warten. Steel Europe ist nahe an der Verlustschwelle, wird diese vermutlich auch demnächst überschreiten und wird wohl nicht nur deshalb schon als nächster kandidat gehandelt. Aber was kommt danach?
Bei 1 Mrd. operativem Gewinn kann ich mir heute schon ausrechnen, dass unterm Strich wieder rote Zahlen auf Nettoebene resultieren werden.
naja, heute interessierts eh keinen mehr. vielleicht nächste woche.
aber Werke werden doch verramscht...
machen halt andere das was die nicht konnten....GEWINNE...
Ist ja erschreckend, mit welch einer Blindheit sich manche
hier die Welt schön, andere wieder schlecht erden.
Keine Fakten, kein Wissen.
Als hätte jeder von Ihnen eine frisch polierte
Glaskugel auf dem Schoss, die Ihm die wahre Zukunft zeigt.
Das alles ohne bilanztechnisches Grundlagenwissen und
ohne den Blick aus dem Fenster, raus in die Welt, die die Märkte beeinflusst.
TK ist bereits seit 2010 in einer Umbauphase.
Weg vom Stahlkocher, hin zum Technologiekonzern.
Weg vom ständig schwanken Stahlmarkt hin zu
Nischenprodukten.
Nachricht aus 2010
http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/...-aus_aid_559521.html
aus 2012
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/...seinen-umbau/70111169.html
Dann sollte dieser weg möglichst gestern zu ende gegangen sein. Immerhin wurde das eigenkapital zwischen artikel 1 und 2 von 10,4 Mrd. EUR auf 4,5 Mrd. EUR geschrumpft.
Das blöde ist nur, dass der Weg längst noch nicht beendet ist und weitere Abschreibungen drohen....
Die Kursverluste zum Handelsauftakt bei ThyssenKrupp hat nach Aussage eines
Händlers eine große Sell-Order von rund 200.000 Aktien zum Preis von 15,50 Euro
ausgelöst. Diese habe den Kurs im Tief bis auf 15,85 Euro gedrückt und in den
ersten Handelsminuten auf niedrigem Niveau gehalten. Anschließend habe der Kurs
rasch und dynamisch angezogen. ThyssenKrupp führen das DAX-Tableau mit einem
Plus von 6,2 Prozent auf 17,28 Euro weiter souverän an.
DJG/bek/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 11, 2012 10:59 ET (15:59 GMT)
Dow Jones & Company, Inc.2012
Ja, die Werke in Übersee haben in der Summe rund 12 Mrd. vernichtet
Nicht ganz 9 davon sind abschreibbar, alles andere sind Verluste,
die mit dem Anlagevermögen der AG nichts zu tun haben.
Steel Europe soll bleiben, und wird es auch. Schon allein um das Stahlproduzenten-
know-how und die Synergieeffekte mit den anderen Spaten nicht zu gefährden.
Wäre sicher der falsche Weg, das Stahlgeschäft ganz zu verkaufen
und die benötigten Materialen für z.Bsp. den Schiffbau, extern zu beschaffen
und sich wiederum von schwankenden Preisen und Märkten abhängig zu machen!
Schlussendlich also, ja, sie sind auf dem richtigen Weg.
Was ist so schlimm daran, Fehler zu machen.
Falsch ist, sie nicht zu erkennen. Sich nicht zu verändern,
vorallem aber nicht innovativ zu sein!
Das ist ja gerade die Crux, die man aber erst erkennen muss. Die jetzige Zukunft besteht nämlich aus noch nicht erfolgten Abschreibungen und noch nicht erfolgten Verkäufen. Erst dann lässt sich bereinigt die zukünftige Geschäftstätigkeit betrachten und handeln. Das ist genau wie in Griechenland, welches Absichten beschliesst, und sich wundert, dass Folgeprobleme auf die zwar beschlossenen aber noch nicht umgesetzten Beschlüsse auftreten. Alleine der Faktor der Aufrechterhaltung des Verkaufswertes der beiden Anlagen schlägt mit zweistelligen Millionenbeträgen jedes Jahr zu Buche und kann bei vernünftiger Betrachtung erst ausgeklammert werden , wenn die Dinger verkauft sind. Also sind sie für die jetzige Bewertung noch negativ für die Zukunft einzustellen.
Eine Entscheidung ist noch nicht deren Umsetzung.
Der Chartlord
Was glaubt Ihr?
Nur mal so zur Info für alle Window Dresser! ;-)
denn, und das hab ich vor monaten schon erzählt, wenn ein japaner oder sonstwer 3 mrd. EUR bietet und CNS nur 2 zahlen möchte, dann wird die regierung dafür sorgen, dass CNS den zuschlag erhält. ein paar auflagen hier und da und der andere zieht sein gebot zurück...
was mir ausserdm immer ein wenig zu kurz kommt bei dem so positiv gesehenen strategiewechsel ist, dass dieser aus der not heraus geboren wurde und nicht in igrendeiner form geplant war. TK wollte weltweit führender anbieter von qualitätsstahl werden. dafür wurden milliarden in die hand genommen. und damit ist man sowas von auf die nase gefallen. die deutschen autohersteller in den staaten, die ursrpüngich beliefert werdne solten, bekommen ihren stahl jetzt vermutlich von dofasco (Arcelor) oder sonstwem. auf jeden fall nicht von thyssen, was deren position auch in europa enorm schwächt. denn anders als TK in nordamerika ist ne arcelor hier präsent. hinzu kommen unsere freunde aus österreich, die auf den deutschen markt drängen und TK marktanteile abnehmen.
Ergo ist das stahlgeschäft, das ja massiv ausgebaut werden sollte einzige katatrophe mit begrnezter restlebenszeit.
nur deshalb gibts den strategieschwenk. der wie "dahinterschau" ja angerissen hat, zwar marketingmäßig jedne zweiten tag in den vordergrund gerückt wird, aber irgendwie gar nicht so recht voran kommt.
die verkäufe sind ja auch nur 1 bestandteil. 2. baustein waren die schuldenreduzierung und investitionen in die übrigen bereiche. aber wovon soll das passieren?
Das eK liegt bei 4,5 mrd., die EK-Quote bei 11,8%, beides tendenziell weiter fallend. Selbst wenn die 3,9 mrd. EUR für die werke bekommen sollten und diese direkt wieder investieren, ändert sich daran ja nichts. Raus kommt man aus dem dilemma nur mit gewinnen. und das investitionen nicht zwangsläufig zu gewinnen führen, sieht man ja an einem deutschen stahlproduzenten, dessen namen ich hie rnicht nennen brauche, nur allzu gut ;-)
aber selbst wenn...wie viele gute jahre braucht TK denn, um wieder auf ne EK-Quote von 20% und mehr zu kommen? Was passiert, wenns konjunkturelle zwschendurch mal nicht so gut läuft.... Was passiert, wenns Kartellstarfen u.ä. gibt die zusätzlich belasten?
Das dingens steht mit 1,5 füßen über dem abgrund. die brauchen schon mächtig konjunkturellen Rücken- bzw. um im beispeil zu bleiben Gegenwind, um nicht abzustürzen.
und diese wette, die man durchaus eingehen könnte, spielt sich bei nem Kurs-Buchwert-Verhältnis von etwa 2 ab. Arcelor und Salzgitter liegen um 0,6. Wenn man mal davon ausgeht, dass TK auch mit 0,6 bewertet ist, dann muss der tolle "technologie"-Rest so um den 3-4fachen buchwert kosten - mindestens.
irrelevant. Entscheidend ist, dass er erfolgt! 3,6 Mrd wurden auf das Werk
in Alabama abgeschrieben (Quelle: Pressekonferenz .v 11.12.2012)
Das Entspricht so ziemlich exakt den Anschaffungskosten der Anlagen
für den Qualitätsstahl.
Dass der Automobilbau nicht mehr im Fokus von TK steht hat der
Verkauf der Tailored Blanks-Sparte gezeigt. Stahl ist nicht mehr
die erste Wahl für Kraftfahrzeuge. Hier demnach eine richtige Enscheidung.
Der Strategiewechsel, wie es immer so schön heißt, beeinhaltet nicht
nur eine Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten, sondern auch ein
internes Rationalisierungsprogramm mit dem Namen "Impact", dass seit
2011 erfolgreich ein- und durchgeführt wird.
http://www.thyssenkrupp.com/de/investor/unternehmensprogramm.html
Was mich an den Diskussionen, gerade hier im Thread, so amüsiert ist die
Herangehensweise, vorallem aber die Grünschnäbligkeit mit der hier über
einen internationalen Großkonzerngesprochen wird, als wäre er ein
LowBudget-Gold-Explorer aus den Hot-Stocks.
Verluste, Fehler und Fehltritte gehören zum Leben eines erfolgreichen
Unternehmers/Unternehmens dazu. Das war schon die letzten 500 Jahre so,
und es wird sich so schnell auch nicht ändern.
Die alleinige Betrachtung der Bilanzzahlen bringt am Ende genauso wenig,
wie die alleinige Betrachtung der Charttechnik. Vorallem wenn der Blick auf und die
Bewertung eines Kursverlaufs den (Gesamt-)Markt außer Acht lässt.
Wer an den Börsen mit dem Motiv investiert um in 5 Tagen reich zu werden, der
wird versagen. Wer sich aber für Wirtschaft, Märkte, Unternehmen und
seine jeweiligen Wechselwirkungen interessiert, wird sowohl persönliche,
als auch finanzielle Erfüllung finden!!
Bin NICHT in Thyssen, sondern E.On. Kapiere das mal einer - Thyssen zahlt keine Dividende, schreibt Milliardenverluste und steigt um knapp 4%. E.On schreibt Gewinne, zahlt eine fette Dividende und kommt nicht von der Stelle.